Bambergs Mega-Comeback bleibt unbelohnt

Bambergs Mega-Comeback bleibt unbelohnt
Sport

Brose Bamberg kassiert Heimpleite gegen Fenerbahce Istanbul – Playoff-Aus besiegelt

Brose Bamberg hat den Kampf um die Euroleague-Playoffs endgültig verloren. Am späten Donnerstagabend unterlag der deutsche Meister in eigener Halle gegen Vorjahresfinalist Fenerbahce Istanbul knapp mit 78:83 (38:42) und hat nun auch rechnerisch keine Chance mehr, den achten und letzten Endrundenplatz zu ergattern.

Turkish Airlines Euroleague - 26. Spieltag: Brose Bamberg vs. Fenerbahce Istanbul

Die Offensive von Brose Bamberg hat gegen Istanbuls Verteidigung (hier: Nicoló Melli gegen Jan Vesely) von Beginn an Probleme.

Vor ausverkauftem Haus – darunter auch eine größere Schar Fenerbahce-Fans – gerieten die Bamberger von der ersten Sekunde an in Rückstand, dem sie auch bis zum Schluss hinterherlaufen sollten. Ans Aufgeben dachte jedoch niemand, wenngleich die Mannen um Nikos Zisis, der an diesem Abend sein 279. Euroleague-Spiel absolvierte, gegen die aggressive Verteidigung der Türken nur schwer in gute Wurfpositionen kamen.

Istanbul über weite Strecken zu abgeklärt

Auf der anderen Seite trafen die Gäste insbesondere im ersten Durchgang sehr hochprozentig und hatten auch beim Rebound ihre Vorteile, sodass sie nur wenig Mühe hatten, Bambergs Aufholversuche abzuwehren. Der Rückstand schwankte in der gesamten ersten Halbzeit stets zwischen zwei und zehn Punkten. Immer, wenn die Brose-Boys drauf und dran waren, das Momentum auf ihre Seite zu holen,unterliefen unnötige Fehler oder man kassierte einen Pfiff der nicht immer glücklich agierenden Unparteiischen. Dank eines Schlussspurts zum Ende des ersten Durchgangs, den Jerel McNeal mit guten Defensiv- und Offensivaktionen befeuerte, betrug der Abstand zum Vorjahresfinalisten „nur“ vier Punkte (38:42).

Sehr zum Ärger der Fans konnte Brose den Schwung nicht über die Halbzeitpause retten. Mit Unterstützung der Schiedsrichter, die durch ihre nicht immer nachvollziehbaren Entscheidungen Andrea Trinchieri zur Weißglut trieben – ein technisches Foul war die logische Folge -, startete Istanbul mit einem 13:0-Lauf, der fast schon einer frühen Entscheidung gleich kam. Fast auf die Sekunde genau fünf Minuten mussten sich Spieler und Fans bis zum ersten Treffer nach der Pause durch Darius Miller gedulden.

Turkish Airlines Euroleague - 26. Spieltag: Brose Bamberg vs. Fenerbahce Istanbul

So unbedrängt wie hier Leon Radosevic kommt Bamberg gegen Fenerbahce nur selten zum Abschluss.

Bambergs US-Forward versuchte in der Folge, das Team auf seine Schultern zu nehmen, doch bei Istanbul lief Luigi Datome heiß. Der Italiener, der in der ersten Halbzeit gerade einmal fünf Minuten auf dem Feld stand, löste nun Bobby Dixon als Scorer ab und brachte seine Farben mit zwölf Zählern im dritten Viertel auf die Siegerstraße.

Bambergs Aufholjagd kommt zu spät

Die Oberfranken ließen sich aber auch von einem zwischenzeitlichen 18-Punkte-Rückstand (50:68, 30. Min.) nicht beeindrucken. Gepusht vom eigenen Anhang kämpfte sich das Trinchieri-Team in einem phantastischen Schlussviertel (22:15) noch einmal bis auf vier Zähler (75:79, 39. Min.) heran – am Ende sollte es aber nicht mehr zum Sieg reichen. Trotz einer enormen kämpferischen Leistung konnte der deutsche Meister die Diskrepanz in Sachen Trefferquote (40:53 Prozent), die auch durch starke acht Blocks zustande kam, nie ausgleichen und fand defensiv auch kein Mittel gegen Bobby Dixon (26 Punkte) und Luigi Datome (16 Punkte). Das 78:83 besiegelte nun auch endgültig das Bamberger Aus im Playoff-Kampf der Euroleague.

Brose Bamberg: Zisis (15 Punkte), Causeur (15), Miller (14), McNeal (9), Theis (8), Lô (5), Veremeenko (5), Radosevic (4), Heckmann (3), Melli, Nikolic
Fenerbahce Istanbul: Dixon (26), Datome (16), Udoh (12), Vesely (9), Nunnally (8), Kalinic (7), Mahmutoglu (5), Bogdanovic, Bennett, Ugurlu

Fazit von Brose-Headcoach Andrea Trinchieri:

„Es war sehr schwer für uns gegen ein sehr physisch spielendes Team. Wir haben offensiv den Ball gut laufen lassen, aber das war heute zu wenig. Wir fanden schwer ins Spiel, haben aber bis zur Pause einen Weg gefunden zurückzukommen. Das dritte Viertel war ein Albtraum, wir haben einfach nicht getroffen. Sie liefen heiß, dazu zwei technische Fouls für uns – das war der Bruch in unserem Spiel. Wir haben uns zwar toll zurückgekämpft, haben keinen Ball verloren gegeben, sind nahe rangekommen, haben es aber nicht geschafft, das Spiel zu wenden.“

Trainerstimme: Medienmitteilung Brose Bamberg
Fotos: Matthias und Nicole Schramm