Brose Bamberg braucht Sieg im ersten Finale um den Einzug in die KO-Phase
Am vorletzten Spieltag der Zwischenrunde im FIBA Europe Cup ist Brose Bamberg am Mittwochabend ab 20 Uhr gegen Keravnos BC gefordert. Die Partie des fünften Spieltages in der Gruppe L ist für beide Seiten ein erstes Endspiel, denn beide haben noch die Möglichkeit, in die KO-Phase des internationalen Wettbewerbs einzuziehen.
„Sie kommen mit dem Wissen zu uns, dass sie nur ein Sieg weiterbringt. Daher werden sie alles in die Waagschale werfen. Wir aber sind in der gleichen Situation. Wir spielen Zuhause, spielen vor unseren Fans, denen wir definitiv etwas schulden. Daher werden wir alles daransetzen, dass wir in die KO-Phase kommen“, bringt Jaromir Bohacik die Ausgangslagen beider Mannschaften auf den Punkt.
Im Gegensatz den Oberfranken kommen die Zyprioten mit einer gehörigen Portion Selbstvertrauen in die Domstadt. Der Truppe aus Nikosia gelang zuletzt in der heimischen Liga ein Kantersieg gegen Apop Paphou (105:64) und damit der 13. Erfolg im 14. nationalen Ligaspiel. Während die Mannschaft von Cheftrainer Michail Kakiouzis damit Tabellenführer der zypriotischen Division A ist, läuft es auf europäischem Parkett eher mau. Mit fünf Punkten – ein Sieg, drei Niederlagen – zieren die Korbjäger von der Mittelmeerinsel aktuell das Tabellenende der Gruppe L, mit zwei Siegen (und den passenden Ergebnissen der anderen Partien) ist allerdings der Einzug in die KO-Runde noch möglich.
Keravnos – ein Kontrahent auf Augenhöhe
Genau aus diesem Grund muss sich Brose vor heimischer Kulisse auf einen harten Fight über 40 Minuten einstellen, den es ja auch bereits im Hinspiel zu sehen gab. Vor etwas mehr als vier Wochen konnten sich die Bamberger erst im Schlussabschnitt etwas aus dem zypriotischen Klammergriff befreien und letztlich mit 90:87 die Oberhand behalten. Nahezu über das komplette Spiel präsentierte sich Keravnos, damals angeführt von Deondre Burns (23 Punkte, sechs Assists) und Zach Thomas (19 Punkte), als ebenbürtiger Kontrahent. In der Crunchtime war es dann Jaromír Bohacik, der das Heft des Bamberger Handelns in die Hand nahm und mit 26 Punkten und sieben Rebounds maßgeblich zu Broses Erfolg beigetragen hatte.
Kervanos´ US-Guard Burns ist aktuell auch über die gesamte bisherige Saison im FIBA Europe Cup bester zypriotischer Punktesammler, kommt im Schnitt bislang auf 19,9 Zähler pro Partie, was ihn zum zweitbesten Scorer des gesamten Wettbewerbs macht. Die meisten zypriotischen Rebounds gehen auf das Konto von Ousman Krubally, der sich im Schnitt 10,9 Abpraller abgreift. Diese Zahl macht den us-amerikanischen Power Forward sogar zum Top-Rebounder des FEC. Seit rund einem Monat steht zudem der ukrainische Nationalspieler Olexandr Mishula im Aufgebot des Vereins. Er wechselte aus Tschechien auf die Mittelmeerinsel und fügte sich in seinen ersten Partien gleich richtig gut ein. In fünf nationalen Spielen erzielte er bislang in durchschnittlich 19 Minuten Spielzeit 13 Punkte, holte drei Rebounds, verteilte zwei Assists. International gingen bislang in zwei Partien acht Zähler im Schnitt auf sein Konto.
Brose bracht den defensiven Fokus
Brose Bamberg steckt derzeit erneut in einer sportlichen Krise, wettbewerbsübergreifend gingen die letzten vier Begegnungen verloren. „Momentan bekommen wir die Leistungen aus dem Training nicht aufs Parkett. Wir trainieren gut, haben eine tolle Truppe. Jeder ist für jeden da. Dieses Gefühl müssen wir nun wieder auf dem Platz zeigen“, blickt Broses tschechischer Nationalspieler auf die letzten Auftritte seines Teams zurück, lobt zeitgleich aber auch den immer noch bestehenden Zusammenhalt innerhalb der Mannschaft. Vor allem defensiv offenbarten die Mannen von Coach Oren Amiel zuletzt große Schwächen. Bei der letzten deutlichen 87:107-Pleite in Ulm waren die Bamberger insbesondere nach dem Seitenwechsel kaum noch in der Lage, Ulms Offensivwirbel unter Kontrolle zu bekommen. Ähnlich dürftig sah die Abwehrarbeit vor einer Woche beim 84:95 in Oradea aus. Dieses Manko muss schnellstmöglich behoben werden. Dass die Mannschaft Defense spielen kann, hat sie bereits mehrfach in dieser Spielzeit bewiesen. Immer dann, wenn sie es geschafft haben, den Gegner unter 80 Punkte zu halten, war Brose erfolgreich. Dahin müssen die Mannen um Christian Sengfelder wiederkommen.
„Dazu bedarf es einer konzentrierten Leistung über 40 Minuten. Wir müssen es schaffen, den defensiven Fokus über die komplette Zeit hochzuhalten. Nur dann haben wir eine Chance. Die wollen und werden wir nutzen!“, zeigt sich Bohacik, der mit durchschnittlich elf Punkten pro Partie neben Patrick Miller (18,4 PpG) und Christian Sengfelder (15,4 PpG) zu Bambergs teaminternen Top 3-Scorern zählt, kampfbereit. Broses Kapitän garniert seine Punktausbeute noch mit 6,7 Rebounds, Miller legt derweilen noch 4,8 Assists auf.
Bevor es dann zum möglicherweise entscheidenden Spiel um das Viertelfinale im FIBA Europe Cup bei Anwil Wloclawek kommt, steht am Sonntag noch eine wichtige BBL-Partie auf dem Programm. Um 18 Uhr gastiert die BG Göttingen in der BROSE ARENA.
