Hallstadt zeigt sich kunstinteressiert

Hallstadt zeigt sich kunstinteressiert
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Erste Artothek in Nordbayern

Seit Mitte November letzten Jahres gibt es in Hallstadt eine Artothek. Hier kann jeder, ähnlich wie in einer Bücherei Bücher, ein Kunstwerk ausleihen. Heimat der Werke, die ausschließlich von regionalen und oberfränkischen Künstlern stammen, sind die Bücherei und das Rathaus.

Der Eingang zur Bücherei ist gleichzeitig der Eingang zur Artothek.

Der Eingang zur Bücherei ist gleichzeitig der Eingang zur Artothek.

Die ortsansässige Künstlerin Waltraud Scheidel war es, die die Idee aufbrachte, in Hallstadt eine Artothek aufzubauen. Ihre Anregungen fanden beim Ersten Bürgermeister Thomas Söder (CSU) Gehör. „Wirtschaftlich sind wir hier in Hallstadt ja gut aufgestellt. Aber wir möchten uns auch um die Kunst kümmern“, erklärt Söder die Initiative. Die Artothek ist ein gelungenes Beispiel, wie die Stadt dieses Ziel umsetzt, nämlich in engem Kontakt mit ortsansässigen Kunstschaffenden, dabei aber immer sehr bürgernah und stets im Dialog mit allen Beteiligten.

Wie funktioniert die Hallstadter Artothek?

43 Bilder und Fotos sind derzeit im Besitz der Stadt Hallstadt, 20.000 Euro hat der Stadtrat für den Ankauf der Werke bereitgestellt. Nun können Kunstinteressierte in sehr unkomplizierter Weise Bilder für zu Hause ausleihen und sich eine Zeitlang in ihrer Wohnung daran erfreuen. Zuvor kann man sich auf der Webseite http://artothek.hallstadt.de/ oder in dem in der Bücherei ausliegenden Katalog schon einmal anschauen, was die Artothek alles zu bieten hat. Büchereileiterin Claudia Helmreich dazu: „Die Vielfalt der Werke ist groß, so dass für jeden Geschmack etwas dabei sein dürfte.“ Die Ausleihe ist ab 18 Jahren möglich und kostet aktuell für drei Monate sieben Euro (privat) und zehn Euro (gewerblich).

Kunst mit viel Professionalität und Qualität

„Wir brauchen uns vor den Artotheken von beispielsweise München oder Nürnberg nicht zu verstecken“, so Söder. Schließlich hat eine kundige Fachjury die Werke ausgewählt. Viele Künstler gehören dem BBK – Berufsverband Bildender Künstlerinnen und Künstler in Oberfranken – an. Somit sind Professionalität und Qualität hoch angesiedelt. Ein Alleinstellungsmerkmal gegenüber vielen anderen Artotheken hat die Hallstadter auch zu bieten: Die Bilder können sogar gekauft werden, wenn sich jemand in sie verliebt. Entweder das oder auch ein Geschenk-Gutschein für eine Ausleihe beispielsweise sind originelle Ideen, wie Kunst multipliziert werden kann.

Bürgermeister Thomas Söder hat in seinem Büro gleich drei Werke hängen, denn das Rathaus ist der zweite Standort der Artothek. Wer also einmal einen Besuch im Bürgermeister-Büro mit Kunstgenuss verbinden und die Werke gleich dem Stadtoberhaupt entführen möchte, ist hier am richtigen Ort.

Ein Atelier für Kunstschaffende

Das Haus in der Fischergasse soll Künstleratelier und ein Teil der Artothek werden.

Das Haus in der Fischergasse soll Künstleratelier und ein Teil der Artothek werden.

Der künstlerische Fokus geht in Hallstadt aber noch weiter. In der zweiten Jahreshälfte kauft die Stadt weitere 30 Bilder an. Außerdem renoviert sie in naher Zukunft das historische Fachwerkhaus in der Fischgasse 6. Hier sollen dann Teile der Artothek untergebracht werden. Aber auch eine temporäre Heimat für eventuelle Kunststipendiaten oder Künstler möchte das ruhig gelegene Gebäude geben.

Das mitunter im Schatten von Bamberg stehende Hallstadt zeigt sich als kunstorientierte Stadt mit viel Gespür. Sie gibt Kunstschaffenden eine Perspektive und bezieht Bürger aus der Stadt und der Region gut in die Kunstszene ein. Ein innovativer Schritt, der Kunst lebendig und greifbar macht!

Öffnungszeiten Artothek Hallstadt:

Dienstag: 15:30 – 18:00 Uhr
Mittwoch: 08:30 – 11:00 Uhr
Donnerstag: 15:30 – 18:30 Uhr
Samstag: 16:30 – 18:30 Uhr
Sonntag: 10:00 – 11:30 Uhr

Nächste Veranstaltungen:

Dienstag, 12. Juni, 19 Uhr: Der Künstler und BBK-Vorsitzende Gerhard Schlötzer stellt seine Werke vor.