Brose Bamberg ringt tapfer kämpfende Gießen 46ers mit 87:84 nieder
Brose Bamberg hat sich nach seiner Derbyniederlage gegen Würzburg am zweiten Spieltag der Basketball-Bundesliga zurückgemeldet. In seinem ersten Heimspiel erkämpfte sich der deutsche Meister und Pokalsieger einen knappen 87:84-Erfolg.
Die Zuschauer in der BROSE ARENA erlebten bei der Heimpremiere des neu formierten Brose-Teams eine nahezu ausgeglichene erste Halbzeit. Gießen zeigte sich nach dem Debakel zuhause gegen Bayern München stark verbessert und verlangte dem amtierenden Meister und Pokalsieger aus Oberfranken alles ab. Allein im ersten Durchgang wechselte die Führung zwölf Mal zwischen den Teams hin und her, wobei sich jede Seite einmal einen Vorsprung von sieben Punkten erspielen konnte.
Waren es zunächst die 46ers, die sich Ende des ersten und Anfang des zweiten Viertels in einen kleinen Rausch spielten und zum 25:18 (12. Min.) vorlegten, konterte Brose zuerst mit einem 9:2-Run zum 27:27 und setzte nach einem neuerlichen 27:33-Rückstand bis zur Pause zu einem 17:4-Zwischenspurt an, der mit der Halbzeitsirene und einem Dreier von Europameister Aleksej Nikolic zum 44:37 endete.
Bis auf 14 Punkte davongezogen
Für die zweite Halbzeit musste 46ers-Coach Ingo Freyer mit der Hypothek leben, dass sein Starting-Point Guard, Darvin Davis, bereits vier persönliche Fouls auf dem Konto hatte und vorerst auf der Bank blieb. Die Aufbaulast verteilten die Gäste dann zwar auf mehrere Schultern, doch man merkte, dass die Spielstruktur etwas litt. Zwar versuchte Gießens Kapitän John Bryant die Offensive seiner Farben am Laufen zu halten, doch Brose zog im Gegenzug merklich in der Verteidigung an. Aus der Defense heraus lief es dann auch im eigenen Angriff besser und der Vorsprung konnte weiter ausgebaut werden. Bis auf 14 Punkte konnten die Hausherren, angeführt von Maodo Lô und Ricky Hickman, nach einem Dreier von Lucca Staiger davonziehen (63:49, 30. Min.).
Doch Gießen hatte sich noch lange nicht aufgegeben: Wieder mit Antreiber Davis auf dem Parkett bließen er und Jamar Abrams zur Aufholjagd. 3:50 Minuten vor dem Spielende war von Bambergs einst beruhigendem Vorsprung nichts mehr vorhanden, Gießen war wieder zurück im Spiel – Davis netzte den Dreier zum 73:73 ein. Es sollte kurz darauf sogar noch schlimmer kommen: Während Bamberg von der Freiwurflinie nur einen von zwei traf, blieb Lischka auf der Gegenseite nervenstark und brachte Gießen 75:74 in Front.
Rebounds als Schwachstelle
In einer spannenden Schlussphase konnte sich Coach Trinchieri aber auf seine „alten Hasen“ Nikos Zisis und Maodo Lô verlassen. Beide brachten Bamberg nicht nur die Führung zurück, sondern sicherten in Zusammenarbeit mit Hickman und Mitrovic schlussendlich auch den knappen 87:84-Sieg.
Für diesen musste Brose Bamberg am Ende wieder hart arbeiten. Im Vergleich zum ersten Spiel in Würzburg merkte man zwar, dass das Zusammenspiel im Angriff dank Debütant Ricky Hickman (sechs Assists) und Nikos Zisis (acht Assists) wesentlich besser klappte, allerdings waren die Rebounds wieder einmal der große Schwachpunkt. Bambergs zweiter Debütant, Luka Mitrovic, kämpfte unter dem Korb zwar um jeden Ball und sammelte starke elf Rebounds, insgesamt agierten die Mittelhessen hier jedoch deutlich effektiver und griffen sich 39 Rebounds – zwölf davon offensiv. Zwar erarbeiteten sich die Hessen so potentiell mehr Wurfchancen, machten dies aber mit 16 weggeworfenen Bällen wieder zunichte, Bamberg leistete sich nur neun Ballverluste und kam so mit einem blauen Auge davon.
Brose Bamberg: Lô (14 Punkte), Hickman (13), Mitrovic (12), Taylor (10), Rubit (10), Zisis (9), Radosevic (6), Harris (6), Nikolic (4), Staiger (3)
Gießen 46ers: Lischka (16), Abrams (15), Bryant (14), Hollins (12), Davis (11), Agva (9), Marin (5), Manigat (2), Völler, Kraushaar
Fazit von Brose-Headcoach Andrea Trinchieri:
„Jede Saison beginnt mit einem kleinen Schritt. Wir haben heute phasenweise nicht gut ausgesehen. Wir haben viele Abgänge zu verbuchen und müssen nun unsere neuen Spieler zu einer Einheit formen. Die Verteidigung und die Reboundarbeit müssen verbessert werden. Daran müssen wir in den nächsten Tagen intensiv arbeiten und uns Tag für Tag verbessern.“