Bamberg hofft gegen Riga auf den „Klick-Moment“

Bamberg hofft gegen Riga auf den „Klick-Moment“
Sport

Brose Bamberg ist in der Champions League zum Siegen verdammt

Die Gruppenphase der Basketball Champions League biegt so langsam auf ihre Zielgerade ein und die Playoffs stehen vor der Tür. Daran wollen auch die Korbjäger von Brose Bamberg teilnehmen. Um aber den Sprung aus eigener Kraft noch zu schaffen, zählt am drittletzten Spieltag der Gruppe C gegen VEF Riga nur ein Sieg. Sprungball zur Partie gegen das Gruppen-Schlusslicht ist am Dienstagabend um 20 Uhr in der BROSE ARENA.

BCL-Saison 19/20 - Gruppe C, 8. Spieltag: Brose Bamberg vs. ERA NymburkDie Ausgangslage für Brose vor dem Duell mit den Letten ist klar. Will man in der kommenden Woche in Peristeri aus eigener Kraft den Sprung in die Top Vier schaffen, zählt am aktuellen Spieltag gegen VEF Riga, das Team, das die letzten zehn Spiele in der Basketball Champions League verloren hat, nur ein Sieg. Besonders gerne dürften sich alle Beteiligten rund um Brose Bamberg dabei an das Hinspiel erinnern. Der 76:55-Erfolg in der lettischen Hauptstadt war der bislang höchste Sieg in der BCL überhaupt für die Oberfranken. Es war das einzige Spiel der bisherigen internationalen Saison, in dem die Bamberger mit 57% mehr als die Hälfte ihrer Würfe trafen. Und es war die einzige Partie, in der die Verteidigung weniger als 60 Punkte zuließ.

Bamberger Team sendet Lebenszeichen

An ähnliche Leistungen wie an jenem fünften BCL-Spieltag würden die Mannen um Cheftrainer Roel Moors nur allzu gerne wieder anknüpfen. Gute Ansätze sah der Belgier bereits am Sonntagabend beim letzten Ligaspiel gegen RASTA Vechta. „Das Spiel gestern hat gezeigt, dass das Team lebt. Darauf müssen wir aufbauen. Wir haben viel Emotion gezeigt, viel Enthusiasmus. Wir haben über 38 Minuten guten Basketball gezeigt“, resümierte Broses Coach, musste aber auch eingestehen, dass „ein Spiel nun mal 40 Minuten dauert.“ Genau das war nämlich einmal Mehr das Bamberger Problem. 2:49 Minuten vor dem Ende der Partie führten die Oberfranken nach einem Dreier von Paris Lee noch mit 78:68 und steuerten dem erhofften Heimsieg entgegen. Doch wieder einmal riss der Faden und es klappte rein gar nichts mehr. Vechta drehte die Partie noch mit einem 18:7-Run und entführte die Punkte.

Zuvor zeigte das Team mit guten Quoten und starken Individualleistungen von Paris Lee (13 Assists), Elias Harris (13 Rebounds) und Christian Sengfelder, der fünf Dreier traf und insgesamt 23 Punkte erzielte, dass es durchaus in der Lage ist, gegen jeden Kontrahenten auf Augenhöhe zu spielen. Einzig die abermals zu leicht vergebenen Korbleger und Ballverluste bei Einwurfsituationen waren mangelhaft und hauptverantwortlich für die inzwischen siebte BBL-Niederlage.

„Es hilft aber nichts, wenn wir jetzt aufgeben. Dass wir es können, haben wir bereits bewiesen. Auch gegen Vechta hatten wir gute Phasen. Irgendwann ist auch das Glück wieder auf unserer Seite und wir gewinnen auch so ein Spiel wie gestern“, ist Tre‘ McLean trotz der weiter anhaltenden Krise nicht bereit, den Kopf in den Sand zu stecken. Der Forward, der in Riga seinen persönlichen Karrierebestwert von 23 Punkten (darunter fünf erfolgreiche Dreier) aufstellte, richtet den Blick lieber nach vorne. „Wir stecken nach wie vor in einem Lernprozess. Das nächste Spiel, um zu beweisen, dass wir es können und auch über 40 Minuten schaffen, ist jetzt gegen Riga“, so McLean.

Kommt Riga zur rechten Zeit?

BCL-Saison 19/20 - Gruppe C, 8. Spieltag: Brose Bamberg vs. ERA NymburkIn der momentanen Verfassung der Brose-Boys kommt so ein Gegner wie Riga vielleicht gerade recht, um wieder in die Spur zu finden. Zwar stehen die Letten in der heimischen LEL als amtierender Champion auf dem zweiten Platz, (eine Niederlage aus 18 Spielen), doch international läuft es für das Team von Coach Janis Gailitis mal so überhaupt nicht. Nach dem Auftakterfolg setzte es zehn Niederlagen in Folge, was aktuell dazu führt, dass der älteste Basketballverein Lettlands die „Rote Laterne“ der Gruppe C innehat.

Unterschätzen sollte man die Truppe rund um den erfahrenen Janis Blums allerdings nicht. US-Importeur Lester Medford ist Rigas Dreh- und Angelpunkt. Der Guard ist mit durchschnittlich 14,2 Punkten nicht nur bester Werfer der Letten, sondern verteilt mit 7,1 auch die meisten direkten Vorlagen. Bester Rebounder ist Kristijan Krajina mit durchschnittlich 6,1 abgegriffenen Bällen pro Partie.

„Sie haben, wie alle lettischen Mannschaften, viele Schützen. Dazu kommt mit Blums ein Mann, der viel Erfahrung mitbringt“, weiß Bamberg Übungsleiter Roel Moors um die Stärken des kommenden Gegners und hofft auf den berühmten „Klick-Moment“ bei seinen Spielern.

Nach dem Spiel gegen VEF Riga hat Brose Bamberg vier Tage Zeit, um sich auf das nächste Bundesliga-Spiel vorzubereiten. Am Sonntag steht das das Aufeinandertreffen mit den Basketball Löwen Braunschweig an. Von Niedersachsen aus macht sich der Brose-Tross dann auf den Weg nach Peristeri, wo am Dienstag das vielleicht entscheidende Duell im Kampf um Platz vier ansteht.

Headerbild: championsleague.basketball
Fotos: Matthias Schramm