Die Mönche auf dem Michaelsberg haben nachweislich bereits im Jahr 1122 Bier gebraut, sie brauchten ja eine kräftigende, flüssige Nahrung zum Überwinden der Fastenzeit, da die Aufnahme fester Nahrung während dieser Zeit untersagt war. Der Eingang zum Brauereimuseum Das Kloster wurde im Jahr 1803, im Zuge der Säkularisierung, aufgehoben. Heute sind darin ein Altersheim und zwei Gaststätten untergebracht. In den Räumen der ehemaligen Brauerei befindet sich das Fränkische Brauereimuseum mit Exponaten aus der Bamberger Braugeschichte, sowie der des näheren und weiteren Umlandes. Zu empfehlen ist auch ein Spaziergang auf die Terrasse des Michaelsberges, von der aus man einen wunderschönen Blick auf die Altstadt hat. Aus Liebe zur Brautradition gründeten einige Braumeister 1979 den Förderverein „Fränkisches Brauereimuseum in der Bierstadt Bamberg“. Schließlich hat der Landkreis Bamberg die größte Brauereidichte der Welt aufzuweisen und wo sonst wäre solch ein Museum wohl besser beheimatet als in einem dicht besiedelten Brauereitraditionsgebiet. Über viele Jahre hinweg sammelte man engagiert Exponate aus dem Brauereihandwerk im fränkischen Raum. Bereits die Eingangshalle des Museums entführt einen in das Herzstück einer Brauerei, nämlich in ein altes Sudhaus mit Sudkessel und Läuterbottich. Auf dem Weg in die unteren Gewölbe sieht man auf einer beleuchteten Schautafel den Werdegang des Bieres. Aber […]
Michelsberg 10f, 96049 Bamberg
An der Verbindungsstraße zwischen Litzendorf und Geisfeld liegt der wohl schönst keltische Friedhof Oberfrankens. Von den ursprünglich mehr als 50 Grabhügeln liegen noch 33 im angrenzenden Wald. Die Hügel waren Grabmonumente frühkeltischer Bauern, deren Größe und Ausstattung die soziale Stellung der Verstorbenen anzeigen. Einige Hügel erreichten eine Höhe von 4 m und wurden von einer Steinstele gekrönt. Der Hügelfuß, der bis zu 25 m Durchmesser betragen konnte, war von einem Steinkranz umgeben, um eine Grenze zwischen den Lebenden und den Toten zu markieren. Als der Friedhof um 700 v. C. angelegt wurde, weihte man ihn wohl mit einem kleinen Heiligtum ein, das aus zwei konzentrischen Kreisgräbern bestand. Während des 7. Jahrhunderts v. C. verbrannte man die Toten am Bestattungsplatz auf einem Scheiterhaufen und setzte die Asche-Urnen in den geräumigen hölzernen Grabkammern bei, die man als Wohnung der Toten verstand. Zahlreiche Keramikgefäße, in denen sich auch Speise und Trank für ein Gastmahl mit verstorbenen Ahnen im Jenseits befand, sowie ein wenig persönlicher Bronzeschmuck vervollständigten die Grabausstattung. Nur den Häuptlingen legte man die seltenen Schwerter als Zeichen ihres Ranges in das Grab. Während des 6. Jahrhunderts v. C. ging man zur Körperbestattung über, wobei in viele der bereits vorhandenen Hügel erneut Gräber […]
Staatsstraße Litzendorf - Geisfeld, 96123 Litzendorf
Wir verlassen jetzt den Kranen und gehen über die Fischstraße zum Grünen Markt, den man als Mittelpunkt des städtischen Lebens bezeichnen kann. In früherer Zeit wurde hier das grüne Gemüse verkauft. Ein kleiner Brunnen vor dem Kaufhaus Karstadt erinnert an die Marktfrauen, die hier ihre Waren feilboten. Ein markanter Punkt ist natürlich der „Gabelmann“, der prädestinierte Treffpunkt von Bamberg. Ursprünglich stand hier ein fahnentragender Brunnenmann, vermutlich der Ritter St. Georg, dann wurde im Jahr 1698 der Neptunsbrunnen geschaffen und der Dreizack, den die Figur in der linken Hand hält, wurde umgangssprachlich zur Gabel und so erhielt der Wassergott Neptun seinen besonderen Namen in Bamberg. Zum Platz des „Gabelmannes“ sei noch angemerkt, daß sich hier der frühere Pranger befand. An einem Schandpfahl wurden Missetäter angekettet und dem Gespött der Leute ausgesetzt. Es handelte sich also um eine der frühen Gerichtsstätten für die sog. „kleine Kriminalität“.
Grünen Markt, 96047 Bamberg
Direkt am Mühlgraben gegenüber von Schloss Geyerswörth befinden sich mehrere Gerberhäuser. Die Gerber zählen in Bamberg zu den ältesten Handwerkern, sie wurden bereits 1306 schriftlich nachgewiesen. Es gab sowohl Weissgerber als auch Rotgerber. Die Weissgerber stellten feine Ledersachen, wie Handschuhe, her, die Rotgerber produzierten die gröberen Ledersachen. Auf den langen Holzbalkonen und auf den Trockenböden wurden die gegerbten Felle und Häute zum Trocknen aufgespannt. Heute betreibt man das Handwerk der Gerberei mit chemischen Wirkstoffen, damals nutzte man vor allen Dingen Lohe, also Baumrinden, in die die gesäuberten Tierfelle eingelegt wurden. Hierfür wurde gemahlene Baumrinde, meist von Eichen, zusammen mit Wasser in die Lohgruben eingelassen und immer wieder erneuert. Erst nach einem Zeitraum von bis zu drei Jahren konnten die Felle getrocknet werden.
Kleberstraße 27, 96047 Bamberg
Einen der schönsten Ausblicke auf die Stadt bietet der Geyerswörthsteg. Auf der einen Seite blickt man auf das Alte Rathaus, die andere Seite lässt einen die erhaltenen Mühlen von Bamberg überblicken. Einst gab es in Bamberg drei Mühlenviertel. Die Fischmühlen stehen heute nicht mehr, nur die Unteren und die Oberen Mühlen sind erhalten. Das Mühlwesen in Bamberg wird bereits 973 schriftlich erwähnt, die Unteren Mühlen mit der Brudermühle existieren sicherlich schon seit dem 11. Jahrhundert an dieser Stelle. Selten wurde hier nur Mehl gemahlen, in einer katholischen Stadt wie Bamberg waren auch etwa pflanzliche Öle gefragt. Bis ins 18. Jahrhundert durfte man in den Fastenzeiten vor Ostern und Weihnachten nämlich keine tierischen Fette zu sich nehmen, also auch keine Butter. Gebacken und gekocht wurde also nur mit Öl. In späterer Zeit wurden die Mühlen dann auch zur Stromerzeugung oder als Schleifmühlen genutzt. Bamberger Firmen – wie etwa Rupp + Hubrach – haben hier ihre Anfänge. Heute befinden sich in den alten Mühlen oft noch kleine Wasserkraftwerke, sonst aber werden sie als Wohnhäuser, Studentenwohnheime, Hotels und Restaurants genutzt
Geyerswörthsteg, 96047 Bamberg
Der zentrale Platz in der Bamberger Fußgängerzone ist der Grüne Markt. Dort finden sich Kaufhäuser, der Gabelmann, die Martinskirche, Cafés und Restaurants, sowie natürlich Marktstände mit allem, was die jeweilige Jahreszeit an frischem Obst und Früchten hergibt. Wer ein Faible für Mundart hat, kann hier am ehesten den Bamberger Dialekt studieren, so mancher Neu-Bamberger ist an „Rodarum“, „Gelbarum“ und „Örpfeln“ gescheitert. Die Übersetzung liefern wir auf Anfrage…
Grüner Markt, 96047 Bamberg
Neben Forchheim zählt Hallstadt zu den ältesten Ortschaften in der Region. Der Legende nach soll der Franken-Apostel Kilian dort um das Jahr 654 nach Christus gepredigt haben. Die erste urkundliche Erwähnung als Königshof, des fünf Kilometer nördlich von Bamberg gelegenen Ortes, findet sich zwischen 741 und 747. In einer Urkunde Karls des Großen von 805 lässt sich die Bedeutung Hallstadts als Etappenstation gegen die Wenden herauslesen, weshalb die Vermutung nahe liegt, dass sich eine der 14 Slawenkirchen Karls hier befand. Im Jahre 1007 schenkte Kaiser Heinrich ?? Hallstadt an Bamberg und 1013 wurde die Pfarrei von Würzburg losgelöst und zur Oberpfarrei ernannt. Die wechselvolle Geschichte des Ortes spiegelt sich auch in dem Einfall der Hussiten (1430) und in der Niederbrennung durch den Schwäbischen Bund (1525) wieder. Das Stadtrecht selbst geht lediglich erst auf das 1954 zurück. St. Kilian Die katholische Pfarrkirche St. Kilian, deren heutiger Bau dem der Nürnberger Frauenkirche sehr ähnelt, war wahrscheinlich eine jener 14 Slawenkirchen Karls des Großen. Aufgrund zahlreicher Umbauten beinhaltet sie Elemente vom 14. bis zum 20. Jahrhundert. Die letzte, 1933 vorgenommene Baumaßnahme, hatte die Verlängerung der gotischen Hallenkirche zum Ziel und zerstörte damit die ursprünglich schöne Fassade. Die Ausstattung im Innern stammt überwiegend aus […]
Mainstraße 2, 96103 Hallstadt
In den Jahren 1102 bis 1139 war Otto der Heilige Bischof von Bamberg. Er blieb aber auch nach dieser Zeit dem Kloster Michaelsberg eng verbunden und ist dort schließlich auch im Chor der Kirche begraben worden. Bischof Otto d. Hl. gilt als einer der „Väter“ des Wormser Konkordats von 1122, mit dem der Investiturstreit zwischen Kaiser und Papst beigelegt wurde. Bei diesem Streit ging es darum, wer das Recht hatte, die Bischöfe einsetzen zu dürfen. Die Urkunde des Wormser Konkordats wurde von Otto mit den Worten abgeschlossen: Er gab dem Kaiser, was des Kaisers ist und Gott, was Gottes ist. Bischof Otto führte auch Missionsreisen durch. So auch in den Jahren 1124 und 1127 nach Pommern. Er trug deshalb auch den Beinamen „der Pommernapostel“. Otto der Heilige wurde später bei Schmerzzuständen angerufen und hier insbesondere bei Hundebissen. Auch zur Linderung oder Heilung anderer Krankheiten mußte und muß noch heute der Heilige Otto herhalten. Man hat in dem Grabmal eine Öffnung angebracht, durch die sich kranke Leute zwängen können. Es herrscht hier die Auffassung, daß man beim Durchkriechen von Rückenleiden befreit wird oder sie erst gar nicht bekommt. Interessanterweise gibt es in Österreich ein ähnliches Vorgehen. Im Ort St. Thomas, in […]
Michelsberg 10, 96049 Bamberg
Wie alle im Bereich des Überschwemmungsgebiets der Insel liegenden Teile der Stadt war der Heumarkt früher ursprünglich im wesentlichen ein See. Die erste Stadtmauer Bambergs verlief in diesem Bereich von Süden her durch den Bereich des Burgershofes kommend, im Bereich des heutigen Heumarktes nach Osten abknickend weiter in die heutige Fleischstraße hinein. Die Außenwand des Jesuitenkollegs zur Fleischstraße markiert noch heute den Verlauf der Mauer ebenso wie der alte Turm im Burgershof. Wie die Bezeichnung widerspiegelt, bestand die Bedeutung des Platzes in der Funktion des Handelsortes für Heu. Also eine wichtige, zentrale Handelsfunktion. Bereits im vergangenen Jahr wurde einiges für eine bessere Aufenthaltsqualität am Heumarkt getan: Fünf Feldahornbäume und drei großkronige Platanen wurden gepflanzt, Sitzbänke vor der Mauer neben dem Cafe und an der Botero-Skulptur errichtet. Der kolumbianischen Künstler Botero hatte bis Anfang 1999 insgesamt 15 Bronze-Figuren im Stadtbereich ausgestellt. Die Kunstwerke waren in Bamberg sehr umstritten, viele konnten sich mit der drallen Fülle der hauptsächlich weiblichen Körper nicht anfreunden. Eine Bürgerinitiative versuchte, Gelder für einen Ankauf der Europa zu bekommen, und letzten Endes reichte es für eine Botero-Figur, die „Frau mit Frucht“, die nun am Heumarkt steht.
Heumarkt, 96047 Bamberg
Bereits im 9./10. Jahrhundert wurde die Gegend um Hollfeld erschlossen. Erstmals wurde der Name in einer Urkunde Kaiser Heinrichs II. 1017 genannt. Das Dokument bezeugt die Übereignung des Ortes an das Bistum Bamberg. 1329 erfolgte die Stadterhebung, was auf eine frühe wirtschaftliche Bedeutung hinweist. Hollfeld war auch ein äußerer Stützpunkt Bambergs gegen das markgräfliche Bayreuth. 1803 wurde Hollfeld im Zuge der Säkularisierung Bayern zugeschlagen. Der Name Hollfeld stammt von dem Begriff „Holl“=Quelle, da auf den Hochflächen der fränkischen Schweiz Quellen sehr selten waren. Die Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt Die Ursprünge dieser Kirche reichen ins 11./12. Jahrhundert zurück. 1778 bis 1781 folgte allerdings aufgrund der Baufälligkeit der mittelalterlichen Kirche ein barocker Neubau. Die Ausstattung ist größtenteils einheitlich und aus der Zeit des Baus. Nur drei Altäre aus der Dominikanerkirche in Bamberg sind dort zusätzlich zu finden. Der Gangolfs-Turm Der 33 Meter hohe Turm der Gangolfskirche ist das Wahrzeichen der Stadt. Der viereckige Turm mit hölzernem Wehrgang und Türmerwohnung war ursprünglich ein Befestigungsturm. Aus Geldmangel wurde er zum Kirchenturm umfunktioniert. Die angebaute Kirche wird heute als Ausstellungsraum genutzt. Das Gebäude stammt aus dem 18 Jahrhundert, geht aber in seinen Ursprüngen zurück auf das 11. Jahrhundert. Die Salvatorkirche Diese 1704 von Johann Ludwig Dientzenhofer […]
Marienplatz 18, 96142 Hollfeld
Ein besonderes Bamberger Kleinod (in spe) ist die Johanniskapelle am Stephansberg. Nach 200 Jahren Verfall und Fremdnutzung bemühen sich die Bürger nun um eine Restaurierung und Nutzung als Kulturzentrum. Nach vermuteten Vorgängerbauten aus den Anfangszeiten des Christentums wurde die Kapelle im 14. Jahrhundert gebaut. Erstmalig urkundlich erwähnt wurde sie 1343. Sie war die Pfarrkirche am Stephansberg und diente den Bürgern als Gemeindegotteshaus, nachdem die Stephanskirche als Stiftskirche nicht für eine solche Nutzung ausgelegt war. Im Barock restaurierte man die Kapelle und stattete sie reichlich aus. Eine Wende brachte die Säkularisation – die Gemeindeglieder wurden der Oberen Pfarre zugeschlagen, die Johanniskapelle verlor ihre Funktion. 1804 wurde die Ausstattung versteigert, der Kirchenraum profan genutzt. Später verwendete man die Räumlichkeiten als Bierkeller der Brauerei „Zum Steinernen Haus“. Der gesamte Stephansberg mit seinen Kellergewölben wurde im Zweiten Weltkrieg für kriegswichtige Produktion genutzt, die Kapelle wurde miteingebunden. In und unter ihr baute die Firma Wieland Feuerleitsysteme für Flugzeuge. Die Umbauten brauchten drei Stockwerke und brachten viele weitere Einbauten in den Kirchenraum mit sich – er ist heute kaum mehr als solcher zu erkennen.
Stephansberg, 96049 Bamberg
Wir stehen nun vor dem Kaiserdom, der neben den Domen in Mainz, Speyer und Worms eines der ehrwürdigsten Denkmale des Mittelalters darstellt. Geweiht ist der Dom dem Hl. Petrus und St. Georg. Wie anfangs schon erwähnt, hat Kaiser Heinrich bereits im Jahr 1004 mit einem Dombau begonnen. Dieser erste Dom brannte dann im Jahr 1081 nieder, der Folgebau wurde im Jahr 1185 ebenfalls durch einen Brand zerstört. In den Jahren 1215 bis etwa 1250 (endgültige Fertigstellung) erfolgte der dritte Dombau, wobei man sich wieder an die ursprüngliche Grundform des alten Heinrichsdomes hielt. Die genannte Bauzeit stellt auch einen Übergang in der Stilrichtung dar, nämlich von der Romanik zur Gotik.
Domplatz, 96049 Bamberg
Ungefähr in der Mitte des Kaulbergs, oberhalb der Oberen Pfarre, steht das ehemalige Kloster St. Theodor, das die Karmeliten nach Übergabe des Klosters in der Innenstadt an die Jesuiten Ende des 16. Jahrhunderts erhielten. Der Bau selbst wurde während der Regierungszeit von Bischof Otto I. begonnen (1102 – 1139). Unter Bischof Eberhard II. (1146 – 1170) wandelte man das Kloster aus politischen Gründen in ein Zisterzienserinnenkloster um. Seit dem 14. Jahrhundert zeichnete sich der Niedergang des Klosters ab, während der Reformationszeit wurde es 1554 schließlich aufgelöst. Am 17. März 1589 vollzog sich dann der Umzug der Karmeliten in das leerstehende Gebäude. Die Zeit der Säkularisation brachte die erneute Auflösung des Klosters im Jahr 1803. Knappe 100 Jahre später, am 2. November 1902 kauften die Karmeliter das Kloster von der Stadt Bamberg zurück. Unter den Nazionalsozialisten wurde vergeblich versucht, das Kloster 1941 erneut aufzulösen. Bevölkerung und Bischof retteten die Karmeliter. Die Kirche erscheint als Barockbau, jedoch sind große Teile des Mauerwerkes noch mittelalterlicher Herkunft. Die ehemalige Westfassade beherbergt das älteste Kirchenportal Bambergs und dokumentiert die Einordnung als eines der wichtigsten romanischen Zeugnisse der Stadt. Ebenfalls ein Kunstwerk ist die Renaissancefassade im Osten. Der Kreuzgang liegt etwa 5 m über dem Bodenniveau […]
Karmelitenplatz 1, 96049 Bamberg
Der Katzenberg stellt die Verbindung zwischen Sandgebiet und Domberg her. Der Name „Katzenberg“ ist auf die früheren Geschütze, die Feldschlangen und Feldkatzen, die zur Verteidigung der Domburg dienten, zurückzuführen. Auf der rechten Seite finden sich einige der schönsten Bürgerhäuser der Stadt. Bemerkenswert ist das Haus Nr. 2, das ein lateinisches Chronogramm aus der Zeit kurz nach dem Dreissigjährigen Krieg beinhaltet: PAX HVIC DOMVI SALVS VIVENTIBVS ET HABITANTIBVS IN EA: „Friede sei diesem Haus und Heil den Menschen, die in ihm leben und wohnen“ Entnimmt man der Inschrift die lateinischen Zahlzeichen, ergibt sich das Jahr der Inschrift: X + VI + C + D + MVI + LV + VI + V + I + V + I + I + V + I 10 + 6 + 100 + 500 + 1006 + 55 + 6 + 5 + 1 + 5 + 1 + 1 + 5 + 1 = 1702 Das Haus, auch bekannt als Scheiner’s Gaststuben, besitzt im Obergeschoss wertvolle Stuckdecken mit Akanthus- und Muschelwerk, die Johann Jakob Vogel zugeschrieben werden. Die Hausnummer 5 war bereits im Mittelalter (12. Jh.) eine Stätte der Lederherstellung und -verarbeitung. Die bereits erwähnten Scheiner’s Gaststuben beherbergten lange Zeit ein überregional bekanntes […]
Katzenberg, 96049 Bamberg
Die Gemeinde Kirchehrenbach gehörte vor 1000 Jahren einer unbekannten adeligen Grundherrschaft. Eine erste urkundliche Erwähnung Kirchehrenbachs erfolgte 1089. Später geben sich die Kirchehrenbacher eine erste Dorfordnung. Kurz danach ist die Existenz einer Schule urkundlich gesichert. Schon im Jahre 1500 wurde der Chor der Vorgängerkirche des heutigen Gotteshauses gebaut. Im 16. Jahrhundert verfügt Kirchehrenbach de facto über die Rechte des Marktes. Auch wird der Kirchturm aufgestockt und erhält seine heutige Gestalt. Im Jahre 1624 wohnten 726 Einwohner in 137 Häusern. Damit gehört der Ort zu den größten im Hochstift Bamberg. Pfarrkirche St. Bartholomäus Der barocke, nach Süden gerichtete Kirchenbau aus unverputzten Sandsteinquadern liegt auf einer sanften Erhöhung inmitten des Ortes; er umfasst ein einschiffiges Langhaus zu drei Fensterachsen und einen gering eingezogenen Chor mit dreiseitigem Schluss. Durch eine Freitreppe erschlossen, erhebt sich die Fassade monumental in drei Geschossen. Im Giebelfeld prangt das Wappen des Bamberger Fürstbischofs Adam Friedrich von Seinsheim; in den Seitennischen stehen die Sandsteinfiguren des Heiligen Bartholomäus und Katharina. Im Winkel zwischen dem mittelalterlichem Turm und dem barocken Chor ist die einstöckige Sakristei eingefügt. Das Walberla Bekannt ist Kirchehrenbach auch für sein „Walberla. Selbst das „Hohle Loch“ hat seine eigene Geschichte. So soll am Osthang des Walberlas, ein riesengroßer […]
Hauptstr. 53, 91356 Kirchehrenbach
Die Fischerhäuser auf dieser Regnitzseite haben die Bezeichnung „Klein Venedig“ erhalten. Die meisten dieser Häuser weisen lange Holzbalkone auf. Dort wurden die Netze und Fischereigeräte getrocknet, denn Wiesen vor den Häusern waren ja nicht vorhanden. Es stellt sich die Frage, ob diese Häuser, die ja unmittelbar am Fluß stehen, nicht hochwassergefährdet waren oder sind? In früherer Zeit ja, denn die Regnitz war ein sehr lebendiger Fluß, der oft Hochwasser führte und viele Überschwemmungen in der Stadt verursachte. Gerade am Kranen und in dessen näherem Bereich kann man an manchen Häusern Hochwassermarken sehen, die teilweise mannshoch eingelassen sind. Eines der schlimmsten Hochwasser erlebte Bamberg im Jahr 1784. Ein fürchterlicher Eisgang zerstörte die gesamte Untere Brücke und riss die Brückenbogen mit sich. Von den Statuen auf der Brücke blieb nur die Kaiserin Kunigunde übrig, die genau hinter dem Alten Rathaus stand und von diesem geschützt wurde. In der heutigen Zeit gehören Hochwasser der Vergangenheit an. Man hat im Stadtteil Bug, also flußaufwärts vor dem Stadtbereich, ein Wehr gebaut, das bei Hochwasser geschlossen wird und nur die normale Wassermenge durchläßt. Das überschüssige Wasser fließt über einen Seitenkanal in den rechten Regnitzarm, der hier gleichzeitig ein Stück des Main-Donau-Kanals darstellt. Dort sind die Ufer […]
Fischerei 31, 96047 Bamberg
Fünf Kilometer südöstlich von Lichtenfels befindet sich das ehemalige Zisterzienserkloster Langheim. Seine Anfänge gehen auf das Jahr 1132 n. Chr. zurück und sind untrennbar mit dem Namen des Heiligen Otto verbunden. Nachdem die Bamberger Ministerialen, die Gebrüder Hermann, Wolffram und Gundeloch jenes Gebiet schenkten, legte Otto am 1.08.1032 den Grundstein für Kloster und Kirche. Chronik der Abtei Auch die Geschlechter der Meranier, Orlamünder und Truhendinger betätigten sich als große Stifter, weshalb die Kirche Ottos im Jahre 1154 geweiht werden und die folgenden Klostergebäude wahrscheinlich um 1193 vollendet werden konnten. Ein Ablassbrief von 1289 und immense Schenkungen im 13. Jh. legen die Vermutung eines neuen Kirchbaus nahe. Die folgenden Jahrhunderte sind von Zerstörungen des Klosters geprägt: Erst verwüsten die Hussiten die Abtei im Jahre 1429, dann die Bauern und ihre Verbündeten und schließlich kommt es 1632 zu Zerstörungen im Schwedenkrieg. Von 1652-1658 führte der Abt des Klosters, Moritz Knauer, Wetterbeobachtungen durch, die die Grundlage für den 1701 erschienenen Hundertjährigen Kalender bildeten. Die barocke Umgestaltung des Klosters begann gegen Ende des 17. Jh. und basierten womöglich auf Plänen Joh. Dientzenhofers und B. Neumanns. Ersterer orientierte sich dabei an der Zisterzienserabtei Ebrach, zweiter an Pommersfelden. Ein 1802 gelegter Brand zerstörte große Teile des […]
Klosterlangheim, 96215 Lichtenfels
Von der steinernen Brüstung des Rosengartens aus bietet sich ein wunderbarer Blick auf das Sandgebiet und auf das Kloster Michaelsberg, eine ehemalige Benediktinerabtei aus dem Jahr 1015, gestiftet vom ersten Bamberger Bischof Eberhard und gefördert von Kaiser Heinrich II. Die Benediktiner bauten ihre Klöster vornehmlich auf Bergen oder Anhöhen, und so wurde auch das Bamberger Kloster auf einem der sieben Hügel errichtet. Die Anlage befindet sich nun nördlich des Domes und nach alter Auffassung wohnt oder herrscht im Norden das Böse. Deshalb musste für das Kloster ein starker Schutzpatron ausgewählt werden, der sich bereits im Kampf mit dem Bösen bewährt hatte, in diesem Fall der Erzengel Michael. Interessant ist nebenbei noch, daß um den Dom als Mittelpunkt vier Kirchenanlagen in Kreuzform über Bamberg verteilt sind. Das Kloster beherbergte auch eine berühmte Schreibschule und unter Abt Frutolf wurde eine Weltchronik erstellt.
Michelsberg 10, 96049 Bamberg
Steht man am Kranen, so fallen einem gleich die beiden eisernen Kräne auf, mit denen früher die ankommenden Schiffe be- und entladen wurden. Ein Hafen ist das wirtschaftliche Zentrum einer Stadt und als solches können wir uns den Kranen einst vorstellen. Im Jahre 1156 vergab Kaiser Friedrich I. Barbarossa an Bamberg das Stapelrecht. Von dem Zeitpunkt an musste jedes Schiff, das durch Bamberg fuhr, anhalten und seine Waren drei Tage lang in der Stadt zum Verkauf anbieten. Besucher Bambergs sollten hier am Kranen aber auch innehalten, um den Blick über die Altstadt zu genießen. Sowohl die Domtürme, als auch das Kloster Michael sind hier zu sehen. Gleichzeitig befindet sich hier das alte Bamberger Schlachthaus. An dessen Vorderfront ist ein steinerner Bulle angebracht. Heute befindet sich darin ein Teil der Bamberger Universitätsbibliothek.
Am Kranen, 96047 Bamberg
An dieser Stelle sei noch auf eine Besonderheit hingewiesen, die man als Besucher zunächst nicht erkennen wird: den wahrscheinlich ältesten Kreuzweg ganz Deutschlands aus dem Jahr 1500. Dieser wurde von dem begüterten Bamberger Bürger Heinrich Marschalk von Rauheneck gestiftet und führt von der Elisabethenkirche im Sandgebiet bis zur Kirche von St. Getreu, die sich neben dem Michaelsberg befindet. Der Stifter soll genau die Schritte vom Pilatushaus bis nach Golgatha gezählt und auf den hiesigen Kreuzweg übertragen haben. Ein Teil dieses Weges führt nun unterhalb des Rosengartens bergwärts.
Obere Sandstraße, 96049 Bamberg








