Gastspiel in Bonn: Bamberger Playoff-Kampf im Rheinland

Gastspiel in Bonn: Bamberger Playoff-Kampf im Rheinland
Sport

Brose Bamberg will trotz Euroleague-Stress direkten Verfolger auf Abstand halten

Für Brose Bamberg bleibt zum Ende der Woche wieder einmal kaum Zeit zum Luft holen. Kaum aus dem Flieger gestiegen, geht es für das Team um Kapitän Nikos Zisis direkt weiter zum nächsten BBL-Kontrahenten. Am Sonntag steht für den Titelverteidiger aus Oberfranken ab 17:30 Uhr in Bonn eine immens wichtige Begegnung an.

easyCredit BBL 17/18 - 11. Spieltag: Brose Bamberg vs. Telekom Baskets Bonn

Der Einsatz von Daniel Hackett am Sonntag ist nach dessen Fingerverletzung noch fraglich.

Beide Mannschaften liegen in der Tabelle beinahe gleich auf. Brose verteidigt derzeit mit einer Niederlage und einem Spiel weniger auf dem Konto den fünften Rang vor den Telekom Baskets Bonn (11:7). Oben drauf haben die Domstädter aktuell noch den direkten Vergleich auf ihrer Seite, denn das Hinspiel Anfang Dezember gewannen die Bamberger in eigener Halle mit 83:65, mussten diesen mit den Verletzungen von Augustine Rubit und Bryce Taylor teuer bezahlen.

Bamberger Reisestress

Und trotzdem steht den Brose-Boys, die inzwischen schon längst wieder mit Rubit spielen können, am Sonntag ein schwerer Gang bevor: Brose Bamberg kommt direkt von der Euroleague-Niederlage in Moskau und hat gerade einmal 46 Stunden Zeit, um sich zu regenerieren und auf die Bonner vorzubereiten. Das Team von Ilias Kantzouris, der nach wie vor Cheftrainer Andrea Trinchieri vertreten muss, landet Samstagmittag in Frankfurt am Main und reist von dort direkt in die ehemalige Bundeshauptstadt weiter, wo am Abend noch eine Regenerations-Trainingseinheit auf dem Plan steht. Die Bonner selbst waren zwar ebenfalls unter der Woche im internationalen Einsatz und kehrten mit einer 90:93-Niederlage aus Nanterre zurück, hatten dafür jedoch seit Donnerstag Zeit, um sich auf das anstehende Bundesliga-Duell mit dem Champion aus Bamberg vorzubereiten.

Verletzungssorgen auf beiden Seiten

Genau wie Bamberg, das neben Coach Trinchieri auch weiterhin ohne Luka Mitrovic, Bryce Taylor und Elias Harris auskommen muss, sind auch die Bonner nicht frei von Verletzungssorgen. Neben dem ebenfalls langzeitverletzten Jordan Parks (Knie) fehlt den „Magenta-Riesen“ auch Nemanja Djurisic aufgrund einer Daumenverletzung. Dafür kann Bonns Headcoach Predrag Krunic – anders als noch im Hinspiel – auf Tomislav Zubcic zurückgreifen. Der kroatischen Nachverpflichtung fehlte zum damaligen Zeitpunkt noch die Freigabe seines vorherigen Klubs, sodass er in Bamberg noch zum Zuschauen verdammt war.

easyCredit BBL 17/18 - 11. Spieltag: Brose Bamberg vs. Telekom Baskets BonnInzwischen darf der Power Forward aber ran und rechtfertigt seine knapp 22-minütige Spielzeit mit 12,9 Punkten und 4,7 Rebounds pro Partie. Damit liegt er gleichauf mit dem Bonner Spielgestalter Josh Mayo, der ebenfalls durchschnittlich 12,9 Zähler auflegt – im Hinspiel waren es sogar deren 14, was an der Bonner Niederlage jedoch nichts änderte. Drittbester Scorer (12,4 PpS) und bester Bonner Rebounder ist Julian Gamble. Der US-Center, der in Bamberg gegen Leon Radosevic auf verlorenem Posten stand, sammelt im Schnitt knapp sieben Abpraller für die Telekom Baskets ein. Das Bonner Hauptmanko in dieser Spielzeit ist die Ausbeute von der Freiwurflinie. Hier treffen Mayo & Co. gerade einmal 68,1 Prozent ihrer Versuche, was den schlechtesten Wert aller BBL-Teams darstellt.

Der Bonner Heimstärke trotzen

Trotz der geringen Vorbereitungszeit gilt es für Brose Bamberg bei den heimstarken Bonnern (erst zwei Heimniederlagen) erneut bis an die Leistungsgrenze – und vielleicht auch darüber hinaus – zu gehen, um den Sieg mit nach Hause zu nehmen. Ob Ilias Kantzouris dabei auf Daniel Hackett zurückgreifen kann, entscheidet sich kurzfristig. Der Italo-Amerikaner kugelte sich zu Beginn der zweiten Halbzeit in Moskau den Finger aus und wurde danach nicht mehr eingesetzt. Zum Spiel in Bonn stößt zwar auch Louis Olinde, der am Samstag noch für die Baunach Young Pikes aktiv ist und anschließend nach Bonn reist, zum Team, viel wird jedoch von den Leistungen der Bamberger Leitwölfe um Ricky Hickman & Co. abhängen.

Fotos: Matthias Schramm