Spät aufgewacht, dann souverän gewonnen

Spät aufgewacht, dann souverän gewonnen
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Brose Bamberg erkämpft sich gegen JDA Dijon den ersten BCL-Sieg

Brose Bamberg hat die knappe Auftaktniederlage in der Champions League offenbar gut verarbeitet. Am zweiten Spieltag des FIBA-Wettbewerbs gab es den ersten Sieg für den neunmaligen deutschen Meister. In einer über weite Strecken offensiv-schwachen Begegnung behielt die Truppe von Coach Ainars Bagatskis dank Tyrese Rice mit 73:64 die Oberhand über JDA Dijon.

BCL-Saison 18/19 - Gruppe C, 2. Spieltag: Brose Bamberg vs. JDA DijonZu Beginn der Partie konnten die Zuschauer in der nicht ganz ausverkauften BROSE ARENA ihren Augen kaum trauen. Die Bamberger Mannschaft, die noch vor nicht einmal 48 Stunden 93 Punkte gegen Ludwigsburg erzielt hatte, brachte offensiv gegen Dijon kein Bein auf den Boden. Dabei kann man nicht behaupten, dass die Franzosen übermäßig gut verteidigten, Bamberg traf einfach seine Würfe nicht. Nach zehn Minuten brachten die Bagatskis-Jungs gerade einmal mickrige vier Zähler aufs Scoreboard.

Dank der Defense im Spiel geblieben

Vieles, was offensiv nicht klappte, konnten Nikos Zisis & Co. aber auf der Gegenseite in der Verteidigung wett machen. Dort standen die Oberfranken über weite Strecken stabil und machten den Gästen, die im ersten Viertel auch „nur“ 13 Zähler sammeln konnten, das Leben schwer. Ab dem zweiten Viertel lief es dank Stevan Jelovac und Elias Harris im Angriff etwas besser und man konnte sich, dank der weiterhin gut arbeitenden Verteidigung, ins Spiel zurückkämpfen. Die Hausherren kamen in der 18. Spielminute bis auf einen Zähler (23:24), heran, mussten zur Pause dann aber doch mit einem Zwei-Punkte-Rückstand (28:30) leben, da bei Dijon Robert Arnold und Gavin Ware wichtige Würfe versenkten.

Die Offensive sollte auch nach dem Seitenwechsel Bambergs größte Baustelle bleiben. Egal, welches System die Hausherren durchliefen oder wie offen der Wurf am Ende war, er fiel nicht durch die Reuse. Auf der Gegenseite stellte Dijon sein Visier zur zweiten Halbzeit offenbar etwas besser ein und zog wieder davon. Acht Punkte (30:38) lagen die Domstädter Mitte des dritten Viertels im Hintertreffen, ehe Tyrese Rice mit sechs Zählern und Nikos Zisis (Dreier) der Angriffsmaschinerie endlich etwas Leben einhauchen konnten. Den neuen Schwung nutzte wenig später auch Arnoldas Kulboka, der 1:50 Minuten vor der letzten Viertelpause zur ersten Brose-Führung (45:44) überhaupt einnetzte. Das Gäste-Team zeigte sich davon unbeeindruckt und holte sich die Führung postwendend zurück.

Trio übernimmt im Schlussviertel

BCL-Saison 18/19 - Gruppe C, 2. Spieltag: Brose Bamberg vs. JDA DijonInsgesamt blieb es aber auch im Schlussabschnitt eine eher offensiv-arme Partie, die dafür umso spannender verlief. Das Trio Zisis, Harris und Rice nahm zwar anschließend das Heft des Handelsn in die Hand und sorgte für ein paar offensive Erfolgserlebnisse, doch zeitgleich ließ die Intensität in der Verteidigung nach, sodass Dijon öfter zu einfachen Punkten kam und weiter im Spiel blieb. In der Crunchtime war es dann einmal mehr die Show des Tyrese Rice. Der US-Amerikaner markierte in den letzten zehn Minuten zwölf Punkte und behielt dieses Mal auch in der Schlussphase die Nerven und führte Brose Bamberg, das sich am Ende noch auf annehmbare 40 Prozent Trefferquote steigern und das Reboundduell (39:20) klar gewinnen konnte, zum ersten Sieg (73:64) in der Basketball Champions League.

Brose Bamberg: Rice (20 Punkte), Zisis (14), Harris (13), Jelovac (9), Alexander (6), Kulboka (6), Rubit (5), Schmidt, Olinde, McDowell-White, Heckmann
JDA Dijon: Ware (21), Arnold (14), Loum (10), Emegano (10), Julien (3), Holston (2), Leloup (2), Chassang (2), Weber

Fazit von Brose-Headcoach Ainars Bagatskis:

„Ich bin sehr froh über den Sieg. Nach einem schlechten Start haben wir trotzdem an uns geglaubt. Das war am Ende der ausschlaggebende Punkt, dass wir den Glauben an und in unsere Fähigkeiten nie verloren haben. Vor allem die erfahrenen Spieler sind heute vorangegangen. Von den Youngstern bin ich etwas enttäuscht. Sie bekommen viel Spielzeit, haben aber teilweise die falsche Einstellung. Es kann nicht sein, dass sie kein einziges Foul ziehen. Basketball ist ein taktisches Spiel, da muss man auch mal clever sein. Nichts desto trotz bin ich natürlich sehr zufrieden, dass wir nach dem kräftezehrenden Spiel 48 Stunden zuvor so ein Finish gezeigt haben.“

Trainerstimme: Medienmitteilung Brose Bamberg
Fotos: Matthias Schramm