Im Zuge der Bistumsgründung erfolgten Gründungen mehrerer Klöster in der Stadt, z. B. auch die des Benediktinerklosters St. Stephan. Nach der Legende hat die Hl. Kunigunde den Bau bezahlt, wie es das Relief am Kaisergrab erzählt. Die Kirche wurde 1020 von Papst Benedikt VIII geweiht – die erste Weihe einer Kirche durch einen Papst nördlich der Alpen. Von ihr ist nichts mehr erhalten. Der älteste Teil der jetzigen Kirche ist der Turm aus dem 13. Jahrhundert. Ein 1626 von Giovanni Bonalino mit dem Chor begonnener Neubau konnte wegen des Dreißigjährigen Krieges zunächst nicht vollendet werden. Erst als die Kriegsfolgen überwunden waren, konnte 1677 Antonio Petrini mit der Fortführung beauftragt werden. Nach der Säkularisation diente die Kirche als Gemüselager. Durch die napoleonischen Umstellungen wurde jedoch Würzburg, der bisherige Sitz der evangelischen Verwaltung, toskanisch, also zum Ausland. Man mußte umziehen und entschied sich für Bamberg. Dort wurde dann aber auch eine evangelische Kirche gebraucht – man erhielt die Stephanskirche. 1808 wurde also die säkularisierte und eines Teils ihrer Ausstattung beraubte Kirche der evangelischen Gemeinde Bambergs zur Verfügung gestellt. Heute ist sie Bambergs evangelische Hauptkirche. Der prächtige Orgelprospekt von St. Stephan Bamberg, 1695 durch den Stiftsdekan Johann Werner Schnaz gestiftet, ist eine Schöpfung […]
Stephansplatz 5, 96049 Bamberg
Zur Bamberger Universität sei an dieser Stelle angemerkt, dass ihr Ursprung bis in das Jahr 1648 zurückgeht. 1769 wurde die Akademie zur Volluniversität erhoben. Das Ende für die „Ottoniana Fridericiana“ kam mit der Säkularisation im Jahr 1803. Im Jahr 1972 entstand hier eine Gesamthochschule, die 1980 als Universität mit Ausrichtung auf die Geisteswissenschaften eingerichtet wurde. Das Hauptgebäude befindet sich in der Feldkirchenstraße, im Norden der Stadt. Die restlichen Gebäude sind über die Innenstadt verstreut. Derzeit beherbergt Bamberg über 8.000 Studierende und neben Bayreuth ist Bamberg die zweite Universitätsstadt in Oberfranken. Die Ausbreitung der Universität über die Stadt hat für diese viele positive Aspekte. Von der Universität wurden viele ältere Häuser angekauft, renoviert und dann für den universitären Betrieb als Hörsäle, Seminar- oder Büroräume verwendet. So dient zum Beispiel das ehemalige Schlachthaus am Kranen heute als Teilbibliothek.
Kapuzinerstraße 16, 96047 Bamberg
Die Villa Concordia ist das zweite Haus des Bamberger Aufsteigers Johann Ignaz Böttinger. Es wurde wohl um 1720 fertiggestellt. Der Architekt soll kein geringerer als Johann Dientzenhofer gewesen sein. Tatsächlich ist das Wasserschloss eines der prächtigsten Barockbauten, die Bamberg vorzuweisen hat. Seine eigene Wirkung entfaltet es besonders, wenn man am anderen Flussufer steht und auf die Gartenseite des Schlosses blickt. Böttinger war zu seiner Zeit einer der reichsten Männer der Stadt, doch seine Erben gerieten nach seinem Tode bald in Zahlungsschwierigkeiten. So wurde die Villa verkauft und kam schließlich in den Besitz der Gesellschaft Concordia. Von diesem Geselligkeitsverein rührt heute noch der Name. Ab 1935 wurde das Haus dann als Universitätsgebäude genutzt. Heute befindet sich in der Villa Concordia ein Stipendiatenhaus. Seit 1997 erhalten Künstler hier kostenlos Unterkunft. Sie sollen so finanziell gefördert werden und sich durch die Bamberger Atmosphäre inspirieren lassen.
Concordiastraße 28, 96049 Bamberg








