90:98! Wohlraths BBL-Career-High reicht nicht zum Sieg

90:98! Wohlraths BBL-Career-High reicht nicht zum Sieg
Sport

Brose Bamberg muss sich in eigener Halle dem SYNTAINICS MBC geschlagen geben

Nach zuletzt wettbewerbsübergreifenden fünf Siegen in Folge musste Brose Bamberg das Parkett am Sonntagabend wieder einmal als Verlierer verlassen. Am neunten Spieltag der easyCredit Basketball Bundesliga hatten die Oberfranken in heimischer Halle vor 4.837 Zuschauern mit 90:98 gegen den SYNTAINICS MBC das Nachsehen. Da half der Truppe von Coach Oren Amiel auch die starke Vorstellung von Kevin Wohlrath nichts, der mit 18 Punkten (4/5 Dreier) seine neue persönliche BBL-Bestleistung aufstellte. Übertroffen wurde der Small Forward von MBC-Shooting Guard Kris Clyburn, der 22 Zähler und sechs Rebounds zum Erfolg der Gäste beisteuerte.

Hauptausschlaggebend für die insgesamt siebte Heimpleite (BBL und FEC) der laufenden Saison war ein vor allem defensiv schwaches drittes Viertel der Oberfranken, welches mit 35:20 an die Gäste aus Weißenfels ging. Hinzu kam dann noch, dass die Mannschaft von Igor Jovovic insgesamt die bessere Trefferquote (56:51 Prozent) – und hier vor allem aus dem Zwei-Punkte-Bereich (66:54 Prozent) an den Tag legte. Neben Clyburn tat sich hier in erster Linie MBC-Center Martin Breunig mit 16 Punkten und sechs Rebounds hervor. Auf Brose-Seiten wurde das Scoring zwar relativ gleichmäßig auf mehrere Schultern verteilt – neben Wohlrath scorten noch Chachashvili (14 Pkte./4 Reb.), Amir Bell (13 P./7 Ass.), Bohacik (12 P./4 Ass./6 Reb.), Patrick Heckmann (12 P./3 Ass./6 Reb.) und Young (11 P./6 Reb.) zweistellig -, doch bei der stark verkürzten Rotation (Patrick Miller musste aufgrund muskulärer Probleme kurzfristig aussetzen), konnte zum Beispiel der offensive Ausfall von Christian Sengfelder (nur zwei Punkte bei 1/7 aus dem Feld) nicht kompensiert werden.

Guter Start dank Solomon Young, …

Dank Solomon Young erwischten die Hausherren einen sehr guten Start. Der Brose-Center, dessen Arbeitspapier seit Anfang Dezember bis zum Saisonende Gültigkeit hat, netzte zwei schnelle Dreier ein und verhalf seiner Mannschaft so zu einem 8:2-Auftakt (4. Min.). Durch gute Verteidigung und ordentlicher Reboundarbeit blieben die Oberfranken zunächst auch weiter am Drücker und bauten ihren Vorsprung kontinuierlich aus – in der siebten Spielminute traf Brose-Kapitän Christian Sengfelder mit seinen einzigen Zählern an diesem Nachmittag zur ersten zweistelligen Führung (20:10).

.. aber Clyburn bringt den MBC zurück

Der Gast aus Weißenfels tat sich vor allem in der Anfangsphase schwer, sein Offensivspiel aufzuziehen, kam dann mit fortschreitender Spielzeit und angeführt vom stark aufspielenden Kris Clyburn (14 Punkte in Halbzeit eins) aber immer besser ins Spiel. Zum Ende von Viertel eins waren von Bambergs Vorsprung noch fünf Zähler (22:17) übrig und im zweiten Spielabschnitt blieb die Begegnung knapp. Der MBC war inzwischen auch defensiv deutlich stabiler und zwang die Jungs von Coach Oren Amiel zu Fehlern oder schwierigeren Abschlüssen. Dank Patrick Heckmann und Kevin Wohlrath, die immer, wenn es vom Spielstand her eng wurde, zur Stelle waren und wichtige Zähler markierten.

Auch der Rest der Brose-Rumpftruppe war nur selten um eine Antwort verlegen, so auch in der Schlussminute, als der MBC durch seinen Routinier Tremmell Darden erstmals mit 39:38 in Führung gehen konnte. Solomon Young versenkte im Gegenzug seinen dritten Dreier (insgesamt traf Brose im ersten Durchgang 50 Prozent seiner Distanzwürfe) und war damit für die knappe 41:39-Pausenführung verantwortlich.

Die Wölfe übernehmen das Spiel

Nach dem Wiederanpfiff veränderte sich das Bild auf dem Parkett allerdings komplett – und zwar zugunsten des Gastes aus Weißenfels. Während man bei den Gastgebern trotz der bedingungslosen Unterstützung von den Rängen die stark verkürzte Rotation jetzt doch deutlich spürte, wirkten die Wölfe frischer und flinker auf den Beinen. Dies machte sich auch in den Trefferquoten bemerkbar, die Sachsen-Anhaltiner hatten insbesondere aus der Distanz ihr Visier besser eingestellt und erarbeiteten sich so bis zur 27. Spielminute ihrerseits einen zweistelligen Vorsprung (63:52). Besonders MBC-Nachverpflichtung Mitchell Ballock spielte im dritten Viertel groß auf und markierte zwölf seiner am Ende 15 Punkte).

Die Hausherren war zwar weiterhin nach Kräften bemüht, konnten aber nach dem 61:74 zur letzten Viertelpause im Schlussviertel nichts mehr entgegensetzen. Die Wölfe spielten sich förmlich in einen Rausch und setzten sich unaufhaltsam Punkt um Punkt ab. Bis auf 22 Punkte konnte der SYNTAINICS MBC davonziehen, wovon sich Brose Bamberg nicht mehr erholen konnte. Über erfolgreiche Dreier ließ die Heimmannschaft zwar nichts unversucht und kam 55,2 Sekunden vor dem Ende nochmals bis auf sieben Zähler (88:95) heran, musste sich schlussendlich aber mit 90:98 geschlagen geben.

Brose Bamberg: Wohlrath (18 Punkte), Chachashvili (14), Bell (13), Bohacik (12), Heckmann (12), Young (11), Reaves (8), Sengfelder (2)
SYNTAINICS MBC: Clyburn (22), Breunig (16), Callison (15), Ballock (15), Mushidi (12), Bryant (9), Darden (6), Jelks (3), Ihring, Caisin

Fazit von Brose-Headcoach Oren Amiel:

„Ich mache heute zwei Dinge nicht: ich suche keine Ausreden und ich werde keinen beschuldigen. Wenn ich das nämlich täte, dann würde ich die Leistung des MBC schmälern. Und das haben sie heute nicht verdient, denn sie haben abgeliefert und einen guten Basketball gezeigt. Am Ende des Tages gibt es für uns jetzt zwei Wege, wie wir nach Hause gehen. Wir können jetzt nach Ausreden suchen und mit dem Finger auf andere zeigen. Oder wir verstehen, dass wir in drei Tagen das nächste Spiel und damit die nächste Chance haben, das heute vergessen zu machen. Daher: morgen geht die Vorbereitung für Oradea los.“

Trainerstimme: Medieninformation Brose Bamberg
BBL- & Klub-Logos: easyCreditBBL
Header-Hintergrundbild: Matthias Schramm