Rückrundenstart bei Aufsteiger Chemnitz

Rückrundenstart bei Aufsteiger Chemnitz
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Brose Bamberg braucht in Sachsen den nächsten Sieg

Wenige Tage vor dem Nationalmannschaftsfenster (15. bis 23. Februar) kennt der Spielplan der Basketball Bundesliga kein Erbarmen. Nachdem Brose Bamberg am Dienstag die Hinrunde mit einem Erfolg in Frankfurt beendet hatte, folgt bereits am Freitag der Start in die Rückrunde. Hierbei gastieren die Oberfranken ab 20:30 Uhr bei den NINERS Chemnitz.

easyCredit BBL 20/21 - 2. Spieltag: Brose Bamberg vs. NINERS ChemnitzDer Aufsteiger aus Sachsen hat in seinem ersten Jahr der Ligazugehörigkeit eine ordentliche Hinrunde gespielt und diese mit fünf Siegen aus 16 Partien auf Rang 13 abgeschlossen. Ihren letzten Erfolg fuhr die Mannschaft von Aufstiegscoach Rodrigo Pastore am vergangenen Mittwochabend gegen RASTA Vechta (89:77) ein. Dabei wurde einmal mehr deutlich, was die Chemnitzer in ihrer Premierensaison in der BBL auszeichnet: eine geschlossene Mannschaftsleistung. Angeführt von Terrell Harris, der mit 20 Zählern zum Topscorer avancierte, punkteten insgesamt fünf Spieler zweistellig. Vor allem von der Dreierlinie waren die Sachsen treffsicher, trafen starke 52,6% (10/19). Aber auch beim Rebound (38/27) und bei den Assists (24/17) zeigten die Mannen von Rodrigo Pastore, dass sie eine Kämpfertruppe sind.

Chemnitz – eine eingeschworene, spielstarke und kämpferische Mannschaft

Den Kampfgeist der Chemnitzer haben die Bamberger selbst schon zu spüren bekommen. Gerade aus der Corona-Quarantäne entlassen, verlangte der Aufsteiger den Domstädtern im Hinspiel alles ab und musste sich erst in den letzten 120 Sekunden der Partie geschlagen geben (86:93). Durch ihre Leistung in Bamberg konnte der Rest der Liga bereits früh erkennen, dass Chemnitz eine eingeschworene, spielstarke, aber vor allem kämpferische Mannschaft ist. Mit diesen Tugenden, die in den letzten Wochen weiter verfestigt wurden, holten die Pastore-Jungs dann auch ihre Siege über Gießen, Hamburg, den MBC, Bonn und eben Vechta. Um ein Haar hätte es auch einen sechsten Saisonsieg gegeben, denn die NINERS hatten vor knapp vier Wochen den FC Bayern München Basketball in dessen Halle beim 76:77 am Rande einer Niederlage.

easyCredit BBL 20/21 - 2. Spieltag: Brose Bamberg vs. NINERS ChemnitzWie zuletzt gegen Vechta gesehen, geht auch aus der Statistik hervor, dass Chemnitz sein Scoring auf mehrere Schultern verteilt. Fünf Spieler punkteten bis dato im Schnitt zweistellig, Marcus Thornton mit 12,1 am besten. Vor allem von der Dreierlinie darf man Chemnitz nicht frei werfen lassen, trafen sie doch bislang 39,4% ihrer Distanzwürfe – Platz drei unter allen BBL-Klubs. „Chemnitz hat bereits mehrfach in dieser Saison bewiesen, dass sie starken Basketball spielen können. Ich erinnere mich an das Spiel in München, aber vor allem auch an die Partien in Hamburg und nun zuletzt gegen Vechta, die sie gewonnen haben. Sie haben viele individuell gute Spieler, die aber auch als Mannschaft gut harmonieren. Es kann jeder scoren, insbesondere von der Dreierlinie sind sie stark“, fasst Christian Sengfelder die Charakteristik des kommenden Gegners zusammen.

Bamberg muss mental bereit sein

Was all das für seine Mannschaft bedeutet, bringt der Nationalspieler ebenfalls auf den Punkt: „Wir dürfen ihnen nur wenig Platz geben. Das funktioniert aber nur, wenn wir von Beginn an konzentriert und mental bereit sind.“ Mental bereit sollten die Jungs von Johan Roijakkers insbesondere in der Verteidigung sein. Gibt es im Chemnitzer Spiel eine Schwachstelle, dann ist es der Ballvortrag. Die im Schnitt produzierten 17,3 Turnover sind Liga-Minuswert. In Sachen Ballverluste haben allerdings auch die Brose-Boys ihre Schwachstellen. Beim 86:76-Erfolg in Frankfurt am Dienstagabend leisteten sich Devon Hall & Co. satte 20 Turnover und liegen mit im Schnitt 14,4 ligaweit auf Rang 14.

easyCredit BBL 20/21 - 2. Spieltag: Brose Bamberg vs. NINERS Chemnitz„Wir haben unerklärlicherweise immer wieder Phasen, in denen wir nicht fokussiert sind. Dann passieren solche Viertel wie in Frankfurt. Dass wir es können, haben wir ja bereits mehrfach bewiesen, zuletzt in der zweiten Halbzeit am Dienstag. Daher voller Fokus von Beginn an, denn wir brauchen den Sieg!“, blickt Sengfelder noch einmal auf das Dienstagsspiel zurück, in dem sich er und seine Mitstreiter nach einem katastrophalen zweiten Viertel (8:27) und einem zwischenzeitlichen 18-Punkte-Rückstand über die Verteidigung ins Spiel zurück und zum Sieg gekämpft haben. Während im Angriff neben Sengfelder in erster Linie Devon Hall (20 Punkte), David Kravish (22) und Michele Vitali (23) die Verantwortung übernahmen, setzte in der Verteidigung der von Coach Roijakkers im Nachgang gelobte Joanic Grüttner-Bacoul den Ton und erledigte die kleinen, aber durchaus wichtigen Dinge, die nicht im Scouting auftauchen.

Gegen Chemnitz könnte der Niederländer an der Seitenlinie sicherlich auf ein erneutes Wechselbad der Gefühle verzichten, zumal den Akteuren nach dem Schlusspfiff wieder kaum Zeit zur Regeneration bleibt. Bereits 40 Stunden nach Spielende in Sachsen steht das zweite Spiel des Doppelspieltags an. Am Sonntag (15 Uhr) empfängt Brose dann Meister und Pokalsieger ALBA BERLIN.

BBL- & Klub-Logos: easyCreditBBL
Hintergrundbild & Fotos: Matthias Schramm