Bamberg behält die Nerven und steht im Viertelfinale

Bamberg behält die Nerven und steht im Viertelfinale
Sport

Brose-Basketballer gewinnen „Endspiel“ in Polen und sichern sich Platz 1 der Gruppe L

Brose Bamberg steht im Viertelfinale des FIBA Europe Cups! Am letzten Spieltag der Zwischenrundengruppe L holte sich die Mannschaft von Cheftrainer Oren Amiel im „Spiel um Platz eins“ bei Anwil Wloclawek mit 90:86 den erforderlichen Sieg. Dabei zeigten die Bamberger, die in Gerel Simmons (24 Punkte) und Kapitän Christian Sengfelder (16) ihre Topscorer hatten, eine couragierte Leistung mit viel Kampf- und Einsatzwillen.

Am Ende benötigten Sengfelder & Co. in einer spannenden Crunchtime aber auch Nervenstärke von der Freiwurflinie, die Patrick Miller, der mit elf Punkten, vier Rebounds und fünf Assists eine ordentliche Komplettvorstellung ablieferte, und Gerel Simmons an den Tag legten. Die Polen, die in Phillip Greene (24 Pkte.) und Lee Moore (18) ihre besten Punktesammler hatten, gaben sich zu keinem Zeitpunkt geschlagen. Am Ende hatte Brose jedoch in den entscheidenden Situationen stets knapp die Nase vorne und konnte sich am Ende den Gruppensieg sichern. Im Viertelfinale, das im K.O.-Modus mit Hin- und Rückspiel ausgetragen wird, treffen die Bamberger nun auf den estnischen Vertreter BC Kalev/Cramo. Das Hinspiel findet am 8. März in Talinn statt, das Rückspiel steigt eine Woche später (15. März) in der BROSE ARENA.

Nach Startschwierigkeiten: Defensive Anpassung bringt die Wende

Die Bamberger kamen besser aus den Startlöchern und führten dank fünf schneller Zähler von Kapitän Christian Sengfelder nach knapp drei Minuten mit 7:2, da man auch defensiv zunächst fokussiert zu Werke ging. Spätestens mit der Einwechslung seines Topscorer Phillip Greene fand aber auch Wloclawek ins Spiel. Der US-Guard in Reihen von Anwil machte das Spiel der Gastgeber variabler und traf binnen 2:26 Minuten selbst drei Dreier in Serie, was Broses anfängliche Führung in einen 13:17-Rückstand (6. Min.) verwandelte, sodass Coach Oren Amiel per Timeout eingreifen musste. Die Worte des israelischen Übungsleiters auf der Bamberger Bank verpufften dabei allerdings, denn der Gastgeber blieb weiter am Drücker. Selbst fünf schnell eingestreute Punkte von Gerel Simmons konnten nicht verhindern, dass sich die Polen über ein 27:20 zur Viertelpause gleich zu Beginn von Abschnitt zwei erstmals zweistellig absetzen konnten (30:20, 11. Min.).

Ganz so leicht wollten die Brose-Boys den Kampf um den Gruppensieg dann aber doch nicht aufgeben und rissen sich noch einmal zusammen. Vor allem in der Verteidigung fand man plötzlich wieder einen besseren Zugriff und ließ sich nicht mehr so leicht im Eins-gegen-Eins schlagen. Dadurch nahm auch die Offensive wieder Fahrt auf. Den Oberfranken, die zwar weiterhin vor allem mit ihrer Dreierquote haderten (zur Pause 38 Prozent, Wloclawek 46), gelang ein 12:0-Zwischenspurt, der die Führung beim 32:30 durch Sengfelder wieder auf Bamberger Seite holte. In den verbleibenden fünf Minuten blieb die Partie eng. Jedes Team hatte noch einmal einen kleinen Run, sodass Brose am Ende mit einem knappen 47:44-Vorsprung in die Kabine ging.

Brose beweist in spannender zweiten Halbzeit Nervenstärke

Diesen konnten die Bamberger nach dem Seitenwechsel noch knapp drei Minuten halten, ehe Lee Moore, der zum Start von Durchgang zwei aufdrehte und die ersten sieben Zähler seines Teams markierte, zum 50:51 aus Brose-Sicht traf. Vom Führungswechsel zeigten sich die Gäste aus Deutschland wenig beeindruckt und schlugen sofort zurück. Allerdings war nun auch Wloclawek wieder vom im Spiel, sodass sich eine enge Partie entwickelte, in der beide Offensivreihen gut funktionierten und die gegnerische Defensivreihe dadurch ein ums andere Mal nicht gut aussah. Dank Gerel Simmons, der in einem offensivgeführten dritten Abschnitt (27:26 für Wloclawek) immer wieder für Bamberger Punkte sorgte, konnten die Domstädter ein knappes 73:71 mit ins Schlussviertel nehmen.

Dort sollte die Dramatik dann nochmals zunehmen. Zwar gelang es den Brose-Boys immer wieder mal, sich auf vier bis sieben Punkte abzusetzen (80:73, 35. Min.), doch auch den Hausherren merkte man an, dass sie den Gruppensieg als Ziel hatten. Bamberg stand zwar im Schlussabschnitt auch defensiv wieder besser, doch es gelang den Polen ein ums andere Mal, sich wieder heranzupirschen, sodass sich bis in die Schlusssekunden eine echte Nervenschlacht entwickelte. Am Ende machten Freiwurftreffer von Chachashvili, Miller und Simmons den Unterschied zugunsten der Gastmannschaft aus, die sich mit 90:86 durchsetzen und damit den Gruppensieg feiern konnte.

Anwil Wloclawek: Greene (24 Punkte), Moore (18), Sobin (10), Petrasek (8), Nowakowski (7), Sanders (6), Slupinski (6), Woroniecki (3), Bojanowski (2), Williams (2)
Brose Bamberg: Simmons (24), Sengfelder (16), Miller (11), Bohacik (10), Chachashvili (9), Young (7), Bell (6), Reaves (5), Heckmann

Fazit von Brose-Headcoach Oren Amiel:

„Wir wussten, dass es ein Kampf werden würde. Sie spielen sehr physisch, das war uns bewusst. Nach einem eher mageren ersten Viertel, was die Verteidigung anging, haben wir uns gefangen und einige Anpassungen vorgenommen. Dieses defensive Niveau haben wir dann das restliche Spiel über gut gehalten. Am Ende haben verschiedene Spieler schwierige Würfe getroffen und entscheidende Verteidigungssequenzen gezeigt.“

Trainerstimme: Medieninformation Brose Bamberg
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Header-Hintergrundbild: Matthias Schramm