Gegen Bonn die Reboundnachlässigkeit einstellen

Gegen Bonn die Reboundnachlässigkeit einstellen
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Brose Bamberg will sich mit Sieg in den Nationalmannschaftsbreak verabschieden

Am achten Spieltag der easyCredit Basketball Bundesliga wartet auf Brose Bamberg ein weiteres Duell gegen einen direkten Tabellennachbarn. Am Freitagabend treffen die Oberfranken als Vierter des BBL-Rankings auf die einen Platz höherstehenden Telekom Baskets Bonn. Spielbeginn ist um 20:30 Uhr.

Beide Kontrahenten konnten sich bislang über fünf Saisonsiege freuen, doch während Bonn erst zweimal das Parkett als Verlierer verlassen hat, hat Brose bei einem Spiel mehr auf dem Konto auch eine Niederlage mehr zu verzeichnen. Zuletzt unterlagen die Roijakkers-Jungs am vergangenen Freitagabend beim Gastspiel in Oldenburg mit 71:87. Trotz einer erneut starken Individualleistung von Christian Sengfelder, der mit 19 Zählern exakt seinen bisherigen Saisonschnitt markierte und damit nach wie vor zweitbester Liga-Scorer ist, fand das Brose-Team nicht wirklich zu seinem Spiel. Vor allem der Dreier wollte nicht fallen (7/33), zudem war Brose im Rebound deutlich unterlegen (30/38). Die Punkte wurden allesamt analysiert und standen im Trainingsfokus der letzten Woche.

„Oldenburg war ein Rückschlag, keine Frage. Dennoch hatten wir auch dort viele Würfe, die gut herausgespielt waren, die aber nicht fielen. Das passiert. Was uns nicht passieren darf, ist die Nachlässigkeit beim Rebound. Da müssen wir physischer sein“, blickt Omar Prewitt nochmals auf die letzte Partie seiner Bamberger zurück und weiß auch, was er und seine Kameraden gegen Bonn besser machen müssen. In heimischer Halle können die Jungs von Cheftrainer Johan Roijakkers zudem noch einmal alles an Energie mobilisieren, denn es ist der letzte Spieltag, ehe sich die Liga in einen zweiwöchigen Nationalmannschaftsbreak verabschiedet. „Es ist immer angenehmer mit einem Sieg in eine längere Pause zu gehen. Daher werden wir alles dafür tun, das Spiel zu gewinnen. Mit unseren Fans im Rücken bin ich auch sehr zuversichtlich, dass wir es schaffen“, vertraut Prewitt auf die Unterstützung von „Freak City“.

Zwei Ex-Bamberger kehren zurück

Natürlich werden auch die Gäste aus der ehemaligen Bundeshauptstadt die weite Reise mit dem Ziel eines weiteren Sieges angetreten sein. Besonders bei zwei Bonner Akteuren dürfte zudem eine Portion Extra-Motivation vorliegen, denn sowohl für Leon Kratzer als auch für Karsten Tadda ist es eine Rückkehr an die frühere Wirkungsstätte. Vor allem Tadda scheint rechtzeitig vor seiner Rückkehr nach Bamberg noch einmal Fahrt aufgenommen zu haben. Beim letzten Bonner Sieg gegen Würzburg avancierte der Ex-Bamberger am Ende zum Matchwinner, traf in der Crunchtime zwei seiner insgesamt drei Dreier und sicherte seiner Mannschaft damit den fünften Sieg im siebten Spiel und Tabellenplatz drei.

Die Hauptlast im Angriff der Bonner, die unter Neu-Coach Tuomas Iisalo sehr abschlussschnell spielen und mit durchschnittlich über 67 die drittmeisten Würfe der gesamten BBL nehmen, von Parker Jackson-Cartwright. Der „nur“ 1,80 Meter große Aufbauspieler ist mit 19 Punkten und 7,1 Assists in knapp 30 Minuten Spielzeit nicht nur Bonns Topscorer und -passgeber, sondern auch Dreh- und Angelpunkt. Hinter „PJC“ punkten noch zwei weitere Bonner regelmäßig zweistellig: Dreierspezialist Skyler Bowlin (44,2% Trefferquote aus der Distanz) markiert mit seinen durchschnittlich drei erfolgreichen Würfen von jenseits der 6,75m-Linie 12,6 Punkte. Ihm folgt Jeremy Morgan mit im Schnitt elf Zählern. Unter dem Korb räumen Justin Gorham (6,0) und Leon Kratzer (5,1) als teaminterne Toprebounder auf und unterstreichen damit eine Bonner Stärke, in erster Linie den Offensivrebound. 15,1 Abpraller pro Partie sichern sich die Rheinländer am offensiven Brett sind damit ligaweit führend. Ganze 18 hatten sie beim letzten Sieg gegen Würzburg.

Ex-Merlins-Coach Iisalo hat es auch in Bonn geschafft, um einen spieldominanten Point Guard eine schlagkräftige Truppe aufzubauen. Aber: Von der hohen Wurffrequenz – wie bereits erwähnt, nimmt Bonn 67 Würfe pro Spiel und trifft davon 43 Prozent -, werden im Schnitt nur 31,7 aus dem Zweierbereich genommen, womit Bonn auf dem ligaweit letzten Platz rangiert. Vorletzter in dieser Kategorie ist allerdings Brose Bamberg, weshalb kein Hellseher von Nöten sein wird, um vorherzusagen, dass der Dreier die wohl entscheidende Waffe beider Seiten sein wird. Aus der Distanz treffen die Bonner bislang 35,7 Prozent, Bamberg versenkt 31,9 Prozent seiner Distanzwürfe.

Nach der Nationalmannschaftspause geht es für Brose Bamberg am 4. Dezember mit einem weiteren Heimspiel weiter. Dann steht das von den Fans lang ersehnte Oberfrankenderby gegen medi bayreuth an.

BBL- & Klub-Logos: easyCreditBBL
Header-Hintergrundbild: Matthias Schramm