Bamberg gewinnt BCL-Spitzenspiel und behauptet Platz eins

Bamberg gewinnt BCL-Spitzenspiel und behauptet Platz eins
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Brose Bamberg holt mit starker Teamleistung auch gegen Karsiyaka den Sieg

Brose Bamberg bleibt in der Basketball Champions League weiter ungeschlagen. Im „Spiel um Platz eins“ in der Gruppe F kämpften sich die Mannen von Headcoach Johan Roijakkers gegen Pinar Karsiyaka zu einem denkbar knappen 83:82-Erfolg. In einer bis zum Schluss spannenden und sehr unterhaltsamen Begegnung überzeugte der einzige deutsche Vertreter in diesem Wettbewerb einmal mehr als homogene Einheit und hatte vier Spieler mit zweistelliger Punktausbeute.

Basketball Champions League 20/21, Gruppe F - 3. Spieltag: Brose Bamberg vs. Pinar KarsiyakaIn ihrem ersten Heimspiel des diesjährigen FIBA-Wettbewerbs kamen die Bamberger gut aus den Startlöchern. Allen voran Michele Vitali sorgte dafür, dass die Offensive von Beginn an auf Hochtouren lief. Der Italiener sammelte schnell sieben Punkte (insgesamt neun im ersten Viertel) und bescherte seinen Farben einen 14:7-Start. Im weiteren Verlauf übernahm dann wieder einmal David Kravish, der an diesem Abend von der Bank ins Spiel kam, die Hauptlast im Angriff der Oberfranken, wurde aber tatkräftig von seinen Nebenleuten unterstützt.

Ausgeglichener Spielverlauf

Die Türken auf der Gegenseite brauchten ein paar Minuten, um ihrerseits auf Betriebstemperatur zu kommen. Erneut waren es Bamberger Schwächen beim defensiven Rebound, die den Türken über zusätzliche Wurfchancen mit dem benötigten Rhythmus versorgten. So entwickelte sich ab Mitte des ersten Viertels eine ausgeglichene Partie auf Augenhöhe. Die Brose-Boys konnten zwar trotzdem eine Sechs-Punkte-Führung (26:20) mit in die erste Viertelpause nehmen, doch mit Beginn des zweiten Viertels schien bei Karsiyaka allen voran der ehemalige BBL-MVP Raymar Morgan hellwach zu sein. Der US-Big Man war von keinem Bamberger zu kontrollieren (13 Punkte in Halbzeit eins) und brachte seine Mannschaft nicht nur wieder zurück ins Spiel, sondern in der 14. Spielminute mit 34:33 auch erneut in Front.

Über Bennet Hundt gab Brose aber die passende Antwort und holte sich die Führung zurück. Insgesamt waren diese zweiten zehn Minuten aber von deutlich mehr Aggressivität geprägt, womit Bamberg das ein oder andere Mal Probleme hatte. Aber auch die eigene Defense packte nun wesentlich entschlossener zu, sodass dieses Duell weiter ausgeglichen verlief. In der Schlussphase des ersten Durchgangs erlaubten sich die Hausherren allerdings dann doch zu viele individuelle Fehler, die die Türken nutzten. Dennoch stand zur Pause ein knapper 43:42-Vorsprung der Roijakkers-Jungs zu Buche.

Basketball Champions League 20/21, Gruppe F - 3. Spieltag: Brose Bamberg vs. Pinar KarsiyakaDas Hin und Her zwischen den Kontrahenten aus Halbzeit eins setzte sich auch nach dem Seitenwechsel munter weiter fort. Dank ihrer konstant hohen Trefferquoten (nahe der 60 Prozent-Marke bis zu diesem Zeitpunkt) fand die Heimmannschaft um Kapitän Chase Fieler in kritischen Phasen aber zumeist die richtige Option und verteidigte ein knappes Punkte-Plus. Der Abstand zwischen beiden Teams sollte dabei nie zweistellig werden, denn immer, wenn man das Gefühl bekam, Bamberg könne deutlicher davon ziehen, erhöhten die Mannen von Coach Ufuk Sarica die Intensität und unterstrichen ihren Ruf, in den zweiten Halbzeiten besonders gefährlich zu sein.

Bamberger Kampfgeist wird belohnt

Es war dabei relativ egal, welche erfolgreiche Aktionen die Hausherren aufs Parkett legten, die Türken konterten meist im direkten Gegenzug – häufig über ihr Top-Quartett um Raymar Morgan, Sek Henry, Tony Taylor und D.J. Kennedy, der mit seinen zehn Zählern der erste Spieler in der BCL-Geschichte wurde, der in 18 Spielen in Serie zweistellig punkten konnte. Was den Bambergern dabei immer wieder weh tat, war die Zonen-Presse von Karsiyaka in der Defense, die ein ums andere Mal für Unruhe bei Broses Spielaufbau sorgte und zu Ballverlusten (am Ende insgesamt 16) führte. Doch auch wenn der Gast immer wieder bis auf einen Zähler herankommen konnte, Bamberg steckte nicht zurück und kämpfte hart dafür, diese zwei Punkte in heimischer Halle zu behalten.

Basketball Champions League 20/21, Gruppe F - 3. Spieltag: Brose Bamberg vs. Pinar KarsiyakaDieser Einsatz sollte am Ende belohnt werden, auch wenn die Brose-Boys im wahrsten Sinne des Wortes bis zur allerletzten Sekunde zittern mussten. Geführt von Kapitän Chase Fieler, der eine starke Schlussphase spielte und dabei entweder selbst vollstreckte (14 Punkte) oder seine Nebenleute in Szene setzte (drei Assusts), setzte sich Brose Bamberg knapp mit 83:82 durch und behauptet weiterhin ungeschlagen die Spitzenposition der Gruppe F. Broses letzte Zähler gingen dabei auf das Konto von Bennet Hundt, der als einiziger etatmäßiger Point Guard eine hervorragende Leistung ablieferte. Der junge Aufbauspieler schrammte mit elf Punkten und sieben Assists in knapp 29 Minuten Einsatzzeit nicht nur knapp am Double Double vorbei, sondern erlaubte sich nicht einen einzigen Ballverlust.

Brose Bamberg: Vitali (14 Punkte), Kravish (14), Fieler (14), Hundt (11), Hall (8), Sengfelder (6), Ogbe (6), Lockhart (5), Odiase (5)
Pinar Karsiyaka: Morgan (25), Henry (14), Taylor (11), Kennedy (10), M´Baye (9), Birsen (7), Agva (4), Sonsirma (2), Yildirim

Fazit von Brose-Headcoach Johan Roijakkers:

„Ich bin sehr, sehr glücklich über diesen Sieg. Wenn du in die nächste Runde kommen willst, dann musst du vor allem Zuhause gewinnen. Heute war unser erstes Heimspiel in der BCL, daher war es sehr wichtig. Ich bin sehr zufrieden, wie wir aufgetreten sind. Es war ein Sieg des gesamten Teams, jeder Spieler hat in einer bestimmten Phase übernommen und ist vorangegangen. Sengfelder und Ogbe haben das Brett dominiert, Hall hat gescort, Kravish war richtig gut. Ich bin vor allem sehr zufrieden, wie unsere deutschen Spieler performt haben. Herausheben will ich da Bennet Hundt. Er hat es nicht leicht, muss das Team durch die Verletzung von Tyler Larson führen – hat das aber in der entscheidenden Phase hervorragend gemacht. Am Ende waren wir smart, konnten sie viermal stoppen, einmal mit einem tollen Block. Wir haben einen tollen Job gemacht.“

Trainerstimme: Medieninformation Brose Bamberg
Fotos: Matthias Schramm