Brose Bamberg verliert Viertelfinalhinspiel bei BC Kalev/Cramo
Brose Bamberg ist mit einer knappen Niederlage ins Viertelfinale des FIBA Europe Cups gestartet. Beim estnischen Vertreter BC Kalev/Cramo zog die Mannschaft von Cheftrainer Oren Amiel mit 77:80 den Kürzeren und steht damit für das Rückspiel am 15. März in heimischer Halle unter Druck. Dann nämlich benötigen Christian Sengfelder & Co. einen Sieg mit mindestens vier Punkten Unterschied, um noch den Halbfinaleinzug zu schaffen.
In Tallinn gaben die Bamberger, die in Patrick Miller (15 Punkte) und Christian Sengfelder (13/9 Rebounds) ihre Topscorer hatten, den Sieg im dritten Viertel aus der Hand. Man verlor den dritten Abschnitt nicht nur mit 10:20, sondern kassierte in dessen Verlauf auch einen 0:15-Run, von dem man sich trotz Aufholjagd im Schlussabschnitt nicht mehr erholen konnte. Dafür war die Diskrepanz in Sachen Dreierquote mit 33:19 Prozent zugunsten der Esten zu groß. Allen voran Kalevs Topscorer Artur Konontsuk (22 Punkte), der insgesamt 5/7 Dreier versenkte, bereitete Broses Defense dabei Kopfschmerzen.
Bamberger Blitzstart und estnische Aufholjagd
In der ausverkauften Kalevi Spordihall erwischte Brose den perfekten Start. Auf vier schnelle Zähler von Patrick Miller ließen Gabriel Chachashvili, Christian Sengfelder und Spencer Reaves sechs weitere folgen, sodass die Oberfranken schnell mit 10:0 (4. Min.) in Front lagen. Erst im Anschluss konnte Martins Meiers seine Farben erstmals auf das Scoreboard bringen. Bamberg, das sein Scoring weiter ausgeglichen auf mehrere Schultern verteilte, konnte seinen zweistelligen Vorsprung aber erst einmal verteidigen und diesen zwischenzeitlich sogar bis auf elf Zähler ausdehnen.
Doch nach und nach fanden auch die Esten besser in ihren Offensivrhtyhmus, während Brose an beiden Enden des Feldes etwas aus dem Tritt geriet. So näherten sich beide Seiten nicht nur in Sachen Spielstand, sondern auch in den Statistiken zusehends an. Von Bambergs anfänglicher zweistelligen Führung war zur Viertelpause beim 24:19 nur noch die Hälfte übrig und die Esten setzten vor allem über ihre US-Guards Alterique Gilbert und Wesley Van Beck sowie Forward Hugo Toom weiter nach. Es gelang den Gästen aus Deutschland jedoch, einen Führungswechsel zugunsten der Hausherren zu vermeiden, sodass nach einem nahezu komplett ausgeglichenem zweiten Viertel, dass Spencer Reaves mit einem Buzzerbeater-Dreier aus rund neun Metern beendete, immer noch eine Sechs-Punkte-Brose-Führung zu Buche stand – Halbzeitstand: 47:41.
0:15-Run in einem schwachen dritten Viertel kassiert
Über Chachashvili und Sengfelder startete Brose nach dem Pausentee auch gut in den zweiten Durchgang, die Führung war binnen der ersten knapp zwei Minuten beim 51:41 wieder zweistellig und blieb es auch bis zum Zwischenstand von 57:46 in der 24. Spielminute. Im Anschluss an den letzten Bamberger Treffer von Kapitän Sengfelder verloren die Gäste allerdings jeglich Bindung zur Partie – und das komplett, an beiden Enden des Feldes. Im Angriff wollte minutenlang kein Feldkorb mehr gelingen und in der Verteidigung war man nicht mehr in der Lage, seine Gegenspieler zu stoppen.
Die Folge war ein 15:0-Run Kalevs, der den Gastgebern beim 59:57 auch die erste eigene Führung im Spiel bescherte. Mit 61:57 gng es schließlich in den Schlussabschnitt, wo Jaromir Bohacik den Run der Hausherren mit seinem Treffer zum 59:61 zwar unterbrechen, aber nicht stoppen konnte. Gepusht vom frenetischen Publikum setzte die Truppe von Coach Heiko Rannula weiter aggrrssiv nach und setzte sich durch zwei Dreier von Artur Konontsuk ihrerseits erstmals zweistellig ab (72:61, 33. Min.).
In der Schlussphase dieses Viertelfinalhinspiels rissen sich die Jungs von Coach Oren Amiel dann noch einmal am Riemen und starteten über Pat Miller und Chris Sengfelder eine Aufholjagd, an der sich auch Solomon Young und Jaromir Bohacik beteiligten. So war Brose nach zwei Freiwürfen von Young wieder bis auf einen Zähler an Kalev herangerückt (77:78), doch mit dem Buzzer brachte Alterique Gilbert den Ball nochmals im Bamberger Korb unter und besiegelte damit den 80:77-Endstand. Somit benötigt Brose Bamberg im Rückspiel am 15. März in heimischer Halle einen Sieg mit mindestens vier Zählern Differenz, um doch noch ins Halbfinale einzuziehen.
BC Kalev/Cramo: Konontsuk (22 Punkte), Gilbert (18), Van Beck (9), Toom (8), Meiers (8), Kovliar (6), Hermet (4), Kitsing (3), Dorbek (2), Jurkatamm
Brose Bamberg: Miller (15), Sengfelder (13), Bohacik (12), Reaves (10), Bell (8), Young (6), Simmons (5), Chachashvili (4), Wohlrath (2), Heckmann (2)
Fazit von Brose-Headcoach Oren Amiel:
„Wir sind stark ins Spiel gestartet und auch nach der Halbzeit war es richtig gut. Zwischendurch haben wir aber immer wieder den Rhythmus verloren und unser hässliches Gesicht gezeigt. Allerdings haben die Jungs nie aufgegeben, auch in den schlechten Phasen standen sie immer zusammen und haben sich energisch gepusht. Am Ende war es lediglich die erste Halbzeit. Ich denke, wir haben im Rückspiel eine gute Chance, wissen was auf uns zukommt und wollen mit unseren Fans im Rücken den Halbfinaleinzug schaffen.“