Brose ist neuer Partner bei Task Force

Brose ist neuer Partner bei Task Force
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Gemeinsam für einen sozialverträglichen Stellenabbau

„Gemeinsam“ – heißt das derzeitige Schlagwort im Umgang mit dem Stellenabbau bei Brose und Michelin. An einem Strang ziehen Unternehmen, Betriebsräte, Politik, Kammern und Arbeitsverwaltung. In die sogenannte Task Force, die Landrat Johann Kalb und Oberbürgermeister Andreas Starke gegründet haben, bringt sich nun auch der Automobilzulieferer Brose ein.

Der Brose-Standortverantwortliche von Bamberg/Hallstadt Dr. Michael Swoboda und der Betriebsratsvorsitzende Martin Krapp sicherten in einem Gespräch mit Oberbürgermeister und Landrat zu, konstruktiv in der Task Force mitzuwirken. Diese ist im Zuge der Stellenstreichung von Michelin entstanden und hat nun, nachdem der fränkische Autozulieferer Brose mitteilte, in den nächsten drei Jahren ebenfalls deutschlandweit 2.000 Arbeitsplätze abzubauen, noch einmal an Bedeutung gewonnen. Brose möchte dabei den Umbau ohne betriebsbedingte Kündigungen vollziehen. Mit der Task Force-Beteiligung betont das Unternehmen sein Interesse an der weiteren Entwicklung des Wirtschaftsstandortes Bamberg. Insofern werden, laut Starke und Kalb, alle Kräfte für die Beschäftigten vereint.

Sozialverträglicher Stellenabbau

Bei Brose sind etwa 400 Stellen in der Region Bamberg/Hallstadt betroffen. An den langfristigen strategischen Plänen in Hallstadt und Bamberg hält das Unternehmen zwar weiterhin fest, Mitarbeiter werden aber dennoch entlassen. Es geht nun darum, die Stellen so behutsam wie möglich abzubauen. Swoboda dazu: „Ab sofort arbeiten am Standort Geschäftsführung, Personalbereich und Mitarbeitervertretung gemeinsam daran, die Arbeitsplätze in der Region in den kommenden drei Jahren sozialverträglich zu reduzieren.“

Was macht die Task Force?

Die Task Force ist von Landkreis und Stadt initiiert. Sie verfolgt das Ziel, alle Anstrengungen für die von der Umgestaltung in der Automobilindustrie betroffenen Mitarbeiter zu bündeln und Impulse für die künftige Ausrichtung des Wirtschaftsstandortes Bamberg zu setzen.

Stellenabbau hier, Standortaufbau dort

Während in der fränkischen Region Brose-Beschäftigte um ihren Arbeitsplatz bangen, hat das Unternehmen im Ausland Aufbaupläne. Mit einem weltweiten Erneuerungsprogramm möchte es seine Wettbewerbsfähigkeit stärken. So hat das Unternehmen erst Ende Oktober in Belgrad einen Ansiedlungsvertrag unterzeichnet. Hierfür investiert der Automobilzulieferer in Serbien 180 Millionen Euro und schafft 1.100 Arbeitsplätze in Produktion, Entwicklung und Verwaltung. Im Sommer 2021 soll die Produktion starten.

Zahlen Brose Bamberg/Hallstadt

Seit 1990 investierte Brose im Raum Bamberg mehr als 300 Millionen Euro. Damit hat das Unternehmen den hiesigen Standort sukzessive zum internationalen Headquarters ausgebaut. Derzeit sind rund 2.000 Mitarbeiter in der Max-Brose-Straße in Hallstadt und am Berliner Ring in Bamberg beschäftigt. Welche Komponenten davon weitergeführt werden, ist in Anbetracht der neuen Lage fraglich.

Foto: Jule Dressler