Trainerwechsel: Brose Bamberg reagiert auf Abwärtsspirale

Trainerwechsel: Brose Bamberg reagiert auf Abwärtsspirale
Sport

Der Israeli Oren Amiel übernimmt Cheftrainerposten von Johan Roijakkers

Brose Bamberg hat auf seine sportliche Talfahrt mit vier Niederlagen aus fünf Partien vor der Nationalmannschaftspause reagiert und sich mit sofortiger Wirkung von Cheftrainer Johan Roijakkers getrennt. Ein Nachfolger für den Niederländer steht auch bereits in den Startlöchern. Mit Oren Amiel wird erstmals in der Bamberger Basketballgeschichte ein Israeli an der Seitenlinie in der Verantwortung stehen.

„Ich danke Johan für seine Arbeit in den letzten 16 Monaten. Er begann in Bamberg unmittelbar vor meiner Berufung zum Geschäftsführer und wir sind zusammen durch eine nicht nur durch die Corona-Pandemie sehr herausfordernde Zeit gegangen. Wir haben uns deshalb die Entscheidung – vor allem vor dem Hintergrund der angestrebten Kontinuität auf der Cheftrainerposition – nicht leicht gemacht. Allerdings konnten wir in den letzten Wochen vor allem defensiv keine Fortschritte erkennen, die uns überzeugt hätten, die Abwärtsspirale mit vier Niederlagen aus den letzten fünf Spielen zu verlassen. Wir wünschen Johan weiterhin alles Gute“, begründet Broses Geschäftsführer Philipp Galewski die Trennung von Roijakkers, der seit seinem Amtsantritt zur Saison 2020/2021 in 65 Partien lediglich 34 Siege verbuchen konnte.

Erfolgreichste Zeit in Nymburk

Roijakkers´ Nachfolger wird Oren Amiel. Der 49-Jährige war zuletzt in seinem Heimatland Israel für Hapoel Jerusalem verantwortlich. Seine größten Erfolge erzielte Amiel aber mit ERA Nymburk, für die er insgesamt neun Jahre als Assistenz- und Cheftrainer tätig war und dabei mehrmals auch in der Basketball Champions League auf Brose Bamberg traf – zumeist erfolgreich. Am morgigen Dienstag wird der neue „Chef“ an der Seitenlinie seinen Dienst in der Domstadt antreten und die erste Trainingseinheit leiten.

„Ich wollte schon immer in der BBL coachen. Wenn man dann die Chance hat, das für Brose zu tun, ein Verein mit dieser Historie, ist das eine großartige Gelegenheit“, freut sich Oren Amiel über seine erste Trainerstation in Deutschland. Die Philosophie des Israelis ist es, ein Team zu sehen, „das kämpft, das nie aufgibt, das uneigennützigen Tempobasketball spielt. Wir haben dafür die richtigen Spieler. Ich habe mir alle Partien auf Video angesehen, dabei wurde deutlich: Jeder unterstützt jeden, die Teamchemie stimmt. Jetzt müssen wir gemeinsam wieder in die richtige Richtung gehen“, blickt Broses neuer Headcoach positiv auf seine kommende Aufgabe.

Neuer Big Man für Brose Bamberg

Neben der Vorbereitung auf das Oberfrankenderby am Samstagabend gegen medi bayreuth muss der Neu-Coach auch gleich noch einen neuen Spieler integrieren. Neben der Verpflichtung von Oren Amiel gab Brose Bamberg auch bekannt, dass man mit Akil Mitchell einen weiteren Big Man unter Vertrag nehmen konnte. Der Panamaerer mit US-amerikanischem Pass kommt vom türkischen Erstligisten Pinar Karsiyaka und hat einen Vertrag bis Saisonende unterschrieben.

„Ich freue mich sehr hier zu sein. Meine Zeit in Karsiyaka war nicht einfach, daher ist es schön, dass ich mich jetzt neu beweisen kann“, blickt Mitchell auf sein Gastspiel in der Türkei zurück und freut sich zeitgleich auf die Herausforderungen im Brose-Trikot. Der 29jährige, 2,06m große Center kennt einige ehemalige Bamberger Spieler und aus dem aktuellen Team Shannon Scott. „Alle haben mir nur das Beste von Brose erzählt“, begründet der Centerspieler, der seine Basketballkarriere an der renommierten University of Virginia begann und anschließend nach seinen ersten Profistationen bei den Rio Grande Valley Vipers (G-League) und in Neuseeland in Frankreich, Italien, Israel und der Türkei Europaerfahrung sammelte, seine Entscheidung für Brose Bamberg.

Foto: Matthias Schramm