Sandkerwa auch ohne Sandkerwa?

Sandkerwa auch ohne Sandkerwa?
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Was in der Sandstraße ab dem Kerwa-Donnerstag läuft

Den Kerwa-Donnerstag, der alljährlich den Auftakt zur Sandkerwa bildet, wird es dieses Jahr in dieser Form nicht geben, dafür einen mehr oder weniger normalen Kneipen-Donnerstag mit dem üblichen Gaststättenbetrieb. Oder läuft doch alles am kommenden Wochenende etwas anders?

Sicher kann man erst nach diesem Wochenende sagen, wie der Zulauf und das Programm in den Lokalitäten sowie die Reaktion der Gäste im Sandgebiet nach der Absage der Sandkerwa 2017 verlaufen sein wird. Aber die meisten Bamberger dürften sich mittlerweile mit der Tatsache abgefunden haben, dass erstmalig im 67. Jahr eine Sandkerwa nicht zustande kommt. Die Meinungen zum nicht stattfindenden Ereignis teilen sich. Die einen trauern: kein Festbetrieb, kein Fischerstechen, kein Hahnenschlag, kein Biergenussmit Freunden aus Nah und Fern. Die anderen atmen auf: Kein Lärm, keine Wildpinkler, kein überteuertes Bier, kein Gedränge, keine überfüllte Stadt.

Was passiert ab Donnerstag in der Sandstraße?

Abzeichen 2017 "Die Kerwa, die es nie gab"

Das Abzeichen für „Die Kerwa, die es nie gab“.

„Wir machen unser Programm wie sonst auch. Es gibt keine Sonderveranstaltungen“, sagt Florian Müller, Betreiber des „Ahörnla“ und der „FruchtBar“. „Bands spielen und und DJs legen auf, so wie meistens am Wochenende. Mit der Stadt, dem Ordnungsamt und dem Bürgerverein haben wir uns verständigt, dass es sich hierbei um keine Alternativveranstaltungen handelt, sondern um den ganz normalen Betrieb.“ Müller, der außerdem Sprecher der Wirte im Sand und Vorsitzender des Hotel- und Gaststättenverbands ist, geht von einem relativ normalen Wochenende aus.

Und auch Ulrike Heucken, Geschäftsführerin der Bamberger Sandkerwa Veranstaltungs GmbH sieht das so: „Ich bin mir sicher, dass sich die Gastronomen an die geltenden Regeln halten, und nicht nur deshalb, weil sie ihre Konzessionen haben.“ Auch hinsichtlich der Passanten ist sie optimistisch. „Hellsehen kann natürlich keiner“, fügt sie lachend hinzu. Müller ergänzt: „Ich denke, dass zwar viele Bamberger unterwegs sein werden, aber logischerweise kaum Gäste von auswärts. Da die Freischankflächen wegfallen, wird sich das meiste Geschehen nach Innen verlagern.“ Generell rechnet er nicht mit viel mehr Publikum wie an einem normalen Wochenende. Und auch der Sandkerwa-Montag wird seiner Vermutung nach ein ganz normaler Tag werden.

Normales Programm, normale Sperrstunde

So, wie es in diesen beiden Lokalitäten zugehen wird, sieht es sicherlich auch in den anderen Lokalen und Kneipen aus. Ein Blick auf das Programm im Live-Club oder in den Haas-Sälen verrät nichts, was besonderer als sonst wäre. Ob Sommertanz und Garaustrinken (Pelikan) oder Else Admire mit seinen Breitengüßbach Dolls (Pizzini) Bezüge zur nicht stattfindenden Kerwa darstellen, ist vermutlich müßig zu beantworten. Viele Wirte sind ohnehin in Anbetracht des zum heißen Eisen gewordenen Themas mittlerweile etwas genervt und wollen einfach ab Donnerstag schöne, fröhliche und ausgelassene Sommerabende mit bierdurstigen und musikinteressierten Gästen, die es nicht übertreiben, ohne besondere Vorkommnisse erleben.

Etwas Gutes hat die Absage für sie ohnehin: Die Sperrstunde der Kneipen endet im Gegensatz zum Sandkerwa-Schluss, der bereits 1 Uhr ist, das gesamte Wochenende ab 4 Uhr. Es wird – wie bereits betont – ein ganz normales Wochenende und eine lange Somernacht!

Fotos: Markus Raupach