Brose Baskets wollen in Spiel drei den Finaleinzug perfekt machen
Ein Sieg fehlt dem amtierenden deutschen Meister noch, um erneut ins Playoff-Finale der Basketball-Bundesliga einzuziehen. Diesen wollen die Mannen von Cheftrainer Andrea Trinchieri am Sonntagabend (19:30 Uhr) in eigener Halle einfahren und damit die Halbfinalserie gegen den FC Bayern München Basketball vorzeitig beenden.
Dass die Bamberger vor dem dritten Halbfinalduell in der komfortablen Lage sind, drei Final-Matchbälle auf ihrer Seite zu haben, war am vergangen Mittwoch in Spiel zwei lange Zeit nicht abzusehen. Angeführt von Block-Monster Maxi Kleber, der mit sieben abgewehrten Würfen einen persönlichen BBL-Rekord aufstellte, und dem ehemaligen Brose-Spieler Anton Gavel (16 Punkte) wirkte die Bayern-Mannschaft wild entschlossen, die Brose Baskets nach deren 88:73-Auftakterfolg in die Knie zu zwingen. Insbesondere in der ersten Halbzeit hatten die Oberfranken große Probleme, in einen vernünftigen Rhythmus zu kommen. „Bayern ist sehr aggressiv aufgetreten, wir hingegen waren vielleicht etwas zu weich“, fasste Brose-Headcoach Andrea Trinchieri am Mittwoch die ersten 20 Minuten im Audi Dome zusammen.
Doch Bamberg wäre nicht Bamberg, wenn man nach der Pause nicht noch einmal zurückgeschlagen hätte. Getragen vom überragenden Guard-Duo Brad Wanamaker (28 Punkte, fünf Assists) und Nikos Zisis (22) sowie Daniel Theis (15, neun Rebounds) startete der Meister trotz eines zweistelligen Rückstands (44:54) ab Mitte des dritten Viertels eine phänomenale Aufholjagd. Während den Münchnern vor den Augen der eigenen Vereinsprominenz – wohl auch aufgrund ihres dezimierten Kaders – wieder einmal die Luft ausging, liefen die Brose Baskets zur Höchstform auf. Die letzten 15 Minuten der Partie gingen mit 46:22 (30:14 im letzten Viertel) klar an die Gäste, die so am Ende noch deutlich mit 90:76 gewannen und 2:0 in Führung gingen.
Vergleicht man die Statistiken der beiden Halbzeiten, wird der extreme Unterschied schnell deutlich: Konnten die Bayern vor der Pause noch sieben ihrer 16 Dreierversuche im Bamberger Korb unterbringen, gelang nach dem Seitenwechsel bei fünf weiteren Versuchen kein einziger Treffer mehr (Bamberg 3/11 vor und 3/12 nach der Pause). Auch das Duell der Rebounds verlief in Durchgang eins noch ausgeglichen (17:18), nach dem Seitenwechsel hatte der Meister hier mit 23:11 ein klares Übergewicht. Zu guter Letzt ging den Oberbayern auch an der Freiwurflinie die Puste aus. 20 Mal traten Bryce Taylor & Co. nach der Pause an die Linie und schossen dabei sieben Fahrkarten. Bamberg blieb mit 23/24 weiter hoch konzentriert.
Nichtsdestotrotz geht die Partie am Sonntagabend in der Brose-Arena wieder bei 0:0 los. Zwar haben die Brose Baskets in dieser Spielzeit national noch kein einziges Heimspiel verloren, doch unterschätzen sollte man die Bayern nicht – auch wenn aktuell noch unklar ist, ob Deon Thompson und/oder Dusko Savanovic für Spiel drei wieder einsatzfähig sind. „Die ersten beiden Spiele haben gezeigt, dass wir keine Sekunde unachtsam sein oder auch nur leicht nachlassen dürfen“, warnt Bambergs Geschäftsführer Rolf Beyer vor verfrühtem Jubel, weiß aber auch, dass „unsere Mannschaft in den entscheidenden Momenten als Einheit auf dem Parkett steht. Jeder weiß, worauf es ankommt.“