Auch am „Ort des Schreckens“ als Team auftreten

Auch am „Ort des Schreckens“ als Team auftreten
Sport

Brose Bamberg will seine Leistung aus Spiel eins bestätigen

Nachdem Brose Bamberg am vergangenen Sonntag mit einem souveränen Heimsieg in die Playoffs 2018 gestartet. Nun steht für den Meister das erste Auswärtsspiel auf dem Plan. Am Mittwoch müssen die Oberfranken ab 20:30 Uhr bei den Telekom Baskets Bonn im Telekom Dome antreten.

easyCredit BBL - Playoffs 2018, Viertelfinale 1: Brose Bamberg vs. Telekom Baskets BonnAn ihren letzten Auftritt am Bonner Hardtberg dürften Nikos Zisis und seine Mitstreiter indes keine guten Erinnerungen haben. Ende Januar kamen die Bamberger beim 69:106 böse unter die Räder – es war der Anfang vom Ende der Ära Andrea Trinchieri. Damals überragend agierte dabei Bonns Tomislav Zubcic, der die Bamberger mit 33 Punkten (7/8 Dreier) im Alleingang abschoss.

Schlechte Erinnerungen

Deswegen dürfte es für die Domstädter eine Rückkehr an den „Ort des Schreckens“ werden – unterstützt auch von der Tatsache, dass die Bonner über ihre sozialen Medien wissen ließen, dass Bamberg die Hölle erwarte. Auch Nikos Zisi blickt im Vorbericht zum Spiel auf der Liga-Homepage mit Unbehagen zurück: „Die hohe Punktspiel-Niederlage in Bonn war die schlimmste, die ich in meinen drei Jahren in Bamberg erlebt habe.“ Zeitgleich blickt Bambergs Kapitän aber auch nach vorne: „Aber das ist jetzt Vergangenheit. Jetzt stecken wir mitten in einer Playoff-Serie, die wir für uns entscheiden wollen.“

Bamberg scheint bereit für die Playoffs

Einen ersten Schritt dazu hat der Meister bereits am Sonntag getan und zeigte sich vor allem in der Defense gegen Zubcic deutlich besser eingestellt. Der Kroate blieb mit nur sieben Punkten – bei einer Trefferquote aus dem Feld von 50 Prozent (3/6) – blass. Bonns Offensive lebte in erster Linie von seinen Topscorern Julian Gamble und Josh Mayo (je 14) sowie Martin Breunig und Antreiber Anthony DiLeo, die jeweils zehn Zähler markierten.

Allerdings konnten die Rheinländer nur im ersten Viertel Kapital aus ihrer Offensivleistung schlagen. Spätestens ab dem zweiten Viertel legte Bamberg defensiv eine Schippe drauf und hatte auf alle Bemühungen des Tabellenfünften eine Antwort – zumeist in Person von Dorell Wright, der mit 24 Punkten (4/6 Dreier) einen Sahnetag erwischte.

easyCredit BBL - Playoffs 2018, Viertelfinale 1: Brose Bamberg vs. Telekom Baskets BonnAls Team gegen die Auswärtsschwäche

Allerdings muss man angesichts des Bamberger Saisonverlaufs festhalten, dass es am Sonntag ein Heimspiel war, durch das sich der Titelverteidiger die 1:0-Serienführung holte. Am Mittwoch hat das Banchi-Team das Groß der Halle nicht hinter sondern gegen sich. Mit nur sieben Erfolgen auf fremden Parkett tat sich Bamberg in dieser turbulenten BBL-Hauptrunde extrem schwer. Gerade auch deshalb ist es wichtig, dass der Vierte des Ligarankings auch in Bonn an seine gute Teamleistung aus Spiel eins anknüpft.

Mit guter Ballbewegung und daraus resultierenden 23 Assists wurde in der Offensive stets der freie Mitspieler gefunden. Allein Kapitän Zisis legte neun Mal erfolgreich für seine Teamkollegen auf. Daher forderte Coach Banchi bereits nach Spielschluss, dass sein Team „im zweiten Spiel den Fokus halten und wieder so als Team auftreten“ müsse.

Am Sonntag ließ Bambergs Übungsleiter Ricky Hickman und Dejan Musli als überzählige Ausländer pausieren. Ob der Italiener an der alten Sportlerweißheit „Never change a winning team“ festhält oder nicht, wird sich erst am Mittwoch zeigen. Aleksej Nikolic und Luka Mitrovic, die stattdessen im Aufgebot standen, spielten beide nur knapp zwölf Minuten.

Fotos: Matthias Schramm