Herkulesaufgabe in der „Orangenen Hölle“

Herkulesaufgabe in der „Orangenen Hölle“
Sport

Brose Baskets erwartet im zweiten Finale in Ulm ein heißer Tanz

Nach ihrem souverän herausgespielten 101:82-Auftakterfolg in der Finalserie 2016 müssen die Brose Baskets ihre Stärke nun erneut in der Fremde beweisen. Am Mittwoch kommt es in der Neu-Ulmer Ratiopharm-Arena zum zweiten von maximal fünf Finalspielen gegen Ratiopharm Ulm.

Playoffs 2016 - Finale 1: Brose Baskets vs. Ratiopharm UlmDabei erwartet den Meister eine orangene Welle der Gegenwehr. In der heimischen Arena, die am Mittwoch zum 101. Mal in Folge ausverkauft sein wird, präsentierten sich die Ulmer zuletzt enorm stark. Von ihren letzten 16 Beko BBL-Heimspielen (in den letzten sieben Monaten) haben Per Günther & Co. nur eines (am 12. März gegen Bayreuth) verloren. Im Vergleich zu Ulms vorherigen Playoff-Runden gibt es vor dieser Begegnung allerdings einen gravierenden Unterschied. Traten die Mannen von Thorsten Leibenath sowohl im Viertelfinale gegen Oldenburg, als auch im Halbfinale gegen Frankfurt nach zuvor gewonnenen Auswärtsspielen mit dem Heimvorteil im Rücken auf das Parkett in der „OrangeZone“, stehen sie im Finale fast schon mit dem Rücken zur Wand. Ein erneuter Bamberger Sieg, verbunden mit der 2:0-Serienführung, käme sicherlich einer Vorentscheidung gleich.

„Ulm hat gekämpft und wird im kommenden Spiel zuhause noch viel mehr kämpfen und bereit sein“, mahnte Brose-Headcoach Andrea Trinchieri bereits am Sonntag nach Finale eins vor verfrühtem Meisterjubel. Der Italiener zeigte sich am Sonntagabend trotz des deutlichen Sieges seiner Mannschaft sehr unzufrieden, denn „unsere erste Halbzeit war nicht gut, überhaupt war es kein gutes Spiel von uns. Wir haben Fehler gemacht und waren nicht konzentriert“. Seine Spieler haben zwar dennoch einen Weg gefunden, das Spiel „ohne zu glänzen“ nach Hause zu bringen, ließen dabei aber noch großen Spielraum für Verbesserungen. Insbesondere die 16 Ulmer Offensivrebounds schlugen Bambergs Übungsleiter aufs Gemüt.

Playoffs 2016 - Finale 1: Brose Baskets vs. Ratiopharm UlmAngeführt von den athletischen Big Men Augustine Rubit und Raymar Morgan (zusammen sechs Offensivrebounds) schlugen die Ulmer aus ihren zahlreichen Fahrkarten aus der Distanz (4 Treffer bei 19 Versuchen = 21,1 Prozent) großes Kapital und sicherten sich 16 Abpraller am Bamberger Korb. Überhaupt hatte der Titelverteidiger in der Zone große Schwierigkeiten, sich in Szene zu setzen. Ulm, das bei seiner dritten Finalteilnahme immer noch auf seinen ersten Sieg wartet, konzentrierte sich in Oberfranken verstärkt darauf, den Raum unter dem Korb möglichst dicht zu machen. Dies ging dann oftmals auf Kosten der Verteidigung an der Dreierlinie, von wo Bamberg einen Sahnetag erwischte. Allen voran Darius Miller, der sich vor allem in den sozialen Netzwerken den Spitznamen „Killer-Miller“ verdiente, traf acht seiner neun Versuche und stellte damit einen Final-Rekord ein. Diesen hatte 2012 der ehemalige Ulmer Isaiah Swann im dritten Finale mit 8/12 erfolgreichen Distanzwürfen aufgestellt.

Bei einer ähnlich erfolgreichen Quote – Bamberb erreichte mit knapp 67 Prozent aus dem Dreierland seinen höchsten Wert in den diesjährigen Playoffs – und einer verbesserten Reboundarbeit könnten sich die Brose Baskets aber auch in Ulm einen Vorteil verschaffen.

Fotos: Matthias Schramm