Wir wenden uns nun der Alten Hofhaltung zu. Sie war die Burg der Babenberger Brüder ( Adalbert, Adalhard und Heinrich) und kann als Keimzelle Bambergs bezeichnet werden, die erste Erwähnung des Castrums erfolgte im Jahr 902. Die Babenberger Brüder waren recht streitbare Gesellen, die sich blutige Fehden mit den Konradinern, einem anderen Fürstengeschlecht, um die Vorherrschaft in Franken lieferten. Von den Babenbergern fielen zunächst Adalhard und Heinrich, später im Jahr 906 wurde dann Adalbert gefangen genommen und anschließend enthauptet. Damit war das fränkische Geschlecht der Babenberger ausgelöscht. Es gab jedoch noch einen Familienzweig in der damaligen Ostmark, dem heutigen Österreich, wo die Babenberger noch für einige Zeit die maßgeblichen Herrscher gewesen sind. Nach dem Tod des letzten Babenbergers fiel die Burganlage an das Reich und kam über verschiedene Stationen an den späteren Kaiser Heinrich, der sie zu seiner Lieblingsburg erklärte. Wir finden hier eine vollständige Burganlage vor, die von der Schmiede, einer Brunnenanlage, den Speicherhäusern, Gesinderäumen und einer Gerichtslinde, sowie zwei Kapellen und vielem anderen alles beherbergt, was in der damaligen Zeit zum Leben notwendig war. Heinrich II. ließ im Langbau der Hofhaltung den sogenannten Reichssaal einrichten, der nur ihm zur Verfügung stand. Weiterhin wurde die achteckige St. Andreas-Kapelle erbaut. […]
Domplatz 8, 96049 Bamberg
Die Altenburg, außerhalb der Stadt gelegen, wurde das erste Mal 1109 erwähnt. Ursprünglich diente sie als Fliehburg. Zwischen 1305 und 1553 war sie Sitz der Fürstbischöfe und wurde zur Landesburg ausgebaut. Im zweiten Markgrafenkrieg 1553 wurden die spätmittelalterlichen Wohnbauten der Anlage durch das Kriegsheer des Markgrafen Alcibiades von Brandenburg-Kulmbach bis auf die Grundmauern niedergebrannt. Später wurde sie wieder provisorisch errichtet, diente jedoch nur noch als Gefängnis. Der Bamberger Arzt Friedrich Marcus kaufte 1801 die Altenburg und ließ sie restaurieren. Der Romantiker E.T.A. Hoffmann, der mit dem Arzt befreundet war, fühlte sich von der Burg magisch angezogen und ließ sich eine Zeit lang in einem der Mauertürme nieder. Nachdem Marcus gestorben war, erwarb Anton von Greifenstein die Altenburg. Er gründete 1818 den Verein zur Erhaltung der Altenburg. Diese Bürgerinitiative kümmert sich heute noch um die Erhaltung und den Fortbestand der Festung. Besonders interessant zu betrachten sind der Bergfried, die neugotische Burgkapelle und die Grabmäler. Vor der Burg steht eine Kreuzgruppe von Georg Adam Reuß. Einige Räumlichkeiten sind nur zu bestimmten Zeiten zugänglich, den einmaligen Panoramablick über Bamberg kann man jederzeit genießen. Bei einem Rundgang durch die Außenanlagen der Burg sind die gut erhaltene Burgmauer mit Wehrgang, die Brücke und der Torbau […]
Altenburg 1, 96049 Bamberg
Dieses Rathaus steht mitten im Fluß, was einmalig in Deutschland sein dürfte. An der Fassade des Brückenturmes fallen zunächst die Rokoko-Balkone auf und darüber ein Wappen, das auf einen der letzten Fürstbischöfe von Bamberg hindeutet. Es handelt sich dabei um Franz Konrad Graf von Stadion und Thannhausen, der bis 1757 residierte. Das fürstbischöfliche Wappen zeigte früher an, wessen Herrschaftsbereich man nach dem Durchqueren des Rathauses betrat. Im Langbau des Alten Rathauses befindet sich im ersten Stock ein Rokokosaal, der für Empfänge der Stadt Bamberg genutzt wird, im Erdgeschoß ist die Porzellansammlung Ludwig als Dauerausstellung untergebracht. Nachdem man das Rathaus durchquert hat, zeigt ein Blick zurück das Wappen mit dem Stadtritter St. Georg, das als Kopie am Brückenturm auf der Bergseite angebracht ist. Mittendrin Warum steht nun dieses Gebäude mitten im Fluss? Das Rathaus zeigt eine Grenze an und zwar die der bischöflichen zur bügerlichen Stadt. Es wird berichtet, daß sich die Bürger ein Rathaus bauen wollten, aber keinen Grund dafür bekamen, deshalb baute man eine bereits damals bestehende Brückenanlage aus und an den Brückenturm wurde das sog. „Rottmeisterhäuschen“ angesetzt. Die erstmalige Erwähnung des Marktbetriebes beim Rathaus erfolgte im Jahre 1268, die des Rottmeisterhäuschens im Jahr 1386. Dieser Fachwerkbau diente den Rottenführern […]
Obere Brücke, 96047 Bamberg
Die Austraße hat sich in den letzten Jahren von einer kleinen Seitenstraße, an der einige Schüler- und Studentencafés lagen, zu einem fast schon italiensich anmutendenken Kleinod gewandelt. Eine komplette Sanierung sorgte nun auch für ein einheitliches Bodenniveau. Das Weltkulturerbe ist damit im Herzen der Stadt um eine weitere Flaniermeile reicher. Die öffentliche Maßnahme im Straßenraum hat auch bereits wieder private Investitionen der Anlieger beflügelt, so daß hier ein wertvoller Beitrag zur Stärkung und Attraktivitätssicherung der Innenstadt geleistet wurde. Bemerkenswert ist auch das jährliche Austraßenfest, das über mehrere Tage Hunderte von Besuchern anlockt, bis tief in die Nacht eines von Bambergs schönsten Straßenfesten zu feiern.
Austraße, 96047 Bamberg
An Weihnachten steht sie in vielen Wohnzimmern: die Krippe. Ob selbstgezimmert oder gekauft, mit Figuren aus Holz oder aus Plastik, ob typisch bayerisch oder orientalisch, wohl jeder hat am 24. Dezember eine unter dem Christbaum stehen. Die Bamberger haben dabei besonderes Glück. Sie können sich an jedem Tag im Advent eine andere Krippe anschauen. Über 30 Weihnachtskrippen werden alljährlich von den Bamberger Krippenfreunden aufgestellt und jede bietet etwas Besonderes. In Kirchen, Museen, Sparkassen und auf öffentlichen Plätzen sind die detailverliebten Darstellungen zu finden. Kurz zur Krippe selbst. Das Wort stammt vom althochdeutschen „crippa“ ab, was soviel bedeutet wie geflochtener Korb oder Futtertrog aus Holz. In diesem Wort liegt allein schon ein Fehler, denn um Bethlehem gab es keine richtigen Ställe. Die Tiere wurden zum Übernachten in Höhlen getrieben, wo ihnen in steinernen Futtertrögen Futter gegeben wurde. Das wurde später falsch interpretiert und man machte aus den steinernen Futtertrögen geflochtene Körbe, die man in Mitteleuropa zur Fütterung verwendet hatte. Hier soll nur ein kurzer Überblick über die wichtigsten Stationen des Krippenweges gegeben werden. Wer die Augen aufhält und sich Zeit nimmt, wird sicher alle Krippen in Bamberg entdecken. Weitere Infos zu Öffnungszeiten siehe: www.bamberg.info/krippen St. Elisabeth im Sand Hier befindet sich […]
Obere Sandstraße, 96049 Bamberg
Gleich nach dieser Figurengruppe kommen wir zum berühmten Bamberger Reiter. Diese Figur stammt aus den Jahren 1230 bis 1235 und der Künstler ist namentlich nicht bekannt. Man weiß nur, dass es sich um den sogenannten „Reitermeister“ gehandelt hat und dass er die Symbolfigur des tugendhaften, edlen, mittelalterlichen Ritters darstellen wollte. Weiterhin ist nicht bekannt, wen dieser Reiter eigentlich darstellen soll. Es gibt eine Reihe von Vermutungen, die sich von Kaiser Heinrich II. selbst, über König Philipp von Schwaben, bis zum Ungarnkönig Stephan, dem Schwager von Kaiser Heinrich, erstrecken. Die Wissenschaft nimmt heute an, dass es sich um den Ungarnkönig Stephan handelt, der auch heilig gesprochen worden ist. Dass es sich um eine solche Person handeln muss, zeigt der Baldachin, der über dem Reiter angebracht ist. Aus einer Dissertation über den Bamberger Dom geht weiterhin hervor, dass es sich bei dem Sattel, in dem der Reiter sitzt, um eine altungarische Form handelt, was ebenfalls ein Hinweis auf König Stephan sein dürfte. Bei dem Pferd ist interessant, daß hier eine der ersten Darstellung von Hufeisen mit Nägeln zu finden ist. Von manchen wird hier auch eine Darstellung der gesamten Welt gesehen. Der Dämon unten rechts stellt die Unterwelt dar, darüber kommt die […]
Domstraße, 96049 Bamberg
Der Weg führt uns nun weiter, am ehemaligen Kulturraum vorbei, zur Gaststätte Schlenkerla, wo das berühmte Rauchbier ausgeschenkt wird. Wie bereits erwähnt, hat Bier in Bamberg eine große Tradition. Es gibt lästerliche Zungen, die behaupten, dass Bamberg von drei Strömen durchflossen wird: Von der Regnitz, dem Main und dem Bier! Das ist sehr vereinfacht, enthält aber durchaus Wahrheiten. Es sei an dieser Stelle gleich auf ein Kuriosum hingewiesen: Der Bamberger geht nicht nur in den Keller hinunter, sondern auch auf den Keller hinauf! Warum? Die bekannten Bamberger Bierkeller befinden sich auf dem Stephansberg und der besteht aus sehr feinem Schwemmsandstein. Dieser wurde in früherer Zeit abgebaut und zu Reinigungszwecken verwendet und so entstanden nach und nach Höhlensysteme, die sich über etliche Kilometer und mehrere Stockwerke erstrecken. Die Temperatur in diesen Gängen liegt konstant bei ca. sieben bis acht Grad Celsius, der idealen Temperatur zum Lagern von Bier. So wurde dann das Bier in der Stadt gebraut, mit vieler Mühe in die Keller am Stephansberg verbracht, dort fertiggelagert und anschließend wieder in die Stadt geschafft. Irgendwann hatte jemand die Idee, dass man das Bier auch dort verkaufen könne, wo es gelagert wird und so entstanden die Bierkeller. Heute „lauert“ jedes Jahr […]
Stephansberg, 96049 Bamberg
Versteckt gelegen findet sich hier eines der schönsten Barockhäuser Bambergs. Es ist nach seinem Erbauer, Johann Ignaz Böttinger, benannt. Dieser war das Kind reicher, aber nicht adeliger Eltern und kam im Dienste des Bamberger Fürstbischofs Lothar Franz von Schönborn schnell zu hohen Ehren und großem Vermögen. Mit seinem Stadtpalais wollte der dies auch beweisen. Seine Erben hatten nicht so viel Erfolg. Das 1715 fertig gestellte Palais wurde 1785 verkauft und ging bis heute durch viele Hände. Um 1900 wurde das Haus dann sogar in Einzelteilen verkauft. Deshalb muss man heute, wenn man die Gartenfassade des Böttingerhauses bewundern möchte, im Luitpoldgarten in München den Bamberger Pavillon besuchen.
Judenstraße 14, 96049 Bamberg
Die Brauerei Klosterbräu ist die älteste noch erhaltene Brauerei der Stadt. Sie wurde bereits 1533 gegründet. Sie war lange im Besitz des Fürstbischofs und galt als fürstbischöfliches Braunbierhaus. Erst seit 1852 ist sie in Privatbesitz. Heute produziert die Familie Braun sechs verschiedene Biersorten, die täglich von 10 bis 23 Uhr probiert werden können. Besonders das Schwärzla kann Besuchern der Stadt ans Herz gelegt werden. Die Brauerei lag hier einst perfekt. Im Umfeld siedelten die Böttcher, die die Fässer herstellten, die Keller zur Lagerung des Bieres lagen auch nicht weit und in den Oberen Mühlen konnte das Getreide gemahlen werden. Die heutige Zehntscheune diente dabei als Lagerhaus und ist heute ein Glanzbeispiel für großartige Zimmermannskunst.
Obere Mühlbrücke 1, 96049 Bamberg
Der Georgenchor, vor dem wir jetzt stehen, stellt die späte Romanik dar. Der Peterschor auf der Südseite zeigt die frühe Gotik. Wir wenden uns jetzt den Portalen am Dom zu. Links am Georgenchor befindet sich die Adamspforte. Der Zackenfries deutet daraufhin, dass hier normannische Künstler am Werk gewesen sind. Auf beiden Seiten des Portales erkennt man kleine Steinsockel, auf denen früher sechs Figuren standen. Es handelte sich dabei um Kaiser Heinrich und Kunigunde, den Hl. Stephan und St. Petrus, sowie Adam und Eva, die beide nackt dargestellt waren, ein Novum in der damaligen Kirchenbaugeschichte. Der Name Adamspforte dürfte aber von einem früheren Bußritual herrühren, bei dem am Aschermittwoch die Büßer aus der Kirche ausgetrieben wurden, wie einst Adam aus dem Paradies. Außerdem war die Adamspforte auch eine frühere Gerichtsstätte, bei der vom Domdekan Recht gesprochen wurde. Interessant ist auch das Wappen über der Pforte. Es handelt sich dabei um das Wappen von Papst Johannes Paul II. Anlaß für die Anbringung dieses Wappens war die Verleihung des Titels „Basilica minor“ (kleine Basilika) an den Bamberger Dom am 01. Mai 1924. Schon Kaiser Heinrich II. hat den Bamberger Dom dem Papst direkt zum Schutz unterstellt und in unserer Zeit sind Gotteshäuser, die […]
Mittlerer Kaulberg 35, 96049 Bamberg
Die Mönche auf dem Michaelsberg haben nachweislich bereits im Jahr 1122 Bier gebraut, sie brauchten ja eine kräftigende, flüssige Nahrung zum Überwinden der Fastenzeit, da die Aufnahme fester Nahrung während dieser Zeit untersagt war. Der Eingang zum Brauereimuseum Das Kloster wurde im Jahr 1803, im Zuge der Säkularisierung, aufgehoben. Heute sind darin ein Altersheim und zwei Gaststätten untergebracht. In den Räumen der ehemaligen Brauerei befindet sich das Fränkische Brauereimuseum mit Exponaten aus der Bamberger Braugeschichte, sowie der des näheren und weiteren Umlandes. Zu empfehlen ist auch ein Spaziergang auf die Terrasse des Michaelsberges, von der aus man einen wunderschönen Blick auf die Altstadt hat. Aus Liebe zur Brautradition gründeten einige Braumeister 1979 den Förderverein „Fränkisches Brauereimuseum in der Bierstadt Bamberg“. Schließlich hat der Landkreis Bamberg die größte Brauereidichte der Welt aufzuweisen und wo sonst wäre solch ein Museum wohl besser beheimatet als in einem dicht besiedelten Brauereitraditionsgebiet. Über viele Jahre hinweg sammelte man engagiert Exponate aus dem Brauereihandwerk im fränkischen Raum. Bereits die Eingangshalle des Museums entführt einen in das Herzstück einer Brauerei, nämlich in ein altes Sudhaus mit Sudkessel und Läuterbottich. Auf dem Weg in die unteren Gewölbe sieht man auf einer beleuchteten Schautafel den Werdegang des Bieres. Aber […]
Michelsberg 10f, 96049 Bamberg
Wir verlassen jetzt den Kranen und gehen über die Fischstraße zum Grünen Markt, den man als Mittelpunkt des städtischen Lebens bezeichnen kann. In früherer Zeit wurde hier das grüne Gemüse verkauft. Ein kleiner Brunnen vor dem Kaufhaus Karstadt erinnert an die Marktfrauen, die hier ihre Waren feilboten. Ein markanter Punkt ist natürlich der „Gabelmann“, der prädestinierte Treffpunkt von Bamberg. Ursprünglich stand hier ein fahnentragender Brunnenmann, vermutlich der Ritter St. Georg, dann wurde im Jahr 1698 der Neptunsbrunnen geschaffen und der Dreizack, den die Figur in der linken Hand hält, wurde umgangssprachlich zur Gabel und so erhielt der Wassergott Neptun seinen besonderen Namen in Bamberg. Zum Platz des „Gabelmannes“ sei noch angemerkt, daß sich hier der frühere Pranger befand. An einem Schandpfahl wurden Missetäter angekettet und dem Gespött der Leute ausgesetzt. Es handelte sich also um eine der frühen Gerichtsstätten für die sog. „kleine Kriminalität“.
Grünen Markt, 96047 Bamberg
Direkt am Mühlgraben gegenüber von Schloss Geyerswörth befinden sich mehrere Gerberhäuser. Die Gerber zählen in Bamberg zu den ältesten Handwerkern, sie wurden bereits 1306 schriftlich nachgewiesen. Es gab sowohl Weissgerber als auch Rotgerber. Die Weissgerber stellten feine Ledersachen, wie Handschuhe, her, die Rotgerber produzierten die gröberen Ledersachen. Auf den langen Holzbalkonen und auf den Trockenböden wurden die gegerbten Felle und Häute zum Trocknen aufgespannt. Heute betreibt man das Handwerk der Gerberei mit chemischen Wirkstoffen, damals nutzte man vor allen Dingen Lohe, also Baumrinden, in die die gesäuberten Tierfelle eingelegt wurden. Hierfür wurde gemahlene Baumrinde, meist von Eichen, zusammen mit Wasser in die Lohgruben eingelassen und immer wieder erneuert. Erst nach einem Zeitraum von bis zu drei Jahren konnten die Felle getrocknet werden.
Kleberstraße 27, 96047 Bamberg
Einen der schönsten Ausblicke auf die Stadt bietet der Geyerswörthsteg. Auf der einen Seite blickt man auf das Alte Rathaus, die andere Seite lässt einen die erhaltenen Mühlen von Bamberg überblicken. Einst gab es in Bamberg drei Mühlenviertel. Die Fischmühlen stehen heute nicht mehr, nur die Unteren und die Oberen Mühlen sind erhalten. Das Mühlwesen in Bamberg wird bereits 973 schriftlich erwähnt, die Unteren Mühlen mit der Brudermühle existieren sicherlich schon seit dem 11. Jahrhundert an dieser Stelle. Selten wurde hier nur Mehl gemahlen, in einer katholischen Stadt wie Bamberg waren auch etwa pflanzliche Öle gefragt. Bis ins 18. Jahrhundert durfte man in den Fastenzeiten vor Ostern und Weihnachten nämlich keine tierischen Fette zu sich nehmen, also auch keine Butter. Gebacken und gekocht wurde also nur mit Öl. In späterer Zeit wurden die Mühlen dann auch zur Stromerzeugung oder als Schleifmühlen genutzt. Bamberger Firmen – wie etwa Rupp + Hubrach – haben hier ihre Anfänge. Heute befinden sich in den alten Mühlen oft noch kleine Wasserkraftwerke, sonst aber werden sie als Wohnhäuser, Studentenwohnheime, Hotels und Restaurants genutzt
Geyerswörthsteg, 96047 Bamberg
Der zentrale Platz in der Bamberger Fußgängerzone ist der Grüne Markt. Dort finden sich Kaufhäuser, der Gabelmann, die Martinskirche, Cafés und Restaurants, sowie natürlich Marktstände mit allem, was die jeweilige Jahreszeit an frischem Obst und Früchten hergibt. Wer ein Faible für Mundart hat, kann hier am ehesten den Bamberger Dialekt studieren, so mancher Neu-Bamberger ist an „Rodarum“, „Gelbarum“ und „Örpfeln“ gescheitert. Die Übersetzung liefern wir auf Anfrage…
Grüner Markt, 96047 Bamberg
In den Jahren 1102 bis 1139 war Otto der Heilige Bischof von Bamberg. Er blieb aber auch nach dieser Zeit dem Kloster Michaelsberg eng verbunden und ist dort schließlich auch im Chor der Kirche begraben worden. Bischof Otto d. Hl. gilt als einer der „Väter“ des Wormser Konkordats von 1122, mit dem der Investiturstreit zwischen Kaiser und Papst beigelegt wurde. Bei diesem Streit ging es darum, wer das Recht hatte, die Bischöfe einsetzen zu dürfen. Die Urkunde des Wormser Konkordats wurde von Otto mit den Worten abgeschlossen: Er gab dem Kaiser, was des Kaisers ist und Gott, was Gottes ist. Bischof Otto führte auch Missionsreisen durch. So auch in den Jahren 1124 und 1127 nach Pommern. Er trug deshalb auch den Beinamen „der Pommernapostel“. Otto der Heilige wurde später bei Schmerzzuständen angerufen und hier insbesondere bei Hundebissen. Auch zur Linderung oder Heilung anderer Krankheiten mußte und muß noch heute der Heilige Otto herhalten. Man hat in dem Grabmal eine Öffnung angebracht, durch die sich kranke Leute zwängen können. Es herrscht hier die Auffassung, daß man beim Durchkriechen von Rückenleiden befreit wird oder sie erst gar nicht bekommt. Interessanterweise gibt es in Österreich ein ähnliches Vorgehen. Im Ort St. Thomas, in […]
Michelsberg 10, 96049 Bamberg
Wie alle im Bereich des Überschwemmungsgebiets der Insel liegenden Teile der Stadt war der Heumarkt früher ursprünglich im wesentlichen ein See. Die erste Stadtmauer Bambergs verlief in diesem Bereich von Süden her durch den Bereich des Burgershofes kommend, im Bereich des heutigen Heumarktes nach Osten abknickend weiter in die heutige Fleischstraße hinein. Die Außenwand des Jesuitenkollegs zur Fleischstraße markiert noch heute den Verlauf der Mauer ebenso wie der alte Turm im Burgershof. Wie die Bezeichnung widerspiegelt, bestand die Bedeutung des Platzes in der Funktion des Handelsortes für Heu. Also eine wichtige, zentrale Handelsfunktion. Bereits im vergangenen Jahr wurde einiges für eine bessere Aufenthaltsqualität am Heumarkt getan: Fünf Feldahornbäume und drei großkronige Platanen wurden gepflanzt, Sitzbänke vor der Mauer neben dem Cafe und an der Botero-Skulptur errichtet. Der kolumbianischen Künstler Botero hatte bis Anfang 1999 insgesamt 15 Bronze-Figuren im Stadtbereich ausgestellt. Die Kunstwerke waren in Bamberg sehr umstritten, viele konnten sich mit der drallen Fülle der hauptsächlich weiblichen Körper nicht anfreunden. Eine Bürgerinitiative versuchte, Gelder für einen Ankauf der Europa zu bekommen, und letzten Endes reichte es für eine Botero-Figur, die „Frau mit Frucht“, die nun am Heumarkt steht.
Heumarkt, 96047 Bamberg
Ein besonderes Bamberger Kleinod (in spe) ist die Johanniskapelle am Stephansberg. Nach 200 Jahren Verfall und Fremdnutzung bemühen sich die Bürger nun um eine Restaurierung und Nutzung als Kulturzentrum. Nach vermuteten Vorgängerbauten aus den Anfangszeiten des Christentums wurde die Kapelle im 14. Jahrhundert gebaut. Erstmalig urkundlich erwähnt wurde sie 1343. Sie war die Pfarrkirche am Stephansberg und diente den Bürgern als Gemeindegotteshaus, nachdem die Stephanskirche als Stiftskirche nicht für eine solche Nutzung ausgelegt war. Im Barock restaurierte man die Kapelle und stattete sie reichlich aus. Eine Wende brachte die Säkularisation – die Gemeindeglieder wurden der Oberen Pfarre zugeschlagen, die Johanniskapelle verlor ihre Funktion. 1804 wurde die Ausstattung versteigert, der Kirchenraum profan genutzt. Später verwendete man die Räumlichkeiten als Bierkeller der Brauerei „Zum Steinernen Haus“. Der gesamte Stephansberg mit seinen Kellergewölben wurde im Zweiten Weltkrieg für kriegswichtige Produktion genutzt, die Kapelle wurde miteingebunden. In und unter ihr baute die Firma Wieland Feuerleitsysteme für Flugzeuge. Die Umbauten brauchten drei Stockwerke und brachten viele weitere Einbauten in den Kirchenraum mit sich – er ist heute kaum mehr als solcher zu erkennen.
Stephansberg, 96049 Bamberg
Wir stehen nun vor dem Kaiserdom, der neben den Domen in Mainz, Speyer und Worms eines der ehrwürdigsten Denkmale des Mittelalters darstellt. Geweiht ist der Dom dem Hl. Petrus und St. Georg. Wie anfangs schon erwähnt, hat Kaiser Heinrich bereits im Jahr 1004 mit einem Dombau begonnen. Dieser erste Dom brannte dann im Jahr 1081 nieder, der Folgebau wurde im Jahr 1185 ebenfalls durch einen Brand zerstört. In den Jahren 1215 bis etwa 1250 (endgültige Fertigstellung) erfolgte der dritte Dombau, wobei man sich wieder an die ursprüngliche Grundform des alten Heinrichsdomes hielt. Die genannte Bauzeit stellt auch einen Übergang in der Stilrichtung dar, nämlich von der Romanik zur Gotik.
Domplatz, 96049 Bamberg
Ungefähr in der Mitte des Kaulbergs, oberhalb der Oberen Pfarre, steht das ehemalige Kloster St. Theodor, das die Karmeliten nach Übergabe des Klosters in der Innenstadt an die Jesuiten Ende des 16. Jahrhunderts erhielten. Der Bau selbst wurde während der Regierungszeit von Bischof Otto I. begonnen (1102 – 1139). Unter Bischof Eberhard II. (1146 – 1170) wandelte man das Kloster aus politischen Gründen in ein Zisterzienserinnenkloster um. Seit dem 14. Jahrhundert zeichnete sich der Niedergang des Klosters ab, während der Reformationszeit wurde es 1554 schließlich aufgelöst. Am 17. März 1589 vollzog sich dann der Umzug der Karmeliten in das leerstehende Gebäude. Die Zeit der Säkularisation brachte die erneute Auflösung des Klosters im Jahr 1803. Knappe 100 Jahre später, am 2. November 1902 kauften die Karmeliter das Kloster von der Stadt Bamberg zurück. Unter den Nazionalsozialisten wurde vergeblich versucht, das Kloster 1941 erneut aufzulösen. Bevölkerung und Bischof retteten die Karmeliter. Die Kirche erscheint als Barockbau, jedoch sind große Teile des Mauerwerkes noch mittelalterlicher Herkunft. Die ehemalige Westfassade beherbergt das älteste Kirchenportal Bambergs und dokumentiert die Einordnung als eines der wichtigsten romanischen Zeugnisse der Stadt. Ebenfalls ein Kunstwerk ist die Renaissancefassade im Osten. Der Kreuzgang liegt etwa 5 m über dem Bodenniveau […]
Karmelitenplatz 1, 96049 Bamberg








