Bamberg verliert Krimi gegen Athen

Bamberg verliert Krimi gegen Athen
Sport

Brose Bamberg verspielt zehn Punkte in den letzten drei Minuten

Brose Bamberg hat in der Turkish Airlines Euroleague die zweite Sensation nur knapp verpasst. Am dritten Spieltag des neu strukturierten Wettbewerbs unterlag die Mannschaft von Cheftrainer Andrea Trinchieri in eigener Halle gegen Panathinaikos Athen hauchdünn mit 83:84.

Turkish Airlines Euroleague - 3. Spieltag: Brose Bamberg vs. Panathinaikos Superfoods Athen

Nicoló Melli (beim Wurf gegen James Feldeine) gehört gegen Athen zu Bambergs Aktivposten. Der Italiener trifft im Spiel jeden seiner vier Dreierversuche.

Athens Nick Calathes wurde dabei aus Bamberger Sicht zum Spielverderber, als er 3,2 Sekunden vor dem Ende den entscheidenden Ball im Korb unterbrachte und Darius Miller im Gegenzug mit dem Buzzerbeater scheiterte.

Zuvor präsentierten sich beide Mannschaften von der ersten Sekunde an hellwach, sodass die Zuschauer eine ausgeglichene Anfangsphase mit leichten Bamberger Vorteilen erlebten (9:7, 4. Min). Danach allerdings startete Athen einen 10:0-Lauf und setzte sich erstmals deutlicher ab (17:9, 7. Min.). Dank der enormen Treffsicherheit aus der Distanz fand der Meister aber schnell wieder zurück und konterte, angeführt vom stark aufspielenden Nicoló Melli, seinerseits mit einem13:3-Run, was nach vier Punkten in Folge von Janis Strelnieks in der zwölften Spielminute wieder in einer Bamberger Führung (22:20) endete. Nach einer Auszeit von Panathinaikos-Coach Xavi Pascual fanden seine Spieler wieder ihren Rhythmus. Bis zum Seitenwechsel unternahmen die Griechen mehrere Anläufe, um wieder davon zu ziehen. Mit der bedingungslosen Unterstützung ihrer Fans, die an diesem Abend wieder Leidenschaft zeigten, hielten die Brose-Jungs voll dagegen. Insbesondere aus der Distanz erwischten die Oberfranken in der ersten Halbzeit einen Sahnetag und trafen sechs ihrer zehn Versuche – allein Nicoló Melli traf 3/3 von „downtown“. Da die Athener aber ebenfalls gut von außen trafen (47 Prozent) und dabei zusätzlich in der Zone wesentlich präsenter waren, führten sie zur Pause mit 42:37.

Nach der Pause: Bambergs stärkste Phase

Turkish Airlines Euroleague - 3. Spieltag: Brose Bamberg vs. Panathinaikos Superfoods Athen

Nikos Zisis übernimmt am Ende das Spiel für Brose Bamberg. Fast hätte es zum Sieg gereicht.

Getragen von Janis Strelnieks, der im dritten Spielabschnitt neun Punkte markierte, hatte Brose Bamberg nach dem Wiederanpfiff seine stärkste Phase. Ein sensationeller 17:2-Lauf führte zur ersten zweistelligen Führung der Oberfranken (54:44, 24. Min.). Doch auch Panathinaikos hat Comeback-Qualitäten und kämpfte sich binnen weniger Minuten ins Spiel zurück. Einen Punkt konnten die Oberfranken beim 63:62 mit in das letzte Viertel nehmen und verteidigten diesen mit allem, was sie auf dem Parkett zu bieten hatten. Wieder einmal war es an Nikos Zisis, das Spiel gegen seine Landsleute in die Hand zu nehmen. Zusammen mit dem bis hierhin blass gebliebenen Fabien Causeur enttäuschte Bambergs Grieche nicht, dennoch reichte es am Ende nicht zum Sieg. Den Jungs von Andrea Trinchieri reichte ein Zehn-Punkte-Vorsprung (83:73) in den letzten drei Minuten nicht zum Sieg. Panathinaikos drehte mit einem 11:0-Lauf dieses Spiel erneut, Nick Calathes traf dann am Ende den entscheidenden Korb zum 84:83 zugunsten der griechischen Gäste.

Statistisch betrachtet präsentierten sich beide Mannschaften durchweg auf Augenhöhe, sodass am Ende nur Nuancen über Sieg und Niederlage entschieden haben. Eine dieser Nuancen war sicherlich Athens Matchwinner Nick Calathes, der mit 13 Punkten, elf Rebounds und neun Assists nur knapp ein Triple-Double verpasste.

Brose Bamberg: Melli (17 Punkte), Strelnieks (16), Zisis (13), Miller (12), Causeur (7), Lô (6), Theis (4), Heckmann (3), Radosevic (3), Veremeenko (2)
Panathinaikos Superfoods Athen: Rivers (18), Feldeine (16), N. Calathes (13), Gist (10), Singleton (9), Bourousis (9), Pappas (5), Fotsis (3), Nichols (1)

Fazít von Brose-Headcoach Andrea Trinchieri:

„Wir haben über 37 Minuten ein exzellentes Spiel gespielt. Bitte nicht falsch verstehen, in der ersten Halbzeit haben sie richtig gut gespielt, unmögliche Würfe getroffen. Aber das Gute war: wir haben nicht aufgehört unseren Basketball zu spielen. Ich wusste, irgendwann werden sie nicht mehr so gut treffen und wir werden in Führung gehen. Das passierte. Dann kamen die letzten drei Minuten. Da haben wir keine Rebounds mehr geholt. Wir hatten uns die Chance auf den Sieg gegen den sechsfachen Champion aufgebaut, wir haben sie weggeschmissen. Wir haben die Konzentration verloren, haben vier Fehler in Folge gemacht, die uns zwölf Punkte gekostet haben.“

Fazit von Brose-Forward Patrick Heckmann:

„Es war ein hartes Spiel. Wir haben in der Halbzeit einige Sachen korrigiert. Man darf nicht vergessen, dass Panathinaikos eine gute Mannschaft ist. Dennoch lagen wir drei Minuten vor Schluss mit zehn Zählern vorne. Dann haben sie dreimal in Folge punkten können. Das darf uns nicht passieren. Daraus müssen wir lernen.“

Fotos: Matthias Schramm