77:66! Mühevoller Arbeitssieg gegen dezimierte Hamburger

77:66! Mühevoller Arbeitssieg gegen dezimierte Hamburger
Sport

Brose Bamberg erkämpft sich trotz vieler Up an Downs den fünften BBL-Heimsieg

Brose Bamberg hat sich mit seinem fünften Heimsieg der laufenden BBL-Saison in die Pokal- und Nationalmannschaftspause verabschiedet. Beim 77:66 gegen Liga-Neuling Hamburg Towers mussten die Fans wieder einmal ein Wellenbad der Gefühle durchschreiten, ehe der Erfolg in trockenen Tüchern war.

Zu Beginn der Partie brauchten die Mannen von Coach Roel Moors ein paar Minuten, um die bittere Pille aus Vechta vom Wochenende endgültig abzuschütteln. In diesen Anfangsminuten wirkten daher auch die Gäste aus Hamburg, denen mit Heiko Schaffartzik, Malik Müller, Justus Hollatz, Jannik Freese und Prine Ibeh gleich fünf Spieler fehlten, wacher und hatten im ehemaligen Brose-Akteur Michael Carrera ihren Antreiber (8:5, 5. Min.). Je länger die Partie allerdings voranschritt, desto mehr konnten Paris Lee & Co. ihre defensive Intensität erhöhen und zur Geltung bringen.

Hamburg trotz Problemen kampfstark

Die Hamburger bekamen nach gutem Start zusehends mehr Probleme, blieben zunächst aber durch Freiwürfe (Bamberg erreichte in beiden Vierteln früh die Teamfoulgrenze) halbwegs im Spiel. Bamberg dagegen generierte aus seiner guten Defense einen ordentlichen Offensivrhythmus und lag Mitte des zweiten Viertels erstmals zweistellig in Front (34:24). Weiter absetzen konnten sich die Oberfranken aber nicht, da die Towers trotz ihrer Personalsorgen hart arbeiteten, sich nie aufgaben und auch von der ein oder anderen Nachlässigkeit der Gastgeber – vor allem im Rebound – profitierten. Nach einem 8:0-Zwischenspurt der Gäste und einem starken Schlussspurt von Retin Obasohan stand zur Pause immerhin noch eine Sieben-Punkte-Führung (39:32) für die Heimmannschaft zu Buche.

Nach dem Seitenwechsel setzte sich diese intensive und kampfbetone Begegnung nahtlos weiter fort. Allerdings musste Towers-Coach Mike Taylor mit ansehen, wie sein verlängerter Arm auf dem Feld, Jorge Gutierrez, in der 23. Spielminute nach einem Zusammenprall mit Bambergs Assem Marei etwas benommen vom Feld direkt in die Kabine geführt werden musste. Der Ausfall ihres Anführers machte sich bei den Hanseaten sofort bemerkbar und Bamberg, das weiterhin die besseren Feldwurfquoten auflegte, setzte sich wieder bis auf zehn Zähler (51:41, 25. Min.) ab.

Bamberg strauchelt, fällt aber nicht

Doch auch der neuerliche zweistellige Rückstand und der Ausfall von Gutierrez stoppte die Norddeutschen nicht, die weiterhin alles versuchten, um sich nicht weiter abschütteln zu lassen. Abgesehen von Bogdan Radosavljevic und – mit Abstrichen – Michael Carrera fehlte den Gästen allerdings die notwendige Durschlagskraft – und dass obwohl Bamberg ihnen zahlreiche Gelegenheiten für ein Comeback gab. Doch die „Geschenke“ der Gastgeber endeten zu häufig in Ballverlusten der Gäste – am Ende waren es 19 (Bamberg 12).

Wer allerdings gehofft hatte, dass Brose Bamberg in Bestbesetzung gegen dezimierte Hamburger eine Neun-Punkte-Führung im Schlussviertel locker über die Zeit bringen könne, wurde einmal Mehr enttäuscht. Getragen von Big Man Radosavljevic, der jetzt effektive Unterstützung von Towers-Kapitän Beau Beech bekam, bäumte sich der BBL-Aufsteiger erneut auf und ging in einer jetzt wilden und hektischen Partie, 4:10 Minuten vor der Schlusssirene, mit 65:64 in Führung.

An diesem Abend hatten die Hausherren allerdings das Glück des Tüchtigen auf ihrer Seite. Während Hamburg plötzlich vom Schussglück verlassen schien, bewahrten die Brose-Boys kühlen Kopf und hatten in Kameron Taylor ihren Go-to-Guy, der den Grundstein zu einem finalen 13:1-Run legte. Nach einem harten Kampf über 40 Minuten stand mit 77:66 der fünfte Bamberger Heimsieg der Saison fest. Dank der besseren Trefferquoten aus dem Zweierbereich (50%/40%) und von der Freiwurflinie (91%/68%) konnten die Hausherren sogar ein klares Rebounddefizit von 31:42 (6:14 offensiv) kompensieren.

Brose Bamberg: Obasohan (15 Punkte), K. Taylor (13), Lee (10), Atkins (10), Weidemann (9), McLean (8), Marei (6), Harris (4), Sengfelder (2), Olinde, B. Taylor, Seric
Hamburg Towers: Radosavljevic (23), Beech (15), Carrera (7), Gutierrez (7), Franke (4), Walker (4), Ogunsipe (4), Holland (2), Kindzeka, Yebo

Fazit von Brose-Headcoach Roel Moors:

„Ich bin heute zufrieden mit dem Sieg, mit der Leistung weniger. Wir haben es uns wieder selbst schwer gemacht und keine Konstanz im Spiel gefunden. Wir machen zu viele Fehler und sind im Angriff und der Verteidigung nicht aggressiv genug. Wir hatten wieder nur elf Freiwürfe, das müssen wir besser machen. Jetzt gilt es die Pause zu nutzen, neue Dinge auszuprobieren und alte zu verbessern. Wir müssen unsere Konstanz finden und unsere Fehler eliminieren.“

Trainerstimme: Medieninformation Brose Bamberg