Am Eingang des Gartens befindet sich der morgenländische Bau, der von Wilhelmines Hofarchitekten Saint-Pierre errichtet wurde. Sehr orientalisch sieht der Pavillon allerdings nicht mehr aus, denn die ehemalige Zeltform hat sich nicht erhalten. Außergewöhnlich ist das Baumaterial. Gebaut aus ruinösem Stein, soll das Material die Vergangenheit und die Naturverbundenheit wiederspiegeln. Die Natur kommt auch durch den Baum, um den der Pavillon gebaut wurde, herein.
Der Garten
Hinter dem Bau betritt man den Garten, der heute leider nur noch größtenteils aus Felsen besteht. Früher spielte hier die Bayreuther Hofgesellschaft griechische Heldenepen nach. Das Konzept orientierte sich an einem Roman des Bischofs Fenelon aus Paris, der die Reisen des Telemach beschrieb. In der Geschichte folgt dieser seinem Vater Odysseus und erlebt ähnliche Abenteuer. Daher gibt es in Sans Pareil zum Beispiel auch eine Kalypsogrotte nach der Zauberin, die Odysseus eine Zeitlang festhielt.
Das Naturtheater
Höhepunkt des Gartens ist das Naturtheater, das wieder in ruinöser Form erbaut ist. Der abgebrochene Rundbogen dort ist volle Absicht. Bespielt wurde das Theater zu Wilhelmines Zeiten wohl nicht, denn der Aufwand wäre zu groß gewesen. Ein Tag Anreise per Kutsche war nötig. Heute allerdings spielt dort regelmäßig die Studiobühne aus Bayreuth.
Übrigens der Name Sans Pareil, den wohl kein Franke französisch ausspricht, stammt von einer Hofdame, die beim Anblick des Gartens voller Entzücken ausrief: „Mais Madame, c’est sans pareil!“ – Das ist ohne Gleichen!
Der morgendländische Bau
In einem romantischen Buchenhain am Rande der fränkischen Schweiz liegt der Felsengarten der Wilhelmine von Bayreuth. Die Lieblingsschwester des Alten Fritz’ erfüllte sich hier ihren Traum eines echten Landschaftsgartens. 1744 bis 46 entstanden hier verschiedenste Bauten, von denen sich allerdings nicht viele erhalten haben.