Wir wenden uns nun der Alten Hofhaltung zu. Sie war die Burg der Babenberger Brüder ( Adalbert, Adalhard und Heinrich) und kann als Keimzelle Bambergs bezeichnet werden, die erste Erwähnung des Castrums erfolgte im Jahr 902. Die Babenberger Brüder waren recht streitbare Gesellen, die sich blutige Fehden mit den Konradinern, einem anderen Fürstengeschlecht, um die Vorherrschaft in Franken lieferten. Von den Babenbergern fielen zunächst Adalhard und Heinrich, später im Jahr 906 wurde dann Adalbert gefangen genommen und anschließend enthauptet. Damit war das fränkische Geschlecht der Babenberger ausgelöscht. Es gab jedoch noch einen Familienzweig in der damaligen Ostmark, dem heutigen Österreich, wo die Babenberger noch für einige Zeit die maßgeblichen Herrscher gewesen sind. Nach dem Tod des letzten Babenbergers fiel die Burganlage an das Reich und kam über verschiedene Stationen an den späteren Kaiser Heinrich, der sie zu seiner Lieblingsburg erklärte. Wir finden hier eine vollständige Burganlage vor, die von der Schmiede, einer Brunnenanlage, den Speicherhäusern, Gesinderäumen und einer Gerichtslinde, sowie zwei Kapellen und vielem anderen alles beherbergt, was in der damaligen Zeit zum Leben notwendig war. Heinrich II. ließ im Langbau der Hofhaltung den sogenannten Reichssaal einrichten, der nur ihm zur Verfügung stand. Weiterhin wurde die achteckige St. Andreas-Kapelle erbaut. […]
Domplatz 8, 96049 Bamberg
Die Altenburg, außerhalb der Stadt gelegen, wurde das erste Mal 1109 erwähnt. Ursprünglich diente sie als Fliehburg. Zwischen 1305 und 1553 war sie Sitz der Fürstbischöfe und wurde zur Landesburg ausgebaut. Im zweiten Markgrafenkrieg 1553 wurden die spätmittelalterlichen Wohnbauten der Anlage durch das Kriegsheer des Markgrafen Alcibiades von Brandenburg-Kulmbach bis auf die Grundmauern niedergebrannt. Später wurde sie wieder provisorisch errichtet, diente jedoch nur noch als Gefängnis. Der Bamberger Arzt Friedrich Marcus kaufte 1801 die Altenburg und ließ sie restaurieren. Der Romantiker E.T.A. Hoffmann, der mit dem Arzt befreundet war, fühlte sich von der Burg magisch angezogen und ließ sich eine Zeit lang in einem der Mauertürme nieder. Nachdem Marcus gestorben war, erwarb Anton von Greifenstein die Altenburg. Er gründete 1818 den Verein zur Erhaltung der Altenburg. Diese Bürgerinitiative kümmert sich heute noch um die Erhaltung und den Fortbestand der Festung. Besonders interessant zu betrachten sind der Bergfried, die neugotische Burgkapelle und die Grabmäler. Vor der Burg steht eine Kreuzgruppe von Georg Adam Reuß. Einige Räumlichkeiten sind nur zu bestimmten Zeiten zugänglich, den einmaligen Panoramablick über Bamberg kann man jederzeit genießen. Bei einem Rundgang durch die Außenanlagen der Burg sind die gut erhaltene Burgmauer mit Wehrgang, die Brücke und der Torbau […]
Altenburg 1, 96049 Bamberg
Dieses Rathaus steht mitten im Fluß, was einmalig in Deutschland sein dürfte. An der Fassade des Brückenturmes fallen zunächst die Rokoko-Balkone auf und darüber ein Wappen, das auf einen der letzten Fürstbischöfe von Bamberg hindeutet. Es handelt sich dabei um Franz Konrad Graf von Stadion und Thannhausen, der bis 1757 residierte. Das fürstbischöfliche Wappen zeigte früher an, wessen Herrschaftsbereich man nach dem Durchqueren des Rathauses betrat. Im Langbau des Alten Rathauses befindet sich im ersten Stock ein Rokokosaal, der für Empfänge der Stadt Bamberg genutzt wird, im Erdgeschoß ist die Porzellansammlung Ludwig als Dauerausstellung untergebracht. Nachdem man das Rathaus durchquert hat, zeigt ein Blick zurück das Wappen mit dem Stadtritter St. Georg, das als Kopie am Brückenturm auf der Bergseite angebracht ist. Mittendrin Warum steht nun dieses Gebäude mitten im Fluss? Das Rathaus zeigt eine Grenze an und zwar die der bischöflichen zur bügerlichen Stadt. Es wird berichtet, daß sich die Bürger ein Rathaus bauen wollten, aber keinen Grund dafür bekamen, deshalb baute man eine bereits damals bestehende Brückenanlage aus und an den Brückenturm wurde das sog. „Rottmeisterhäuschen“ angesetzt. Die erstmalige Erwähnung des Marktbetriebes beim Rathaus erfolgte im Jahre 1268, die des Rottmeisterhäuschens im Jahr 1386. Dieser Fachwerkbau diente den Rottenführern […]
Obere Brücke, 96047 Bamberg
Die Austraße hat sich in den letzten Jahren von einer kleinen Seitenstraße, an der einige Schüler- und Studentencafés lagen, zu einem fast schon italiensich anmutendenken Kleinod gewandelt. Eine komplette Sanierung sorgte nun auch für ein einheitliches Bodenniveau. Das Weltkulturerbe ist damit im Herzen der Stadt um eine weitere Flaniermeile reicher. Die öffentliche Maßnahme im Straßenraum hat auch bereits wieder private Investitionen der Anlieger beflügelt, so daß hier ein wertvoller Beitrag zur Stärkung und Attraktivitätssicherung der Innenstadt geleistet wurde. Bemerkenswert ist auch das jährliche Austraßenfest, das über mehrere Tage Hunderte von Besuchern anlockt, bis tief in die Nacht eines von Bambergs schönsten Straßenfesten zu feiern.
Austraße, 96047 Bamberg
Zu den Füßen des bekannten Staffelberges liegt der Kurort Staffelstein. Besiedelt war der Ort bereits seit der jüngeren Steinzeit, hier stand eine der ersten Kirchen zur Bekehrung der Slawen, noch von Karl dem Großen gegründet. Der berühmteste Bürger der Stadt war Adam Riese, der hier 1492 geboren wurde. Bekannt ist Bad Staffelstein vor allem durch das Kloster Banz auf der einen Seite der Stadt und der Wallfahrtskirche Vierzehnheiligen auf der anderen Seite. Als Kurort hat Staffelstein ein sehr abgerundetes Angebot zur stationären oder ambulanten Behandlung. Dazu lohnt sich auch das Heimatmuseum immer wieder für einen Besuch. Der Staffelberg Der 539 Meter hohe Berg ist eines der beliebtesten Ausflugsziele der Region und wird auch im Frankenlied immer wieder besungen. Der Staffelberg war bereits in der Bronzezeit besiedelt, in der La-Téne-Zeit befand sich auf dem Staffelberg eine Siedlung, die fast den Umfang einer Kleinstadt hatte. Wahrscheinlich war der Name der Stadt „Menosgada“, sie wurde in der Geographie des Römers Claudius Ptolemäus (85 – 160 n. Chr.) erwähnt und ist etwa zur Regentschaft Augustus wieder untergegangen. Das Rathaus Das Rathaus ist eines der schönsten Bespiele für die Fachwerkarchitektur des 17. Jahrhunderts. Untrennbar mit dem Gebäude ist der Name des Zimmermeister Adam Cuntzelmann aus […]
Bahnhofstraße 1, 96231 Bad Staffelstein
An Weihnachten steht sie in vielen Wohnzimmern: die Krippe. Ob selbstgezimmert oder gekauft, mit Figuren aus Holz oder aus Plastik, ob typisch bayerisch oder orientalisch, wohl jeder hat am 24. Dezember eine unter dem Christbaum stehen. Die Bamberger haben dabei besonderes Glück. Sie können sich an jedem Tag im Advent eine andere Krippe anschauen. Über 30 Weihnachtskrippen werden alljährlich von den Bamberger Krippenfreunden aufgestellt und jede bietet etwas Besonderes. In Kirchen, Museen, Sparkassen und auf öffentlichen Plätzen sind die detailverliebten Darstellungen zu finden. Kurz zur Krippe selbst. Das Wort stammt vom althochdeutschen „crippa“ ab, was soviel bedeutet wie geflochtener Korb oder Futtertrog aus Holz. In diesem Wort liegt allein schon ein Fehler, denn um Bethlehem gab es keine richtigen Ställe. Die Tiere wurden zum Übernachten in Höhlen getrieben, wo ihnen in steinernen Futtertrögen Futter gegeben wurde. Das wurde später falsch interpretiert und man machte aus den steinernen Futtertrögen geflochtene Körbe, die man in Mitteleuropa zur Fütterung verwendet hatte. Hier soll nur ein kurzer Überblick über die wichtigsten Stationen des Krippenweges gegeben werden. Wer die Augen aufhält und sich Zeit nimmt, wird sicher alle Krippen in Bamberg entdecken. St. Elisabeth im Sand Hier befindet sich eine typische Bamberger Krippe, die in […]
Obere Sandstraße, 96049 Bamberg
Gleich nach dieser Figurengruppe kommen wir zum berühmten Bamberger Reiter. Diese Figur stammt aus den Jahren 1230 bis 1235 und der Künstler ist namentlich nicht bekannt. Man weiß nur, dass es sich um den sogenannten „Reitermeister“ gehandelt hat und dass er die Symbolfigur des tugendhaften, edlen, mittelalterlichen Ritters darstellen wollte. Weiterhin ist nicht bekannt, wen dieser Reiter eigentlich darstellen soll. Es gibt eine Reihe von Vermutungen, die sich von Kaiser Heinrich II. selbst, über König Philipp von Schwaben, bis zum Ungarnkönig Stephan, dem Schwager von Kaiser Heinrich, erstrecken. Die Wissenschaft nimmt heute an, dass es sich um den Ungarnkönig Stephan handelt, der auch heilig gesprochen worden ist. Dass es sich um eine solche Person handeln muss, zeigt der Baldachin, der über dem Reiter angebracht ist. Aus einer Dissertation über den Bamberger Dom geht weiterhin hervor, dass es sich bei dem Sattel, in dem der Reiter sitzt, um eine altungarische Form handelt, was ebenfalls ein Hinweis auf König Stephan sein dürfte. Bei dem Pferd ist interessant, daß hier eine der ersten Darstellung von Hufeisen mit Nägeln zu finden ist. Von manchen wird hier auch eine Darstellung der gesamten Welt gesehen. Der Dämon unten rechts stellt die Unterwelt dar, darüber kommt die […]
Domstraße, 96049 Bamberg
Im Mündungsbereich der Flüsse Baunach und Lauter in den Main im nördlichen Teil des Landkreises, ca. 15 km von Bamberg entfernt, liegt die kleine Stadt Baunach. Schon in prähistorischer Zeit war sie Teil eines Siedlungsgebietes, dessen Mittelpunkt der Staffelberg bildete. Durch das heutige Stadtgebiet führten schon zu frühgeschichtlichen Zeiten wichtige Handelsrouten vom Regnitzbecken nach Thüringen. Geschichte der Stadt Während der zweiten fränkischen Siedlungsperiode gründeten fränkische Grafen zwischen 650 und 750 n. Chr. den Ort und benannten ihn nach dem Fluss Baunach. Die erste urkundliche Erwähnung lässt sich auf das Jahr 802 n. Chr. datieren, das Stadtrecht wurde 1328 durch Ludwig den Bayern verliehen. Die geographische Lage der ca. 4000 Einwohner zählenden Stadt (mit Ortsteilen) spiegelt sich auch im Wappen wieder: drei silberne Bäche auf rotem Grund, die für die Flüsse Baunach, Lauter und Main stehen, sind belegt mit einem goldenen Hecht. Anfang des 19. Jhdts. wurden die fränkischen Gebiete Teil Bayerns. Eine Neuordnung des Landes führte dazu, dass Baunach das Stadtrecht aberkannt wurde. Die erneute Bezeichnung als „Stadt“ erfolgte im Jahre 1954 durch das Bayer. Staatsministerium des Innern. Sehenswertes Das Bauwerk der „Hölzernen Männer“ gilt als Wahrzeichen Baunachs. Ursprünglich stand es vor dem Kastenhof (heute Überkumstraße 46), in dem von […]
Bamberger Straße 1, 96148 Baunach
Der Weg führt uns nun weiter, am ehemaligen Kulturraum vorbei, zur Gaststätte Schlenkerla, wo das berühmte Rauchbier ausgeschenkt wird. Wie bereits erwähnt, hat Bier in Bamberg eine große Tradition. Es gibt lästerliche Zungen, die behaupten, dass Bamberg von drei Strömen durchflossen wird: Von der Regnitz, dem Main und dem Bier! Das ist sehr vereinfacht, enthält aber durchaus Wahrheiten. Es sei an dieser Stelle gleich auf ein Kuriosum hingewiesen: Der Bamberger geht nicht nur in den Keller hinunter, sondern auch auf den Keller hinauf! Warum? Die bekannten Bamberger Bierkeller befinden sich auf dem Stephansberg und der besteht aus sehr feinem Schwemmsandstein. Dieser wurde in früherer Zeit abgebaut und zu Reinigungszwecken verwendet und so entstanden nach und nach Höhlensysteme, die sich über etliche Kilometer und mehrere Stockwerke erstrecken. Die Temperatur in diesen Gängen liegt konstant bei ca. sieben bis acht Grad Celsius, der idealen Temperatur zum Lagern von Bier. So wurde dann das Bier in der Stadt gebraut, mit vieler Mühe in die Keller am Stephansberg verbracht, dort fertiggelagert und anschließend wieder in die Stadt geschafft. Irgendwann hatte jemand die Idee, dass man das Bier auch dort verkaufen könne, wo es gelagert wird und so entstanden die Bierkeller. Heute „lauert“ jedes Jahr […]
Stephansberg, 96049 Bamberg
Versteckt gelegen findet sich hier eines der schönsten Barockhäuser Bambergs. Es ist nach seinem Erbauer, Johann Ignaz Böttinger, benannt. Dieser war das Kind reicher, aber nicht adeliger Eltern und kam im Dienste des Bamberger Fürstbischofs Lothar Franz von Schönborn schnell zu hohen Ehren und großem Vermögen. Mit seinem Stadtpalais wollte der dies auch beweisen. Seine Erben hatten nicht so viel Erfolg. Das 1715 fertig gestellte Palais wurde 1785 verkauft und ging bis heute durch viele Hände. Um 1900 wurde das Haus dann sogar in Einzelteilen verkauft. Deshalb muss man heute, wenn man die Gartenfassade des Böttingerhauses bewundern möchte, im Luitpoldgarten in München den Bamberger Pavillon besuchen.
Judenstraße 14, 96049 Bamberg
Die Brauerei Klosterbräu ist die älteste noch erhaltene Brauerei der Stadt. Sie wurde bereits 1533 gegründet. Sie war lange im Besitz des Fürstbischofs und galt als fürstbischöfliches Braunbierhaus. Erst seit 1852 ist sie in Privatbesitz. Heute produziert die Familie Braun sechs verschiedene Biersorten, die täglich von 10 bis 23 Uhr probiert werden können. Besonders das Schwärzla kann Besuchern der Stadt ans Herz gelegt werden. Die Brauerei lag hier einst perfekt. Im Umfeld siedelten die Böttcher, die die Fässer herstellten, die Keller zur Lagerung des Bieres lagen auch nicht weit und in den Oberen Mühlen konnte das Getreide gemahlen werden. Die heutige Zehntscheune diente dabei als Lagerhaus und ist heute ein Glanzbeispiel für großartige Zimmermannskunst.
Obere Mühlbrücke 1, 96049 Bamberg
Die Stadt wurde bereits in einer zwischen 812-830 ausgestellten kaiserlichen Urkunde als Gusebach erwähnt und hat daher eine mehr als 1100 jährige Geschichte. Zu dieser Zeit gehörte die Siedlung zum Königshof Hallstadt. Im Jahre 1007 ging der Königshof Hallstadt mit seinen Besitztümern (darunter auch Güßbach) durch eine Schenkung Kaiser Heinrich II. in den Besitz der Bamberger Kirche. Im Jahre 1392 wurde Güßbach von der Pfarrei Hallstadt getrennt und erhält eigene Pfarrechte, nicht zuletzt durch die eigene Pfarrkirche St. Leonhard, die im 13. Jahrhundert entstand. Die Kirche besitzt einen gefächerten Hochaltar und ist mit Figuren reichlich ausgestattet. Chor und Langhaus werden von Spitzbogenfenstern gesäumt, die wahrscheinlich aus dem Jahre 1538 stammen. Chorbogen und Chorgewölbe können dem Barock zugeschrieben werden. Güßbach litt unter dem Dreißigjährigen Krieg, im Jahre 1633 wurden große Teile des Ortes durch die Schwedenkriege zerstört.
Kirchplatz 4, 96149 Breitengüßbach
Das „Tor zum Steigerwald“, wie Burgebrach gerne genannt wird, ist die älteste Siedlung im Ebrachgrund und wurde um das Jahr 814 vom Kloster Fulda gegründet. Zum ersten Mal erwähnt wurde Burgebrach unter dem Namen „Urbs Ebraha“ im Jahre 1023. 1290 ging es an das Kloster Ebrach über und wurde 1377 vom Bistum Würzburg für 5600 fl an das Bamberger Hochstift verkauft. 1472 erhält der Ort das Marktrecht, wonach jedes Jahr vier große Märkte abgehalten wurden, trotz denen Burgebrach jedoch nie reich wurde. Im Jahr 1480 erhält es sein eigenes Wappen (Siegel) und die Gemeinde wird selbstständig. Während der „Schönbornschen Zeit“ im 18. Jahrhundert erlebt die Stadt einen Aufschwung und viele Figuren und Denkmäler dieser Zeit sind heute noch erhalten. Die wichtige kirchliche Bedeutung Burgebrachs geht aus der Baugeschichte der Pfarrkirche St. Veit hervor, die Elemente aus der Gotik und aus dem Barock vereint. 1762 erhielt der Turm aus dem 13./14. Jahrhundert ein neues Dach und zwei Jahre später bekam sein Untergeschoss einen steinernen Mantel. Berühmte Bildhauer aus der Zeit nach 1700 sorgten für wertvolle Verzierungen. Auf dem Kirchplatz ist ein schöner spätgotischer Ölberg zu bewundern. Besonders sehenswert sind, neben der Pfarrkirche St. Veit, auch das historische Rathaus, das Pfarrhaus und […]
Hauptstrasse 3, 96138 Burgebrach
In den Naturpark Steigerwald ist der idyllische Marktfleck Burgwindheim mit seinen 1400 Einwohnern eingebettet. Die Geschichte des Ortes ist untrennbar mit dem 8 km weiter westlich gelegenen Kloster Ebrach verbunden. Im Jahre 1278/81 kamen Burg und Dorf, ursprünglich ein Lehensbesitz der Windecks, an das Kloster. Die Pfarrei wurde wohl im 13. Jh. Ebrach zugeschlagen. Um 1728 wechselte dann noch die Ebracher Kurie von Mönchherrnsdorf nach Burgwindheim über. Das Kloster Ebrach Es ist deshalb auch nicht weiter verwunderlich, wenn unsere Führung durch Burgwindheim mit dem ehemaligen Amtsschloss des Klosters Ebrach beginnt. Erbaut wurde es zwischen 1720 und 1725 wahrscheinlich unter der Regie von J. Dientzenhofer und B. Neumann. Die repräsentative Fassade des Gebäudes lässt sich durch dessen Lage zur alten Poststraße zwischen Würzburg und Bamberg erklären. Errichtet auf einer Terrasse über einem ehemaligen Sumpfgelände zeigt es einen doppelt T-förmigen Grundriss mit zweifacher Abstufung. Seine hohen Mansarddächer machen den Bau heimelig und geschlossen, während die Pilastergliederung und die Proportionen für Größe und Vornehmheit sorgen. Seit 1465 ist Burgwindheim als Wallfahrtsort bekannt Zu jener Zeit soll sich bei einer Corporis-Christi-Prozession die Monstranz ohne Zutun des Priesters und des Windes von selbst geöffnet haben und die heilige Hostie soll sich auf Erde herabgesenkt haben. […]
Hauptstraße 26, 96154 Burgwindheim
Die erste Siedlung im Tal der Itz trug den Namen „Trufalistat“ und war die Stätte der Trufali der Thüringer. Rätsel gab der genaue Standort auf, bis 1991 in der Nähe der Morizkirche ein Schläfenring gefunden wurde, den Historiker ins 9. Jahrhundert zurück datieren. Eher beiläufig erscheint der Name Coburg 1056 erstmals in den geschichtlichen Quellen. Veste Coburg Auf dem 464m hohen Dolomitfelsen steht die Veste Coburg weit über der Stadt Coburg. Während des Heiligen römischen Reiches Deutscher nation wurde die Festung zu einer der größten Burganlagen des Reiches ausgebaut. Die „Fränkische Krone“, wie die Veste Coburg heißt, war Jahrhunderte lang der Sitz von Herrschern. Martin Luther fand hier im Jahre 1530 eine Zufluchtsstätte. Aber auch andere Persönlichkeiten waren zu Gast auf der Burg, die mit ihren vielen Türmen, hohen Mauern und etlichen Bastionen beherrschend über der Stadt Coburg liegt. Auf der Veste Coburg stehend hat man einen hervorragenden und weiten Blick in alle vier Himmelsrichtungen. Auch die Kunstsammlungen der Burg sind einen Besuch wert. Schloss Ehrenburg Seit dem Jahre 1547 dient Schloss Ehrenburg als Residenz der Coburger Herzöge. 1543 ließ Herzog Johann eine dreiflügelige anlage errichten, die „Ehrenburg“ genannt wurde, da sie ohne Frondienste errichtet wurde. Herzog Johann Casimir erweiterte […]
Markt 1, 96450 Coburg
Der Georgenchor, vor dem wir jetzt stehen, stellt die späte Romanik dar. Der Peterschor auf der Südseite zeigt die frühe Gotik. Wir wenden uns jetzt den Portalen am Dom zu. Links am Georgenchor befindet sich die Adamspforte. Der Zackenfries deutet daraufhin, dass hier normannische Künstler am Werk gewesen sind. Auf beiden Seiten des Portales erkennt man kleine Steinsockel, auf denen früher sechs Figuren standen. Es handelte sich dabei um Kaiser Heinrich und Kunigunde, den Hl. Stephan und St. Petrus, sowie Adam und Eva, die beide nackt dargestellt waren, ein Novum in der damaligen Kirchenbaugeschichte. Der Name Adamspforte dürfte aber von einem früheren Bußritual herrühren, bei dem am Aschermittwoch die Büßer aus der Kirche ausgetrieben wurden, wie einst Adam aus dem Paradies. Außerdem war die Adamspforte auch eine frühere Gerichtsstätte, bei der vom Domdekan Recht gesprochen wurde. Interessant ist auch das Wappen über der Pforte. Es handelt sich dabei um das Wappen von Papst Johannes Paul II. Anlaß für die Anbringung dieses Wappens war die Verleihung des Titels „Basilica minor“ (kleine Basilika) an den Bamberger Dom am 01. Mai 1924. Schon Kaiser Heinrich II. hat den Bamberger Dom dem Papst direkt zum Schutz unterstellt und in unserer Zeit sind Gotteshäuser, die […]
Mittlerer Kaulberg 35, 96049 Bamberg
Rechts neben der Gnadenpforte kann man bei näherem Hinsehen drei kleine Metallknöpfe in der Mauer erkennen. Die meisten Besucher gehen daran achtlos vorbei, obwohl diese Knöpfe einer weiteren Erläuterung durchaus wert sind. Es dürfte sich um die ältesten bekannten europäischen Maßeinheiten handeln, die in dieser Form festgelegt wurden. Das große Maß mit 67 cm wird Domelle und das kleine Maß mit 26,8 cm Domfuß genannt. Mit einem Vielfachen dieser Maße wurde der Dombau durchgeführt und weiterhin dienten die so festgelegten Maße Domelle und Domfuß den Bürgern zum Nachmessen von gekauftem Tuch und Seilen. Bemerkenswert sind auch noch die zwei ehemaligen Löwenfiguren, rechts und links am Georgenchor. Diese Löwen stammen noch aus der Zeit des ersten Domes und sollten böse Geister und heidnisches Gedankengut von der Kirche fernhalten. Diesem Zweck dienten auch die Dämonenfratzen, die sich oben, an der Außenseite des Georgenchores befinden.
Domplatz 5, 96049 Bamberg
Die Altstadt von Ebern wurde einst von acht Türmen beschützt und mit dem Turm der Stadtpfarrkirche in der Mitte waren es neun, was das bekannte „Ebener Kegelspiel“ ergab. Der größte und schönste der Ebener Türme ist der Grauturm (41m). Im obersten Stockwerk kann man Wohnstube und Schlafraum eines Türmers aus früheren Jahren besichtigen. Zu jeder Viertel- und vollen Stunde spielt in der Laterne des Grauturms das Glockenspiel „Engel und Tod“. Das Rathaus Eine der schönsten Fassaden in ganz Ebern hat der dreistöckige Fachwerkbau des Historischen Rathauses. Das Erdgeschoss mit den vier steinernen Rundbögen, erbaut 1604, diente früher als Markthalle. Der Oberbau mit dem Fachwerksgiebel wurde 1690 errichtet. Das Glockentürmchen existiert seit 1835. Das Eyrichshofer Schloss Sehenswert ist auch der Renaissancebau aus dem 16. Jahrhundert des Eyrichshofer Schlosses. Das Schloss ist eine hübsche Zusammenstellung von Staffelgiebeln, Rundtürmen, Erkern und verschiedenartigen Dächern. Im Giebelfenster eines Treppenturms steht die Büste eines bärtigen Mannes, der scherzhaft „Bartele vom Eyrichshof“ genannt wird. Man sagt, dass ein ehemaliger Schlossherr diese Figur als ein mahnendes Abbild zur Beaufsichtigung der Bediensteten dort platziert habe. Die große Parkanlage des Schlosses lädt zum Spazieren ein. Ferner sollte man die Schlosskirche mit dem schönen Barockportal gesehen haben. Das Ämtergebäude Der mächtige […]
Rittergasse 3, 96106 Ebern
Natur und Kunst gehen in Ebrach eine innige Verbindung ein. Die Marktgemeinde und ihre Ferienorte Eberau, Großbirkbach, Großessingen und Neudorf liegen eingebettet in den Naturpark Steigerwald. Auf Rundwanderwegen kann der Buchenwald mit Waldspielplatz, Naturlehrpfad und 200 Jahre alten Baumriesen erschlossen werden. Die Geschichte Im Jahre 1127 gründete der Edle Berno, ein Verwandter der Hohenstaufen, in den sumpfigen Waldgebieten des oberen Steigerwaldes ein Kloster des Zisterzienserordens, der sich die Urbarmachung des Landes zur Aufgabe gemacht hat. Die Besiedlung erfolgte von Morimond aus, 1134 erfolgte die Weihe der ersten Kirche. In eine hohe Talmulde eingebettet liegt die prachtvolle Klosteranlage, ein Unikum unter den fränkischen Baudenkmälern. Hat die Klosterkirche (jetzt Pfarrkirche) St. Maria, Johannes Ev. und Nikolaus am Äußeren noch teilweise romanische Gepräge, so gilt das Innere als das bedeutendste Werk der deutschen Frühgotik – trotz schweren Eingriffen im 18. Jahrhundert. Ebrach erleben Berühmt ist auch die herrliche, farbprächtige Fensterrosette, eine Nachbildung der Rosenfenster an den Querschiff-Fronten der Pariser Notre-Dame. Hier findet auch der Ebracher Musiksommer mit seinen zahlreichen Konzerten im Kaisersaal, der Klosterkirche und im Abteigarten, statt. Daneben bietet Ebrach ein Freizeitangebot von Tennis über Minigolf bis zu Radfahren und Wandern. Kulinarische Köstlichkeiten wie Karpfen, Frankenwein oder Zwetschgentorte stehen außerdem auf dem […]
Rathausplatz 2, 96157 Ebrach
Nach dem Kaisergrab führt uns nun der Weg zu einer Figurengruppe, die sich an der östlichen Seite der Chorschranken des Georgenchores befindet. Bei der ersten Frauenfigur handelt es sich um die Ecclesia, die das siegreiche Christentum bzw. das Neue Testament verkörpert. Die andere Figur stellt die Synagoge dar, das Alte Testament. Die Synagoge hat die Augen verbunden, sie verschließt sich vor der neuen Lehre, weiterhin ist der Stab der Herrschaftsfahne, den sie mit der rechten Hand hält, zerbrochen. Die Gesetzestafeln, die in der linken Hand gehalten wurden, gleiten zu Boden und zerbrechen. Diese beiden Figuren stellen ebenso bedeutende Plastiken aus dem 13. Jahrhundert dar. Nach den beiden Frauen erkennt man Abraham mit den glücklichen Seelen der Menschen im Schoß und als letzte Figur kommt noch der Posaunenengel, der zum Jüngsten Gericht bläst. Diese vier Figuren befanden sich bis zum Jahr 1936 an der Außenseite des Fürstenportales.
Domplatz 5, 96049 Bamberg
An den Seiten des Grabmals sind nun Szenen aus dem Leben der Kaiserin und des Kaisers dargestellt. Riemenschneider hat bei diesen Darstellungen die jeweilige Bekleidung und die Gerätschaften den zeitlichen Verhältnissen angepasst und die Wallfahrer und Pilger, die zum Kaisergrab kamen, konnten praktisch ihnen vertraute Verhältnisse wahrnehmen. Weiterhin hat der Künstler bei den ersten drei Bildern den Versucher, den Teufel, mit ins Spiel gebracht. Pflugscharprobe Beginnen wir nun zunächst mit der sogenannten Pflugscharprobe, einem Gottesurteil. Wir sehen auf dem Bild links den Kaiser und rechts die Kaiserin. Zwischen beiden steht ein jüngerer Mann, der einen trennenden Part und somit den Teufel darstellt. Was war hier geschehen? Kaiser Heinrich, der ja als Regent viel unterwegs war, wurde eines Tages zugetragen, daß ihm die Kaiserin während seiner Abwesenheiten untreu geworden sein soll. Bei dem Zuträger könnte es sich um den jungen Mann in der Mitte gehandelt haben. Die Kaiserin hat nun ein Gottesurteil über sich ergehen lassen. Sie lief über glühende Pflugscharen und nach der Überlieferung soll sie das unverletzt überstanden haben. Hierzu muß gesagt werden, dass jemand, der über glühende Pflugscharen läuft, Verbrennungen an den Füßen hat. Diese wurden aber verbunden und blieben über die symbolhafte Reihe von 3,6 oder 9 […]
Domplatz 5, 96049 Bamberg
Eltmann gedieh unter der Pfandherrschaft der Amtsverwalter auf der Wallburg so weit, dass es 1335, am Dienstage nach Obersten (= Drei Könige), also am 10. Januar 1335, auf Vorschlag des Bischofs Hermann II. durch Kaiser Ludwig dem Bayern (1314-1347) die Stadtrechte verliehen bekam und damit weitere Bedeutung im Obermaingebiet gewann. Durch die Verleihung der Stadtrechte erhielt Eltmann das Recht, ein eigenes Stadtwappen zu führen. Als um 640 zum Schutz gegen die in die Maingegend vordringenden Slawen ein fränkisch-thüringisches Herzogtum gegründet wurde, gewann das Castell Altimoin als wichtiger Grenzstützpunkt am Obermain große Bedeutung. bereits für das 8. Jahrhundert wurde es als fränkisches „castellum munitissimum“ (bedeutet: sehr gut befestigtes Castell) beschrieben. Demnach musste das frühe „Altimoin“ 100 Familien mit ihren Wohnungen bzw. Bauernhöfen umschließen. Weitere Sehenswürdigkeiten in Eltmann sind zum Beispiel die Ölbergkapelle, die Kreuzkapelle, die Stadtpfarrkirche, die Wallburg oder der Wallburgturm. Auch für Wanderungen ist der angrenzende Steigerwald hervorragend geeignet.
Marktplatz 1, 97483 Eltmann
Forchheim ist eine der ältesten Kulturstätten in Nordbayern. Es ist eine merowingische Gründung noch vor dem Jahr 800 und diente als Oststützpunkt der Franken. Bedeutung erhielt Forchheim erstmals, als es im böhmischen Krieg 805 als Etappenhauptstation genutzt wurde. Doch fanden hier auch bis zum Jahre 1149 immer wieder Reichsversammlungen statt. Mit der Gründung des Bistums Bamberg durch Heinrich II. war Forchheim ein Teil Bambergs geworden und diente als Südfestung. Der Heilige Otto (1102-1139), Bischof von Bamberg, hat hier sein „Steinernes Haus“ und die Marienkapelle errichten lassen. Im Markgrafenkrieg 1552 wurde die Stadt geplündert, im 30jährigen Krieg wiederholt belagert, aber nie eingenommen. Wirtschaftlich bedeutend war Forchheim wegen seiner Erzgießereien. Heute hat Forchheim eine der schönsten Altstädte Bayerns zu bieten. Vor allem der Rathausplatz und sein rechteckiger Giebelbau mit Uhrtürmchen lässt einen über die Fachwerkkunst staunen. Die Pfarrkirche St. Martin Auch die erste Pfarrkirche von Forchheim geht auf eine merowingische Gründung zurück, sie wurde 890 zu ersten Mal auf einer Urkunde erwähnt. Geweiht ist sie dem Heiligen Martin, er ist der Nationalheilige der Franken. Der Baustil ist grundsätzlich gotisch, die Kirche steht aber noch auf romanischen Grundfesten. Zur Pfarrei gehört ein von Lupold von Bebenburg gegründetes Kollegialstift. Die Pfalz Es ist sehr […]
Hauptstraße 24, 91301 Forchheim
Die Mönche auf dem Michaelsberg haben nachweislich bereits im Jahr 1122 Bier gebraut, sie brauchten ja eine kräftigende, flüssige Nahrung zum Überwinden der Fastenzeit, da die Aufnahme fester Nahrung während dieser Zeit untersagt war. Der Eingang zum Brauereimuseum Das Kloster wurde im Jahr 1803, im Zuge der Säkularisierung, aufgehoben. Heute sind darin ein Altersheim und zwei Gaststätten untergebracht. In den Räumen der ehemaligen Brauerei befindet sich das Fränkische Brauereimuseum mit Exponaten aus der Bamberger Braugeschichte, sowie der des näheren und weiteren Umlandes. Zu empfehlen ist auch ein Spaziergang auf die Terrasse des Michaelsberges, von der aus man einen wunderschönen Blick auf die Altstadt hat. Aus Liebe zur Brautradition gründeten einige Braumeister 1979 den Förderverein „Fränkisches Brauereimuseum in der Bierstadt Bamberg“. Schließlich hat der Landkreis Bamberg die größte Brauereidichte der Welt aufzuweisen und wo sonst wäre solch ein Museum wohl besser beheimatet als in einem dicht besiedelten Brauereitraditionsgebiet. Über viele Jahre hinweg sammelte man engagiert Exponate aus dem Brauereihandwerk im fränkischen Raum. Bereits die Eingangshalle des Museums entführt einen in das Herzstück einer Brauerei, nämlich in ein altes Sudhaus mit Sudkessel und Läuterbottich. Auf dem Weg in die unteren Gewölbe sieht man auf einer beleuchteten Schautafel den Werdegang des Bieres. Aber […]
Michelsberg 10f, 96049 Bamberg
An der Verbindungsstraße zwischen Litzendorf und Geisfeld liegt der wohl schönst keltische Friedhof Oberfrankens. Von den ursprünglich mehr als 50 Grabhügeln liegen noch 33 im angrenzenden Wald. Die Hügel waren Grabmonumente frühkeltischer Bauern, deren Größe und Ausstattung die soziale Stellung der Verstorbenen anzeigen. Einige Hügel erreichten eine Höhe von 4 m und wurden von einer Steinstele gekrönt. Der Hügelfuß, der bis zu 25 m Durchmesser betragen konnte, war von einem Steinkranz umgeben, um eine Grenze zwischen den Lebenden und den Toten zu markieren. Als der Friedhof um 700 v. C. angelegt wurde, weihte man ihn wohl mit einem kleinen Heiligtum ein, das aus zwei konzentrischen Kreisgräbern bestand. Während des 7. Jahrhunderts v. C. verbrannte man die Toten am Bestattungsplatz auf einem Scheiterhaufen und setzte die Asche-Urnen in den geräumigen hölzernen Grabkammern bei, die man als Wohnung der Toten verstand. Zahlreiche Keramikgefäße, in denen sich auch Speise und Trank für ein Gastmahl mit verstorbenen Ahnen im Jenseits befand, sowie ein wenig persönlicher Bronzeschmuck vervollständigten die Grabausstattung. Nur den Häuptlingen legte man die seltenen Schwerter als Zeichen ihres Ranges in das Grab. Während des 6. Jahrhunderts v. C. ging man zur Körperbestattung über, wobei in viele der bereits vorhandenen Hügel erneut Gräber […]
Staatsstraße Litzendorf - Geisfeld, 96123 Litzendorf
Wir verlassen den Dom und ein kurzer Blick fällt noch zurück auf das Diözesanmuseum, in dem Reste des Domschatzes, der Sternenmantel Kaiser Heinrichs, sowie weitere, sakrale Gegenstände ausgestellt sind. Am Langhaus des Domes fällt sofort das Fürstenportal auf, das von den insgesamt vier Portalen am schönsten ausgestaltet ist. Im Trichtergewände stehen die Apostel auf den Schultern der Propheten und im Tympanon ist das Jüngste Gericht zu sehen. In der Mitte sitzt Jesus, der Weltenrichter, vor ihm steigen die Menschen aus den Gräbern. Links von Jesus befinden sich die Seligen, die in den Himmel kommen, rechts kann man die Verdammten erkennen, die vom Teufel mit einer Kette in die Hölle gezogen werden. Die Verdammten, unter denen sich auch ein Bischof, ein König und ein reicher Mann mit Geldsäckel befinden, lachen zwar, es ist aber ein schmerzliches Lachen. Auf ein Detail sei aufmerksam gemacht. Der König hinter dem Teufel macht zu diesem mit der rechten Hand eine Malefiz-Abwehrgeste, welche ihm aber nichts nützt, auch er muß in die Hölle einfahren. Auch an diesem Portal ist ein Übergang in den Stilrichtungen zu erkennen. Von links nach rechts zieht sich der Wechsel von der Romanik zur Gotik hin. An beiden Seiten des Fürstenportals befinden […]
Domplatz 5, 96049 Bamberg
Wir verlassen jetzt den Kranen und gehen über die Fischstraße zum Grünen Markt, den man als Mittelpunkt des städtischen Lebens bezeichnen kann. In früherer Zeit wurde hier das grüne Gemüse verkauft. Ein kleiner Brunnen vor dem Kaufhaus Karstadt erinnert an die Marktfrauen, die hier ihre Waren feilboten. Ein markanter Punkt ist natürlich der „Gabelmann“, der prädestinierte Treffpunkt von Bamberg. Ursprünglich stand hier ein fahnentragender Brunnenmann, vermutlich der Ritter St. Georg, dann wurde im Jahr 1698 der Neptunsbrunnen geschaffen und der Dreizack, den die Figur in der linken Hand hält, wurde umgangssprachlich zur Gabel und so erhielt der Wassergott Neptun seinen besonderen Namen in Bamberg. Zum Platz des „Gabelmannes“ sei noch angemerkt, daß sich hier der frühere Pranger befand. An einem Schandpfahl wurden Missetäter angekettet und dem Gespött der Leute ausgesetzt. Es handelte sich also um eine der frühen Gerichtsstätten für die sog. „kleine Kriminalität“.
Grünen Markt, 96047 Bamberg
Direkt am Mühlgraben gegenüber von Schloss Geyerswörth befinden sich mehrere Gerberhäuser. Die Gerber zählen in Bamberg zu den ältesten Handwerkern, sie wurden bereits 1306 schriftlich nachgewiesen. Es gab sowohl Weissgerber als auch Rotgerber. Die Weissgerber stellten feine Ledersachen, wie Handschuhe, her, die Rotgerber produzierten die gröberen Ledersachen. Auf den langen Holzbalkonen und auf den Trockenböden wurden die gegerbten Felle und Häute zum Trocknen aufgespannt. Heute betreibt man das Handwerk der Gerberei mit chemischen Wirkstoffen, damals nutzte man vor allen Dingen Lohe, also Baumrinden, in die die gesäuberten Tierfelle eingelegt wurden. Hierfür wurde gemahlene Baumrinde, meist von Eichen, zusammen mit Wasser in die Lohgruben eingelassen und immer wieder erneuert. Erst nach einem Zeitraum von bis zu drei Jahren konnten die Felle getrocknet werden.
Kleberstraße 27, 96047 Bamberg
Einen der schönsten Ausblicke auf die Stadt bietet der Geyerswörthsteg. Auf der einen Seite blickt man auf das Alte Rathaus, die andere Seite lässt einen die erhaltenen Mühlen von Bamberg überblicken. Einst gab es in Bamberg drei Mühlenviertel. Die Fischmühlen stehen heute nicht mehr, nur die Unteren und die Oberen Mühlen sind erhalten. Das Mühlwesen in Bamberg wird bereits 973 schriftlich erwähnt, die Unteren Mühlen mit der Brudermühle existieren sicherlich schon seit dem 11. Jahrhundert an dieser Stelle. Selten wurde hier nur Mehl gemahlen, in einer katholischen Stadt wie Bamberg waren auch etwa pflanzliche Öle gefragt. Bis ins 18. Jahrhundert durfte man in den Fastenzeiten vor Ostern und Weihnachten nämlich keine tierischen Fette zu sich nehmen, also auch keine Butter. Gebacken und gekocht wurde also nur mit Öl. In späterer Zeit wurden die Mühlen dann auch zur Stromerzeugung oder als Schleifmühlen genutzt. Bamberger Firmen – wie etwa Rupp + Hubrach – haben hier ihre Anfänge. Heute befinden sich in den alten Mühlen oft noch kleine Wasserkraftwerke, sonst aber werden sie als Wohnhäuser, Studentenwohnheime, Hotels und Restaurants genutzt
Geyerswörthsteg, 96047 Bamberg
Der zentrale Platz in der Bamberger Fußgängerzone ist der Grüne Markt. Dort finden sich Kaufhäuser, der Gabelmann, die Martinskirche, Cafés und Restaurants, sowie natürlich Marktstände mit allem, was die jeweilige Jahreszeit an frischem Obst und Früchten hergibt. Wer ein Faible für Mundart hat, kann hier am ehesten den Bamberger Dialekt studieren, so mancher Neu-Bamberger ist an „Rodarum“, „Gelbarum“ und „Örpfeln“ gescheitert. Die Übersetzung liefern wir auf Anfrage…
Grüner Markt, 96047 Bamberg
Neben Forchheim zählt Hallstadt zu den ältesten Ortschaften in der Region. Der Legende nach soll der Franken-Apostel Kilian dort um das Jahr 654 nach Christus gepredigt haben. Die erste urkundliche Erwähnung als Königshof, des fünf Kilometer nördlich von Bamberg gelegenen Ortes, findet sich zwischen 741 und 747. In einer Urkunde Karls des Großen von 805 lässt sich die Bedeutung Hallstadts als Etappenstation gegen die Wenden herauslesen, weshalb die Vermutung nahe liegt, dass sich eine der 14 Slawenkirchen Karls hier befand. Im Jahre 1007 schenkte Kaiser Heinrich ?? Hallstadt an Bamberg und 1013 wurde die Pfarrei von Würzburg losgelöst und zur Oberpfarrei ernannt. Die wechselvolle Geschichte des Ortes spiegelt sich auch in dem Einfall der Hussiten (1430) und in der Niederbrennung durch den Schwäbischen Bund (1525) wieder. Das Stadtrecht selbst geht lediglich erst auf das 1954 zurück. St. Kilian Die katholische Pfarrkirche St. Kilian, deren heutiger Bau dem der Nürnberger Frauenkirche sehr ähnelt, war wahrscheinlich eine jener 14 Slawenkirchen Karls des Großen. Aufgrund zahlreicher Umbauten beinhaltet sie Elemente vom 14. bis zum 20. Jahrhundert. Die letzte, 1933 vorgenommene Baumaßnahme, hatte die Verlängerung der gotischen Hallenkirche zum Ziel und zerstörte damit die ursprünglich schöne Fassade. Die Ausstattung im Innern stammt überwiegend aus […]
Mainstraße 2, 96103 Hallstadt
In den Jahren 1102 bis 1139 war Otto der Heilige Bischof von Bamberg. Er blieb aber auch nach dieser Zeit dem Kloster Michaelsberg eng verbunden und ist dort schließlich auch im Chor der Kirche begraben worden. Bischof Otto d. Hl. gilt als einer der „Väter“ des Wormser Konkordats von 1122, mit dem der Investiturstreit zwischen Kaiser und Papst beigelegt wurde. Bei diesem Streit ging es darum, wer das Recht hatte, die Bischöfe einsetzen zu dürfen. Die Urkunde des Wormser Konkordats wurde von Otto mit den Worten abgeschlossen: Er gab dem Kaiser, was des Kaisers ist und Gott, was Gottes ist. Bischof Otto führte auch Missionsreisen durch. So auch in den Jahren 1124 und 1127 nach Pommern. Er trug deshalb auch den Beinamen „der Pommernapostel“. Otto der Heilige wurde später bei Schmerzzuständen angerufen und hier insbesondere bei Hundebissen. Auch zur Linderung oder Heilung anderer Krankheiten mußte und muß noch heute der Heilige Otto herhalten. Man hat in dem Grabmal eine Öffnung angebracht, durch die sich kranke Leute zwängen können. Es herrscht hier die Auffassung, daß man beim Durchkriechen von Rückenleiden befreit wird oder sie erst gar nicht bekommt. Interessanterweise gibt es in Österreich ein ähnliches Vorgehen. Im Ort St. Thomas, in […]
Michelsberg 10, 96049 Bamberg
Wie alle im Bereich des Überschwemmungsgebiets der Insel liegenden Teile der Stadt war der Heumarkt früher ursprünglich im wesentlichen ein See. Die erste Stadtmauer Bambergs verlief in diesem Bereich von Süden her durch den Bereich des Burgershofes kommend, im Bereich des heutigen Heumarktes nach Osten abknickend weiter in die heutige Fleischstraße hinein. Die Außenwand des Jesuitenkollegs zur Fleischstraße markiert noch heute den Verlauf der Mauer ebenso wie der alte Turm im Burgershof. Wie die Bezeichnung widerspiegelt, bestand die Bedeutung des Platzes in der Funktion des Handelsortes für Heu. Also eine wichtige, zentrale Handelsfunktion. Bereits im vergangenen Jahr wurde einiges für eine bessere Aufenthaltsqualität am Heumarkt getan: Fünf Feldahornbäume und drei großkronige Platanen wurden gepflanzt, Sitzbänke vor der Mauer neben dem Cafe und an der Botero-Skulptur errichtet. Der kolumbianischen Künstler Botero hatte bis Anfang 1999 insgesamt 15 Bronze-Figuren im Stadtbereich ausgestellt. Die Kunstwerke waren in Bamberg sehr umstritten, viele konnten sich mit der drallen Fülle der hauptsächlich weiblichen Körper nicht anfreunden. Eine Bürgerinitiative versuchte, Gelder für einen Ankauf der Europa zu bekommen, und letzten Endes reichte es für eine Botero-Figur, die „Frau mit Frucht“, die nun am Heumarkt steht.
Heumarkt, 96047 Bamberg
Bereits im 9./10. Jahrhundert wurde die Gegend um Hollfeld erschlossen. Erstmals wurde der Name in einer Urkunde Kaiser Heinrichs II. 1017 genannt. Das Dokument bezeugt die Übereignung des Ortes an das Bistum Bamberg. 1329 erfolgte die Stadterhebung, was auf eine frühe wirtschaftliche Bedeutung hinweist. Hollfeld war auch ein äußerer Stützpunkt Bambergs gegen das markgräfliche Bayreuth. 1803 wurde Hollfeld im Zuge der Säkularisierung Bayern zugeschlagen. Der Name Hollfeld stammt von dem Begriff „Holl“=Quelle, da auf den Hochflächen der fränkischen Schweiz Quellen sehr selten waren. Die Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt Die Ursprünge dieser Kirche reichen ins 11./12. Jahrhundert zurück. 1778 bis 1781 folgte allerdings aufgrund der Baufälligkeit der mittelalterlichen Kirche ein barocker Neubau. Die Ausstattung ist größtenteils einheitlich und aus der Zeit des Baus. Nur drei Altäre aus der Dominikanerkirche in Bamberg sind dort zusätzlich zu finden. Der Gangolfs-Turm Der 33 Meter hohe Turm der Gangolfskirche ist das Wahrzeichen der Stadt. Der viereckige Turm mit hölzernem Wehrgang und Türmerwohnung war ursprünglich ein Befestigungsturm. Aus Geldmangel wurde er zum Kirchenturm umfunktioniert. Die angebaute Kirche wird heute als Ausstellungsraum genutzt. Das Gebäude stammt aus dem 18 Jahrhundert, geht aber in seinen Ursprüngen zurück auf das 11. Jahrhundert. Die Salvatorkirche Diese 1704 von Johann Ludwig Dientzenhofer […]
Marienplatz 18, 96142 Hollfeld
Ein besonderes Bamberger Kleinod (in spe) ist die Johanniskapelle am Stephansberg. Nach 200 Jahren Verfall und Fremdnutzung bemühen sich die Bürger nun um eine Restaurierung und Nutzung als Kulturzentrum. Nach vermuteten Vorgängerbauten aus den Anfangszeiten des Christentums wurde die Kapelle im 14. Jahrhundert gebaut. Erstmalig urkundlich erwähnt wurde sie 1343. Sie war die Pfarrkirche am Stephansberg und diente den Bürgern als Gemeindegotteshaus, nachdem die Stephanskirche als Stiftskirche nicht für eine solche Nutzung ausgelegt war. Im Barock restaurierte man die Kapelle und stattete sie reichlich aus. Eine Wende brachte die Säkularisation – die Gemeindeglieder wurden der Oberen Pfarre zugeschlagen, die Johanniskapelle verlor ihre Funktion. 1804 wurde die Ausstattung versteigert, der Kirchenraum profan genutzt. Später verwendete man die Räumlichkeiten als Bierkeller der Brauerei „Zum Steinernen Haus“. Der gesamte Stephansberg mit seinen Kellergewölben wurde im Zweiten Weltkrieg für kriegswichtige Produktion genutzt, die Kapelle wurde miteingebunden. In und unter ihr baute die Firma Wieland Feuerleitsysteme für Flugzeuge. Die Umbauten brauchten drei Stockwerke und brachten viele weitere Einbauten in den Kirchenraum mit sich – er ist heute kaum mehr als solcher zu erkennen.
Stephansberg, 96049 Bamberg
Wir stehen nun vor dem Kaiserdom, der neben den Domen in Mainz, Speyer und Worms eines der ehrwürdigsten Denkmale des Mittelalters darstellt. Geweiht ist der Dom dem Hl. Petrus und St. Georg. Wie anfangs schon erwähnt, hat Kaiser Heinrich bereits im Jahr 1004 mit einem Dombau begonnen. Dieser erste Dom brannte dann im Jahr 1081 nieder, der Folgebau wurde im Jahr 1185 ebenfalls durch einen Brand zerstört. In den Jahren 1215 bis etwa 1250 (endgültige Fertigstellung) erfolgte der dritte Dombau, wobei man sich wieder an die ursprüngliche Grundform des alten Heinrichsdomes hielt. Die genannte Bauzeit stellt auch einen Übergang in der Stilrichtung dar, nämlich von der Romanik zur Gotik.
Domplatz, 96049 Bamberg
Wir kommen nun zum Kaisergrab, in dem Heinrich und Kunigunde zur letzten Ruhe gebettet sind. Zunächst jedoch noch einige Anmerkungen zu Heinrich II. Er wurde 1002 zum deutschen König und im Jahr 1014 zum Kaiser des Heiligen Römischen Reiches deutscher Nation gewählt. Bamberg war während seiner Regentschaft die Hauptstadt des Reiches, wobei natürlich gesagt werden muß, daß die früheren Herrscher fast permanent in ihrem Reich unterwegs waren und in den jeweiligen Pfalzen Hof hielten. Im Jahr 1024 verstarb Heinrich in seiner Pfalz Grona bei Göttingen im Alter von 51 Jahren. Die Kaiserin zog sich nach dem Tod ihres Gemahls in das von ihr gestiftete Kloster Kaufungen bei Kassel zurück und verstarb im Jahr 1033. Die Ehe der beiden war kinderlos und als Erben hat Heinrich die Kirche eingesetzt. Die Heiligsprechung Heinrichs erfolgte im Jahr 1146, die der Kunigunde im Jahr 1200.Das Kaisergrab ist von dem Würzburger Künstler Tilman Riemenschneider geschaffen worden. Riemenschneider erhielt dazu den Auftrag von Bischof Groß von Trockau und die Fertigungszeit erstreckte sich von 1499 bis 1513. Bei dem verwendeten Material handelt es sich um gelblichen Treuchtlinger Juramarmor. Der Künstler hat oben auf der Deckplatte das Kaiserpaar im Krönungsornat dargestellt, wobei allerdings eine Besonderheit festzustellen ist. Normalerweise […]
Domplatz 5, 96049 Bamberg
Ungefähr in der Mitte des Kaulbergs, oberhalb der Oberen Pfarre, steht das ehemalige Kloster St. Theodor, das die Karmeliten nach Übergabe des Klosters in der Innenstadt an die Jesuiten Ende des 16. Jahrhunderts erhielten. Der Bau selbst wurde während der Regierungszeit von Bischof Otto I. begonnen (1102 – 1139). Unter Bischof Eberhard II. (1146 – 1170) wandelte man das Kloster aus politischen Gründen in ein Zisterzienserinnenkloster um. Seit dem 14. Jahrhundert zeichnete sich der Niedergang des Klosters ab, während der Reformationszeit wurde es 1554 schließlich aufgelöst. Am 17. März 1589 vollzog sich dann der Umzug der Karmeliten in das leerstehende Gebäude. Die Zeit der Säkularisation brachte die erneute Auflösung des Klosters im Jahr 1803. Knappe 100 Jahre später, am 2. November 1902 kauften die Karmeliter das Kloster von der Stadt Bamberg zurück. Unter den Nazionalsozialisten wurde vergeblich versucht, das Kloster 1941 erneut aufzulösen. Bevölkerung und Bischof retteten die Karmeliter. Die Kirche erscheint als Barockbau, jedoch sind große Teile des Mauerwerkes noch mittelalterlicher Herkunft. Die ehemalige Westfassade beherbergt das älteste Kirchenportal Bambergs und dokumentiert die Einordnung als eines der wichtigsten romanischen Zeugnisse der Stadt. Ebenfalls ein Kunstwerk ist die Renaissancefassade im Osten. Der Kreuzgang liegt etwa 5 m über dem Bodenniveau […]
Karmelitenplatz 1, 96049 Bamberg
Der Katzenberg stellt die Verbindung zwischen Sandgebiet und Domberg her. Der Name „Katzenberg“ ist auf die früheren Geschütze, die Feldschlangen und Feldkatzen, die zur Verteidigung der Domburg dienten, zurückzuführen. Auf der rechten Seite finden sich einige der schönsten Bürgerhäuser der Stadt. Bemerkenswert ist das Haus Nr. 2, das ein lateinisches Chronogramm aus der Zeit kurz nach dem Dreissigjährigen Krieg beinhaltet: PAX HVIC DOMVI SALVS VIVENTIBVS ET HABITANTIBVS IN EA: „Friede sei diesem Haus und Heil den Menschen, die in ihm leben und wohnen“ Entnimmt man der Inschrift die lateinischen Zahlzeichen, ergibt sich das Jahr der Inschrift: X + VI + C + D + MVI + LV + VI + V + I + V + I + I + V + I 10 + 6 + 100 + 500 + 1006 + 55 + 6 + 5 + 1 + 5 + 1 + 1 + 5 + 1 = 1702 Das Haus, auch bekannt als Scheiner’s Gaststuben, besitzt im Obergeschoss wertvolle Stuckdecken mit Akanthus- und Muschelwerk, die Johann Jakob Vogel zugeschrieben werden. Die Hausnummer 5 war bereits im Mittelalter (12. Jh.) eine Stätte der Lederherstellung und -verarbeitung. Die bereits erwähnten Scheiner’s Gaststuben beherbergten lange Zeit ein überregional bekanntes […]
Katzenberg, 96049 Bamberg
Die Gemeinde Kirchehrenbach gehörte vor 1000 Jahren einer unbekannten adeligen Grundherrschaft. Eine erste urkundliche Erwähnung Kirchehrenbachs erfolgte 1089. Später geben sich die Kirchehrenbacher eine erste Dorfordnung. Kurz danach ist die Existenz einer Schule urkundlich gesichert. Schon im Jahre 1500 wurde der Chor der Vorgängerkirche des heutigen Gotteshauses gebaut. Im 16. Jahrhundert verfügt Kirchehrenbach de facto über die Rechte des Marktes. Auch wird der Kirchturm aufgestockt und erhält seine heutige Gestalt. Im Jahre 1624 wohnten 726 Einwohner in 137 Häusern. Damit gehört der Ort zu den größten im Hochstift Bamberg. Pfarrkirche St. Bartholomäus Der barocke, nach Süden gerichtete Kirchenbau aus unverputzten Sandsteinquadern liegt auf einer sanften Erhöhung inmitten des Ortes; er umfasst ein einschiffiges Langhaus zu drei Fensterachsen und einen gering eingezogenen Chor mit dreiseitigem Schluss. Durch eine Freitreppe erschlossen, erhebt sich die Fassade monumental in drei Geschossen. Im Giebelfeld prangt das Wappen des Bamberger Fürstbischofs Adam Friedrich von Seinsheim; in den Seitennischen stehen die Sandsteinfiguren des Heiligen Bartholomäus und Katharina. Im Winkel zwischen dem mittelalterlichem Turm und dem barocken Chor ist die einstöckige Sakristei eingefügt. Das Walberla Bekannt ist Kirchehrenbach auch für sein „Walberla. Selbst das „Hohle Loch“ hat seine eigene Geschichte. So soll am Osthang des Walberlas, ein riesengroßer […]
Hauptstr. 53, 91356 Kirchehrenbach
Die Fischerhäuser auf dieser Regnitzseite haben die Bezeichnung „Klein Venedig“ erhalten. Die meisten dieser Häuser weisen lange Holzbalkone auf. Dort wurden die Netze und Fischereigeräte getrocknet, denn Wiesen vor den Häusern waren ja nicht vorhanden. Es stellt sich die Frage, ob diese Häuser, die ja unmittelbar am Fluß stehen, nicht hochwassergefährdet waren oder sind? In früherer Zeit ja, denn die Regnitz war ein sehr lebendiger Fluß, der oft Hochwasser führte und viele Überschwemmungen in der Stadt verursachte. Gerade am Kranen und in dessen näherem Bereich kann man an manchen Häusern Hochwassermarken sehen, die teilweise mannshoch eingelassen sind. Eines der schlimmsten Hochwasser erlebte Bamberg im Jahr 1784. Ein fürchterlicher Eisgang zerstörte die gesamte Untere Brücke und riss die Brückenbogen mit sich. Von den Statuen auf der Brücke blieb nur die Kaiserin Kunigunde übrig, die genau hinter dem Alten Rathaus stand und von diesem geschützt wurde. In der heutigen Zeit gehören Hochwasser der Vergangenheit an. Man hat im Stadtteil Bug, also flußaufwärts vor dem Stadtbereich, ein Wehr gebaut, das bei Hochwasser geschlossen wird und nur die normale Wassermenge durchläßt. Das überschüssige Wasser fließt über einen Seitenkanal in den rechten Regnitzarm, der hier gleichzeitig ein Stück des Main-Donau-Kanals darstellt. Dort sind die Ufer […]
Fischerei 31, 96047 Bamberg
Fünf Kilometer südöstlich von Lichtenfels befindet sich das ehemalige Zisterzienserkloster Langheim. Seine Anfänge gehen auf das Jahr 1132 n. Chr. zurück und sind untrennbar mit dem Namen des Heiligen Otto verbunden. Nachdem die Bamberger Ministerialen, die Gebrüder Hermann, Wolffram und Gundeloch jenes Gebiet schenkten, legte Otto am 1.08.1032 den Grundstein für Kloster und Kirche. Chronik der Abtei Auch die Geschlechter der Meranier, Orlamünder und Truhendinger betätigten sich als große Stifter, weshalb die Kirche Ottos im Jahre 1154 geweiht werden und die folgenden Klostergebäude wahrscheinlich um 1193 vollendet werden konnten. Ein Ablassbrief von 1289 und immense Schenkungen im 13. Jh. legen die Vermutung eines neuen Kirchbaus nahe. Die folgenden Jahrhunderte sind von Zerstörungen des Klosters geprägt: Erst verwüsten die Hussiten die Abtei im Jahre 1429, dann die Bauern und ihre Verbündeten und schließlich kommt es 1632 zu Zerstörungen im Schwedenkrieg. Von 1652-1658 führte der Abt des Klosters, Moritz Knauer, Wetterbeobachtungen durch, die die Grundlage für den 1701 erschienenen Hundertjährigen Kalender bildeten. Die barocke Umgestaltung des Klosters begann gegen Ende des 17. Jh. und basierten womöglich auf Plänen Joh. Dientzenhofers und B. Neumanns. Ersterer orientierte sich dabei an der Zisterzienserabtei Ebrach, zweiter an Pommersfelden. Ein 1802 gelegter Brand zerstörte große Teile des […]
Klosterlangheim, 96215 Lichtenfels
Von der steinernen Brüstung des Rosengartens aus bietet sich ein wunderbarer Blick auf das Sandgebiet und auf das Kloster Michaelsberg, eine ehemalige Benediktinerabtei aus dem Jahr 1015, gestiftet vom ersten Bamberger Bischof Eberhard und gefördert von Kaiser Heinrich II. Die Benediktiner bauten ihre Klöster vornehmlich auf Bergen oder Anhöhen, und so wurde auch das Bamberger Kloster auf einem der sieben Hügel errichtet. Die Anlage befindet sich nun nördlich des Domes und nach alter Auffassung wohnt oder herrscht im Norden das Böse. Deshalb musste für das Kloster ein starker Schutzpatron ausgewählt werden, der sich bereits im Kampf mit dem Bösen bewährt hatte, in diesem Fall der Erzengel Michael. Interessant ist nebenbei noch, daß um den Dom als Mittelpunkt vier Kirchenanlagen in Kreuzform über Bamberg verteilt sind. Das Kloster beherbergte auch eine berühmte Schreibschule und unter Abt Frutolf wurde eine Weltchronik erstellt.
Michelsberg 10, 96049 Bamberg
Steht man am Kranen, so fallen einem gleich die beiden eisernen Kräne auf, mit denen früher die ankommenden Schiffe be- und entladen wurden. Ein Hafen ist das wirtschaftliche Zentrum einer Stadt und als solches können wir uns den Kranen einst vorstellen. Im Jahre 1156 vergab Kaiser Friedrich I. Barbarossa an Bamberg das Stapelrecht. Von dem Zeitpunkt an musste jedes Schiff, das durch Bamberg fuhr, anhalten und seine Waren drei Tage lang in der Stadt zum Verkauf anbieten. Besucher Bambergs sollten hier am Kranen aber auch innehalten, um den Blick über die Altstadt zu genießen. Sowohl die Domtürme, als auch das Kloster Michael sind hier zu sehen. Gleichzeitig befindet sich hier das alte Bamberger Schlachthaus. An dessen Vorderfront ist ein steinerner Bulle angebracht. Heute befindet sich darin ein Teil der Bamberger Universitätsbibliothek.
Am Kranen, 96047 Bamberg
An dieser Stelle sei noch auf eine Besonderheit hingewiesen, die man als Besucher zunächst nicht erkennen wird: den wahrscheinlich ältesten Kreuzweg ganz Deutschlands aus dem Jahr 1500. Dieser wurde von dem begüterten Bamberger Bürger Heinrich Marschalk von Rauheneck gestiftet und führt von der Elisabethenkirche im Sandgebiet bis zur Kirche von St. Getreu, die sich neben dem Michaelsberg befindet. Der Stifter soll genau die Schritte vom Pilatushaus bis nach Golgatha gezählt und auf den hiesigen Kreuzweg übertragen haben. Ein Teil dieses Weges führt nun unterhalb des Rosengartens bergwärts.
Obere Sandstraße, 96049 Bamberg
Funde aus der Stein- und Bronzezeit weisen auf frühe Anfänge menschlicher Besiedelung im Kronacher Land hin. Bei der Heunischenburg an der Grenze des Kronacher Stadtteils Gehülz zum Mitwitzer Gemeindeteil Burgstall handelt es sich um teilrekonstruierte Abschnittsbefestigungen einer urnenfelder- zeitlichen Garnison. Aufgrund der von 1983 bis 1987 in Landkreis-Trägerschaft durchgeführten archäologischen Untersuchung gilt die Heunischenburg als eine der ältesten Steinbefestigungsanlagen Europas nördlich der Alpen. Die Stadt Kronach wurde 1003 erstmals urkundlich erwähnt. Die Bedeutung der Stadt war durch ihre Lage am Zusammentreffen der Frankenwaldtäler und die Nähe des Maintals bestimmt. Die Stadt wurde auf der Bergzunge zwischen den Flussläufen angelegt, wobei die älteste Siedlung an der Kronach lag, wovon der der Name Crana abgeleitet wurde. Kronach besitzt eine turbulente Geschichte. Bereits im Jahre 1003 wurde die Burg Crana (an der Stelle der Feste Rosenberg) von Ihrem eigenen Hausherrn Heinrich von Schweinfurt in Brand gesteckt, der auf der Flucht vor dem damaligen Kaiser Heinrich II. war. Letzterer verhinderte jedoch eine vollständige Zerstörung der Siedlung, der sich im Jahre 1022 für längere Zeit in Kronach aufhielt. Ab 1122 gehörte Kronach zum Hochstift Bamberg, das auch bis 1803 die Landesherren der Stadt stellte. Im Dreißigjährigen Krieg musste Kronach schwere schwedische Angriffe überstehen, wurde jedoch […]
Marktplatz 5, 96317 Kronach
Die Stadt Kulmbach hatte eine bewegende Geschichte. 1806 besetzten mit Napoleon verbündete bayerische Truppen Kulmbach. Die Plassenburg diente fortan, bis 1928, als Lazarett, Zwangsarbeiterhaus, Zuchthaus und Kriegsgefangenenlager. Die französische Besetzung Kulmbachs dauerte bis 1810. Dann wurde Kulmbach in das Königreich Bayern eingegliedert. Spätestens seit der Mitte des 19. Jahrhunderts war der Fortschritt in Kulmbach nicht mehr aufzuhalten. 1846 wurde der Bahnhof errichtet; 1849 erfolgte der Anschluss Kulmbachs an die Ludwig-Süd-Nord-Eisenbahn. 1850 wurde die „Mechanische Baumwollspinnerei“ gegründet. Die Kulmbacher Malze und das Kulmbacher Bier entwickelten sich zu den wichtigsten Feldern der heimischen Wirtschaft. 1928 wurde die Plassenburg, zuletzt Zuchthaus, aufgrund einer Initiative des Vereins „Freunde der Plassenburg“ einer würdigeren Nutzung zugeführt. Von nun an fanden regelmäßig Kunstausstellungen statt. Der 29. Juli 1939 In Kulmbach ein historischer Tag, der aus der Stadtgeschichte nicht mehr wegzudenken ist: Das erste Kulmbacher Bierfest wurde in einem Zelt auf dem Marktplatz eröffnet! Initiatoren waren damals die Stadt Kulmbach und die vier Kulmbacher Brauereien EKU, Mönchshof, Reichel und Sandler. Sie wollten damit den Ruf der „Bierstadt Kulmbach“ und die hervorragende Qualität des Kulmbacher Bieres publik machen. Seitdem findet jedes Jahr einmal die Kulmbacher Bierwoche statt. Nur während des Krieges wurde das Bierfest unterbrochen und 1952 fiel es […]
Marktplatz 1, 95326 Kulmbach
Durch die Goldene Pforte, vorbei an den fränkischen Baudenkmälern Vierzehnheiligen und Kloster Banz, gelangt man in das Obere Maintal, inmitten dessen die typische fränkische Stadt Lichtenfels liegt. Einst markgrafischer Schweinfurter Besitz wird sie 1113 zum ersten Mal erwähnt. Wenn man durch die mächtigen Tortürme den Stadtkern betritt, fühlt man sich sofort ins Mittelalter zurückversetzt. Die Korbstadt Bereits 1231 wurde Lichtenfels durch Herzog Otto von Meranien zur Stadt erhoben. Rathaus, Floriansbrunnen, Stadtkirche und Stadtschloss zeugen von einer reichen Historie. Ganz offiziell darf sich Lichtenfels als „Die deutsche Korbstadt“ bezeichnen. Bereits seit dem 19. Jahrhundert werden wirtschaftlich Beziehungen bis nach Amerika unterhalten, denn in dieser Stadt dreht sich alles um den Korbhandel: Die einzige Staatlichen Fachschule für Korbflechterei befindet sich hier, der jährlich stattfindende Korbmarkt (immer am 3. Sonntag im September) ist weit über die Stadtgrenzen hinaus berühmt. Die Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt stammt – nach einer nicht gesicherten Nachricht von 1257 – von Baumeister Daniel Stein. Die Weihe erfolgte im Jahre 1487, der Bau zog sich jedoch wesentlich länger hin. Über dem schweren Langhausdach und dem schlankeren Chor wird das Gebäude von einem wehrhaften Turm beherrscht, dessen fünf Spitzen ihm einen mächtigen Höhendrang verleihen. Dieser ist in drei Geschosse untergliedert: Im Erdgeschoss […]
Marktplatz 1 + 5. 96215 Lichtenfels
Erstmals wurde der Ort Lisberg Ende des 8. Jahrhunderts erwähnt, unter dem Namen Elitzberg. Zum Ort gehört eine Burg, die Ganerbenburg aus dem 12. Jahrhundert. Die Gemeinde Lisberg bestehet jedoch nicht nur aus dem Ort Lisberg, sondern es gehören auch die Orte Trabelsdorf und Triefenbach dazu. Lisberg liegt fast an der Bezirksgrenze zwischen Ober- und Unterfranken. Hier beginnt der nördliche Teil des Steigerwaldes. Die Burg Lisberg Die Burg über dem Ort Lisberg wurde zum ersten Mal zu Beginn des 9. Jahrhundert in einer Schenkungsurkunde erwähnt. Sie ist noch relativ gut erhalten, da sie in keinem der Kriege, die seit ihrem Bau die Länder um sie herum erschütterten, zerstört wurde. Sie war stets sowohl ein Lehen der Würzburger Fürstbischöfe als auch der Marktgrafen zu Ansbach. So war sie immer sowohl von katholischer als auch von protestantischer Seite geschützt. Die ältesten Teil der Burg stammen aus der Romanik, die modernsten Teil aus der Renaissance. Besonders empfehlenswert ist eine Besichtigung des Rittersaales. Die Dreifaltigkeitskirche Lisberg Vor der Burg liegt die Pfarrkirche von Lisberg zur heiligen Dreifaltigkeit. Sie wurde 1719 erbaut, 1866 erweitert. Ursprünglich muss an derselben Stelle einst die Burgkirche gestanden haben, in der auch die Burgherren beerdigt wurden. Im Inneren der Kirche […]
Am Schloss 6, 96170 Lisberg-Trabelsdorf
Das ca. 10 km östlich von Bamberg gelegene Litzendorf tauchte erstmals 1129 in den Urkunden als Licindorf auf. Die heutige St. Wenzeslaus-Kirche – eine der bemerkenswertesten Landkirchen Oberfrankens – geht auf eine Kapelle zurück, die seit 1402 in Schriften erwähnt wird. Vier Jahre später erfolgt die Gründung einer eigenen Pfarrei. Die Kirche untersteht bis heute dem Bamberger Erzbischof. Im Dreißigjährigen Krieg plünderten die Schweden den Ort, kurz darauf wütete die Pest. Der Kirchenpatron St. Wenzeslaus ist der böhmische Nationalheilige. Seine Wahl als Patronus – im Bamberger Raum eher selten – geht wohl auf Bischof Lamprecht von Brunn (1374-99), einem engen Berater Kaiser Karls IV. und Kanzler seines Sohnes Wenzel. Zudem war der Bischof der Onkel des damaligen Amlingstadter Pfarrers. Die heutige Kirche ist vermutlich der vierte Sakralbau an gleicher Stelle. 1713 lud man den Bamberger Hofbaumeister Johann Dientzenhofer (1663 – 1726) als Sachverständigen zur Entscheidung über Reparatur oder Neubau nach Litzendorf ein. Er entschied sich für den Neubau – die heutige Kirche wurde zwischen 1715 und 1718 errichtet, der alte Kirchturm wurde übernommen. Der Hochaltar stammt ebenso wie die Kanzel von Schreiner Franz Jörg und dem berühmten Bildhauer Leonhard Gollwitzer (1682-1746). Bis heute wurde der Bau immer wieder renoviert, die […]
Am Knock 6, 96123 Litzendorf
Die einsam vor dem Steigerwald gelegene Wallfahrtskirche Maria Limbach stellt ein imposantes Zeugnis für Balthasar Neumanns Kunst dar, mit geringem Aufwand große Architektur zu gestalten. Sie entstand aufgrund eines Gelübdes des damaligen Würzburger Herrschers: Fürstbischof Friedrich Karl von Schönborn wurde auf Fürsprache der Muttergottes zu Limbach von einem Hüftleiden geheilt und gelobte daher 1743, die Gnadenkirche zu erweitern und in ansehnlichen Stand zu setzen. Hierfür stellte er testamentarisch eine hohe Summe zur Verfügung. Diese reichte aber dennoch nicht ganz aus, so dass der Baumeister selbst Gelder vorstrecken musste. Der Neubau liegt rechtwinklig versetzt auf dem Langhaus des spätgotischen Vorgängerbaus. Die Länge des alten Schiffs bestimmt die Breite der neuen Kirche. Diese baut auf großen Teilen mittelalterlichen Fundaments auf. Der Neubau besitzt ein dreijochiges Langhaus mit schmalem Vorjoch hinter der Fassade, einen eingezogenen zweijochigen Chor mit Halbkreisschluss und einen Turm im Bogenscheitel. Aus zwei Bauentwürfen wählt Neumann ein doppelschaliges Wandsystem mit Emporengang. Die innere Schale erscheint wie ausgestochen durch Korbbogenöffnungen im Erdgeschoß, die zu einem schmalen Umgang führen, und durch Rundbogenöffnungen im Obergeschoß, die zum Emporengang geleiten. Langhaus und Chor, die mit einer Stichkappentonne überwölbt sind, erhalten eine Raumhülle, die zugleich Lichthülle ist. In der Außenansicht wirkt der Bau einfach und […]
Wallfahrtskirche Maria Limbach, 97483 Eltmann
Der Ort ist durch die Pfarr- und Wallfahrtskirche Maria Heimsuchung gekennzeichnet, die 1718/21 aus gotischen Langhausmauern neu erbaut wurde. An der Westseite befindet sich ein Barockturm. Zwischen den gotischen Strebepfeilern des Langhauses führt ein Barockportal ins Innere. Durch den Barockstil wird der Geist einer alten Wallfahrtskirche lebendig. Wesentlich wird der Raumeindruck durch die Frührokoko Stukkaturen bestimmt. Erwähnenswert ist auch der klassizistische Hochaltar, einer der interessantesten Altarwerke der Diözese, wo sich auch Statuen von Heinrich und Kunigunde befinden.
Marienweiher 3, 95352 Marktleugast
In der Mitte des Grünen Marktes erhebt sich ein großer Kirchenbau, die Martinskirche. Bamberg ist ja hauptsächlich katholisch und die Martinskirche, deren Vorgängerin am Maxplatz stand, wurde in den Jahren 1686-1693 für die Jesuiten und deren Universität erbaut. Dieser im Stil des Jesuitenbarock gestalteten Kirche diente „Il Gesù“ in Rom als Vorbild. Nach der Auflösung der „Gesellschaft Jesu“ im Jahr 1773, kam die Martinskirche an die Universität Bamberg. Die Kirchenausstattung ist einheitlich barock, man findet aus einer Vorgängerkirche ein edles Vesperbild (1350) und Holzreliefs (um 1500), Reste eines Flügelaltars mit den Darstellungen des Abendmahls, des Judakusses und des Ölbergs. Nach der Säkularisation wurde ihr das Patrozinium der damals abgerissenen Unteren Pfarrkirche St. Martin übertragen. Die Kirche ist vom Volumen her die größte in der Stadt und die schweren, barocken Formen, insbesondere die der Fassade, wirken sehr wuchtig. Die Architekten und Baumeister waren Georg und Leonhard Dientzenhofer, die die Kirche in siebenjähriger Bauzeit fertigstellten. Hinter der Kirche liegen mehrere Bauten der Universität, die heute noch genutzt werden. Ein Innenhof dient als Ort der Ruhe und Stille inmitten des bunten Stadttreibens.
An der Universität 2, 96047 Bamberg
Inmitten der Fußgängerzone liegt der in Bamberg einfach „Maxplatz“ genannte Maximiliansplatz, der nach König Max I. Joseph von Bayern benannt wurde. Zwei von Balthasar Neumann einheitlich entworfene und 1732 bis 1737 von J. H. Dientzenhofer und J. J. M. Küchel gleichzeitig ausgeführte Baugruppen schmücken den Platz. Südlich befindet sich das ehemalige Katharinenspital (heute in Privatbesitz) und nördlich das einstige Priesterseminar, seit 1933 Rathaus der Stadt. Das „neue Rathaus“ wurde 1939 nach Nordwesten im hochbarocken Palaisstil des Altbaus erweitert. Lediglich die Steinpfeiler an den Gebäudeecken sind Überbleibsel der Umrahmung des Friedhofs, der bis 1804 zur auf diesem Platz stehenden alten St. Martinskirche gehörte. Neben einem modernen Brunnen an der Rückseite des Platzes ist ein Grundriss der alten St. Martinskirche angebracht. Im rückwärtigen Gebäudeteil befindet sich das Standesamt. An der Vorderseite des Platzes sieht man einen 1880 von Ferdinand von Miller geschaffenen Brunnen, der Statuen der Stadtheiligen Heinrich II., Kunigunde und Otto sowie König Konrads III. beherbergt. Auf dem „Maxplatz“ findet ein täglicher Obst- und Gemüsemarkt statt. Gärtner und Häcker, Bauern sowie Händler aus der Gegend bieten hier ihre Waren zum Verkauf an. Außerdem finden je nach Jahreszeit verschiedene Traditionsmärkte statt: So öffnet am Fastnachtsdienstag der Hönigmarkt seine Pforten, im März findet […]
Maxplatz, 96047 Bamberg
Um 1100 wurde die zweitgrößte Gemeinde des Landkreises Bamberg erstmals urkundlich erwähnt. Neben Schloß Seehof gilt der Kirche „Mariä Himmelfahrt“ besondere Beachtung. Ein erster kleiner Bau aus dem 11. Jahrhundert wurde immer wieder erweitert, zuletzt um 1700 unter dem Baumeister Dientzenhofer. Viele der in Bamberg tätigen Künstler haben Ihre Spuren in und an der Kirche hinterlassen. Sie schmückt ein Kreuzweg von Anwander (der auch die Fresken am Alten Rathaus schuf), vorgelagerte Kapellen von Gollwitzer, die Westfassade gestaltete der Künstler des Bamberger Gabelmann-Brunnens, Metzner. Neben den fast 50 Holzfiguren im inneren der Kirche gibt es vor allem die Heiligenstatuen auf der Mauer um den ehemaligen Friedhof um die Kirche zu bewundern. Die Heiligen Michael, Petrus, Paulus, Martin, Josef, Johannes und Wendelin zieren die Umrandung ebenso wie Bildnisse der Maria immaculata, des Welterlösers selbst, von Franz v. Assisi und dem Heiligen Bischof Otto von Bamberg. Gestaltet hat die Figuren der Bildhauer Ferdinand Dietz (bzw. Tietz), der auch am rechten Seiteneingang begraben liegt. Links neben der Kirche lag ein Schloß, das im Dreißigjährigen Krieg zerstört wurde. Am 2. oder 3. Sonntag im September findet die sog. „Ottenkerwa“ statt – ein Fest, das auf die oben bereits erwähnten Statuen auf der Friedhofsmauer zurückgeht: Diese […]
Rathausplatz 1, 96117 Memmelsdorf
Wir wenden uns nun der Neuen Residenz zu, die sich gegenüber der Alten Hofhaltung befindet. Bei diesem Gebäude gibt es zwei Bauabschnitte, die zwei westlichen Flügel ließ Fürstbischof von Gebsattel in den Jahren 1605 bis 1611 im Stil der Renaissance errichten, die beiden Barockflügel am Domplatz erbaute Leonhard Dientzenhofer in den Jahren 1697 bis 1703 im Auftrag des Fürstbischofs Lothar Franz von Schönborn. Wie die strenge Fassadengliederung, so entspricht auch die Raumaufteilung im Inneren noch ganz dem Architekturideal des 17. Jahrhunderts. In über 40 Räumen wird hier ein Querschnitt der Dekorationskunst und des Kunsthandwerks des 17. und 18. Jahrhunderts präsentiert. Besonders sehenswert sind die Stuckarbeiten, Möbel und Wirkteppiche. Das Prunkstück in der Residenz ist der sogenannte „Kaisersaal“ im zweiten Stock des Barockflügels. Es handelt sich dabei um einen prächtig ausgestatteten Saal, der heute noch für Empfänge, Veranstaltungen und Konzerte dient. In früherer Zeit erstreckten sich derartige Prunksäle stets über zwei Stockwerke, das war jedoch in dieser Residenz nicht möglich, weil gleich über dem Saal das Dach beginnt. Man wusste sich aber zu helfen, der Tiroler Maler Melchior Steidl fertigte ein perspektivisches Deckengemälde an, das zumindest den Eindruck entstehen läßt, dass die Decke viel weiter oben angesetzt ist und der Saal […]
Domplatz 8, 96049 Bamberg
Wir verlassen nun den Rosengarten und die Neue Residenz, gehen über den Domplatz zurück, am Dom und dem Diözesanmuseum vorbei und kommen in den Vorderen Bach, der seinen Namen von einem früheren Wasserlauf vor der Burgmauer bekommen hat. Bevor uns der Weg in die Senke hinunterführt, können wir noch einen Blick auf die Obere Pfarre werfen. Diese äußerlich gotische Kirche stammt aus dem 14. Jahrhundert und war einst das größte bürgerliche Bauprojekt Bambergs. Der aus dem Niveau des restlichen Daches herausragende Chor wurde um 1392 von den Parlern gefertigt. Merkwürdig erscheint jedoch die Turmkappe, die nicht zum Stil der Kirche passen will. Der Turm wurde in den Jahren 1478 bis 1926 als Wachturm benutzt und somit wurde eine Türmerwohnung benötigt. Als Provisorium hat man einen Fachwerkbau als Abschluß auf den Turm gesetzt, der später sicherlich gegen eine normale Spitze ausgetauscht werden sollte, dazu ist es aber nie mehr gekommen. Das Fachwerk hat man verputzt und der Turm mit seiner welschen Haube bietet heute eines der Wahrzeichen Bambergs. Betritt der Besucher den Innenraum der Kirche, so ist er sicher überrascht über die barocke Innenausstattung. Besonders wertvoll ist zum Beispiel das Gemälde „Die Himmelfahrt Marias“ von Tintoretto. An der Außenseite – Richtung […]
Eisgrube 4, 96049 Bamberg
Wir kommen nun über den Obstmarkt zur Oberen Brücke. Auf der Oberen Brücke fällt uns gleich eine wuchtige Kreuzigungsgruppe auf, die von dem Künstler Gollwitzer im Jahr 1715 geschaffen wurde. Nur wenige Meter weiter hat man einen herrlichen Blick auf die Fresken an den Flanken des Rathauses. Man erkennt, daß die Malerei teilweise ins Plastische übergeht, so ragt ein Engelsbein aus der Wand und beim oberen Stockwerk ist ein Fenster teilweise absichtlich verhängt und es schweben kleine Engel davor. Von der Oberen Brücke hat man auch noch einen schönen Blick auf die Fischerhäuser von Klein Venedig, sowie auf das alte Schlachthaus. Die Reihe der Kunstausstellungen wird regelmäßig fortgesetzt. Auf der Unteren Brücke hat eine Skulptur des Künstlers Igor Mitoraj ihre neue Heimat gefunden.
Obstmarkt, 96047 Bamberg
Wir betreten nun den Dom, in dem sich unter anderem zwei bekannte Grabmale befinden. Zunächst kommen wir bei den Chorschranken, nach der Gnadenpforte, zu einer Figur, die Papst Clemens II. darstellt. Dieser Papst war ursprünglich unter dem Namen „Suidger“ von 1040 an der zweite Bischof von Bamberg. Am 24.12.1046 wurde er zum Papst gewählt und führte danach den Namen „Clemens II.“. Am 09.10.1047 starb Clemens II., vermutlich an einer Bleivergiftung. Auf seinen Wunsch hin wurde er nach Bamberg überführt und im Dom begraben. Es handelt sich um das einzige Papstgrab nördlich der Alpen und der graue, marmorne Steinsarkophag befindet sich im Peterschor, hinter der Kathedra (Thron) des Erzbischofs. Leider ist dieser Chor nicht weiter zugänglich, so dass das Papstgrab nur aus einiger Distanz besichtigt werden kann. Die Figur an den Chorschranken zeigt den genannten Papst in seiner pontifikalen Tracht. Auf der Brust trägt er eine Platte, das sogenannte Ephod, auf dem insgesamt 12 Knöpfe zu erkennen sind. Diese stellten die 12 Stämme Israels dar und waren eine Umschreibung für uneingeschränkte Macht und Herrschaft. Ein Kissen unter dem Kopf des Papstes weist daraufhin, daß es sich ursprünglich um eine liegende Darstellung gehandelt haben dürfte. Diese Grabplatte muß sich früher auf dem […]
Domplatz 5, 96049 Bamberg
Pettstadt, im Süden von Bamberg gelegen, ist vor allem für seine Pfarrkirche Mariä Geburt bekannt. Die Pfarrei Pettstadt wurde 1399 errichtet. Nach der Pfarrgründung wurde die bereits vorhandene Marienkapelle erweitert, wovon heute noch der spätgotische Turm und Reste des Langhauses vorhanden sind. Eine offene Kapelle mit einem Ölbergfresko und einer Abbildung des Kaiserpaares Kunigunde und Heinrich ist an der Nordseite des Turmes zu besichtigen. Die Originale aus der Mitte des 14. Jahrhunderts stehen nun im Historischen Museum in Bamberg. Die Pfarrkirche Mariä Geburt Der Bau der heutigen Kirche begann 1754 unter der Leitung von Michael Küchel. Die Weihung fand am 17. August 1777 statt. Besonders sehenswert ist der Hochaltar, der 1769 von Johann Bernhard Kamm geschaffen und mit wertvollen Figuren verziert wurde. Ferner sollte man nicht vergessen, einen Blick auf das Pfarrhaus zu werfen, das ebenfalls von Küchel gebaut wurde und einen sehr schönen Treppenaufgang besitzt.Kirche und Pfarrhaus sind noch heute die kunsthistorisch wichtigsten Gebäude. Die Regnitzfähre Das Überfahrtsrecht über die Regnitz besteht bereits seit 1461 und wurde zwischen den damaligen Obleiherren und den Inhabern der Farlehengütern geschlossen. Seither kommt der Regnitzfähre eine besondere Bedeutung zu, nicht nur weil sie damals die einzige zwischen Bamberg und Forchheim an der Regnitz […]
Kirchplatz 10, 96175 Pettstadt
Pottenstein war im Mittelalter ein wohlhabendes Dorf, das wirtschaftlich von Kaufleuten profitierte, die hier auf ihrem Weg nach Nürnberg nächtigten. Findige Bauern nutzten ihre Zugtiere dazu, sie als zusätzliche Kraft vor die Karren der Kaufleute zu spannen. Dieses Vorspanngewerbe brachte einen hübschen Zuverdienst. Durch die Eisenbahnlinie Nürnberg-Pegnitz verlor Pottenstein seinen Status als Durchgangsstation. Burg Pottenstein Die Burg wurde 918 als Befestigung gegen die Slawen und Magyaren unter König Konrad gebaut. Der Name stammt von Pfalzgraf Botho von Kärnten, der die Burg Mitte des 11. Jahrhunderts weiter ausbauen ließ. Um 1100 gelangte die Burg in den Besitz des Bistums Bamberg. 1228 war sie Zufluchtsstätte der Heiligen Elisabeth von Thüringen, die nach dem Tod ihres Mannes von ihren Verwandten aus der Wartburg vertrieben wurde, da sie zuviel Geld für die Armen aufwandte. Auf dem Marktplatz steht ihr zu Ehren ein Brunnen. 1878 erwarb der Nürnberger Apotheker Kleemann den Bau und erregte vor allem dadurch Aufsehen, dass er tagelang in einer Ritterrüstung rumlief. Heute ist die Burg im Besitz der Familie von Wintzingerrode. Die Teufelshöhle In der Nähe von Pottenstein liegt die Teufelshöhle, die als eine der größten Tropfsteinhöhlen in Europa gilt. Der Eingang ist 14 Meter hoch und 25 Meter breit. In […]
Forchheimer Straße 1, 91278 Pottenstein
Prichsenstadt ist ein Überbleibsel aus der großen Zeit der Städtegründungen des Mittelalters und zeigt typische Züge altfränkischer Kultur und Lebensart. In der Nähe vom unterfränkischen Kitzingen gelegen, zeichnet sich Prichsenstadt durch die winkeligen Gassen, Fachwerkhäuser, trutzigen Türme und Stadtmauern aus. Die Altstadt von Prichsenstadt ist fast komplett erhalten. Aus diesem Grund wird es auch „Klein Rothenburg“ genannt. Früher war die Stadt für Kaiser Karl IV. eine wichtiger Bestandteil seiner Länderverbindung von Böhmen über Nürnberg nach Luxemburg. Durch die mächtigen Stadttore gehend, gelangt man direkt auf die Hauptstrasse, wo man die Fachwerk- und ehemaligen Amtshäuser sehen kann. Das Rathaus aus dem Jahre 1592 im Zentrum der Stadt ist ein Fachwerkbau mit hohen Giebeln. Der Freihof Der Prichsenstädter Freihof war eine beliebte Zufluchstätte, sehr zum Ärger der damaligen Fürstbischöfe. 1525 suchten dort einge Iphöfer Zuflucht, weil sie den Wein des Klosters Birkingen getrunken und verdorben hatten. Ebenso nahm das Städtchen im Jahre 1586 29 Familien auf, die evangelisch bleiben wollten. Prichsenstadt besteht aus neun Stadt-Teilen: Altenschönbach Die evang-lutherische Pfarrkirche wurde im 15. Jahrhundert erbaut. Eine bemalte Holzdecke zeigt 64 Wappen fränkischer Adelsgeschlechter. Hier befindet sich das ehemalige Wasserschloss des Freiherren von Crailsheim. Bimbach In diesem Stadtteil von Prichsenstadt findet man das Schloss, […]
Karlsplatz 5, 97357 Prichsenstadt
Das Rathaus Geyerswörth ist eines von drei Bamberger Rathäusern. Der Ursprung dieser Anlage geht bis in die Anfänge des 14. Jahrhunderts zurück. Gelegen zwischen Mühlgraben und linkem Regnitzarm kann man sich heute noch vorstellen, dass der Name von der einstigen Lage auf einem Wörth, also einer Insel, kommt. Geyer dagegen leitet sich von der Nürnberger Familie Geyer ab, die hier ab 1314 wohnte. Der Reichtum der Familie ließ bald eine schlossartige Anlage entstehen. Durch verschiedene Umstände bedingt fiel der Wörth im Jahre 1580 an das Hochstift Bamberg. Der Hofbaumeister Erasmus Braun baute die bestehenden Gebäude dann so um, dass das heutige Schloss Geyerswörth entstand. Es diente bis zum Jahr 1703 als fürstbischöfliches Stadtschloss. Als Besonderheit war dem Schloss ein Lustgarten angegliedert, der sich oberhalb der heutigen Tiefgarage Geyerswörth befand. Von diesem Garten ist heute allerdings nichts mehr erhalten. Dagegen hat die Stadt Bamberg den Renaissancesaal im Jahr 1984 restaurieren lassen. Seitdem wird er für Empfänge der Stadt sowie für andere Veranstaltungszwecke genutzt. Im Rathaus Geyerswörth sind das Sozial- und das Jugendamt untergebracht. Der romantische Innenhof wird ebenfalls von der Stadt für Veranstaltungen genutzt. Eine weitere Besonderheit befindet sich in einem Seitenteil des Hofes. Hier wurde das Originalstadtwappen, das sich zuvor […]
Geyerswörthstraße 3, 96047 Bamberg
Nach diesem kleinen Abstecher wollen wir uns wieder dem Rauchbier zuwenden, das in Bamberg von zwei Brauereien hergestellt wird. Es sind dies die Brauerei „Spezial“ in der Oberen Königstraße und die Brauerei „Schlenkerla“, vor deren Gaststätte wir hier stehen. Die Braustätte selbst befindet sich am Stephansberg, von dem wir ja schon gesprochen haben. Es taucht hier unwillkürlich die Frage auf, wie es eigentlich zum Rauchbier kam. Eine genaue Überlieferung des Ursprungs ist nicht bekannt, es dürfte aber so gewesen sein, dass einer der früheren Brauer einmal das Malz zulange in der Darre, über dem Buchenholzfeuer, getrocknet hat. Das Malz, das dann regelrecht geröstet und geräuchert gewesen sein muß, dürfte aber weiterverwendet worden sein und das Bier, das dann entstand, wird recht rauchig geschmeckt haben. Offensichtlich fanden die Bamberger Biertrinker Gefallen daran, denn das Rauchbier wird heute noch produziert und die Braugerste wird über Buchenholzscheiten angeräuchert, was dem Rauchbier den typischen Geschmack gibt. Im Schlenkerla kann man das Bier offen über die Straße kaufen und der Ausschank erfolgt direkt vom Faß. Eine weitere Besonderheit ist in dieser Gaststätte, daß man außerhalb der Hauptessenszeiten seine Brotzeit mitbringen und verzehren kann. Gegen Ende jeden Jahres wird in allen Bamberger Brauereien der Urbock, ein […]
Dominikanerstraße 6, 96049 Bamberg
Steht man vor dem großen Eingangstor der Neuen Residenz, dann fällt der Blick unwillkürlich auf den hochaufragenden Giebel mit insgesamt fünf Steinfiguren. Diese stellen die fünf Sinne des Menschen dar. Man vermutet hinter dieser Eingangs- und Giebelseite das Treppenhaus, dem ist aber nicht so. Das Treppenhaus befindet sich links der Durchfahrt und ist als solches von außen nicht weiter erkennbar. Beim Durchschreiten der Einfahrt fällt auf, daß man über eine Holzpflasterung geht. Diese hatte bei den früheren Kutschen gegenüber einer Steinpflasterung deutliche Geräuschvorteile. Wir erreichen nun den sogenannten Rosengarten, in welchem diese Blume tausendfach vertreten ist, liebevoll gepflegt von vielen Gärtnerhänden. Sind die Rosen in voller Blüte, empfängt den Besucher schon beim Betreten des Gartens ein betörender Duft. Der an die Residenz angrenzende Rosengarten liegt auf einer rund 3.500 Quadratmeter großen Terrasse. Von dort bietet sich dem Besucher ein herrlicher Blick auf die Stadt Bamberg. Der Garten selbst ist durch ein zentrales Wegekreuz gegliedert, in dessen Schnittpunkt ein rundes Brunnenbecken liegt. Ein architektonischer Bezugspunkt des Gartens ist der 1757 fertiggestellte, zierliche Pavillon, in dem sich heute ein Café befindet. In den Sommermonaten breiten die etwa 4.500 Rosen dieses Gartens ihren Duft und ihre ganze Blütenpracht aus. Zur Zeit der Fürstbischöfe […]
Domplatz, 96049 Bamberg
Die Gemeinde Sand am Main liegt etwa 26 Kilometer westlich von Bamberg direkt am idyllischen Altmain. Hier findet sich eine wunderschöne Kulisse, die das ganze Jahr unter anderem Angler, Wanderer oder Weinfreunde anzieht. Erste Aufzeichnungen belegen eine Siedlung namens Santa (ahd. Sand) um 1139 nach Christus. Den Namen verdankt der Ort sicherlich dem reinen Sand, der hier im Maintal vorkommt und dem überwiegend sandhaltigen Boden im aufsteigenden Gelände zum Wald. Wie schon am Stadtwappen zu erkennen, wurde das Dorfbild lange Zeit von den Fischern und Korbmachern geprägt. Relikte aus dieser Zeit sind hauptsächlich der alljährig stattfindende Korbmarkt und das bekannte Fischerstechen. Die meisten Besucher zieht jedoch inzwischen der Wein mit vielen urigen Heckenwirtschaften und einem großen Weinfest nach Sand. Das ausschließlich von Sander Vereinen organisierte Fest überzeugt vor allem durch seine romantische Lage am Altmain, den guten Wein und die leckeren Steckerlfische. So kommen an den vier Tagen im Juli jedes Jahr viele Tausend Menschen dorthin um zu feiern. Von den vielen in Sand ansässigen Vereinen stechen zum Beispiel der erfolgreiche 1.FC Sand (Fußball), die Angler und der Motocross-Club am Hermannsberg ins Auge. An einem ganzjährig besetzten Campingplatz am dorfeigenen Baggerloch herrscht immer gute Stimmung. Dort kann auch gesurft, gesegelt […]
Kirchplatz 2, 97522 Sand am Main
Das Bamberger Sandgebiet kann nicht nur eine lange Tradition vorweisen, sondern ist jedes Jahr auch der Mittelpunkt für eines der beliebtesten Volksfeste in Oberfranken. Die Sandkirchweih, oder auch Sandkerwa genannt, spielt sich, wie der Name verrät, rund um das Sandgebiet der historischen Bamberger Altstadt ab, welche 1993 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt wurde. Anlass des alljährlichen Festes ist die Weihe der St. Elisabeth-Kirche, welche auf den 24. August 1354 zurückgeht. Erstmals wurde die Sandkirchweih als solche 1951 gefeiert, initiiert durch den Bürgerverein in Bamberg. Schon damals erfreute sich die Sandkirchweih einer großen Beliebtheit und das heutige Festgebiet erstreckt sich rings um die Regnitz, über die Bamberger Schranne, den Katzenberg und die Markusbrücke, bis hin zum Kranen. Dem traditionellem Programmablauf zur Folge findet jedes Jahr am Mittwoch ein Eröffnungsgottesdienst statt. Die offizielle Eröffnung erfolgt jedoch erst Donnerstagabend mit dem Fassanstich im Festzelt am Leinritt. Die Ehre das Bierfass anzustechen hat Bambergs amtierender Oberbürgermeister Andreas Starke. Am Freitag küren die Mitglieder des Schützenvereins „Edelweiß“ ihren König oder ihre Königin. Auch der Sandkerwa-Samstag hat etwas zu bieten, nämlich das Schüler- und Jugendfischerstechen am Nachmittag, ehe dann am Sonntag das absolute Highlight, das Fischerstechen der Männer vor den Häusern Kleinvenedigs, folgt. Die diesjährigen […]
Sandstraße, 96049 Bamberg
Am Eingang des Gartens befindet sich der morgenländische Bau, der von Wilhelmines Hofarchitekten Saint-Pierre errichtet wurde. Sehr orientalisch sieht der Pavillon allerdings nicht mehr aus, denn die ehemalige Zeltform hat sich nicht erhalten. Außergewöhnlich ist das Baumaterial. Gebaut aus ruinösem Stein, soll das Material die Vergangenheit und die Naturverbundenheit wiederspiegeln. Die Natur kommt auch durch den Baum, um den der Pavillon gebaut wurde, herein. Der Garten Hinter dem Bau betritt man den Garten, der heute leider nur noch größtenteils aus Felsen besteht. Früher spielte hier die Bayreuther Hofgesellschaft griechische Heldenepen nach. Das Konzept orientierte sich an einem Roman des Bischofs Fenelon aus Paris, der die Reisen des Telemach beschrieb. In der Geschichte folgt dieser seinem Vater Odysseus und erlebt ähnliche Abenteuer. Daher gibt es in Sans Pareil zum Beispiel auch eine Kalypsogrotte nach der Zauberin, die Odysseus eine Zeitlang festhielt. Das Naturtheater Höhepunkt des Gartens ist das Naturtheater, das wieder in ruinöser Form erbaut ist. Der abgebrochene Rundbogen dort ist volle Absicht. Bespielt wurde das Theater zu Wilhelmines Zeiten wohl nicht, denn der Aufwand wäre zu groß gewesen. Ein Tag Anreise per Kutsche war nötig. Heute allerdings spielt dort regelmäßig die Studiobühne aus Bayreuth. Übrigens der Name Sans Pareil, den […]
Sanspareil
Scheßlitz ist einer der ältesten Orte in Franken. Es gibt eine Schenkungsurkunde, die bereits 807 eine Siedlung mit dem Namen „Scheheslice“ erwähnt. Dieser Name ist eindeutig slawischen Ursprungs. Man geht davon aus, dass Schesslitz einer der Orte war, den Karl der Große für die karolingische Landnahme gegründet hatte. Dabei sollten durch mehrere Kirchen, die im slawischen Gebiet gebaut wurden, die Einwohner missioniert werden. 1390 ging Schesslitz unter Fürstbischof Lambert von Brunn an das Bistum Bamberg über. Befestigt wurde die Stadt ab 1400. Pfarrkirche St. Killian Wann hier die erste Kirche gebaut worden ist, ist nicht genau bekannt. Man weiß aber, dass das Untergeschoss des Turmes aus dem 14 Jahrhundert stammt. Um diese Zeit wurde auch der Chor gebaut. Durch die geschickte Anordnung in der Kirche wirkt sie vierschiffig. Die Ausstattung stammt aus dem 18 Jahrhundert, darunter ein frühklassizistischer Hochaltar mit dem Altarmotiv vom Martyrium des heiligen Kilian. Die Kanzel zeigt mehrer Figuren, darunter Allegorien zu Gebet, Wissenschaft und Frömmigkeit. Auch einige interessante Grabdenkmäler sind zu sehen. Unter anderem liegt hier der Graf von Truhedingen. Das Spital Am Rande der Stadt liegt das Spital, das von Lambrecht von Brunn gegründet worden ist. Es wurde 1773 neu gebaut. Am Giebel befinden sich […]
Hauptstraße 34, 96110 Scheßlitz
Bei der Schlenkerla Gaststätte ist ein Blick auf die Fachwerkfassade recht interessant und dabei besonders der Aushänger über dem Eingang. Ganz oben erblickt man einen langestreckten, blauen Löwen, der auf den früheren Namen „Blaulöwenbräu“ hinweist. Dann erkennt man an dem goldenen Stern drei Münzen, auch Heller genannt, und diese Bezeichnung deutet auch auf frühere Besitzer hin, die Familie Heller. Zu dem Stern sei noch erwähnt, dass es sich um das Zunftzeichen der Brauer handelt, nicht um den Juden- oder Davidstern. In früherer Zeit setzte man den Brauer dem Alchimisten gleich, weil es bei seiner Arbeitsstätte ebenfalls dampfte, brodelte und zischte. Es wurden sodann die vier Elemente Feuer, Wasser, Erde, Luft mit Dreiecken zusammengesetzt und herauskam ein Stern, der ursprünglich noch mehr Zacken hatte. Im Fränkischen Brauereimuseum auf dem Michaelsberg kann man die Übergangsformen des Sterns in die jetzige Form betrachten. Der Name „Schlenkerla“ rührt aber von einem früheren Wirt her, von dem in einer alten Urkunde folgendes berichtet wird: „Weil er mit seina Orm und seina Ba so gschlenkert hod, hams na zem Spott Schlenkerla getaft“. Diesen Wirt sieht man in dem Lorbeerkranz und unschwer ist die merkwürdige Haltung der Arme und Beine zu erkennen. Noch ein Wort zum Rauchbier. […]
Dominikanerstraße 6, 96049 Bamberg
Die südlichste Spitze des Weltkulturerbegebietes in Bamberg ist die Schleuse 100. Sie ist die letzte Schleuse des in den Jahre 1836 bis 1846 entstandenen Ludwig-Main-Donau-Kanals. Gleichzeitig ist sie die einzige Schleuse des alten Kanals, die bis heute noch voll funktionstüchtig ist. Jedes Jahr überwinden hier etwa 400 Schiffe einen Höhenunterschied von fast vier Metern. Dabei wird die Schleuse immer noch voll von Hand betrieben. Heute müssen die Schiffsleute meist selbst diese harte Arbeit erledigen, bis Weihnachten 2003 tat dies noch Martin Clemens Mayer. Martin Clemens Mayer war ein typisches Bamberger Original. Bereits vor seiner Rente engagierte er sich gegen einen Abriss des 1840 erbauten Schleusenmeisterhauses im Rahmen seiner Tätigkeit beim Wasserwirtschaftsamt. Die letzten zwei Jahrzehnte seines Lebens bewohnte er dieses und erledigte die Arbeit des Schleusenwärters. Für einen Mann von über 80 Jahren eine beachtliche körperliche Leistung. Jede Schleusenfüllung dauert bis heute eine Viertelstunde und bedeutet, dass das 34,15 Meter lange und 4,67 Meter breite Becken mit rund 500 000 Litern Wasser gefüllt werden muss. Bis heute ist die Schleuse 100 für Bamberg von Bedeutung, da sie für die Regulierung des Wasserstandes im linken Regnitzarm notwendig ist. Nur so können Klein Venedig und die Wasserkraftwerke erhalten bleiben. Der Ludwig-Main-Donau-Kanal aber […]
Mühlwörth, 96049 Bamberg
Die Burg Greifenstein wurde bereits 1172 als „Grifenstein“ erwähnt. Sie kam später in Schlüsselberger Besitz. Nach schweren Zerstörungen während des Bauernkrieges (1525) wurde sie nie wieder richtig instand gesetzt. Nach dem Tod des letzten Streitbergers, die die Burg nach dem Untergang der Schlüsselberger übernommen hatten, erhielt Fürstbischof Marquard von Stauffenberg 1691 die Anlage. Er ließ die Burgruine zum barocken Jagdschloss ausbauen. Modernisiert wurde die Burg Mitte des 19. Jahrhunderts von einem Nachkommen des Fürstbischofs, Franz Ludwig Philipp Schenk von Stauffenberg. Dieser stand im Dienste von Ludwig II. von Bayern, was auch bei den Umbaumaßnahmen Einfluss nahm. Die Burg wird von vielen als „Kleinneuschwanstein“ betrachtet. Die Gartenanlage Die Gartenanlagen des Schlosses sind nicht mehr gut erhalten. In der Lindenallee, 50 Meter rechts vom Burgportal, steht noch ein einsames Tor, das früher der Eingang zum barocken Garten war. Es lohnt sich durch den Garten zu spazieren, wo man noch das ehemalige Lustgartenhaus, das Wildschweingehege und die Reste eines chinesischen Pavillons entdecken kann. Eine Burg mit Geschichte Der Hitlerattentäter Claus Schenk von Stauffenberg war übrigens der Neffe des damaligen Burgherren. Daher hatten auch die von Stauffenbergs in der fränkischen Schweiz unter dem Nazi-Regime zu leiden. Man konnte gerade noch den Abriss verhindern. Die […]
Greifenstein 2a, 91332 Heiligenstadt
Direkt vor den Toren der Stadt liegt das romantische Schloss Seehof. Es wurde in den Jahren 1687-96 unter den Fürstbischöfen Marquard Sebastian Schenk von Stauffenberg (1683-93) und Lothar Franz von Schönborn (1693-1729) erbaut. Der Architekt war Antonio Petrini. Das Schloß verfügt über ausgedehnte Parkanlagen mit Seen und Wasserspielen, sowie mehrere Nebengebäude. In Gewächshäusern wurden umfangreiche botanische Experimente unternommen. Den Weißen Saal gestaltete Guiseppe Appiani unter Fürstbischof Johann Philipp Anton von Franckenstein (1746-53) Unter Fürstbischof Konrad von Stadion (1753-57) erlosch das höfische Leben zu Beginn des 19. Jahrhunderts. Nach wechselnder Verwaltung untersteht das Schloß nun dem Bayerischen Staat, der u.a. die Außenstelle des bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege dort ansiedelte.
Schloß Seehof 1, 96117 Memmelsdorf
Der Wildpark Schloss Tambach liegt bei Weitramsdorf im Coburger Land. Der Wildpark wurde vor über 30 Jahren in den historischen englischen Schlosspark integriert. Die weitläufige Anlage wurde durch die Besitzer des Schlosses, die Familie der Grafen zu Ortenburg, auf ausschließlich privatwirtschaftlicher Grundlage errichtet und stetig ausgebaut und erweitert. Der Tierpark Das Ziel war es, den weitläufigen Schlosspark zu nutzen dadurch zu erhalten. Dies wurde mit der Absicht verbunden, den zahlreichen europäischen Wildtieren weiträumige, der natürlichen Lebensweise möglicht angepasste Gehege zu errichten und der Bevölkerung die Wildtiere nahe zu bringen. Dem Besucher wird es ermöglicht, die meisten Gehege zu betreten und sich darin zu bewegen, ohne durch Zäune von den Tieren getrennt zu sein. Der Wildpark ist über 50 ha groß und bietet eine Vielzahl an Unternehmungsmöglichkeiten wie Umwelterlebnispfad, Waldschule und schulische Angebotunterlagen. Dadurch hat man die Möglichkeit die ca. 200 Tiere aus 20 verschiedenen heimischen Wildarten kennen zu lernen. Zum Wildpark gehört das Jagd- und Fischereimuseum und ein Museum, wo die Besucher viel Wissenswertes über Jagd und Natur, Wild, Wald und Fische erfahren können. Der Bayerische Jagdfalkenhof mit seinen Flugvorführungen zeigt zahlreiche Greifvögel vom Riesenseeadler, Andenkondor über Adler und Geier bis zu den Milanen, Falken und Eulen. Das Museum im […]
Schloßallee 7, 96479 Weitramsdorf-Tambach
Lothar Franz von Schönborn (1655-1729), der Erbauer des Schlosses Weissenstein ob Pommersfelden, war als Kurfürst-Erzbischof von Mainz (seit 1695) und Fürstbischof von Bamberg (seit 1693) einer in der Verbindung von kirchlicher und weltlicher Macht für das Alte Reich charakteristischen geistlichen Fürsten. Die Mainzer Kurwürde brachte ihm das Ehrenamt des Reichserzkanzlers und den ersten Platz unter allen Reichsfürsten nach dem Kaiser ein. Ihm standen von staatswegen bereits mehrere Schlösser in seinen beiden Ländern zur Verfügung: schließlich gehörte ihm persönliches aus der Erbschaft des Vaters Schloß Gaibach bei Volkach a. M. Dazu kam nun noch das Schloß Pommersfelden als von ihm privat finanzierter Bau und persönlicher Besitz, der bis auf den heutigen Tag in Familienbesitz blieb und als Schauplatz der jährlichen Konzertwochen mitten im Leben steht. Lothar Franz ist im künstlerischen Bereich für Franken die überragende Persönlichkeit im aufgehenden 18. Jahrhundert und für dessen erste Jahrzehnte; ihm folgen in dieser Rolle seine beiden Neffen als Bauherren der Würzburger Residenz und Auftraggeber Baithasar Neumanns. Schloß Weißenstein in Pommersfelden gehört zu den glanzvollsten Barockanlagen Frankens. Der große dreiflügelige Bau ist das Werk des Johann Dientzenhofer. Das Spiegelkabinett gehört zu den Meisterleistungen der deutschen Marketeriekunst. Auch die wunderschön angelegte Parkanlage ist einen Ausflug wert. Das […]
Schloss Weissenstein, 96178 Pommersfelden
Etwa 30 km von Bamberg entfernt liegt Schlüsselfeld. Die Kleinstadt mit knapp 6000 Einwohnern wurde im Jahr 1336 durch Konrad von Schlüsselberg gegründet. Dieser ließ die Siedlung „Slüzzelfeld“ zur Stadt ausbauen. Im 15. und 16. Jahrhundert wurde Schlüsselfeld durch Mauern, Gräben und Türme befestigt, was zum kulturellen und wirtschaftlichen Aufschwung verhalf. Heute findet man nur noch einen kleinen Teil der Stadtmauer, da sie im 30jährigen Krieg fast vollständig zerstört wurde. Nur das Stadttor am westlichen Ortseingang ist noch gut erhalten. Das Stadtmuseum Wer mehr über den Steigerwald erfahren möchte, ist im Stadtmuseum genau richtig. In vier Räumen findet man viele Informationen über die Geschichte, Geologie, Ökonomie und Volkskunde des Steigerwaldes. Das blaue Gebäude, das früher als Rathaus und Schule diente, wurde nach einer Sanierung in den 80er Jahren in ein lebendiges Steigerwaldmuseum umgestaltet. Die Pfarrkirche St. Johannes d. T. Empfehlenswert ist auch ein Besuch der Pfarrkirche St. Johannes d. T.. Der Außenbau der Kirche, die im 14. Jahrhundert im gotischen Stil gebaut wurde, ist ungegliedert und nüchtern verputzt. Im Inneren jedoch findet man mit dem Rokokotabernakel und der Mariensäule eine reiche Ausstattung. Zudem ist der Chor mit Streben besetzt und die Fenster in Maßwerk gebaut. Die Pfarrkirche gehört auf jeden […]
Marktplatz 5, 96132 Schlüsselfeld
Die Bezeichnung „Schranne“ gibt es auch in anderen Orten und sie deutet immer daraufhin, dass an dieser Stelle Getreide aus dem Umland gemessen, gewogen und verzollt wurde. In Bamberg war dies ab 1803 der Fall, nachdem eine alte Franziskanerkirche an dieser Stelle abgerissen wurde. Bis heute markieren die Bäume auf dem Parkplatz die Ecken des Kirchengebäudes. Vom Kloster selbst blieb hier nur das Wohngebäude erhalten. Darin befinden sich heute Vermessungsamt, Polizei und Staatsanwaltschaft. Das alte Franziskanerkloster selbst hatte noch ältere Wurzeln. Ursprünglich stand hier ein Steinhaus des Tempelritterordens. Erst mit dem Verbot der Templer durch Papst Clemens V. im Jahre 1312 wurde das Haus enteignet und schließlich zum Franziskanerkloster. Die Ordensbrüder waren wohl auch namensgebend für die Brudermühle direkt daneben.
Schranne, 96049 Bamberg
Zwischen Bamberg und Coburg in hügeliger Landschaft eingebettet liegt die ca. 1200 Einwohner zählende Stadt Seßlach. Ihre erste urkundliche Erwähnung fand sie als Würzburgische Urpfarrei um 800 n. Chr. Das Stadtrecht geht auf das Jahr 1335 zurück. Der Besucher wird sofort in eine altertümliche Welt entführt. Denn auch heute noch gelangt man nur durch drei spätmittelalterliche Tore ins Zentrum des Städtchens. Eine noch fast komplett erhaltene Stadtmauer (14. – 17. Jh.) mit ihren eben erwähnten unterschiedlich behelmten Tortürmen zählt zu den Besonderheiten des Ortes, die ihres gleichen suchen. Zwei der Türme können auch heute noch besichtigt werden. St. Johannes des Täufers Ein genaues Baudatum lässt sich bei der kath. Pfarrkirche St. Johannes leider nicht nennen, sicher ist nur, dass im 14. Jh. in der rechten Hälfte des heutigen Langhauses eine Kirche stand, deren Chorturm heute als Kirchturm dient. Aufgrund zahlreicher Umbauten kann man an der Kirche Merkmale aus fast sämtlichen Epochen feststellen. Ein Paradebeispiel dafür ist der im 15. Jh. erfolgte Anbau eines stark nach rechts verschobenen Chores, was für eine deutlich sichtbare Assymetrie des Baues sorgt. Ein nachträglich angebrachter Vorhang, der von Engeln getragen wird, gleicht dies allerdings aus. Die Ausstattung im Innern der Kirche, insbesondere die Altäre, fielen […]
Marktplatz 98, 96145 Seßlach
Die ehemalige Benediktinerprobstei St. Getreu am Michaelsberg war um 1652 begonnen worden, um 1733 um den Chor erweitert und in den weiteren Jahren noch vergrößert worden. Wie das gesamte Projekt entstand auch die Kirche nach den Plänen Justus Heinrich Dientzenhofers. Sie zählt zu den bedeutendsten barocken Sakralbauten in Bayern. Schon in den Achtziger Jahren des letzten Jahrhunderts war mit umfassenden Renovierungen begonnen worden, die erst 2003 ein erfolgreiches Ende fanden. Im Inneren sind Skulpturen von Franz Anton Schlott, Georg Reuß und Ulrich Huber zu finden. Das Deckengemälde gestaltete Paul Günther.
Sankt-Getreu-Straße, 96049 Bamberg
Nun stehen wir vor der von der Bausubstanz her ältesten Kirche Bambergs, St. Jakob. Das ehemalige Augustinerstift wurde um 1071 von Bischof Herrmann I. gegründet. Zu dieser Zeit war der westliche Teil der Kirche ausgebaut, erst unter Otto dem Heiligen (1102 – 1139) konnte die Kirche vollendet werden. Im Laufe des 15. Jahrhunderts trat der jetzige gotische Neubau an die Stelle des romanischen Westchores. Wenig später entstand die Sakristei im nördlichen Chorwinkel. 1594 musste man einen Teil des Südturmes wegen Baufälligkeit abtragen. Als im 18. Jahrhunderts die Barockfassade entstand, schrumpfte er ein weiteres Stück. Der Westchor wurde tiefer gelegt, Grabdenkmal und Chorgestühl vernichtet. 1771 war die barocke Umgestaltung beendet. Die Säkularistation brachte die Auflösung des Stifts, die Kirche sollte abgebrochen werden. Doch in einem kurfürstlichen Erlass vom 28. September 1805 wurde sie der „Marianischen Herren- und Bürgersolidarität“ für deren Gottesdienste übergeben. Seit 1852 beheimatet die Kirche ein Franziskanerkonvent, 1882 war sie vollkommen wiederhergestellt, neuromanisch bzw. neugotisch ausgestattet, blieb aber im Kern bis heute ein echt romanisches Gotteshaus.
Jakobsplatz, 96049 Bamberg
Neben all diesen geschilderten Tatsachen kann Bamberg sich auch noch als zweitälteste Stadt des Buchdrucks rühmen. Gutenberg hatte ja in Mainz eine Druckwerkstatt, bekam aber Ärger mit seinem Geldgeber Fust. Vor dessen Nachstellungen floh er im Jahr 1457 nach Bamberg und begann hier wieder zu drucken. Seite aus der Bamberger Apokalypse Die Werkstatt dürfte zunächst vermutlich in der Austraße, hinter dem Maxplatz, gelegen haben. Andere Hinweise deuten auf eine spätere Druckwerkstatt im St. Getreu, der früheren Propstei des Klosters Michaelsberg, hin. Gutenberg kehrte dann aber wieder nach Mainz zurück und die hiesige Druckerei wurde vom vormaligen bischöflichen Sekretär Albrecht Pfister übernommen. Dieser druckte die ersten Bücher in deutscher Sprache und weiterhin auch die ersten Bücher mit Illustrationen. Hier seien unter anderem die „biblia pauperum“ (Armenbibel) und „Der Renner“ genannt. Im Jahr 1507 wurde hier von Hans Pfeyl die sog. „Bamberger Halsgerichtsordnung“ gedruckt, die vom Freiherrn von Schwarzenberg verfaßt worden war und dem Reichsstrafgesetzbuch von Kaiser Karl V. im Jahr 1532 als Vorbild diente. Diese „Constitutio Criminalis Carolina“ galt bis 1870 als deutsches Strafgesetzbuch, das geistige Fundament dafür bildete jedoch die bereits erwähnte Bamberger Halsgerichtsordnung.
Bamberg
Stadtsteinach im Frankenwald mit seinen 3800 Einwohnern ist ein ideales Urlaubs- und Erholungsgebiet, für alle die gerne wandern und Natur genießen möchten. Die Stadt Stadtsteinach liegt im Nordosten von Oberfranken an der sog. Fränkischen Linie, wobei zwei Landschaftseinheiten zusammentreffen. Im Nordosten wird die Stadt durch die steil aufragenden Frankenwaldhänge (Ausläufer des Thüringer Schiefergebirges) begrenzt und im Südwesten durch die vorwiegend landwirtschaftlich genutzten flacheren Hänge des obermainischen Hügellandes. Von “Steina“ zu Stadtsteinach Die älteste Urkunde über den Ort stammt aus dem Jahre 1151. Damals wurde der Markt „Steina“ durch das Geschlecht der Henneberger an das Hochstift Bamberg verkauft. Ab 1290 hieß der Markt Obersteinach oder Obernsteinach. Spätestens 1328 war Obersteinach zur Stadt erhoben; in der Folgezeit setzte sich dann allmählich die Bezeichnung Stadtsteinach durch. Bis zur Gebietsreform 1972 war die Stadt Sitz des ehemaligen Landkreises Stadtsteinach. Im Jahre 2001 feierte Stadtsteinach 850-jähriges Jubiläum. Die Pfarrkirche St. Michael Die Pfarrkirche wird erstmals in einer Urkunde aus dem Jahre 1306 erwähnt. Bis in unsere Zeit wurde die Kirche mehrere Male zerstört, unter anderem in den beiden Markgrafen-Kriegen. Die jetzige Kirche wurde am 7. November 1905 eingeweiht. Der Hochaltar wurde in Anlehnung an den Hochaltar der Wallfahrtskirche Marienweiher gebaut. In der Kirche sind unter […]
Marktplatz 8, 95346 Stadtsteinach
Im Zuge der Bistumsgründung erfolgten Gründungen mehrerer Klöster in der Stadt, z. B. auch die des Benediktinerklosters St. Stephan. Nach der Legende hat die Hl. Kunigunde den Bau bezahlt, wie es das Relief am Kaisergrab erzählt. Die Kirche wurde 1020 von Papst Benedikt VIII geweiht – die erste Weihe einer Kirche durch einen Papst nördlich der Alpen. Von ihr ist nichts mehr erhalten. Der älteste Teil der jetzigen Kirche ist der Turm aus dem 13. Jahrhundert. Ein 1626 von Giovanni Bonalino mit dem Chor begonnener Neubau konnte wegen des Dreißigjährigen Krieges zunächst nicht vollendet werden. Erst als die Kriegsfolgen überwunden waren, konnte 1677 Antonio Petrini mit der Fortführung beauftragt werden. Nach der Säkularisation diente die Kirche als Gemüselager. Durch die napoleonischen Umstellungen wurde jedoch Würzburg, der bisherige Sitz der evangelischen Verwaltung, toskanisch, also zum Ausland. Man mußte umziehen und entschied sich für Bamberg. Dort wurde dann aber auch eine evangelische Kirche gebraucht – man erhielt die Stephanskirche. 1808 wurde also die säkularisierte und eines Teils ihrer Ausstattung beraubte Kirche der evangelischen Gemeinde Bambergs zur Verfügung gestellt. Heute ist sie Bambergs evangelische Hauptkirche. Der prächtige Orgelprospekt von St. Stephan Bamberg, 1695 durch den Stiftsdekan Johann Werner Schnaz gestiftet, ist eine Schöpfung […]
Stephansplatz 5, 96049 Bamberg
Trabelsdorf, 15 km westlich von Bamberg, liegt zwischen Main und Steigerwald inmitten einer herrlichen Weiherlandschaft im Aurachgrund. Seit der Reformation ist das Dorf evangelisch. Zur Kirchengemeinde gehört ein ausgedehntes Diasporagebiet in den Tälern von Aurach, Main und Rauher Ebrach. Das Schloss Wer einen gemütlichen Spaziergang durch Trabelsdorf unternimmt, kann dabei am Schloss von Trabelsdorf vorbeikommen. Dieses wurde um 1700 erbaut. In seiner heutigen Form wurde Schloss Trabelsdorf um 1700 erbaut. Ein schönes Schloss mit Treppengiebeln, 2 vorderen Ecktürmen und einem rückwärtigen mittlerem Flügelbau. Heute ist es das Rathaus der Gemeinde Lisberg und nebenbei befinden sich in ihm noch zwei Arztpraxen. Die Michaelskirche In der Nähe des Rathauses steht dann auch die Michaelskirche von Trabeldorf. Sie gehört der evangelisch-lutherischen Gemeinde an und wurde 1737 erbaut. Trotz der schlichten Außenfassade lohnt der Innenraum der Kirche immer wieder einen Besuch, denn mehrere Inventaren stammen noch aus der Zeit des Rokoko. Die Seitenwände sind mit Epitaphien und Wappen der Herren von Lisberg und Trabelsdorf von 1522 bis 1632 geschmückt. Der Friedhof der Gemeinde erhielt 1977 im Wettbewerb „Der Schönste Friedhof des Landes“ vom Bayrische Innenministerium den ersten Preis.
Trabelsdorf
Zur Bamberger Universität sei an dieser Stelle angemerkt, dass ihr Ursprung bis in das Jahr 1648 zurückgeht. 1769 wurde die Akademie zur Volluniversität erhoben. Das Ende für die „Ottoniana Fridericiana“ kam mit der Säkularisation im Jahr 1803. Im Jahr 1972 entstand hier eine Gesamthochschule, die 1980 als Universität mit Ausrichtung auf die Geisteswissenschaften eingerichtet wurde. Das Hauptgebäude befindet sich in der Feldkirchenstraße, im Norden der Stadt. Die restlichen Gebäude sind über die Innenstadt verstreut. Derzeit beherbergt Bamberg über 8.000 Studierende und neben Bayreuth ist Bamberg die zweite Universitätsstadt in Oberfranken. Die Ausbreitung der Universität über die Stadt hat für diese viele positive Aspekte. Von der Universität wurden viele ältere Häuser angekauft, renoviert und dann für den universitären Betrieb als Hörsäle, Seminar- oder Büroräume verwendet. So dient zum Beispiel das ehemalige Schlachthaus am Kranen heute als Teilbibliothek.
Kapuzinerstraße 16, 96047 Bamberg
Ein weiterer Höhepunkt bei den Kunstwerken im Bamberger Dom ist der Weihnachtsaltar von Veit Stoß aus dem Jahr 1520. Ursprünglich war der Altar für die Kirche des Karmelitenklosters in Nürnberg bestimmt, an dem der Sohn des Künstlers, Andreas Stoß, als Prior tätig war. Veit Stoß fertigte den Flügelaltar aus Lindenholz und im Jahr 1523 signierte der Künstler sein Werk ab. Am oberen Schlußstein des kleinen Brunnengewölbes, das sich unten, etwas rechts der Mitte, befindet, kann man die Jahreszahl und den Namenszug von Veit Stoß erkennen. Der Altar ist nicht vollständig, es sollten noch ein Ober- und Unterteil dazukommen. Im Jahr 1524 wurde in Nürnberg die Reformation durchgeführt und der Altar blieb unvollendet liegen. Andreas Stoß kam dann 1526 nach Bamberg, zur jetzigen Oberen Pfarre und 1543 wurde für diese Kirche der liegengebliebene Flügelaltar nach Bamberg angekauft. Im Jahr 1937 wurde ein Tausch durchgeführt: Der Weihnachtsaltar kam als Dauerleihgabe in den Dom, dafür erhielt die Obere Pfarre ein Altargemälde von Tintoretto. Der Veit Stoß Altar zeigt im Mittelteil die Weihnachtsgeschichte. Man sieht Maria mit dem Jesuskind, links kommt Josef hinzu. Neben und hinter Maria sind musizierende Engel zu erkennen und im Hintergrund sieht man Leute, die über Zäune klettern, um dem […]
Domplatz 5, 96049 Bamberg
Von der kleinen Kapelle zur Basilika Inzwischen ist Vierzehnheiligen sozusagen ein Wirtschaftsunternehmen geworden. Vor allem in der Zeit der Wallfahrten von Mai bis Oktober ist hier reges Treiben. In der restlichen Zeit ist aber immer noch guter Betrieb durch Touristen. So sind die Souvenirläden auch das ganze Jahr geöffnet. Von den 14 Heiligen (Achatius, Ägidius, Barbara, Blasius, Christophorus, Cyriacus, Dionysius, Erasmus, Eustachius, Georg, Katharina, Margareta, Pantaleon, Vitus Veit) ist derzeit vor allem Christophorus sehr populär. Hauptsächlich wegen seiner Rolle als Beschützer auf Reisen. So findet man auch in den Souvenirläden bei 9 von 10 „Heiligenandenken“ Christophorus´ Konterfei. Auch Autoweihen, für die er „zuständig“ ist, finden in Vierzehnheiligen statt. Des weiteren gibt es in den Shops noch Rosenkränze, Versteinerungen, Kreuze, Kerzen und Kinderspielzeug aller Art. Für alle die nicht so viel von Heiligenanbetung halten gibt es aber immer noch 3 Biergärten. In der eigenen Brauerei wird sogar ein „Nothelferbier“ gebraut. Die Geschichte Für diesen wurde der Architekt Balthasar Neumann gewonnen, dessen Pläne aber nur ungenau umgesetzt wurden. 1835 schlug der Blitz ein, von 1848 bis 1910 gab es erste Restaurierungsarbeiten. 1897 verlieh Papst Leo XIII. Vierzehnheiligen den Ehrentitel „Päpstliche Basilika“. Von 1914 bis ins Jahr 1960 wurden dann hauptsächlich Restaurierungsarbeiten im […]
Vierzehnheiligen 2, 96231 Bad Staffelstein
Die Villa Concordia ist das zweite Haus des Bamberger Aufsteigers Johann Ignaz Böttinger. Es wurde wohl um 1720 fertiggestellt. Der Architekt soll kein geringerer als Johann Dientzenhofer gewesen sein. Tatsächlich ist das Wasserschloss eines der prächtigsten Barockbauten, die Bamberg vorzuweisen hat. Seine eigene Wirkung entfaltet es besonders, wenn man am anderen Flussufer steht und auf die Gartenseite des Schlosses blickt. Böttinger war zu seiner Zeit einer der reichsten Männer der Stadt, doch seine Erben gerieten nach seinem Tode bald in Zahlungsschwierigkeiten. So wurde die Villa verkauft und kam schließlich in den Besitz der Gesellschaft Concordia. Von diesem Geselligkeitsverein rührt heute noch der Name. Ab 1935 wurde das Haus dann als Universitätsgebäude genutzt. Heute befindet sich in der Villa Concordia ein Stipendiatenhaus. Seit 1997 erhalten Künstler hier kostenlos Unterkunft. Sie sollen so finanziell gefördert werden und sich durch die Bamberger Atmosphäre inspirieren lassen.
Concordiastraße 28, 96049 Bamberg
Die Gemeinde Walsdorf liegt ca. 11 km von Bamberg entfernt im Tal der Aurach und ist eine der ältesten Siedlungen dort. Es wird vermutet, dass die Pfarrei in der Karolingerzeit, also im frühen 9. Jahrhundert, gegründet wurde. Zum ersten Mal erwähnt wurde der Ort im Jahr 1317 im Würzburger Lehensbuch. In der Folgezeit entwickelte er sich zu einem wohlhabenden Marktflecken. Seit 1525 stand Walsdorf unter der Herrschaft derer von Crailsheim. Dieser Grundherr war Anhänger der Reformation und gehörte zur Bewachung Luthers auf dem Weg nach Worms, so dass auch seine Untertanen den evangelischen Glauben annehmen mussten. Dies führte zu jahrelangen Streitigkeiten mit dem Bistum Bamberg. Auch heute sind noch 50% der Walsdorfer Einwohner evangelisch. Neben den schönen Fachwerkhäusern bietet Walsdorf eine sehenswerte Pfarrkirche. Zu der spätgotischen Muttergottes mit fröhlichem Kind im Chor, pilgern noch heute die Katholiken aus der Umgebung. Ferner kann man Reste des ehemaligen Wasserschlosses und der Synagoge besichtigen. Der Walsdorfer Judenfriedhof befindet sich wie viele jüdische Friedhöfe auf einem Hügel im Westen des Ortes. Seit Mitte des 17. Jahrhunderts wurden auch Bamberger Juden, die vorher in Zeckendorf beigesetzt wurden, in Walsdorf beerdigt. Wie so viele jüdische Friedhöfe ist er der Schändung im Dritten Reich nicht entgangen.
Schulstraße 10, 96194 Walsdorf