An Weihnachten steht sie in vielen Wohnzimmern: die Krippe. Ob selbstgezimmert oder gekauft, mit Figuren aus Holz oder aus Plastik, ob typisch bayerisch oder orientalisch, wohl jeder hat am 24. Dezember eine unter dem Christbaum stehen. Die Bamberger haben dabei besonderes Glück. Sie können sich an jedem Tag im Advent eine andere Krippe anschauen. Über 30 Weihnachtskrippen werden alljährlich von den Bamberger Krippenfreunden aufgestellt und jede bietet etwas Besonderes. In Kirchen, Museen, Sparkassen und auf öffentlichen Plätzen sind die detailverliebten Darstellungen zu finden.
Kurz zur Krippe selbst. Das Wort stammt vom althochdeutschen „crippa“ ab, was soviel bedeutet wie geflochtener Korb oder Futtertrog aus Holz. In diesem Wort liegt allein schon ein Fehler, denn um Bethlehem gab es keine richtigen Ställe. Die Tiere wurden zum Übernachten in Höhlen getrieben, wo ihnen in steinernen Futtertrögen Futter gegeben wurde. Das wurde später falsch interpretiert und man machte aus den steinernen Futtertrögen geflochtene Körbe, die man in Mitteleuropa zur Fütterung verwendet hatte.
Hier soll nur ein kurzer Überblick über die wichtigsten Stationen des Krippenweges gegeben werden. Wer die Augen aufhält und sich Zeit nimmt, wird sicher alle Krippen in Bamberg entdecken.
Weitere Infos zu Öffnungszeiten siehe: www.bamberg.info/krippen
St. Elisabeth im Sand
Hier befindet sich eine typische Bamberger Krippe, die in den 20er Jahren von Franz Bauer geschnitzt wurde und ursprünglich für eine Kirche im Taubertal bestimmt war. Zum Ende des Zweiten Weltkriegs kam sie nach Bamberg zurück und wurde der Sandstraße angepasst. Wer genau schaut, findet vielleicht das Gebäude in der Sandstraße wieder, das dargestellt ist.
Auskunft: 0951-50 26 01
Erreichbar mit Buslinie 910, Haltestelle Elisabethenkirche
Dom
Im Dom existiert erst seit 1977 eine Weihnachtskrippe, die der damalige Dompfarrer mit Spenden finanziert hatte. Gefertigt wurde sie von Josef Hien aus Ottobeuren. Zu den verschiedenen Tagen im Advent werden auch immer die passenden Darstellungen gezeigt.
Den Veit-Stoß-Altar, der eines der bekanntesten Stücke aus dem Bamberger Dom ist, kann man wohl auch als eine Art Weihnachtskrippe betrachten. In der Mitte des Altars gibt es eine Darstellung der Geburt Christi.
Auch ein Stück der angeblichen echten Krippe befindet sich im Bamberger Dom, besser gesagt im Domschatz. Diese Reliquie wird allerdings nicht gezeigt.
Auskunft: 0951-50 26 10
Erreichbar mit Buslinie 910, Haltestelle Domplatz
Diözesanmuseum und Historisches Museum
Ein kurzer Besuch in beiden Museen lohnt sich wegen der verschiedenen Krippendarstellungen. Mehrere Krippen aus den letzten beiden Jahrhunderten zeigen eine große Vielfalt der Krippenkunst.
Diözesanmuseum
Auskunft: 0951-50 23 16
Erreichbar mit Buslinie 910, Haltestelle Domplatz
Historisches Museum
Auskunft: 0951-87 11 42
Montag 10 bis 15 Uhr: 0951 7 00 23 49
Erreichbar mit Buslinie 910, Haltestelle Domplatz
St. Michael
Eine der ältesten Krippen in Bamberg wird hier gezeigt. Um 1730 wurde die barocke Krippe geschaffen, die dank geschliffener Spiegel um die Darstellung sehr beeindruckend aussieht. Die Holzfiguren stammen aus Südtirol. Die Krippe wird ständig erweitert. Während des restlichen Jahres wird sie durch auswechselbare Gemälde versteckt.
Auskunft: 0951-5 05 64 85
Erreichbar mit Buslinie 910, Haltestelle Michaelsberg
St. Jakob / Jakobsplatz
Im Seiteneingang ist eine orientalische Krippe mit holzgeschnitzten und bekleideten Figuren ausgestellt. Die Krippe ist als Jahreskrippe aufgebaut.
Auskunft: 0951-50 26 01
Erreichbar mit Buslinie 910, Haltestelle Torschuster
Maternkapelle
Seit 1932 werden hier regelmäßig die Prunkstücke der Bamberger Krippenfreunde gezeigt. Jedes Jahr gibt es eine wechselnde Ausstellung mit einer Vielzahl von Figuren und Einzeldarstellungen. Wer auch zu Ostern Krippen bewundern will, sollte hierher kommen und sich die Ausstellung der Fastkrippen anschauen.
Auskunft: 0951-5 71 13
Montag 10 bis 15 Uhr: 0951-7 00 23 49
Erreichbar mit Buslinie 928 (außer So), Haltestelle Maternstraße, oder 908, 912 und 918, Haltestelle Schulplatz
Karmelitenkirche (St. Theodor)
Seit 1925 gibt es hier eine Krippe mit rund 50 bekleideten Holzfiguren. Die fränkische Natur und die orientalische Bebauung passen zwar nicht ganz zusammen, aber insgesamt wirkt die Krippe sehr lebendig. Vor allem die kleinen Szenen am Rand, wie zum Beispiel Josef in seiner Werkstatt, machen den Charme der Darstellung aus.
Auskunft: 0951-95 29 56
Erreichbar mit Buslinie 908, 912 und 918, Haltestelle Schulplatz
Obere Pfarre
Wohl eine der detailreichsten und spannendsten Krippen ist die in der Oberen Pfarre. Hier gibt es auch noch einige barocke Figuren. Um 1803 wurden Krippen verboten. Der damalige Pfarrer rettete aber seine Krippe auf den Dachboden. Nach 22 Jahren konnte er sie dann wieder aufstellen und sogar noch durch die Krippe des Franziskanerklosters an der Schranne erweitern. Man kann ein kleines Suchspiel daraus machen, zu erraten, welche Figuren zueinander passen. Die Franziskaner-Figuren sind nämlich kleiner.
Auskunft: 0951-5 23 64
Erreichbar mit Buslinie 908, 912 und 918, Haltestelle Schulplatz
St. Stephan
Die gebürtige Berlinerin Winnie Bechtel-Kluge ist hier verantwortlich für die Krippendarstellung. Die Bildhauerin stiftet seit 1958 jedes Jahr eine Figur, um die Gruppe zu vervollständigen. Während des Kindergottesdienstes werden sie jeweils übergeben. Das Steinmaterial wurde deshalb verwendet, damit die Figuren für den Umgang mit Kindern geeignet sind. Hier liegt das Jesuskind übrigens in einem Steintrog.
Auskunft: 0951-9 57 01 95
Erreichbar mit Buslinie 908, 912 und 918, Haltestelle Schranne oder Schulplatz
St. Martin
Bevor hier eine Krippe aufgestellt wurde, war die Tradition des Weihnachtsspiels sehr beliebt. 1628 fing man an, Figuren für eine Weihnachtskrippe zu kaufen, die immer umfangreicher wurde. Nach dem Verbot wurde sie 1804 an einen Privatmann verkauft. Heute befinden sich nur noch acht Originalfiguren im Besitz der Krippenfreunde. Im Laufe des 19. Jahrhunderts fing man an, eine neue Krippe zu erwerben. Heute besitzt man rund 200 Figuren, die man in unterschiedlichen Einzelszenen aufstellen kann. Je nach Kalender sieht man zum Beispiel die Herbergssuche, die Geburt, die Flucht nach Ägypten oder die Taufe Jesu im Jordan. Eine sehr seltene Darstellung ist der Kindermord unter Herodes.
Auskunft: 0951-98 12 10
Erreichbar über Haltestelle ZOB
Maxplatz
Seit 1983 steht hier eine Großkrippe. In einem fränkischen Fachwerkhäuschen stehen einen Meter große Figuren, die die traditionelle Bamberger Tracht tragen. Bis Neujahr werden verschiedene Szenen dargestellt.
Erreichbar über Haltestelle ZOB
Schönleinsplatz
Nach dem Zweiten Weltkrieg stellte man hier ein Hexenhäuschen auf, das später mit Schaufensterpuppen zu einer Weihnachtskrippe umdekoriert wurde. Nach Protesten aus der Bevölkerung bemühte man sich um eine würdigere Gestaltung und so entstand im Advent 1963 eine sechs Meter lange, drei Meter breite und vier Meter hohe Krippe. Die Figuren werden vom E.T.A.-Hoffmann-Theater kostümiert. Die Bewohner dieser Krippe mussten allerdings schon einiges mitmachen. So wurde 1987 das Christkind von der „Bewegung 24. Dezember“ durch das „Kommando Herodes“ entführt. 3000 Ostereier sollten als Lösegeld dienen. Leider kam der Austausch nicht zustande. Erst zu Ostern wurde das Jesuskind wieder freigelassen. Der Engel musste schon leiden: 1992 fiel er beinahe einem Brandanschlag zu Opfer.
Auskunft: 0951-97 13 50
Erreichbar über Haltestelle ZOB
Institutskirche (Maria-Ward), Holzmarkt
Die seit 30 Jahren eingerichtete Krippe zeigt vier Bilder: die Verkündigungsszene, die Herbergssuche, die Geburtsszene und die Anbetung der Könige. Die Krippe ist orientalisch gestaltet.
Auskunft: 0951-98 02 30
Erreichbar mit Buslinie 904, 906, 910, 915, 916, 919 und 926 (915 und 919 nicht So.), Haltestellen Am Kranen und Markusplatz
St. Otto
Siechenstraße
Vor den abendländischen Motiven der Giechburg und des Gügels breitet sich das Geschehen von der Verkündigung des Herrn bis zur Geburt Jesu aus. Vor dem Siechenhaus beten die Weisen aus dem Morgenland das Kind an.
Auskunft: 0951-6 17 28 und 0951-9 68 43 72
Erreichbar mit Buslinie 904 und 915 (außer So), Haltestelle Ottokirche
St. Gangolf
Theuerstadt
Die Guckkastenkrippe, untergebracht im linken Turm, ist mit Gliederfiguren des 19. und 20. Jahrhunderts bestückt.
Auskunft und Anmeldung: 0951-2 54 59
Erreichbar mit Buslinie 901, 902, 907, 911, 914 und 917 (außer So), Haltestelle Luitpoldstraße
Klosterkirche Heilig Grab
Heiliggrabstraße 24
In der 1355 erbauten Klosterkirche wird seit über zehn Jahren in geänderter Ausstattung eine ehemals sehr bekannte Krippe gezeigt, die viele Jahre nicht mehr aufgestellt worden war.
Auskunft: 0951-2 28 33
Erreichbar mit Buslinie 901, 902, 907, 911, 914 und 917 (außer So), Haltestelle Bahnhof
St. Heinrich
Kloster-Banz-Straße
Die Krippe ist sehr liebevoll in realistischer Weise eingerichtet. Von Kindern wird besonders das aus dem Felsen fließende Wasser bestaunt.
Auskunft: 0951-3 47 67
Erreichbar mit Buslinie 901, Haltestelle Kloster-Banz-Straße, und Buslinie 902, Haltestelle Weißenburgstraße
St. Kunigund
Gartenstädter Markt
In der Eingangshalle ist eine orientalische Jahreskrippe eingerichtet, die zum jeweiligen Sonntag oder zur entsprechenden Jahreszeit Szenen ins Bild setzt.
Auskunft: 0951-4 50 53
Erreichbar mit Buslinie 901, 915 (außer So), Haltestelle Kunigundenkirche
St. Anna
Heinkelmannstraße
Vor dem Hintergrund einer orientalischen Landschaft wird das weihnachtliche Geschehen mit holzgeschnittenen, farbenfroh gekleideten Figuren vorgestellt.
Auskunft: 0951-13 32 00
Erreichbar mit Buslinie 911, Haltestelle Max-Planck-Straße
Maria Hilf
Wunderburg 4
Die Bilder der seit 1974 eingerichteten Jahreskrippe stellen in sechswöchigem Wechsel die Evangelien dar. In der Weihnachtszeit wird das vorweihnachtliche und nachweihnachtliche Geschehen geschildert. Die Gestaltung orientiert sich am orientalisch-hebräischen Vorbild.
Auskunft: 0951-13 05 30
Erreichbar mit Buslinie 905, Haltestelle Wunderburg
St. Wolfgang
Adolf-Kolping-Straße, St. Wolfgangsplatz
Erreichbar mit Buslinie 905, Haltestelle Wolfgangsplatz
Das weihnachtliche Heilsgeschehen wird in wechselnden Motiven nach orientalisch-hebräischem Vorbild gezeigt.
Auskunft: 0951-13 03 61 und 0951-1 74 78
Erreichbar mit Buslinie 905, Haltestelle Wolfgangsplatz
St. Urban
Babenbergerring
Diese moderne Kirche beherbergt eine orientalische Großkrippe, die jedes Jahr noch weitere Ergänzungen erfährt.
Auskunft: 0951-95 50 00
Erreichbar mit Buslinie 908 (außer Sa und So) oder 918 (nur Sa und So), Haltestelle Viktor-von-Scheffel-Straße
Filialkirche Wildensorg
Eichelseeweg
Die seit 1983 im süddeutschen Stil eingerichtete Krippe stellt Szenen von der Verkündigung bis zur Flucht dar.
Auskunft: 0951-50 26 01
Erreichbar mit Buslinie 910, Haltestelle Eichelseeweg
Altenburg
Altenburg 1
Seit 1993 ist eine fränkische Krippe in der Burgkapelle der Altenburg, der höchsten Erhebung Bambergs, eingerichtet. Panoramablick über Stadt und Land.
Auskunft: Altenburgverein e.V. (Herr Metzner): 0951-6 41 29
Erreichbar mit Buslinie 910, Haltestelle Carl-Schmolz-Weg
St. Josef
Gaustadt, Dr. Martinet-Straße
Die Weihnachtskrippe orientiert sich an volkstümlich-orientalischen Vorbildern. Die Krippe ist als Jahreskrippe aufgebaut.
Auskunft: 0951-96 58 80
Erreichbar mit Buslinien 906, 916 und 926, Haltestelle Rathaus Gaustadt
Sparkasse
Filiale „Siechenstraße“, Siechenstraße 92
In der zur Geschäftsstelle „Nord“ gehörenden Siechenkapelle ist im Eingangsbereich eine Krippe in einem alten Bauernschrank aufgestellt. Die aus Holz geschnitzten, barocken Figuren sind prachtvoll mit Stickereien, Goldborden und edlem Stoffwerk ausgestattet. Sie sind vermutlich aus dem 18. Jahrhundert und gehörten einst einem süddeutschen Adelshaus.
Auskunft: 0951-18 98 14 18 und 0951-18 98 14 10
Erreichbar mit Buslinie 904, Haltestelle Ottokirche
Kunigundenschule
Seehofstraße 32
Seit 1992 bereichert die Siedlergemeinschaft Gartenstadt den Bamberger Krippenweg mit einer weiteren Großkrippe mit lebensgroßen Figuren. Zudem findet eine Hauskrippenausstellung im Kunigundensaal neben der Kunigundenkirche statt.
14. Hauskrippenausstellung im Kunigundensaal
Seehofstr. 41
Auskunft: 0951-4 82 46 und 0951-4 50 53
Erreichbar mit Buslinie 901 und 915 (außer So), Haltestelle Kunigundenschule
Erlöserkirche
Kunigundendamm
Die neue Krippe der Erlöserkirche stellt den weltweiten Bezug des Weihnachtsgeschehens her. Die getöpferten Krippenfiguren stammen aus der Werkstatt des peruanischen Krippenkünstlers Carlos Diaz.
Auskunft: 0951-2 36 88
Erreichbar mit Buslinien 905 (Haltestelle Marienbrücke) und 921, 922 (Haltestelle Marienplatz)
Warner Barracks Chapel
Hauptsmoorstraße, Gate 3, Building 7040
In der Kapelle der Glaubensgemeinschaft der amerikanischen Streitkräfte ist seit 1994 eine niederrheinische Krippe ausgestellt.
Nur nach Voranmeldung: 0951-3008719
Erreichbar mit Buslinie 901. Haltestelle Hauptsmoorstraße
Missionsmuseum Bug
Missionsbrüder des HI. Franziskus, Schloßstraße 30
Hier kann man Krippen aus den Missionsländern Südamerikas, Afrikas und Asiens bestaunen.
Auskunft: 0951-5 62 14
Erreichbar mit Buslinie 918, Haltestelle Schloßstraße
Kleiner Wunderburger Krippenweg
Ehrlichstraße 8
In einem Privathaus, mitten im Stadtteil Wunderburg, können auf drei Stockwerken Krippen mit fränkischen Motiven besichtigt werden.
Auskunft: 0951-1 77 31, 0951-50 92 07 und 0951-4 07 85 45
Erreichbar mit Buslinie 905, Haltestelle Wunderburg
Last but not Least: Das Bamberger Krippenmuseum
Im Museum Alte Bonbonkocherei, Obere Sandstr. 23
Das Museum zeigt in völlig neu gestalteten Weihnachtsausstellung auch in diesem Jahr eine einmalige Auswahl der nach Herkunft, Alter und Material unterschiedlichsten Weihnachtskrippen und -darstellungen.
Auskunft: 0951-5 56 57 und 0174-9 88 33 06
Erreichbar mit Buslinie 910 und 926, Haltestelle Elisabethenstraße
Weitere Infos zu Öffnungszeiten siehe: www.bamberg.info/krippen









