Alba kommt: Die Pokalfinal-Neuauflage als Bamberger Heimauftakt

Alba kommt: Die Pokalfinal-Neuauflage als Bamberger Heimauftakt
Sport

Brose Bamberg will gegen Berlin „von Anfang bis zum Ende alles auf dem Parkett lassen“

Lange mussten sich die Fans von Brose Bamberg gedulden, bis der Spielplan der Saison 2019/2020 das erste Heimspiel für die Oberfranken anzeigt: Am Sonntagabend ist es nun aber endlich soweit und die „Frankenhölle“ erwacht wieder zum Leben. Ab 18 Uhr kommt es für Brose gleich zum Duell mit dem Vizemeister aus Berlin.

Preseason 2019 - Testspiel: Brose Bamberg vs. TekSüt Bandirma BKBerlin, da war doch was? Richtig! Es war der 17. Februar dieses Jahres, als sich beide Mannschaften im Rahmen des Endspiels um den MagentaSport BBL-Pokal zuletzt in der BROSE ARENA gegenüberstanden. Dank eines Buzzerbeater-Dreiers von Nikos Zisis, der damit in der Domstadt endgültig unsterblich wurde, setzten sich die Hausherren knapp mit 83:82 durch und reckten anschließend zum insgesamt sechsten Mal die Pokaltrophäe in die Höhe.

Heiß auf die Heimpremiere

Seitdem hat sich vor allem auf Seiten von Brose Bamberg viel verändert. In der Sommerpause wurde kein Stein auf dem anderen gelassen. Aus dem Pokalsiegerteam sind mit Elias Harris, Louis Olinde, Maurice Stuckey und Bryce Taylor lediglich vier Akteure übriggeblieben. Selbst an der Seitenlinie wurden gravierende Veränderungen vorgenommen und Neu-Coach Roel Moors stellte ein komplett neues Team zusammen. Dieses freut sich nun nach zwei Auswärtsspielen in Folge zum Saisonstart (Liga in Bayreuth, Pokal-Achtelfinale in Gießen) auf den ersten Heimauftritt.

Vor allem für die Spieler, die im Sommer nach Bamberg gewechselt sind, ist das erste Heimspiel etwas Besonderes: Sie kennen die spezielle Atmosphäre in der BROSE ARENA entweder noch gar nicht, vom Bildschirm oder nur vom Hörensagen. „Ich bin mir sicher, dass die Halle über 40 Minuten laut sein und komplett hinter uns stehen wird. Das wird uns enorm helfen. Ich kann versprechen, dass die Mannschaft von Anfang bis zum Ende alles auf dem Parkett lassen wird“, freut sich Kameron Taylor, der ein schwieriges Spiel für sich und seine Kollegen erwartet, auf den ersten Auftritt in der „Frankenhölle“.

Berlin im Kern unverändert, aber verletzungsgeplagt

Seine Erwartungen dürften sich spätestens am Sonntag mit dem Tip-off bestätigen, denn der Gegner aus der Hauptstadt kommt mit breiter Brust nach Bamberg. Die Mannschaft von Trainerlegende Aito Reneses startete ebenfalls in Liga und Pokal mit zwei Siegen, durfte diese allerdings in heimischer Halle feiern. Bevor sich der Berliner Fokus aber endgültig auf Brose Bamberg richtet, steht für die Hauptstädter noch der erste Euroleague-Spieltag auf dem Programm. Nach rund vier Jahren feiern die „Albatrosse“ ihre Rückkehr in die Königsklasse und spielen noch am Freitagabend zuhause gegen Zenit St. Petersburg.

Das und die Tatsache, dass das Berliner Aufgebot, welches zum Großteil aus der vergangenen Spielzeit zusammengehalten werden konnte, bereits zum Saisonstart von Verletzungen gebeutelt ist, könnten Bamberger Vorteile sein. Johannes Thiemann (Leiste) und Peyton Siva (Wade) werden wohl noch länger ausfallen, wohingegen Stefan Peno und Makai Mason schon am Sonntag wieder in den Kader zurückkehren könnten. So oder so: Die Berliner wissen, wie man Ausfälle kompensiert und stellten dies zuletzt zum Ligastart gegen Vechta unter Beweis. Vor allem Martin Hermannsson ist als Aufbauspieler in die Bresche gesprungen und erzielte beim deutlichen 101:78-Erfolg gegen Vechta nicht nur zehn Punkte selbst, sondern gab auch noch elf Assists.

Berliner Dreier- gegen Bamberger Reboundstärke

Preseason 2019 - Testspiel: Brose Bamberg vs. TekSüt Bandirma BKIn dieser Statistik sind die Berliner nach Spieltag eins übrigens unangefochtener Spitzenreiter, verteilten sie doch insgesamt gegen die Niedersachsen 30 direkte Korbvorlagen. Zudem trafen sie gegen Vechta mit 48 Prozent nahezu jeden zweiten Dreierversuch. Auf der Gegenseite zeigten die Brose-Boys in ihren ersten beiden Partien extreme Präsenz unter den Körben. Gegen Gießen waren es 42 Rebounds, die das Team sammelte (13 davon offensiv), in Bayreuth 39 (ebenfalls 13 am offensiven Brett).

Coach Moors hat dennoch noch Ansatzpunkte, an denen das Team unter der Woche im Training gearbeitet hat und weiter arbeiten wird. Der Belgier bemängelte unter anderem, dass es seine Spieler in den entscheidenden Momenten verpassten, frühzeitig eine Entscheidung zu erzwingen. „Ich denke nicht, dass Berlin müde sein wird. Sie haben einen Kader, der die Belastung ohne Probleme abfangen wird. Sie spielen sehr schnell, haben einen guten Rhythmus in der Offensive, lassen den Ball gut zirkulieren“, analysiert Roel Moors die Stärken des Gegners und erwartet einen von Beginn an fokussierten Auftritt seiner Truppe.

„Wir müssen körperlich stark dagegenhalten. Wenn sie erstmal ins Laufen gekommen sind, ist es schwer sie zu stoppen. Daher ist es für unser Spiel enorm wichtig, dass wir ihren Systemen frühzeitig mit unserer Verteidigung den Zahn ziehen“, so Bambergs neuer Übungsleiter abschließend.

Fotos: Frank Märzke