Unspektakulärer Sieg bei dezimiertem Aufsteiger

Unspektakulärer Sieg bei dezimiertem Aufsteiger
Sport

Brose Bamberg gewinnt bei den Oettinger Rockets dank starker erster Halbzeit

Brose Bamberg hat in der noch jungen BBL-Saison seinen ersten Auswärtserfolg eingefahren. Bei Aufsteiger Oettinger Rockets, die für diese Partie aufgrund ihrer anhaltenden Verletzungsmisere nur sieben einsatzfähige Spieler aufbieten konnten, landete der Meister zwar einen Start-Ziel-Sieg (92:64), konnte dabei jedoch nur eine Halbzeit lang überzeugen.

easyCredit BBL 17/18 - 2. Spieltag: Brose Bamberg vs. Gießen 46ers

Luka Mitrovic zählt auch in Erfurt zu den besten Bambergern und verpasst sein zweites Double Double (12 Pkte., 9 Reb.) nur knapp.

In Abwesenheit von Headcoach Andrea Trinchieri, der aufgrund dringender Familienangelegenheit das Wochenende in Mailand weilt, hatte der deutsche Meister unter der Führung von Ilias Kantzouris vom Start weg wenig Mühe und bestimmte das Geschehen auf dem Parkett der Erfurter Messehalle. Bereits mit Ablauf der vierten Spielminute netzte Nikos Zisis den Dreier zur zweistelligen Führung (14:2) ein. Diese wurde dann im weiteren Verlauf der ersten Halbzeit auch dank eines sehr ausgeglichenen und soliden Auftritts der Brose-Mannschaft kontinuierlich ausgebaut. Kurz vor der Halbzeitpause knackte Patrick Heckmann für die Oberfranken die 30-Punkte-Grenze (61:30).

Auf der Gegenseite darf die optische Überlegenheit der Domstädter nicht überbewertet werden. Die dezimierten Erfurter versuchten alles in ihrer Macht stehende, um ihren Fans dennoch ein ansehnliches Spiel zu bieten. Allen voran Daniel Schmidt schien sich gegen seinen frühreren Arbeitgeber und Ausbilder einiges vorgenommen haben. Der Guard zählte vor allem im ersten Durchgang neben Retin Obasohan zu den Rockets-Aktivposten und führte sein Team als Topscorer mit 14 Zählern an (am Ende sollten 20 auf seinem Konto stehen), konnte aber natürlich den 32:61-Pausenrückstand nicht verhindern.

Bamberg nach der Pause nur noch im Verwaltungsmodus

Lief Bambergs Offensivmaschinerie in Halbzeit eins noch sehr ordentlich, geriet diese nach dem Seitenwechsel doch gehörig ins Stocken. Gegen weiterhin nicht aufgebende Erfurter fielen vor allem im dritten Viertel die Würfe nicht mehr wie gewohnt und auf der Gegenseite war es immer wieder Daniel Schmidt, der sein Team antrieb und dabei in erster Linie mit Dino Dizdarevic einen weiteren ehemaligen Bamberger mitriss. Zusammen schafften es die beiden Guards – sehr zur Freude des Publikums -, den Rückstand noch einmal unter die 20-Punkte-Grenze (54:73, 31. Min.) zu drücken. Näher ließen die Gäste aus Oberfranken die Rumpftruppe aus Thüringen aber nicht mehr kommen, zogen im Schlussviertel noch einmal an und landeten den verdienten Sieg.

Solide gegen tapfer kämpfende Erfurter Rumpftruppe

Dieser fiel mit 92:64 zwar am Ende erwartungsgemäß aus, hätte allerdings durchaus deutlich höher ausfallen können, fast sogar müssen. In den zweiten 20 Minuten merkte man dem Team von Interimscoach Ilias Kantzouris deutlich an, dass sie den Vorsprung lediglich verwalteten, anstatt weiter aggressiv über Schnellangriffe nachzusetzen. Hier wurde wieder extrem deutlich, dass das Team um Kapitän Elias Harris noch viel Arbeit vor sich hat, auf dem Weg dahin, wo man Ende der abgelaufenen Saison war.

Die Mannschaft um Coach Ivan Pavic nutzte angesichts der Bamberger Nachlässigkeiten die sich bietenden Chancen und schaffte es am Ende sogar, die zweiten 20 Minuten mit 32:31 für sich zu entscheiden. Geholfen hat den Hausherren sicherlich, dass sie das Reboundduell dank ihrer Big Men Robert Oehle und Ekene Ibekwe (beide je acht Rebounds) fast ausgeglichen gestalten konnten (35:37) und am Ende sogar die bessere Dreierquote als der Meister auflegten (42:37 Prozent).

Oettinger Rockets: Schmidt (20 Punkte), Obasohan (16), Kullamäe (10), Dizdarevic (9), Oehle (6), Stanic (3), Ibekwe
Brose Bamberg: Radosevic (19), Taylor (16), Mitrovic (12), Zisis (9), Hickman (9), Rubit (9), Heckmann (8), Hackett (3), Lô (3), Harris (2), Staiger, Müller

Fotos: Matthias Schramm