Bamberg muss in Novgorod von Beginn an bereit sein

Bamberg muss in Novgorod von Beginn an bereit sein
Sport

Brose Bamberg will in Russland zurück in die Playoff-Ränge der Champions League

Wenige Stunden nach dem gelungenen Halbfinaleinzug im MagentaSport BBL Pokal ging Brose Bamberg erneut auf Reisen. Der letzte Trip des Jahres führt die Oberfranken in die achtgrößte Stadt Russlands, nach Novgorod. Dort steht am Dienstag ab 17 Uhr deutscher Zeit (19 Uhr Ortszeit) der neunte BCL-Spieltag an.

BCL-Saison 19/20 - Gruppe C, 2. Spieltag: Brose Bamberg vs. BC Nizhny NovgorodNachdem Brose am Samstagabend in Braunschweig seine wettbewerbsübergreifend vier Spiele andauernde Niederlagenserie beenden konnte, gilt es nun, auch in der Basketball Champions League wieder in die Erfolgsspur zurückzufinden. Dort verlor der Top Four-Teilnehmer der vergangenen Saison zuletzt zwei Mal in Folge (in Teneriffa, gegen Nymburk) und rutschte dadurch vorübergehend aus den Playoff-Plätzen – doch genau die sind erneut das Ziel von Brose Bamberg.

Mit neuem Selbstvertrauen zur Revanche

Doch nicht nur das sollte für den deutschen Vertreter Antrieb für eine gute Leistung sein. Gegen die Korbjäger von Nizhny Novgorod verlor Bamberg auch das Hinspiel in eigener Halle deutlich mit 58:73. „Wenn man daheim verliert, dann ist klar, dass man ein Spiel auswärts gewinnen muss. Morgen haben wir nach der Niederlage gegen Nymburk gleich die Chance dazu. Die wollen wir nutzen“, hofft Cheftrainer Roel Moors auf eine Trotzreaktion seiner Truppe.

Dass die Jungs um BCL-Topscorer Paris Lee (10,9 PpG) doch noch wissen, wie man Spiele gewinnt, haben sie am Wochenende bewiesen. Wieder mit Kameron Taylor an Bord und angeführt von einem starken Christian Sengfelder (22 Punkte) holte das Team im Pokal-Viertelfinale den Sieg (80:69) in Braunschweig und zog ins Halbfinale ein. Erfreulich war dabei neben der konstant guten Defensivarbeit vor allem die Tatsache, dass Brose im Schlussviertel die Nerven behielt und die Braunschweiger nicht mehr ins Spiel kommen ließ. Darauf möchte Roel Moors am Dienstag aufbauen: „Wir müssen dabei das gleiche Engagement in der Verteidigung an den Tag legen, wie wir es in Braunschweig gezeigt haben.“

Nizhny Novgorod – ein starker Gegner

BCL-Saison 19/20 - Gruppe C, 2. Spieltag: Brose Bamberg vs. BC Nizhny NovgorodIn Novgorod wartet dabei jedoch eine alles andere als leichte Aufgabe. Die Russen, die 2011 – elf Jahre nach ihrer Gründung im Jahr 2000 – erstmals in die VTB aufstiegen und nur zwei Jahre danach mit der Vizemeisterschaft ihren bis dato größten Vereinserfolg feierten, gehen mit zwei internationalen Siegen in Folge ins Spiel. Zuletzt ließ die Truppe von Coach Zoran Lukic durch den 75:72-Heimerfolg über Teneriffa aufhorchen. Gegen die Insulaner, die damit ihre erste Saisonniederlage hinnehmen mussten, zeigte Brandon Brown mit 26 Punkten eine überragende Leistung. Auch in Spiel eins in Bamberg wusste der Amerikaner mit 19 Zählern zu gefallen und ist auch über die komplette bisherige Saison gesehen Novgorods Topwerfer (16,3 Punkte). Zudem ist er mit im Schnitt 5,3 der beste Assistgeber. Darrlyn Willis greift mit durchschnittlich 8,4 die meisten Rebounds.

Statistisch gesehen liegt Nizhny Novgorod in den meisten Kategorien vor den Brose-Boys. Nachdem bei diesen allerdings zuletzt die Personaldecke deutlich ausgedünnt war, sind Trainer, Mannschaft und natürlich auch die Fans froh, dass Kameron Taylor am Wochenende in Braunschweig sein Comeback feierte und sich mit vier Punkten, zwei Rebounds und zwei Assists in zwölf Minuten gleich wieder gut einfügte.

„Als Spieler willst du immer spielen. Wochen wie die letzten sind der Horror. Daher war es umso schöner gegen Braunschweig wieder spielen zu können. Natürlich bin ich noch nicht bei 100 Prozent, aber ich fühle mich fit und gesund genug, um dem Team helfen zu können“, freut sich der Shooting Guard über seine Rückkehr aufs Parkett. Dort, genauer gesagt im Cultural Entertainment Complex „Nagorny“, müssen er und seine Mitstreiter „von Beginn an bereit sein, an unser Limit zu gehen. Wir dürfen ihnen keinen Freiraum geben.“

Nach der Rückkehr aus Russland dürfen die Spieler rund um Kapitän Elias Harris zumindest mal etwas durchatmen. Erst am 27. Dezember geht es mit dem Heimspiel gegen Ludwigsburg weiter, ehe dreie Tage später der FC Bayern München Basketball zum krachenden Jahresausklang kommt.

Fotos: Matthias Schramm