Im ersten BCL-Heimspiel die Spitzenposition festigen

Im ersten BCL-Heimspiel die Spitzenposition festigen
Sport

Brose Bamberg erwartet türkisches Topteam aus Karsiyaka

Nach zwei schweren Auswärtsspielen in Bologna und Bilbao steht für Brose Bamberg am dritten Spieltag der Basketball Champions League nun auch endlich das erste Heimspiel an. Leichter als die zwei Partien auf fremdem Parkett wird es am Dienstagabend allerdings nicht werden. Ab 20 Uhr gibt Pinar Karsiyaka seine Visitenkarte in Oberfranken ab und fordert die Hausherren zum Spitzenspiel der Gruppe F.

Genau wie Bamberg sind auch die Türken in dieser Saison international noch ungeschlagen, haben coronabedingt allerdings erst eine Begegnung hinter sich gebracht (81:72-Erfolg in Bilbao Ende Oktober). Auch in der heimischen Super Ligi startete das Team aus Izmir sehr gut, ehe einige positive Coronafälle eine zweiwöchige Quarantäne nach sich zogen. Diese brachte die Truppe von Coach Ufuk Sarica gehörig aus dem Rhythmus. Zuletzt konnte die 1966 gegründete Basketballabteilung des türkischen Sportvereins Karsiyaka SK die Leistungen jedoch wieder stabilisieren. Am vergangenen Doppelspieltags-Wochenende holte Karsiyaka zwei Siege: Dem 82:79-Heimsieg über Bahcesehir, den Ahmat M’Baye per sehenswertem Buzzerdreier in letzter Sekunde eintütete, folgte bei Bursaspor ein 94:81. Durch die zwei Erfolge (insgesamt sieben aus zehn Spielen) machte Pinar einen Sprung in der Tabelle und steht aktuell auf Platz vier der TBL.

Mit verbesserter Defense die türkische Ausgeglichenheit kontrollieren

Die Mannschaft, die seit 1974 durchgängig der TBL angehört und damit neben den vier Istanbuler Mannschaften Efes, Besiktas, Fenerbahce und Galatasaray eines der langjährigsten Mitglieder ist, verteilt das Scoring bisher sehr gut auf mehrere Schultern. Gegen Bilbao war M‘Baye mit 17 Zählern erfolgreichster Werfer, gegen Bahcesehir traf Tony Taylor (28) am häufigsten, gegen Bursaspor D.J. Kennendy (19). Vor allem Letzterer, der auch in Basketball-Deutschland kein Unbekannter ist (2014-2015 in Ludwigsburg unter Vertrag), hat in der Champions League derzeit einen starken Lauf. In seinen insgesamt 17 Spielen in der BCL hat der US-Amerikaner in jedem einzelnen mindestens zehn Punkte erzielt. Gelingt ihm das auch am Dienstagabend gegen Brose, ist er der einzige Spieler in der BCL-Historie, dem eine zweistellige Ausbeute in 18 aufeinanderfolgenden Partien bisher gelungen ist.

Das und natürlich ein türkisches Erfolgserlebnis auf dem Parkett der BROSE ARENA möchte Brose Bamberg mit aller Macht verhindern. Dazu bedarf es gegen den zweifachen türkischen Meister (1987, 2015) aber eine gehörige Steigerung in der Defense. In ihren letzten Partien hatten die Brose-Boys zwar offensiv einen guten Rhythmus (106 Punkte in Gießen, 95 in Crailsheim), schafften es aber nicht, den Gegner defensiv zu stoppen. Im Schnitt lassen die Domstädter über 90 Punkte zu, was natürlich viel zu viel ist. Dass Chase Fieler & Co. besser verteidigen können, haben sie in ihren zwei bisherigen BCL-Partien eindrucksvoll gezeigt. Im internationalen Wettbewerb stellen die Oberfranken die stärkste Abwehrreihe aller Teilnehmer. Im Schnitt kassieren die Bamberger lediglich 0,88 Punkte pro gegnerischem Ballbesitz. Damit ist Brose neben Dijon (0,93) die einzige Mannschaft, die weniger als einen Zähler hinnehmen muss. Damit das auch gegen die Türken so bleibt, muss sich Brose in der Verteidigung strecken.

„Wir wollen unsere gute Ausgangsposition in der BCL weiter ausbauen. Wir haben bereits zwei schwere Auswärtsspiele gewonnen. Jetzt müssen wir Zuhause nachlegen“, stellt Devon Hall unmissverständlich klar, dass er und seine Teamkollegen die weiße Weste wahren wollen. Der Guard, der am Sonntag in Gießen wieder stark aufspielte (20 Pkte., 5 Ass.), weiß auch genau, was dafür zu tun ist: „Das gelingt nur, wenn wir wieder von Beginn an fokussiert zu Werke gehen und ihnen unser Spiel aufzwingen. Wir wissen, dass wir es vor allem defensiv besser können, als in den letzten beiden Spielen. Darauf müssen wir aufbauen.“

Türken nach der Pause besonders gefährlich

Wichtig ist auch, dass die Bamberger ihre Intensität über 40 Minuten hochhalten, denn der Kontrahent aus dem Bosporus-Staat ist nämlich ein Team der zweiten Hälfte. Die Türken lagen in vier ihrer saisonübergreifenden letzten fünf BCL-Spiele zur Pause zurück, drehten aber anschließend die Partie immer noch zu ihren Gunsten.

Nach dem Spitzenspiel in der Champions League steht für Brose am kommenden Wochenende auch in der heimischen Liga ein „Knaller-Spiel“ auf dem Programm. Am Sonntagabend (18 Uhr) erfolgt dann der Tip-off zum Gastspiel bei Alba Berlin.

Logo: Brose Bamberg
Hintergrundbild: Matthias Schramm