Causeur sichert Brose die 2:0-Finalführung

Causeur sichert Brose die 2:0-Finalführung
Sport

Bamberg setzt sich bei den EWE Baskets Oldenburg durch – Am Sonntag Matchball zur Meisterschaft

Brose Bamberg steht kurz vor dem Gewinn seiner neunten Meisterschaft. Das Team von Headcoach Andrea Trinchieri ließ seinem 96:60-Kantersieg am Mittwochabend einen 88:76-Erfolg in Oldenburg folgen und führt damit 2:0 in der Finalserie. Diese könnte am Sonntag, bei einem weiteren Erfolg der Oberfranken, bereits zu Ende sein.

easyCredit BBL - Playoffs 2017, Finale 1: Brose Bamberg vs. EWE Baskets Oldenburg

Jubel in Freak City: Brose Bamberg gewinnt das zweite Finalspiel in Oldenburg.

Der Schlüssel in diesem Spiel lag neben Bambergs gewohnt starker und intensiver Verteidigung an diesem Abend in der herausragenden Dreierquote. Die Oberfranken versenkten im Verlauf des zweiten Halbfinals starke 60 Prozent (15/25) und zogen den Niedersachsen erneut bereits in den ersten 20 Minuten den Zahn.

Oldenburgs Offense funktionierte, die Defense aber nicht

Dennoch zeigten die EWE Baskets – wie von vielen vorhergesagt – vor ihren eigenen Fans ein anderes Gesicht als noch am Sonntag beim ersten Finalspiel – zumindest was die Offensive angeht. Angetrieben von Energizer Chris Kramer brachten die Niedersachsen früh in dieser Begegnung ihren Big Man Brian Qvale ins Spiel, der seine Chancen auch ordentlich zu nutzen wusste. In der Defense hatte das Team von Mladen Drijencic jedoch erneut große Probleme, die richtige Intensität an den Tag zu legen und fand kaum effektive Mittel, um Bambergs Offensive zu kontrollieren.

Oldenburgs fehlende Härte wusste bei Bamberg in Halbzeit eins insbesondere Fabien Causeur konsequent auszunutzen. Der Franzose in Diensten des deutschen Meisters legte in der EWE-Arena wieder einmal eine überragende erste Hälfte aufs Parkett (15 Punkte) und brachte sein Team so früh in die richtige Spur. Seine Kollegen folgten ihm unbeeindruckt von Oldenburgs lautstarker Fankulisse und ließen sich dabei auch vom frühen verletzungsbedingten Ausscheiden Leon Radosevics (Rückenprobleme) nicht aus der Ruhe bringen. Die gesamte Mannschaft hatte von Beginn an einen guten Rhythmus und konnte es dank einer herausragenden Dreierquote (8/12 in Halbzeit eins) verschmerzen, dass Oldenburg es besser verstand, den Weg zum Korb enger zu machen. Oldenburg kämpfte verbissen, doch Bambergs Vorsprung wuchs kontinuierlich an – zur Pause hatten sich die Oberfranken bereits wieder ein 16-Punkte-Polster (48:32) erarbeitet.

easyCredit BBL - Playoffs 2017, Finale 1: Brose Bamberg vs. EWE Baskets Oldenburg

Coach Andrea Trinchieri hat sein Team für das Gastspiel in Niedersachsen hervorragend eingestellt.

Nach dem Seitenwechsel bot sich den Zuschauern nahezu das gleiche Bild: Oldenburg hielt allen voran über die Achse Paulding-Qvale seine Offensive am Laufen, verpasste es aber weiterhin, in der Verteidigung eine gewisse Härte zu etablieren. Bamberg nutzte seine Freiräume als Team geschickt aus und hielt seinen Kontrahenten stets ausreichend auf Distanz. Doch gerade als man gegen Ende des dritten Viertels dachte, das Spiel plätschert bis zum Schluss vor sich hin, bließen die Hausherren ein letztes Mal zur Aufholjagd, während Brose scheinbar zu früh in den Verwaltungsmodus schaltete.

Bamberg wehrt Oldenburgs Aufbäumen locker ab

Angeführt von Rickey Paulding, der mit seinen 18 Punkten auf Platz zwei der ewigen Scorerliste vorrückte, ließ Oldenburg eine komfortable 22-Punkte-Führung (64:42, 26. Min.) der Gäste binnen weniger Minuten (viertelübergreifend) bis auf zehn Zähler (75:65, 34. Min.) zusammenschmelzen. Die blau-gelben Fans witterten noch einmal Morgenluft, doch Andrea Trinchieri rüttelte seine Spieler mit einer lautstarken Auszeit-Ansprache wieder wach. Basierend auf die weiterhin konstant hohen Dreierquote netzten Nikos Zisis, Darius Miller und Nicoló Melli wichtige Würfe ein und sorgten damit für die Entscheidung in diesem zweiten Finalspiel.

easyCredit BBL - Playoffs 2017, Finale 1: Brose Bamberg vs. EWE Baskets Oldenburg

AGAIN! Brose kann am Sonntag zum neunten Mal deutscher Meister werden.

Mit Topscorer Fabien Causeur (21 Punkte, 6 Rebounds) an der Spitze holte sich Brose Bamberg einen 88:76-Auswärtssieg, geht in der „best of five“-Serie mit 2:0 in Führung und kann am Sonntag in eigener Halle mit dem dritten Sieg die neunte Meisterschaft und damit das vierte Double der Vereinsgeschichte perfekt machen. Angesichts der Oldenburger Müdigkeit, die auch an diesem Mittwochabend wieder klar zu erkennen war, und Bambergs herausragendem Rhythmus (u.a. 60 Prozent Dreierquote im zweiten Finalspiel) ist es sehr wahrscheinlich, dass die Saison 2016/2017 in wenigen Tagen zu Ende geht.

EWE Baskets Oldenburg: Qvale (19 Punkte), Paulding (18), Massenat (11), De Zeeuw (9), D. Kramer (8), C. Kramer (5), Mihailovic (4), Schwethelm (2), Lockhart, Freese
Brose Bamberg: Causeur (21), Melli (18), Strelnieks (14), Miller (12), Theis (6), Zisis (6), Harris (6), Heckmann (3), Staiger (2), Lô, Radosevic

Fazit von Brose-Headcoach Andrea Trinchieri:

„Großartiges Spiel mit einer großartigen Stimmung! Wir haben uns gut auf dieses Spiel vorbereitet, wir haben clever agiert und über 35 Minuten eine konstante Defensive gespielt. Dass wir dann ein wenig nachgelassen haben, ist nur allzu menschlich, wenn man mit 20 Punkten führt. Man kann ein Spiel nicht komplett kontrollieren. Wir haben unsere offenen Würfe getroffen, weil wir eine gute Ballbewegung hatten. Ich erwarte in Spiel 3, dass Oldenburg alles geben wird. Das wird ein ganz schweres Spiel für uns.“

Trainerstimme: Medienmitteilung Brose Bamberg
Fotos: Matthias Schramm