Brose Bamberg unterliegt trotz ordentlicher Leistung in Piräus
Brose Bamberg muss in der Euroleague weiter auf seinen nächsten Auswärtssieg warten. Bei Olympiakos Piräus zeigte das Team beim Premieren-Spiel von Neu-Coach Luca Banchi zwar bereits deutliche Verbesserungen und trat spürbar mit mehr Selbstvertrauen auf, unterlag am Ende dennoch mit 79:87.
Im ersten Spiel unter ihrem neuen Cheftrainer Luca Banchi zeigte Brose Bamberg im Peace and Friendship Stadium zu Piräus von Beginn an eine sehr ordentliche Vorstellung und machte dabei zunächst offensiv deutlich, welches Potenzial im Kader steckt. Defensiv hatten die Oberfranken, die auf den grippekranken Dejan Musli verzichten mussten, allerdings insbesondere im ersten Viertel enorme Schwierigkeiten. Im Auftaktviertel attackierte Olympiakos über seinen Anführer, Vasilis Spanoulis, immer wieder den Bamberger Korb. Dort fielen dann entweder durch Nikola Milutinov und Georgios Printezis einfache Punkte am Brett, oder es gab Fouls der Domstädter, die allein in den ersten zehn Minuten zu zwölf Freiwürfen führten.
Bamberg schlägt selbstbewusst zurück
Auch wenn der Tabellenzweite der Euroleague auf diesem Wege bis zur ersten Viertelpause satte 27 Punkte markierte (Bamberg 19), ließ sich der deutsche Meister nicht aus der Ruhe bringen und schlug im zweiten Viertel zurück. Das zu Beginn starke Duo Ricky Hickman und Dorell Wright bekam nun Unterstützung von Maodo Lô, der in acht Minuten elf Punkte auflegte. Zeitgleich fand das Banchi-Team jetzt auch Mittel und Wege, um defensiv Stops zu erzwingen, sodass die Begegnung zusehends ausgeglichener wurde.
Mit Ablauf der 13. Spielminute hatte Bamberg seinen Rückstand egalisiert (29:29) und ließ sich fortan nicht mehr abschütteln. Auch auf einen zwischenzeitlichen Konterversuch der Griechen fand der BBL-Vertreter sofort die passende Antwort. Kurz vor dem Seitenwechsel erzielte Louis Olinde aus einem Fastbreak heraus die erste Brose-Führung überhaupt an diesem Abend (40:38), zur Pause leuchtete dann ein Unentschieden (42:42) von der Anzeigentafel.
Piräus nutzt seine Längenvorteile
Nach ihrem sehr starken zweiten Viertel schien das Brose-Team seinen Rhythmus in der Halbzeitpause wieder völlig verloren zu haben und leistete sich einige unnötige Ballverluste. Auf der Gegenseite besann sich der Gastgeber wieder auf seine Stärke aus Viertel eins und brachte den Ball wieder konsequenter über Milutinov und Printezis ans Brett. So sahen sich die Brose-Boys schnell wieder mit einem zweistelligen Rückstand (49:62, 27. Min.) konfrontriert und drohten von Piräus überrannt zu werden.
In einer Auszeit fand Neu-Coach Banchi, der sein spielendes Personal immer wieder mit lobenden Worten von der Seitenlinie anfeuerte und nach vorne trieb, aber einmal Mehr die richtigen Worte. Einsatz und Moral stimmten bei den Oberfranken, die sich weiterhin anschickten, halbwegs im Spiel zu bleiben. Näher als bis auf sechs Zähler (67:73) sollte der deutsche Meister allerdings nicht mehr herankommen. Piräus agierte in der Schlussphase zu abgeklärt, konnte sich bis zum Abpfiff fast nach Belieben Freiwürfe erarbeiten und durch Rebounds zweite Wurfchancen sichern. Damit brachten die Griechen den 87:79-Sieg über die Zeit.
Trotz dieser Niederlage beim Debüt von Luca Banchi muss man der Truppe um Kapitän Nikos Zisis eine solide und kampfstarke Vorstellung attestieren. Ausschlaggebend zugunsten der „Reds“ war in erster Linie das Rebounding (37:22) – im speziellen am offensiven Brett (12:3) -, wo Brose ohne Dejan Musli die nötige Länge fehlte, um dagegen zu halten. Nichtsdestotrotz versuchten Dorell Wright (23 Punkte, sechs Rebounds), Augustine Rubit (fünf Rebounds) & Co. alles und setzten sich in der Zone nach Kräften zur Wehr. Dies geschah jedoch zu oft auf Kosten eines Fouls, die Piräus immer wieder an die Freiwurflinie brachten. Insgesamt traten die Griechen 32 Mal an die Linie und markierten von dort 28 Punkte (McLean 10/12, Milutinov 6/6).
Fokus liegt auf der BBL
Auch aufgrund der Tatsache, dass der Playoff-Zug in der Euroleague für die Bamberger schon so gut wie abgefahren ist, darf man sich von dieser Niederlage nicht weiter verunsichern lassen. Dieses Spiel hatte viel, auf das man in den wichtigeren Bundesliga-Partien weiter aufbauen kann. Die nächste Chance auf einen Sieg hat der deutsche Meister am Sonntag beim Gastspiel in Ulm.
Olympiakos Piräus: Spanoulis (17 Punkte), Milutinov (16), Printezis (16), McLean (16), Papanikolaou (8), Tillie (6), Roberts (5), Papapetrou (3), Mantzaris, Strelnieks, Brown
Brose Bamberg: Wright (23), Lô (16), Hickman (14), Radosevic (10), Rubit (6), Hackett (6), Zisis (2), Olinde (2), Staiger, Mitrovic, Nikolic
Fazit von Brose-Headcoach Luca Banchi:
„Glückwunsch an Olympiakos. Aber ich glaube, dass wir einen exzellenten Job gemacht haben. Meine Spieler haben großen Einsatz und viel Leidenschaft gezeigt und mit einem der besten europäischen Teams mitgehalten. Es war vor allem im ersten und dritten Viertel nicht einfach. Da hat man gemerkt, dass uns vor allem Größe unter dem Korb fehlt. Aber wir haben uns von Schwächephasen nicht unterbekommen lassen, sind zurückgekommen. Das imponiert mir sehr. Wir haben gut zusammengespielt, viele Assists gegeben – so stelle ich mir das vor. Wir haben zu viele einfache Fouls verursacht, da müssen wir smarter werden. Aber, alles in allem, ist das eine Leistung, auf der wir aufbauen können.“