Bittere Derbyniederlage: Bamberg unterliegt in Würzburg

Bittere Derbyniederlage: Bamberg unterliegt in Würzburg
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Brose-Basketballer startet gut, brechen nach 17 Minuten aber komplett ein

Im Kampf um die Playoff-Teilnahme 2021 in der Basketball Bundesliga musste Brose Bamberg einen weiteren herben und zugleich enttäuschenden Rückschlag hinnehmen. Im Frankenderby bei s.Oliver Würzburg – eine Nachholpartie des 22. Spieltages – hatten die Mannen von Chefcoach Johan Roijakkers mit 78:82 das Nachsehen.

easyCredit BBL 20/21 - 20. Spieltag: Brose Bamberg vs. FC Bayern München BasketballDie insgesamt 14. Saisonniederlage Broses ist dabei auf mehrere Gründe zurückzuführen. Einmal mehr haderte das Team, bei dem erneut Christian Sengfelder mit 19 Punkten und sechs Rebounds herausstach, mit den eigenen Unzulänglichkeiten. Am Ende stehen wieder einmal satte 18 Ballverluste (Würzburg 14) in der Statistik und auch beim Rebound hatte man gegenüber den Unterfranken mit 34:36 (Holloway und Jones mit je sechs Boards) das Nachsehen. Auch verpassten es die Roijakkers-Jungs, ihr Inside-Spiel – insbesondere über den effektivsten Spieler der Liga, David Kravish – zu etablieren. Lediglich 26 Mal schlossen die Domstädter aus dem Zweierbereich ab (15 Treffer), ballerten dafür aber satte 36 Mal bei einer Erfolgsquote von 36,1 Prozent von jenseits der Dreierlinie drauf. Würzburg dagegen agierte ausgewogener, nahm hochprozentigere Würfe und erarbeitete sich auch ein Plus an Freiwürfen.

Anfängliche Spielkontrolle bei Brose Bamberg

Dabei sah es nach einer ausgeglichenen Anfangsphase (9:8 für Würzburg, Mitte des Viertels) gut aus für die Bamberger, die sich durch einen 12:0-Run binnen drei Minuten erstmals zweistellig absetzen konnten (20:9). Herausragend in dieser Phase und im gesamten ersten Viertel agierte dabei Christian Sengfelder. Der Nationalspieler markierte im Auftaktviertel zehn Punkte, darunter auch sein 1.000ster Karrierepunkt in der BBL. Zur Viertelpause betrug der Vorsprung zwar „nur“ neun Zähler (24:15), doch zum Start ins zweite Viertel sorgten zwei weitere Dreier, die bis hierhin zuverlässig den Weg durch die Würzburger Reuse fanden, von Lockhart und Ogbe für die bis dato höchste Gästeführung (35:21, 12. Min.).

Im Anschluss schlichen sich erste Unachtsamkeiten ins Bamberger Spiel, was die Hausherren, die in dieser Partie erstmals seit langem wieder mit sechs Importspielern antreten konnten, sofort zu nutzen wussten. Ein 7:0-Lauf brachte das Wucherer-Team beim 28:35, Mitte des Viertels, wieder in Schlagdistanz. Die Gastgeber spielten sich zunehmend die besseren Optionen heraus und ließen, auch wenn Bamberg durch Sengfelder kurzzeitig noch einmal zweistellig auf 44:33 (17. Min.) davonzog, nicht mehr abreißen. In den verbleibenden drei Minuten bis zur Halbzeit ging bei Brose nichts mehr und bei Würzburg fast alles. Angetrieben von Cameron Hunt und Tyson Ward kamen die Unterfranken Punkt um Punkt näher – Bamberg rettete sich mit einer Ein-Punkte-Führung (47:46) in die Kabine.

Totaleinbruch – spätestens nach der Pause

easyCredit BBL 20/21 - 4. Spieltag: Brose Bamberg vs. s.Oliver WürzburgDort gelang es Coach Johan Roijakkers nicht, seine Mannen wieder auf Kurs zu bringen. Würzburg dagegen hatte durch seine Aufholjagd neuen Mut und Selbstvertrauen getankt und blieb am Drücker. Zwei Dreier in Serie von Perry Jones und Cameron Hunt brachten Würzburg Mitte des dritten Viertels erstmals in Front und dieser Vorsprung wurde dann auch schnell zweistellig (63:53, 26. Min.), da bei Brose offensiv nicht klappte und man in der Verteidigung zu oft zu weit vom Gegner weg stand. Chase Fieler und einmal Mehr Christian Sengfelder sorgten in der Folge wieder für oberfränkische Punkte und stoppten damit den unterfränkischen 13:0-Zwischenspurt. Doch ein erneuter Führungswechsel sollte weder in dieser Phase, noch in der verbleibenden Spielzeit noch einmal stattfinden.

Defensiv stabilisierten sich Fieler & Co. zwar wieder etwas, doch insbesondere im Angriff ließ man zu viele Chancen ungenutzt. Die Mannschaft von Coach Dennis Wucherer dagegen machte das Beste aus seinen Möglichkeiten. Insbesondere Big Man Murphy Holloway drehte im Schlussabschnitt auf und war von den Bamberger Verteidigern nicht mehr zu kontrollieren. Im letzten Spielabschnitt verbuchte der US-Center zehn seiner 14 Punkte, gewann das Duell gegen seinen Landsmann auf Brose-Seiten, David Kravish (zwei Punkte), klar und deutlich und war letztlich Würzburgs Sieggarant. Broses Korbjäger mühten sich zwar bis zum Ende, doch ohne Erfolg, denn man trat mit einer enttäuschenden 78:82-Niederlage die kurze Heimreise an.

s.Oliver Würzburg: Hunt (15 Punkte), Holloway (14), Ward (13), Jones (10), Chapman (9), Hoffmann (7), Lowery (7), Koch (4), King (2), Obiesie (1), Albus
Brose Bamberg: Sengfelder (19), Hall (14), Fieler (14), Ogbe (12), Lockhart (11), Hundt (6), Kravish (2), Larson, Thompson, Grüttner Bacoul, Plescher

Fazit von Brose-Headcoach Johan Roijakkers:

„Sie haben uns zum Ende der ersten Halbzeit überrannt, wir konnten nicht dagegenhalten. In der zweiten Hälfte haben wir dann defensiv etwas besser agiert, offensiv aber nicht gut zusammengespielt.“

Trainerstimme: Medieninformation Brose Bamberg
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Header-Hintergrundbild & Fotos: Matthias Schramm