Brose Bamberg hat sein Pokal-Schicksal gegen Würzburg und Ludwigsburg selbst in der Hand
Nach dem erfolgreichen Pokal-Auftakt vergangene Woche in Weißenfels gegen Ulm geht es für Brose Bamberg nun im selben Wettbewerb mit einem Doppelschlag weiter. Am Samstag (15 Uhr) gegen Würzburg und am Sonntag (20:30 Uhr) gegen Ludwigsburg kämpfen die Jungs von Coach Johan Roijakkers um den Einzug ins TOP FOUR. Durch den Auftakterfolg haben die Brose-Boys in diesen zwei Duellen ihr Schicksal selbst in der Hand.
„Wir sind auf einem guten Weg. Wir hatten eine durchwachsene Vorbereitung, haben aber bereits im Spiel gegen Ulm gezeigt, dass wir als Team gut harmonieren und funktionieren. Das müssen wir jetzt ins kommende Wochenende mitnehmen. Würzburg und Ludwigsburg sind beides gute Mannschaften, die schnellen Basketball spielen“, so die Einschätzung von Bambergs Kapitän Chase Fieler vor der Abreise der Mannschaft nach Ulm.
Gefährliche Gegner für Bamberg
Wie gut die beiden anstehenden Kontrahenten sind, konnte man vergangenes Wochenende erkennen. Ludwigsburg und Würzburg trafen im zweiten Spiel der Pokal-Gruppe C aufeinander und lieferten sich über weite Strecken einen heißen Fight. Erst ein 11:0-Lauf im Schlussviertel brachte die MHP Riesen auf die Siegerstraße, die damit – ebenso wie Bamberg – den angestrebten Halbfinaleinzug aus eigener Kraft realisieren können. „Der Schlüssel war das vierte Viertel, da waren wir etwas frischer. Unsere Erfahrung und die Verteidigung von Darden, Herzog und WoBo hat uns den Sieg gebracht“, analysierte Ludwigsburgs Headcoach John Patrick nach dem 78:67-Sieg über Würzburg. Neben der Erfahrung scheint es auch wieder die gute Teamchemie zu sein, die das Patrick-Team gefährlich macht. Der MHP-Cheftrainer, dessen Recruiting ligaweit gefürchtet ist, hat es einmal mehr geschafft, eine homogene Einheit zu formen. Gegen Würzburg schafften gleich vier Spieler eine zweistellige Punkteausbeute. Bester Werfer war dabei der Ex-Bamberger Elias Harris, der auf 18 Zähler kam, ebenso wie Barry Brown. Und auch der erst kurz vor dem Spiel verpflichtete Jordan Hulls erzielte gegen seinen ehemaligen Klub 13 Zähler. Überragender Mann in den riesigen Reihen aber war Jaleen Smith. Der Aufbauspieler schrammte mit 16 Punkten, elf Rebounds und sieben Assists nur knapp an einem Triple-Double vorbei.
Während bei Ludwigsburg bereits vieles sehr gut aussah, hatten die Korbjäger aus Unterfranken, die genau wie Bamberg ihren Kader im Sommer einmal runderneuerten, hier und da noch Sand im Getriebe. Topscorer der Main-Korbjäger war Tayler Persons mit zwölf Punkten, gefolgt von Cameron Hunt mit elf Zählern. Zwar präsentierte sich das Team von Denis Wucherer extrem stark beim Rebounding (40) und verteilte 15 Assists, aber auf der Gegenseite standen auch satte 17 Ballverluste. „Im letzten Viertel haben wir insgesamt sechs Mal den Ball zum Gegner geworfen, bei nur einem Assist. Dazu hat Ludwigsburg dann auch keine Fouls mehr gemacht, auch weil wir zu wenig aggressiv waren“, bemängelte Wucherer nach der Partie. Für das kommende Wochenende wollen die Würzburger diese Schwachstellen ablegen, denn der Coach hatte angekündigt, daran arbeiten zu wollen „wie man so ein Spiel bis zum Schluss offen gestaltet.“
Fokus auf die eigene Defense
Auch wenn die Würzburger zum Großteil BBL-unerfahrene Akteure im Kader hat, wartet auf die Bamberger ein hartes Stück Arbeit. „Wir müssen uns weiterhin auf unsere Verteidigung fokussieren. Wenn wir hinten so spielen wie gegen Ulm, dann haben wir in beiden Spielen eine gute Chance“, weiß Broses Übungsleiter genau, worauf es beim Doppel-Spieltag für seine Jungs ankommt.
Dieses zweite Pokal-Wochenende, das in der Ulmer ratiopharm-Arena – bei Spielen ohne Ulmer Beteiligung ohne Zuschauer – stattfindet, stellt für Brose Bamberg auch einen ersten echten Härtetest in der noch jungen Saison 2020/2021 dar, bei dem nur ganz wenig Zeit zum Durchatmen bleibt. Nach den beiden Pokal-Spielen geht es für die Bamberger bereits am Dienstag weiter. In Bologna fällt für die Oberfranken dann der Startschuss für die Basketball Champions League.
Aus diesem Grund verweilen die Brose-Boys, die sich am Freitag schon auf den Weg nach Ulm machen, bis Montag in der Stadt an der Donau. Am Montag geht es dann weiter nach München, von wo der Flieger Richtung Italien abhebt. Abends steht in der Unipol Arena das Abschlusstraining auf dem Programm, am Dienstag dann um 20.30 Uhr das erste Spiel auf internationalem Parkett gegen Fortitudo Bologna.
Pokal: TOP FOUR in München wird verlegt
Unter der Woche gab die Leitung der Basketball Bundesliga bekannt, dass das für den 1./2. November in München geplante TOP FOUR um den BBL-Pokal auf unbestimmte Zeit verschoben wird. Der Grund sind die Absagen der Partien von Titelverteidiger Alba Berlin. Die Berliner stehen derzeit wegen Corona unter häuslicher Quarantäne und konnten deshalb schon am vergangenen Sonntag nicht in Bonn gegen Braunschweig auflaufen. Auch am kommenden Wochenende können die „Albatrosse“ nicht antreten und haben deshalb zwei Spielverlegungsanträge eingereicht, denen die BBL gemäß §11 (5) Spielordnung zugestimmt hat.