Einbruch nach der Pause: Bambergs Siegesserie reißt in Oldenburg

Einbruch nach der Pause: Bambergs Siegesserie reißt in Oldenburg
Sport

Brose Baskets unterliegen im Spitzenspiel bei den EWE Baskets mit 97:102

BBL: Brose Baskets vs. s.Oliver Baskets WürzburgDie 20 Spiele andauernde Erfolgsserie der Brose Baskets wurde jäh beendet. Ausgerechnet in Oldenburg, wo die Oberfranken vor exakt 370 Tagen auch das Pokalfinale 2015 gegen die gastgebenden EWE Baskets verloren hatten, setzte es für den deutschen Meister eine bittere 97:102 (49:49)-Niederlage.

Die Brose Baskets, die im gesamten Spielverlauf nicht zu ihrer gewohnten Defensivstärke fanden und das Oldenburger Angriffsspiel nicht stoppen konnten, gestalteten die ersten rund 25 Minuten dank ihrer Offensivqualitäten ausgeglichen. Oldenburg präsentierte sich ebenfalls von Beginn an hellwach, machte, wie von Andrea Trinchieri erwartet, das Spiel breit und nutzte seine Räume. Bis hierhin wechselte die Führung 17 Mal zwischen den beiden Kontrahenten hin und her, ehe bei dem Oberfranken offensiv alle Dämme brachen. Aus einem 53:55-Rückstand erspielte sich das Team von EWE-Trainer Mladen Drijencic, das im ersten Durchgang hauptsächlich von den Zählern von Brian Qvale (16) und Rickey Paulding (13) lebte, mit einem 12:0-Lauf erstmals einen zweistelligen Vorsprung (65:55).

Beko BBL: Brose Baskets vs. Ratiopharm UlmIn dieser Phase klappte im Angriff der Bamberger fast nichts mehr und bei den Hausherren fast alles. Oldenburgs US-Topscorer-Duo zur Pause (Qvale/Paulding) bekam jetzt auch die dringend benötigte Unterstützung – in erster Linie von Vaughn Duggins und Chris Kramer. Auch in der Folgezeit sorgte dieses Quartett mit Brian Qvale an der Spitze dafür, dass Bambergs Bemühungen vergebens blieben. Trotz heftiger Gegenwehr von Brad Wanamaker, der im zweiten Durchgang über weite Strecken den Alleinunterhalter spielte und am Ende auf 23 Punkte kam, konnte der Tabellendritte seine Führung im zweistelligen Bereich halten und sogar noch bis auf 15 Zähler ausbauen (81:66). Auch taktische Anweisungen durch Cheftrainer Andrea Trinchieri fruchteten nicht, da es seine Spieler in der Verteidigung nicht schafften, die Räume für Oldenburg eng zu machen.

Trotz des hohen Rückstandes war Aufgeben für den Meister aber keine Option. Selbst als man gut vier Minuten vor dem Ende mit 74:85 im Hintertreffen lag und Coach Trinchieri ein technisches Foul kassierte, stemmten sich Brad Wanamaker & Co. weiter gegen die drohende dritte Saisonniederlage. In der Schlussphase konnten die Brose Baskets – jetzt gepusht von Janis Strelnieks (22 Punkte am Ende) – zwar tatsächlich noch eine Aufholjagd starten und den Rückstand wieder in den einstelligen Bereich drücken, doch am Ende fehlte die Zeit. Die Oldenburger knackten letztendlich sogar die Hundert-Punkte-Grenze und fügten den Brose Baskets erstmals seit November 2015 wieder eine Niederlage zu (102:97).

Bei ihrer dritten Saisonniederlage zeigten die Brose Baskets insbesondere defensiv eine erschreckend schwache Leistung. Durch fehlende Kommunikation, wie Brad Wanamaker nach Spielschluss analysierte, konnte der Meister das Pick-and-Roll der Oldenburger Guards mit Brian Qvale nicht unterbinden. Der US-Center der Donnervögel nutzte seine immer wieder entstandenen Freiräume am Ende zu starken 31 Punkten. Chris Kramer kratzte mit 19 Punkten sowie je sechs Rebounds und Assists erneut am Triple Double. Darüber hinaus waren die Oldenburger den Bambergern in beinahe jeder Kategorie überlegen und holten so verdient ihren zwölften Sieg in Folge. Für die Mannschaft von Andrea Trinchieri gilt es nun, die Fehler zu analysieren, um in den kommenden Partien den Sieg der Bundesliga-Hauptrunde unter Dach und Fach zu bringen.

Beko BBL: Brose Baskets vs. Crailsheim MerlinsFazit von Headcoach Andrea Trinchieri:

„Gratulation an die Oldenburger. Sie haben verdient gewonnen, weil sie in allen Bereichen der Statistik besser waren. Wir waren hier und heute nicht fokussiert genug, um dem inspirierten Gegner Paroli zu bieten. Bei über 100 Punkten gegen uns ist etwas komplett falsch gelaufen. Die Oldenburger waren bereits im Playoff-Modus. Wir leider nicht, deshalb werden wir im Training hart dafür arbeiten.“

EWE Baskets Oldenburg vs. Brose Baskets 102:97 (21:20; 28:29; 25:17; 28:31)

EWE Baskets Oldenburg: Qvale (31), Duggins (21), C. Kramer (19), Paulding (16), Prepelic (7), Smeulders (6), Aleksandrov (2), Wimberg, Schwethelm, Lockhart, D. Kramer
Brose Baskets: Wanamaker (23), Strelnieks (22), Zisis (14), Theis (12), Melli (11), Staiger (5), Harris (4), Miller (3), Radosevic (3), Heckmann

Fotos: Matthias Schramm