Volker Backert stellt neuen Krimi in Bamberg vor

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„Rhein-Main-Bestie“ – Charly Herrmann ermittelt wieder in Franken

Mit seinem vierten Franken-Krimi war Volker Backert am vergangenen Donnerstagabend erstmalig zu Gast im Buch- und Medienhaus Hübscher in Bamberg. Begleitet wurde er von „Gitarren-Mafioso“ Franco Corleone, der die Vorstellung der „Rhein-Main-Bestie“ musikalisch untermalte.

Als eine Mischung aus „Politik, Sex und Rock’n’Roll“ beschrieb Filialleiterin Asli Heinzel in der Anmoderation des in Coburg geborenen und hauptberuflich als Standesbeamter arbeitenden Autors den Inhalt seiner Bücher. Von allem findet sich eine große Portion innerhalb seiner Werke – den Rock’n’Roll hatte Volker Backert sogar gleich zur Lesung am Donnerstagabend, 12.10.2017, im Gepäck: in Form von Franco Corleone als „Gitarren-Mafioso“ des Abends. Mit Songs von den Rolling Stones, Bon Jovi oder Element of Crime verlieh die Live-Musik der Lesung in der Bamberger Hübscher-Buchhandlung eine besondere, authentische Atmosphäre.

„Die Bestie ist frei“

Volker Backerts Krimis sind spannend, brutal und beklemmend aktuell. Nach „Das Haus vom Nikolaus“, „Todesfessel“ und „Hardrock“ folgt mit der „Rhein-Main-Bestie“ sein vierter Thriller, der sich in gewohnt rasanter und knallharter Manier unweit der eigenen fränkischen Haustür abspielt. Zwei verschiedene Handlungsstränge hat der Autor hierin verschränkt: Thema des Buches sind „die erschreckende Parallele zwischen kriminellen Psychopathen und skrupellosen Extremisten“, so der Autor.

Rachsüchtiger Mörder und Wahlkampftrubel

Im Mittelpunkt steht so auch diesmal der markante Kriminalkommissar Charly Herrmann, Chef der SOKO Franken, Opa einer vierjährigen Enkelin und großer Bier- und Stones-Liebhaber. Ein fünffacher Frauen-Mörder, der ganz Franken in Angst und Schrecken versetzte und den er mit einem Kollegen vor über zehn Jahren hinter Gitter brachte, ist auf der Flucht. Und als wäre das nicht schon genug, ist Dirk Lepky auch noch derjenige einzige Verurteilte, der ihm damals im Gerichtssaal öffentlich persönliche Rache schwor.
Dies findet nur knapp zwei Wochen vor der nächsten Bundestagswahl statt. Die Medien-Hysterie kommt vor allem Rechtskandidat Hannes Förster gelegen und befeuert zusätzlich seine schmutzige Wahlkampf-Aufholjagd auf SPD-Gegenkandidatin Sylvia Freyberger.

Eingebungen beim Rasieren

Volker Backert betonte außerdem, dass es ihm innerhalb seiner Krimi-Handlung nicht um eine „dümmliche Politikerschelte, die alle über einen Kamm schert“ ging, sondern auch darum welch „enorme psychische Belastung ein Wahlkampf auch auf private Beziehungen sein kann“. Die wichtigste Figur innerhalb eines Kriminalromans stellt für ihn immer der Täter dar – mit ihm steht und fällt alles und dieser müsse stets so überzeugend konzipiert sein, „dass das Gute scheinbar daran scheitert“. Der Autor selbst müsse dann versuchen nachzuspüren, „was in solch einem kranken Geist vor sich geht“. Volker Backert kommen so manche Ideen und Eingebungen, was die Eigenheiten seiner Bösewichte angeht, zum Beispiel beim Rasieren. Volker Backerts erster Kriminalroman erschien im Jahr 2010, vor der Ausübung des Berufs des Standesbeamten war er unter anderem Abteilungsleiter der Stadt Coburg für öffentliche Sicherheit und arbeitete eng mit der Polizei zusammen.

Fotos: Frank Märzke