Coach Amiel: „Unser gesamter Fokus liegt nun auf der BBL.“

Coach Amiel: „Unser gesamter Fokus liegt nun auf der BBL.“
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Brose Bamberg empfängt nach FIBA Europe Cup-Aus die ROSTOCK SEAWOLVES

Nach dem enttäuschenden Aus im Viertelfinale des FIBA Europe Cups bleibt Brose Bamberg nur wenig Zeit zum Durchatmen. Bereits am Samstag steht für die Oberfranken Spieltag Nummer 24 der easyCredit Basketball Bundesliga auf dem Plan, zu dem die Mannschaft von Cheftrainer Oren Amiel ab 18 Uhr die ROSTOCK SEAWOLVES – und damit einen direkten Konkurrenten im Kampf um die Playoffs – erwartet.

easyCredit BBL 22/23 - 14. Spieltag: Brose Bamberg vs. EWE Baskets Oldenburg„Unser gesamter Fokus liegt nun auf der BBL. Dort wollen wir unsere Serie weiter ausbauen“, gibt Broses israelischer Übungsleiter die Marschroute für seine Mannschaft vor, denn er weiß, „der beste Weg, um eine schwere Niederlage zu verkraften, ist ein Sieg im nächsten Spiel.“ Da Bambergs nächster Gegner nun einmal Rostock ist, das als Aufsteiger ein starkes Debütjahr in Deutschlands höchster Spielklasse absolviert und aktuell mit elf Erfolgen nur knapp hinter Bamberg rangiert, ist es für beide Seiten ein Duell von großer sportlicher Bedeutung.

Rostock strebt als Aufsteiger die Playoffs an

Dass die Mecklenburger als zweiter Aufsteiger überhaupt – nach RASTA Vechta 2019 – direkt im ersten BBL-Jahr den Sprung in die Postseason schaffen wollen, untermauerten sie nicht zuletzt durch ihren jüngsten Ligasieg gegen die HAKRO Merlins Crailsheim (86:79-Heimsieg). Dieser Erfolg war aus Sicht der Rostocker und deren Cheftrainer Christian Held in zweierlei Hinsicht enorm wichtig. Einerseits konnte die Mannschaft um ihren Topscorer Derrick Alston Jr. (durchschnittlich 16,8 Punkte in 21 Partien) den Anschluss zu Platz acht – aktuell besetzt von Brose Bamberg mit zwölf Siegen und elf Niederlagen – wahren, andererseits zeigte die Truppe nach der im Spiel zuvor erhaltenen 78:102-Klatsche in Weißenfels eine Reaktion.

Da Topwerfer Alston Jr. zuletzt gegen Crailsheim ausfiel, übernahm Aufbauspieler JeQuan Lewis mit 26 Punkten die Rolle des erfolgreichsten Punktesammlers, Alston Jr. soll gegen Brose allerdings ebenso wieder in die Rostocker Rotation zurückkehren, wie der in den letzten Wochen verletzte Stefan Ilzhöfer. Im Duell mit den Bambergern werden die Seewölfe auch alles an Firepower brauchen, denn Coach Christian Held, aktuell der jüngste Trainer in der BBL, erwartet ein enges Spiel, bei dem seine Mannschaft mit Brose noch eine Rechnung offen hat. Beim Hinspiel an der Ostseeküste feierten die Brose-Boys damals mit 97:86 ihren ersten Saisonsieg überhaupt nach zuvor fünf Niederlagen in Serie. Dieses Erfolgserlebnis gelang den Amiel-Jungs dabei noch ohne Patrick Miller und Gerel Simmons. Daher könne man, so Held, beide Partien auch keinesfalls miteinander vergleichen: „Das Spiel in Bamberg wird eine Riesenherausforderung für uns. Wir treffen auf eines der heißesten Teams der Liga, das zuletzt fünf Siege in Folge eingefahren und sieben der letzten zehn Spiele gewonnen hat. Der Bamberger Kader ist unglaublich gut aufgestellt mit einer enormen Qualität auf jeder Position. Seit Saisonbeginn gab es einige Veränderungen im Team; sie treten seitdem viel gefestigter auf und spielen mit sehr großem Selbstvertrauen. Im Vergleich zum Hinspiel sind mit Patrick Miller und Gerel Simmons zwei sehr erfahrene Profis hinzugekommen. Wenn man den schwierigen Saisonstart rausrechnet, dann sieht man die eigentliche Qualität der Bamberger: Es wäre eine Mannschaft, die um das Heimrecht in den Playoffs spielt.“

easyCredit BBL 22/23 - 18. Spieltag: Brose Bamberg vs. Basketball Löwen BraunschweigTrotz der Held´schen Lobrede auf Bamberg peilt Rostock in Oberfranken den nächsten Ligasieg an. Neben den bereits genannten Topperformern Alston Jr. und Lewis, der trotz seiner Scoringqualitäten auch seine Mitspieler nicht vergisst und diese als bester Vorlagengeber der Seewölfe mit durchschnittlich 7,8 Assists immer wieder in Szene setzt, haben die Ostseestädter noch einiges mehr zu bieten. Ein dankbarer Abnehmer der Pässe von Lewis ist zum Beispiel auch Tyler Nelson, der dank seiner Sicherheit beim Dreipunktewurf (39 Prozent Trefferquote) das Groß seiner 14,3 Zähler von jenseits der 6,75m-Linie erzielt. Geht doch mal ein Wurf daneben, lauert Center Selom Mawugbe in der Zone und räumt mit im Schnitt gesicherten 6,7 Rebounds ordentlich auf.

Bamberg muss FIBA Europe Cup-Aus schnell verarbeiten

Für Brose Bamberg auf der anderen Seite geht es zunächst darum, das bittere Aus im FIBA Europe Cup aus Kopf und Muskeln zu bekommen. „Wir haben in den letzten beiden Tagen viel gesprochen. Jeder ist sich der Situation bewusst“, blickt Trainer Oren Amiel zurück. Erfreulich aus Brose-Sicht war am vergangenen Mittwoch nur, dass Kapitän Christian Sengfelder nach seinem Umknicken beim letzten BBL-Spiel in Weißenfels schon wieder einsatzfähig war und knapp 18 Minuten auf dem Parkett stehen konnte (acht Punkte, vier Rebounds). Dennoch fanden die Bamberger zu keiner Zeit des Spiels gegen die Esten einen Zugriff, konnten sich weder offensiv noch defensiv in Szene setzen. Einzig Gerel Simmons – mit 24 Punkten Bamberger Topscorer – konnte Offensivgefahr ausstrahlen.

easyCredit BBL 22/23 - 21. Spieltag: Brose Bamberg vs. ratiopharm ulmGegen die Ostseestädter muss das Team rund um BBL-Topscorer (17,1 PpS) und -assistgeber (5,5 ApS) Patrick Miller, der gegen Tallinn erstmals im Brose-Trikot weniger als zehn Punkte erzielte, wieder zu seiner BBL-Form finden – dort stehen immerhin aktuell fünf Siege in Serie zu Buche. Alle Bemühungen Broses gelten fortan dem Kampf um mindestens Playoff-Platz acht, damit auch im 22. Jahr in Folge eine Bamberger Mannschaft in der Postseason steht. Erfolge, insbesondere gegen direkte Tabellennachbarn – und noch dazu in eigener Halle –, sind dabei besonders wertvoll. In der BBL weiß Brose, wie man Siege einfährt, den letzten gab es am vergangenen Wochenende gegen den MBC (99:95). In Weißenfels, wo man ja bereits in der vierten Spielminute das verletzungsbedingte Aus von Kapitän Christian Sengfelder verkraften musste, zeigte die Mannschaft, die mit 81,7 Prozent verwandelter Freiwürfe derzeit die freiwurfstärkste der Liga ist. die Tugenden, die es benötigt, um erfolgreich zu sein: Einsatz, Kampf, Leidenschaft. Ohne diese drei Eigenschaften wird es sowohl am Samstag gegen Rostock als auch in den verbleibenden elf Saisonspielen nicht funktionieren. „Die Arena ist voll, wir wollen und müssen unseren Fans etwas zeigen!“, verspricht Coach Amiel eine bessere Vorstellung als unter der Woche.

Auch wenn die internationale Spielzeit für Brose zu Ende gegangen ist, bleibt der Spielrhythmus vorerst der Gleiche, denn schon am Mittwoch kommt es zum nächsten Heimspiel gegen einen direkten Playoff-Konkurrenten, wenn die NINERS Chemnitz ihre Visitenkarte in der BROSE ARENA abgeben.

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Header-Hintergrundbild & Fotos: Matthias Schramm