Brose Bamberg will „als Team den nächsten Schritt gehen“
Knapp eine Woche nach der ärgerlichen BBL-Niederlage zuhause gegen Ulm hat Brose Bamberg nun die Chance, auch auf nationaler Ebene wieder in die Erfolgsspur zurückzukehren. Der neunte Spieltag der heimischen Liga führt die Oberfranken ins Hessische, genauer gesagt nach Frankfurt, wo am Samstag ab 18 Uhr die Fraport Skyliners um die beiden Ex-Bamberger Daniel Schmidt und Leon Kratzer warten.
Die Reise nach Frankfurt dürfte bei den Bambergern jedoch stets ein ungutes Gefühl zu Tage fördern. Die Fraport Arena in der Mainmetropole ist eine der wenigen Hallen, in denen sich die Domstädter schon immer schwer taten und dort auch eine negative Bilanz haben. Von den letzten 27 Versuchen, das „Wohnzimmer“ der Skyliners zu erobern, waren lediglich zwölf erfolgreich, 15 Mal konnten die Frankfurter Bambergs Angriffe abwehren – zuletzt in der vergangenen Saison, als die Brose-Boys im April diesen Jahres die Heimreise mit einer 79:86-Niederlage antreten mussten.
Bamberg statistisch überlegen
Positiv ist aus oberfränkischer Sicht aber zum einen die Gesamtbilanz (36 Siege, 22 Niederlagen) gegen die Hessen und zum anderen Bambergs bisherige Saisonzahlen. Brose liegt in sämtlichen Statistiken vorne. Mit durchschnittlich 89,5 Punkten pro Partie bringen Paris Lee & Co. bislang rund 15 Zähler mehr aufs Scoreboard, was viel mit den besseren Wurfquoten (53,9% : 44,6% aus dem Zweier- und 42,6% : 33,0% aus dem Dreierbereich) zu tun hat. Diese wiederum hängen mit der bislang guten Ballbewegung und den daraus oftmals freieren Wurfpositionen zusammen, so verteilen die Oberfranken unter anderem dank Paris Lee (7,4 ApS) pro Partie 21,4 Assists (Frankfurt kommt auf 17,6). Auch bei den Rebounds greifen die Mannen von Roel Moors mehr ab als die Hessen (36,1/32,8). Als Toprebounder ist hier an vorderster Front Assem Marei (6,9) zu nennen, bei den Hessen tut sich in dieser Kategorie Ex-Brose-Spieler Leon Kratzer (8,4) hervor.
Die Fraport Skyliners, die seit dieser Saison von Sebastian Gleim gecoacht werden, benötigten zum Start in die neue Spielzeit eine gewisse Anlaufzeit. Erst nach drei Niederlagen in Serie holten sie an Spieltag vier im Heimspiel gegen Hamburg den ersten Sieg und ließen davon bislang noch zwei weitere in Ulm und in Weißenfels folgen. Am letzten Wochenende gab es allerdings wieder eine Niederlage, man unterlag in Würzburg mit 67:68. Dabei lieferten die Jungs von Sebastian Gleim eine grauenhafte erste Halbzeit (26:41) ab, drehten nach der Pause aber gewaltig auf und zeigten, zu was sie im Stande sein können.
Hochmotivierte Frankfurter
„Frankfurt ist eine gut organisierte Mannschaft, die in der Tabelle nicht dasteht, wo sie stehen kann. Daher werden sie, zumal vor eigenem Publikum, hochmotiviert spielen“, findet Bambergs Übungsleiter daher im Vorfeld lobende und mahnende Worte. Roel Moors will, dass sein Team von Beginn an aggressiv in diese Begegnung geht. „Wenn wir das tun, dann haben wir gute Chancen, wie wir in Bonn gesehen haben. Wenn wir das nicht tun, dann kann es aber auch ganz schnell anders aussehen. Daher ist der Fokus extrem wichtig“, so der Belgier.
Um auf dem Frankfurter Parkett bestehen zu können, muss Brose neben Skyliners-Urgestein Quantez Robertson, der trotz seiner inzwischen 34 Jahre immer noch wie ein „Duracell-Häschen“ knapp 35 Minuten lang das Feld auf und ab spurtet und für den ein oder anderen „big shot“ gut ist, in erster Linie Lamont Jones aus dem Spiel nehmen. Der US-Guard führt nicht nur Frankfurts Offensive an, sondern ist mit 20,3 Punkten im Schnitt auch BBL-Topscorer.
Sengfelder will „einen raushauen“
„Wir müssen als Team den nächsten Schritt gehen. Das heißt: wir müssen defensiv weiterhin solide stehen, offensiv müssen wir noch besser den Ball zirkulieren lassen, als wir das in den letzten Wochen phasenweise getan haben“, gibt Broses Power Forward Christian Sengfelder zu Protokoll. Der Neuzugang aus Braunschweig legte bei seinem letzten Duell mit Frankfurt im Trikot der Basketball Löwen seinen damaligen Karrierebestwert von 23 Punkten auf. „Es wäre natürlich schön, wenn ich wieder so ein Spiel raushauen könnte“, würde der Nationalspieler am Samstag nur allzu gerne eine ähnliche Leistung abrufen. Gegen physisch starke Frankfurter wird dies jedoch ein schweres Unterfangen, wie der 24-Jährige weiß. Dennoch: „Wir müssen in jedem Fall von Beginn an dagegenhalten“, schließt Sengfelder seine Ausführungen ab.
Obwohl die Champions League in der kommenden Woche eine Pause einlegt, geht es für Brose Bamberg im gewohnten Rhythmus weiter. Am Dienstag kommt es in der Brose Arena zum Frankenderby mit s.Oliver Würzburg. Danach geht’s für Brose zuerst nach Oldenburg, von dort aus direkt weiter nach Teneriffa.