Der Meister kommt und bringt drei Ex-Spieler mit

Der Meister kommt und bringt drei Ex-Spieler mit
Sport

Brose Bamberg erwartet Euroleague-gestresste Berliner

Eine Woche hatte Brose Bamberg Zeit, um die erste BBL-Niederlage in Braunschweig zu analysieren und abzuhaken. Gleichzeitig galt es natürlich auch, sich auf die bevorstehende Aufgabe des sechsten Spieltages vorzubereiten. Im Rahmen dessen trifft die Mannschaft von Chefcoach Johan Roijakkers am Sonntag um 18 Uhr in der heimischen Arena auf ALBA BERLIN.

Auch der amtierende Deutsche Meister, der von einer Doppelspieltagswoche in der Euroleague kommt (Niederlagen in Piräus und zuhause gegen München), geht mit einer Niederlagenserie in das Topspiel. Die letzten drei Begegnungen mussten die Albatrosse als Verlierer beenden. Besonders schmerzhaft dürfte dabei die Heimpleite vor Wochenfrist gegen die BG Göttingen gewesen sein. Nicht nur, dass es bereits die dritte Saisonniederlage der Mannschaft von Headcoach Israel Gonzalez, der im Sommer von Meistercoach Aito Reneses übernommen hatte, war, sondern auch nur magere 59 eigene Punkte zeigen, dass bei den Hauptstädtern noch längst nicht alles rund läuft. Zugutehalten muss man den Spreestädtern, dass sie schon bereits seit der Saisonvorbereitung unter enormen Verletzungspech leiden. Zum Saisonstart fehlte mit Christ Koumadje, Ben Lammers und Johannes Thiemann die komplette Centerriege, nach nur wenigen Partien gesellte sich auch noch Scharfschütze Marcus Eriksson hinzu, der bis zu seiner Verletzung ALBAs Topscorer war.

Sikma und zwei Ex-Bamberger führen ALBA an

Die Berliner Verantwortlichen reagierten schnell und verpflichteten in einem geräuschvollen Wechsel Oscar da Silva aus Ludwigsburg. Der Big Man stellte dann auch auf Anhieb die erhoffte Verstärkung dar und spielt, als wäre er schon seit der Preseason in der Hauptstadt – in der BBL stehen nach drei Einsätzen 16,0 Punkte und 4,3 Rebounds zu Buche. Damit gehört da Silva zu den Stützen des ALBA-Spiels, das nach der Verletzung von Eriksson in erster Linie aber von den beiden ehemaligen Bambergers Maodo Lô (9,0 PpS, 3,8 ApS), Louis Olinde (8,8 PpS, 5,0 RpS) sowie Routinier Luke Sikma, der mit durchschnittlich 11,8 Punkten, sechs Rebounds und 4,2 Assists wieder einmal seine Allroundfähigkeiten unterstreicht, getragen wird. Mit Johannes Thiemann kehrte jüngst auch der dritte ehemalige Brose-Spieler ins Berliner Aufgebot zurück, genauso wie Christ Koumadje.

„Sie sind eine sehr eingespielte Mannschaft, haben zudem in Koumadje und Thiemann zwei große Spieler zurück, die sie noch unberechenbarer machen. Sie mussten zuletzt drei Niederlagen in Folge hinnehmen. Da sie das bestimmt nicht auf sich sitzen lassen wollen, werden sie mit voller Aggressivität zu uns kommen. Das müssen wir matchen“, kennt auch Kenny Ogbe die Situation bei seinem früheren Arbeitgeber genau und erwartet eine Berliner Mannschaft mit Wut im Bauch.

Fehleranalyse und Integration von Shannon Scott

Unabhängig vom Berliner Auftreten am Sonntag muss Brose Bamberg nach seiner ersten Saisonniederlage in Braunschweig ohnehin mehr auf sich selbst schauen und die gemachten Fehler, die Coach Roijakkers seinem Team während der Trainingswoche aufgezeigt hat, wieder abstellen. „Wir müssen vor allem im Eins-gegen-Eins besser stehen als letztes Wochenende in Braunschweig, zudem müssen wir schneller von Offense auf Defense umschalten“, nennt Ogbe nur zwei Punkte, die die Mannen um Kapitän sowie Topscorer und -rebounder Chris Sengfelder (18,4 PpS, 6,8 RpS) am Sonntag wieder besser machen müssen. Verbessern muss Brose, das sich Anfang der Woche von Big Man Derek Cooke Jr. getrennt hat und aktuell auf Such nach Ersatz ist, aber auch wieder die Reboundarbeit, denn die Domstädter lassen ihrem Kontrahenten mit über 33 Abprallern im Schnitt zu viele Optionen offen „Nur wenn wir über 40 Minuten voll fokussiert zu Werke gehen, haben wir eine Chance“, so Kenny Ogbe abschließend.

Neben der Aufarbeitung der Niederlage und der Vorbereitung auf Berlin musste Coach Roijakkers natürlich auch seinen jüngsten Neuzugang Shannon Scott in die Systeme integrieren. Nach seiner Ankunft am Montag und allen nötigen medizinischen und PCR-Tests konnte Bambergs letzter Neuzugang erstmals am Donnerstag gemeinsam mit der Mannschaft trainieren. Ob es zu einem Einsatz bereits am Sonntag reichen wird, entscheidet sich kurzfristig.

Nach dem Duell mit dem Meister sind die Oberfranken zweimal in der Fremde gefordert. Zunächst geht es am 7. November zu den FRAPORT SKYLINERS nach Frankfurt, ehe fünf Tage später die EWE Baskets Oldenburg in der vorgezogenen Partie des zehnten Spieltages warten.

BBL- & Klub-Logos: easyCreditBBL
Header-Hintergrundbild: Matthias Schramm