Bambergs „Sieben Aufrechte“ fordern Hamburg

Bambergs „Sieben Aufrechte“ fordern Hamburg
Sport

Brose Bamberg will auch gegen die Towers den Personalsorgen trotzen

Kaum mit dem hart erkämpften Erfolg aus Gießen zurückgekehrt, steht für Brose Bamberg bereits das nächste – im Playoff-Kampf extrem wichtige – Spiel auf dem Programm. Am 22. Spieltag der easyCredit Basketball Bundesliga treffen die personell nach wie vor arg gebeutelten Oberfranken auf die Hamburg Towers. Die Begegnung wird am Mittwochabend um 19 Uhr in der BROSE ARENA angepfiffen.

Es sind jedoch nicht nur die Bamberger, die im Rennen um die ersten acht Plätze und somit die Teilnahme an der Postseason jeden Sieg dringend benötigen. Auch die auf Rang neun geführten Hamburger kämpfen noch um die Playoffs und konnten ihrerseits ebenfalls zuletzt einen wichtigen Erfolg einfahren. Am Wochenende triumphierte die Truppe von Cheftrainer Pedro Calles in einem wahren Offensivspektakel mit 113:103 gegen s.Oliver Würzburg. Eine überragende Leistung lieferte dabei Maik Kotsar ab. Der estnische Center der Norddeutschen brillierte gegen die Unterfranken mit 30 Punkten – 14 von 15 Wurfversuchen fanden den Weg in den Korb – und zwölf Rebounds (zehn alleine davon am offensiven Brett). Mit diesen Zahlen markierte der Big Man einen Effektivitätswert von 42 – bisheriger Höchstwert in der Saison.

Vor ihrem Gala-Auftritt gegen Würzburg mussten die Hansestädter allerdings auch drei BBL-Pleiten in Folge hinnehmen und rutschten dadurch aus den Playoff-Rängen. Allein dieser Umstand und die Tatsache, dass die Hamburger auch das Hinspiel gegen Brose in eigener Halle mit 75:87 abgeben mussten, dürfte dafür sorgen, dass Max DiLeo & Co. mit ordentlich Wut im Bauch gen Bamberg reisen werden. „Wir haben auf jeden Fall noch eine Rechnung offen. Wir haben im Hinspiel definitiv nicht unser bestes Spiel gemacht. Daher freue ich mich, dass wir am Mittwoch die Chance haben, es besser zu machen“, erinnert sich Hamburgs Guard an die Partie Anfang Januar, warnt sein Team jedoch auch davor, den Gegner aufgrund seiner angespannten Personalsituation zu unterschätzen: „Sie haben in kurzer Rotation am letzten Wochenende gewonnen. Wenn Spieler ausfallen, dann steigert es bei den verbliebenen die Motivation, sie kämpfen verbissener, sie rücken enger zusammen. Es ist eine gefährliche Ausgangslage, darauf müssen wir vorbereitet sein.“

Bambergs sieben Aufrechte werden – mit den Fans – alles für den Sieg tun

In der Tat haben Brose-Coach Oren Amiel und seine „Rumpftruppe“ am vergangenen Samstag in Gießen vieles richtig gemacht und sich mit 92:89 einen immens wichtigen Sieg geholt. Neben den Langzeitverletzten Kenny Ogbe, Akil Mitchell und Patrick Heckmann, hatte es Ende letzter Woche noch Dominic Lockhart erwischt, der sich mit dem Coronavirus infiziert hat. So brachte Coach Amiel in Mittelhessen nur eine Siebener-Rotation zum Einsatz (der 17jährige Lukas Passarge saß auf der Bank). Doch die verbliebenen Sieben machten einen guten Job und ließen alles auf dem Parkett. Lohn der harten Arbeit war ein tabellarisch aber vor allem psychologisch bedeutender Sieg in einer Partie, die über die kompletten 40 Minuten ausgeglichen war und an dessen Ende – nach insgesamt 19 Führungswechseln – Sengfelder, Kyzlink & Co. die besseren Nerven an der Freiwurflinie hatten.

An diese Leistung gilt es nun irgendwie auch gegen Hamburg anzuknüpfen. Die Personallage bleibt gleich, daher muss es wieder über Kampf und Einstellung gehen. „Es ist natürlich keine einfache Zeit. Aber wir können es nicht ändern, daher müssen wir die Situation annehmen und das Beste daraus machen. In Gießen haben wir gezeigt, was es ausmacht, wenn jeder für jeden alles gibt. Der Sieg war wichtig für uns. Er hat uns bewiesen, dass wir nach der dummen Niederlage in Würzburg weiterhin auf dem richtigen Weg sind“, blickt Broses Kapitän Sengfelder zurück.

Gegen die Towers, bei denen Coach Calles personell aus dem Vollen schöpfen kann, will der Nationalspieler mit seinen verblieben Teamkameraden an die zuletzt gezeigten Leistungen anknüpfen und baut dabei auch auf die Unterstützung von Freak City. „Natürlich wird es schwer, aber wir werden alles versuchen. Mehr kann ich den Fans aktuell nicht versprechen. Ich bin mir aber sicher, dass sie alles dafür tun werden, uns nach vorne zu peitschen.“ Aufgrund der neuesten Lockerungen der 15. Infektionsschutzmaßnahmenverordnung dürfen wieder bis zu 3.000 Zuschauer in die BROSE ARENA.

Nach der Partie gegen die Norddeutschen bleibt für das dezimierte Brose-Team Zeit zum Erholen, denn nach dem bevorstehenden Pokalwochenende in Berlin, an dem Brose nicht teilnimmt, steht das nächste Nationalmannschaftsfenster an. Nach ein paar freien Tagen richtet sich dann der Fokus auf die nächste BBL-Aufgabe, die am 6. März das Gastspiel beim FC Bayern München Basketball bereithält.

BBL- & Klub-Logos: easyCreditBBL
Header-Hintergrundbild: Matthias Schramm