Starke Reaktion: Brose dominiert in Ulm

Starke Reaktion: Brose dominiert in Ulm
Sport

Die Oberfranken zeigen nach der München-Pleite ihr wahres Leistungsvermögen

Brose Bamberg hat zwei Tage nach der enttäuschenden Testspielpleite beim FC Bayern die richtige Reaktion gezeigt. In einem weiteren Vorbereitungsspiel – dieses Mal bei Ratiopharm Ulm – deuteten die Mannen von Coach Johan Roijakkers an, was in ihnen steckt und landeten einen zu keinem Zeitpunkt gefährdeten Start-Ziel-Sieg (97:70). Besonders erfreulich neben starken Wurfquoten und guter Reboundarbeit war das klar verbesserte Teamplay (23 Assists).

In Ulm machten die Oberfranken vom Start weg klar, dass sie gewillt waren, eine Reaktion auf das München-Spiel zu zeigen. Allen voran Christian Sengfelder machte deutlich, dass mehr in ihm steckt, als man vor zwei Tagen gesehen hat. Der Nationalspieler sorgte – zusammen mit Michele Vitali – nicht nur für eine schnelle Acht-Punkte-Führung (10:2, 3. Min.) seiner Farben, sondern war mit insgesamt zwölf Punkten allein im ersten Viertel maßgeblich dafür verantwortlich, dass Brose mit 28:19 in die erste Viertelpause ging.

Gute und intensive Bamberger

Während im Angriff die Systeme gut liefen und dadurch immer wieder offene und hochprozentige Würfe herausgespielt werden konnten, war es aber auch ein höchstaggressives Defensivverhalten der Gäste, das die Ulmer Guards kaum zur Entfaltung kommen ließ. Nach gut 13 absolvierten Minuten sorgte Kenneth Ogbe mit einem „Spaziergang“ durch die Ulmer Abwehr dafür, dass Bambergs Vorsprung erstmals zweistellig wurde (35:25). Trotz einer stetig wachsenden Führung blieb Brose weiterhin der Dominator und konnte sich durch weitere Dreier (insgesamt fanden im ersten Durchgang acht Versuche den Weg in den Korb) von Vitali und Hundt bis auf 19 Zähler (45:26) absetzen, zur Pause waren beim 52:38 davon noch 14 übrig.

Nach der Halbzeit zogen die Brose-Boys nochmals die defensiven Stellschrauben an und gestatteten ihrem Kontrahenten in den ersten sechs Minuten gerade einmal zwei Pünktchen. Der eigene Angriff lief weiter wie am Schnürchen, wodurch der Abstand zwischen beiden Teams stetig größer wurde (66:40, 26. Min.). Mit 76:53 ging es dann schließlich in den Schlussabschnitt, wo Coach Roijakkers aufforderte, die Energie weiter hoch zu halten und auch dieses Viertel für sich zu entscheiden. Gesagt, getan! Die Oberfranken ließen zu keinem Zeitpunkt auch nur ansatzweise die Zügel schleifen und knackten zwei Minuten vor dem Ende nach zwei Freiwürfen von Bennet Hundt sogar noch die 30-Punkte-Marke (94:62). Final landete Brose Bamberg einen 97:70-Erfolg und kann für das nächste Vorbereitungsspiel am kommenden Samstag gegen Medi Bayreuth darauf aufbauen.

Dementsprechend zufrieden zeigte sich auch Coach Johan Roijakkers: „Ich bin heute sehr zufrieden. Wir haben mit großer Energie gespielt. Und das über die vollen 40 Minuten. Das spiegelt sich auch im Ergebnis wieder. Wenn man durchgängig das Energielevel hochhält, dann kommt man in einen guten Rhythmus, bekommt gute, offene Würfe. Das war heute der Schlüssel zum Sieg.“

Brose Bamberg: Lockhart 5, Blakes 4, Plescher dnp, Fieler 6, Ogbe 16, Vitali 15, Hundt 19, Sengfelder 20, Kravish 8, Grüttner, Larson 4

Fieler und Larson sind Broses Kapitäne

Vor dem Auftritt in Ulm hat Brose Bamberg-Cheftrainer Johan Roijakkers das Kapitänsamt für die Saison 2020/2021 vergeben. Dabei bilden Chase Fieler und Tyler Larson die Doppelspitze und führen die Oberfranken fortan an und treten die Nachfolge von Elias Harris an.

„Der Kapitän hat eine wichtige Rolle. Er ist das Sprachrohr der Mannschaft und muss auf dem Platz voraus gehen. Dazu benötigt es gewisse Eigenschaften, die bei Chase und Tyler sehr ausgeprägt sind: Erfahrung, Führungsstärke, Wille, 100%iges Kommitment. Daher sind beide für mich die richtigen Personen für dieses besondere Amt“, beschreibt der niederländische Headcoach sein Anforderungsprofil an seinen Kapitän bzw. seine Kapitäne.

Chase Fieler sieht seine Aufgabe in erster Linie darin, „zwischen Spielern und Trainern zu vermitteln, ihnen zu helfen, die andere Seite besser zu verstehen.“ Dabei baut der 28-Jährige auf seine Erfahrung in verschiedenen Ländern und Teams. „Ich will, dass die Jungs immer zu mir kommen können. Ich werde sie aufbauen, wenn sie Probleme haben, damit sie immer positiv sind und wir gemeinsam den besten Basketball spielen können“, so Bambergs Neu-Kapitän.

Im komplett neu formierten Team von Brose Bamberg ist US-Boy Fieler der erfolgreichste Akteur, was Titelgewinne in den letzten Jahren angeht. Er wurde mit Groningen zweimal niederländischer Meister, mit Oostende holte er zweimal den Titel in Belgien.

Auch Fielers Kapitäns-Kollege Tyler Larson freut sich für seine neue Aufgabe innerhalb der Mannschaft. Von sich selbst sagt er, dass er ein Leader sein will. Auf dem Parkett sich sich der Guard als „Sprachrohr des Coaches. Und ich werde alles versuchen, damit ich die Jungs ermutigen kann, ihren besten Basketball zu spielen.“

Larson geht in seine sechste Saison als Profi. Zuletzt führte er die EWE Baskets Oldenburg ins Pokalfinale und ins Halbfinale der Meisterschaft.

Logo: Brose Bamberg
Hintergrundbild: Matthias Schramm