Fener kommt: Brose braucht den Rückhalt der Fans

Fener kommt: Brose braucht den Rückhalt der Fans
Sport

Der deutsche Meister will sich für die Hinspielniederlage revanchieren

Nach ihrem überraschend deutlichen Sieg bei Anadolu Efes Istanbul steht für Brose Bamberg am Donnerstagabend wieder ein Euroleague-Heimspiel auf dem Programm. Zum 26. Spieltag erwartet der deutsche Meister und Pokalsieger ab 20:45 Uhr nicht nur den Efes-Stadtrivalen, sondern auch den Vorjahresfinalist Fenerbahce Istanbul.

Turkish Airlines Euroleague - 23. Spieltag: Brose Bamberg vs. Zalgiris KaunasMit aktuell 16 Siegen und neun Niederlagen steht die Truppe von Trainerlegende Zeljko Obradovic auf Rang vier und hat das Playoff-Ticket so gut wie sicher in der Tasche, muss aber noch hart um seinen derzeitigen vierten Platz und das damit verbundene Heimrecht in der K.o.-Runde kämpfen. Im bisherigen Saisonverlauf zählen die Türken mit 77 erzielten Punkten pro Partie zwar nicht zu den Offensivmaschinen der Königsklasse, stellen dafür aber mit nur 75,2 zugelassenen Zählern die drittbeste Verteidigung.

Fenerbahces Offensive verfügt dabei über viele Waffen: Coach Obradovic hat mit Bogdan Bogdanovic einen zuverlässigen und mit All-EuroLeague Big Man Jan Vesely einen spektakulären Scorer in seinen Reihen. Beide legen im Schnitt zweistellige Punktwerte (14,3 PpG bzw. 10,4 PpG) auf und bekommen unter anderem auch von Guard Bobby Dixon (10,5 PpG) ausreichend Unterstützung. Unter dem Korb regiert bei den Istanbulern Ekpe Udoh, der im Schnitt 7,5 Rebounds einsammelt und es auch im Angriff gerne mal krachen lässt (12,3 PpG).

Gelingt Bamberg die Revanche?

Turkish Airlines Euroleague - 23. Spieltag: Brose Bamberg vs. Zalgiris KaunasSo eine lange Saison geht allerdings auch an den europäischen Topteams nicht spurlos vorbei. So fehlt den Türken aktuell mit Kostas Sloukas ihr sicherster Dreierschütze (50 Prozent). Eine Knieverletzung zwingt den Guard, der mit durchschnittlich 4,5 Assists auch die meisten Korbvorlagen gibt, momentan zum Zuschauen.

Im Hinspiel war Sloukas noch mit von der Partie und steuerte vier Assists zum Auftaktsieg seiner Farben bei. „Wir haben im Hinspiel einen tollen Fight gezeigt, uns am Ende aber für die harte Arbeit nicht belohnt. Das wollen wir nun besser machen“, blickt Maodo Lô kurz zurück auf den ersten Spieltag, um dann gleich eine Kampfansage gen Istanbul zu schicken. „Sie sind ein gutes Team, haben viele gute Spieler. Nichts desto trotz spielen wir Zuhause, mit unseren Fans im Rücken. Sie werden uns pushen und den nötigen Rückhalt geben“, so der Nationalspieler, der sich zuletzt in guter Form präsentierte, weiter.

Das 66:67 sollte rückblickend aus Bamberger Sicht nicht das letzte frustriernd knappe Ergebnis sein, vielmehr war es der Auftakt zu zahlreichen spannenden one-possesion-games, die zu oft das falsche Ende hatten. Nicht zuletzt dadurch stehen die Oberfranken derzeit mit einer Bilanz von 9:16 auf Rang zwölf und haben nur noch theoretische Playoff-Chancen. Das Trinchieri-Team, das weiterhin ohne Janis Strelnieks und Elias Harris auskommen muss, müsste selbst alle verbleibenden Partien gewinnen und auf Patzer der Konkurrenten hoffen.

Trotz vorzeitigem K.o.: Bamberg kämpft weiter

Turkish Airlines Euroleague - 23. Spieltag: Brose Bamberg vs. Zalgiris KaunasTrotz des sehr wahrscheinlichen Ausscheidens nach der Regular Season gibt sich das Brose-Team nicht auf und will die Spielzeit erhobenen Hauptes zu Ende spielen. „Natürlich sind es harte Wochen, die jetzt vor uns liegen. Aber genau das macht doch den Reiz aus. Wir nehmen jedes Spiel für sich, wollen jede Partie gewinnen. Wir denken heute nur an Fenerbahce“, gibt Lô einen Einblick ins Innere der Mannschaft.

Nach dem Istanbul-Spiel kommt es in der Bundesliga zu einem erneuten Kräftemessen mit dem Erzrivalen aus der bayerischen Landeshauptstadt. Der FC Bayern München Basketball wird am Sonntag in eigener Halle alles versuchen, um nicht nur Revanche für das verlorene Pokalfinale zu nehmen, sondern auch im dritten Anlauf den ersten Saisonsieg über Brose Bamberg zu feiern. Die Bayern sind nach ihrem EuroCup-Aus vergangene Woche gegen Malaga zwar deutlich ausgeruhter, doch Bamberg hat jüngst in Oldenburg (83:62) einmal mehr gezeigt, dass man mit dem straffen Zeitplan gut umgehen kann.

Fotos: Matthias Schramm