Weitere vier Lüpertz-Fenster in St. Elisabeth der Öffentlichkeit vorgestellt

Weitere vier Lüpertz-Fenster in St. Elisabeth der Öffentlichkeit vorgestellt
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Oberbürgermeister Andreas Starke begrüßte den Künstler Markus Lüpertz, Spender und Sponsoren zur Präsentation der vier neuen farbgewaltigen Glasfenster in der Kirche St. Elisabeth

„Sie sorgen mit Ihrem Werk dafür, dass St. Elisabeth im Sand eine Renaissance erlebt, Ihr Werk ist eine Bereicherung für die Stadt Bamberg. Dafür danken wir Ihnen“, so Oberbürgermeister Starke in seinem Grußwort in Richtung des Künstlers Markus Lüpertz, der es sich nicht hatte nehmen lassen, der Vorstellung der neuen Fenster persönlich beizuwohnen.

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Oberbürgermeister Andreas Starke wendet sich in seiner Begrüßung an den anwesenden Künstler, Professor Markus Lüpertz, und dankt ihm für die Bereicherung der Stadt Bamberg durch sein Werk.

Nun seien sechs von acht Fenstern Wirklichkeit geworden. Die Synthese von Gegenwartskunst mit religiöser Überlieferung lasse die 600 Jahre alte spätgötische Kirche, die im Übrigen die einzige Kirche im Eigentum der Stadt Bamberg sei, zu einem Ort mit Anziehungs- und Strahlkraft im Welterbe Bamberg werden, so der Oberbürgermeister.

Genau diese dynamische Verbindung von Altem und Neuem nahm Professor Nimrod Guez, der die Veranstaltung musikalisch begleitete, in seiner beeindruckenden Interpretation der Sonate Nr. 3 für Violine Solo des belgischen Komponisten Eugène Ysaÿe auf.

Vier neue Glasfenster in Chor und Schiff von St. Elisabeth wurden im Rahmen eines pandemiebedingt begrenzten Gästekreises am gestrigen Samstagnachmittag der Öffentlichkeit vorgestellt. Sie tragen die Titel: Kranke besuchen, Nackte bekleiden, Hungrige speisen und Obdachlose beherbergen.

Professor Markus Lüpertz bekannte in seiner Ansprache, dass er die Dame, um die es hier gehe, die hl. Elisabeth, gerne einmal persönlich kennengelernt hätte. Eine eigenwillige Frau, die sicher kein leichtes Leben gehabt habe. So habe das ganze Projekt einen eigenen Charakter, „als hätte es vorher kein anderes Werk gegeben.“ „Kunst ist mehr als ein Event. Sie ist ein Dokument der Zeit, in der die Kunst gelebt hat“, so Lüpertz. Während man ein Bild, wenn es einem nichts mehr sage, von der Wand nehmen könne, blieben Kirchenfenster ein Zeugnis über die aktuelle Zeit hinaus. Deshalb sei bei Glasfenstern der Anspruch an die Qualität der Arbeit, das Vollkommene zu suchen. „Ich bin glücklich, dass sechs von acht Fenstern eingebracht sind, aber eigentlich wollte ich erst wiederkommen, wenn alle drin sind.“

Christoph Gatz, Sprecher der Initiative „Glasfenster von Markus Lüpertz für St. Elisabeth“ war in seiner Rede bereits auf den Wunsch, das Werk baldmöglichst zu vollenden, eingegangen. Deshalb dankte er nicht nur allen bisherigen Spendern, Stiftern und Unterstützern, sondern rief zu einem weiteren gemeinsamen Kraftakt auf, die letzten beiden Fenster noch in diesem Jahr realisieren zu können: „Bamberg erhält damit ein großes Glaubensbekenntnis und ein großes Werk zeitgenössischer Kunst“, so Gatz.

Erzbischof Ludwig Schick, wie Starke Schirmherr der Initiative „Glasfenster Markus Lüpertz“, legte in seiner Ansprache den Fokus auf die spirituelle Botschaft der Glasfenster, deren Bildprogramm sich dem Leben der Patronin der Kirche und seiner persönlichen Lieblingsheiligen, der Hl. Elisabeth sowie den sieben Werken der Barmherzigkeit aus dem Matthäusevangelium widmet. So verwies auch Hans Lyer, Pfarrer der Gottesdienstgemeinde St. Elisabeth, vor dem Hintergrund der Pandemieerfahrung auf die Hoffnungskraft der Botschaft der Lüpertzfenster. Er sehe die Kunst als Glaubensverkündigung eines lebendigen Gottes, der uns sein Angesicht zuwende.

Professor MarkusLuepertz

Markus Lüpertz: Der Künstler Markus Lüpertz in der Kirche St. Elisabeth, Bamberg vor dem ersten von jetzt sechs installierten Glasfenstern mit dem Titel „Almosen geben“.

Dr. Birgit Kastner, neue Leiterin der Hauptabteilung Kunst und Kultur im Erzbischöflichen Ordinariat Bamberg, hatte sich nicht nur für den Ankauf der Kartonskizzen des Künstlers für die acht Glasfenster in St. Elisabeth für das Diözesanmuseum eingesetzt, sondern hielt auch die Einführung unter dem Titel „Kraftwerk aus Licht“ zu den neuen Fenstern und dem Werk insgesamt. Lüpertzfenster, so Dr. Kastner, seien in ihrer elementaren farbigen Wucht und in ihrer unverwechselbaren Verbindung figurativer und abstrakter Elemente in der Kunstwelt bereits ein stehender Begriff. Dabei sah sie eine Weiterentwicklung zwischen den Glasfenstern des Künstlers in St. Andreas in Köln zu seinen Werken in Bamberg, die auch der Künstler in seiner Rede als einen „Fortschritt“ bezeichnete. Kastner ging auf den gesamten künstlerischen Prozess ein, in dem mittelalterliche Glastechnik und modernes Industrieglas kombiniert würden und der Künstler bewusst jedes Glaselement auswähle. Unabhängig vom Einfall der Sonne erstrahlten die Fenster mit einer kraftvollen Brillanz und Lebendigkeit. Das sei der hohen Handwerkskunst der Glashütte Lamberts Waldsassen und den Derix Glasstudios in Taunusstein, deren geschäftsführender Gesellschafter Rainer Schmitt anwesend war, zu verdanken.

Ab sofort wird eine repräsentative Hinterleuchtung die Lüpertz-Glasfenster auch am Abend von 19 bis 23 Uhr in Szene setzen. Ab Sonntag, den 27. Juni bieten Mitglieder der Initiative „Glasfenster Markus Lüpertz“ jeweils sonntags um 15, 16 und 17 Uhr Führungen zu den Glasfenstern in St. Elisabeth an.

Wer mithelfen möchte, die letzten beiden Glasfenster zu realisieren, ist eingeladen, unter dem Stichwort „Fenster St. Elisabeth“ auf folgendes Konto zu spenden: Dompfarrstiftung, Sparkasse Bamberg, IBAN: DE93 7705 0000 0578 3423 70, BIC: BYLADEM1SKB (Spendenquittung möglich).

Weitere Infos zum Thema: https://luepertz-fenster-bamberg.de

Bildunterschrift Header: „Gruppe“: von links Christoph Gatz, Sprecher der Initiative Glasfenster Markus Lüpertz, Erzbischof Ludwig Schick, Professor Markus Lüpertz, Oberbürgermeister Andreas Starke.

Text: Pressestelle der Stadt Bamberg
Fotos: Jürgen Schraudner, Stadtarchiv Bamberg