In Barcelona als Kollektiv das Beste geben

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Sport

Brose Bamberg will in Katalonien Hinspielerfolg wiederholen

Kaum ist der Jubel nach dem lang ersehnten siebten Saisonsieg in der Euroleague verhallt, zwingt der Spielplan das Team von Brose Bamberg erneut aufs Parkett. Schon am Donnerstag müssen die Mannen um Übergangs-Cheftrainer Ilias Kantzouris in Barcelona erneut im wichtige Punkte kämpfen. Jump im Palau Blaugrana ist um 21 Uhr.

Turkish Airlines Euroleague 17/18 - 18. Spieltag: Brose Bamberg vs. Zalgiris KaunasIn Freak City wird man sich beim Gedanken an das anstehende Duell mit Sicherheit sehr gerne an das Hinspiel erinnern. Am 15. November feierten die Brose-Boys in der Arena Nürberger Versicherung einen historischen Erfolg, über den – zumindest wohl außerhalb von Barcelona – noch lange gesprochen werden dürfte. Satte 26 Zähler lag Deutschlands einziger Euroleague-Vertreter nach einem katastrophalen Fehlstart schon zurück, ehe eine unmöglich erscheinende Aufholjagd begann. Angetrieben von Dorell Wright, Ricky Hickman und Bryce Taylor, der im Rückspiel neben Luka Mitrovic und Elias Harris weiterhin verletzungsbedingt fehlen wird, kämpfte sich Brose mit Beginn des zweiten Viertels Punkt um Punkt in dieses Spiel zurück und setzte sich am Ende sensationell noch mit 84:81 durch.

Nicht mehr das Team aus dem Hinspiel

Seitdem sind zwar fast auf den Tag genau zwei Monate vergangen und die Katalanen haben nach Ansicht von Ilias Kantzouris „vor allem in ihrer Spielweise einige Änderungen vorgenommen und sind nicht mehr das Team aus dem Hinspiel.“ Zuletzt kassierte das Team von Sito Alonso zudem in Athen (75:84) und Valencia (76:81) zwei empfindliche Niederlagen, wodurch man hinter Brose auf Rang 13 der Tabelle abrutschte. Dennoch ist der Respekt vor dem zweimaligen Euroleague-Champion nach wie vor groß: „Natürlich sind sie zudem einer der größten Clubs Europas und haben eine Menge Tradition“, so Kantzouris über den Gegner.

Trotz ihrer derzeit negativen Bilanz verfügt Barcelona über ausreichend Qualität im Kader, um sich noch auf die Playoff-Plätze vorzukämpfen. Im vergangenen November avancierte zum Beispiel der Ex-Bamberger Rakim Sanders mit 17 Zählern und sechs Rebounds zu Barcas Top-Performer. Der eigentliche Topscorer im bisherigen Saisonverlauf ist aber Kevin Seraphin. Der Franzose legt in 20 Minuten 12,1 Punkte auf und ist mit 4,9 gefangenen Abprallern hinter seinem Landsmann Adrien Moerman (5,2 RpG) zudem der zweitbeste Rebounder seines Teams. Im Spielaufbau zieht für gewöhnlich der dritte Franzose, Thomas Heurtel, die Fäden. Durchschnittlich liefert er 6,7 Assists und ist damit der zweitbeste Vorlagengeber der Turkish Airlines Euroleague.

Turkish Airlines Euroleague 17/18 - 18. Spieltag: Brose Bamberg vs. Zalgiris KaunasTolles Spiel an beiden Enden des Feldes

Brose hat zuletzt am Dienstagabend jedoch einmal Mehr gezeigt, dass man sich in der Königsklasse vor keinem Gegner verstecken braucht. Vor allem der kämpferische Einsatz wurde von Kantzouris im Anschluss gelobt: „Ich glaube wir haben an beiden Enden des Feldes ein tolles Spiel gezeigt und jeder Spieler war für den anderen da.“ Allen voran Augustine Rubit stach mit 22 Punkten und sieben Rebounds hervor. Ebenfalls auffällig agierte Dejan Musli (14 Punkte, sechs Rebounds). Gerade als Bambergs Top-Rebounder lieferte der Serbe, der durchschnittlich sieben Abpraller einsammelt und Broses effektivster Spieler in der Euroleague ist (Player Index Rating von 16,5), wieder eine exzellente Vorstellung ab. Ergänzt wurde das Erfolgstrio von Dienstag von Bambergs zweiteffektivstem Akteur, Daniel Hackett. Neben seiner ordentlichen Punktausbeute bescheren dem Italiener 3,5 Assists pro Partie einen Effektivitätswert von 12,7.

Für Donnerstag hofft Kantzouris auf eine erneute Energieleistung seiner Truppe: „Barcelona war bis vergangene Woche gut in Form, hat dann aber ein schwieriges Auswärtsspiel bei Panathinaikos verloren. Wir müssen unser Bestes geben und um jeden Ballbesitz kämpfen. Wenn wir das gut umsetzen, können wir am Ende des Spiels schauen, was dabei herauskommt.“

Zurück aus Barcelona geht es für Brose gleich am Sonntag auf nationalem Parkett weiter. Am 21. Januar tritt der amtierende Pokalsieger in der Qualifikationsrunde zum easyCredit TOP FOUR beim FC Bayern München Basketball an. Jump zum deutschen „Classico“ ist um 19 Uhr.

Fotos: Matthias Schramm