In Oradea Revanche für die knappe Hinspielniederlage nehmen

In Oradea Revanche für die knappe Hinspielniederlage nehmen
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Brose Bamberg reist nach Rumänien – Amiel: „Schnell spielen, dazu gut verteidigen“

Zum Start der Rückrunde der Zwischenrundengruppe L des FIBA Europe Cups ist Brose Bamberg in Rumänien gefordert. Am Mittwoch treten die Mannen von Cheftrainer Oren Amiel ab 18 Uhr bei CSM CSU Oradea an und wollen mit einem weiteren Erfolg nicht nur Revanche für die Heimniederlage aus dem Hinspiel nehmen, sondern auch einen weiteren Schritt in Richtung K.O.-Runde machen.

FIBA Europe Cup 22/23 - Gruppe L, 3. Spieltag: Brose Bamberg vs. Anwil WloclawekMit dem aktuell Letztplatzierten der Gruppe wartet jedoch eine Mannschaft, die die eigenen Hoffnungen auf das Erreichen der Ausscheidungsrunde trotz ihrer 1:2-Bilanz noch nicht aufgegeben haben. Gerade auch deshalb wird die Partie gegen Brose in Oradeas lokalen, regionalen und sozialen Medien bereits seit rund einer Woche nur noch als „das Endspiel“ beworben, verbunden mit der Aufforderung ans Team „macht’s nochmal gegen einen der größten Namen, der jemals in Oradea zu Gast war“. Mit „nochmal machen“ ist natürlich der überraschende 82:80-Hinspielerfolg Mitte Dezember in Bamberg gemeint. Mark Ogden (18) und Erick Neal (17) waren damals die Topscorer der Rumänen, die allerdings auch das Quäntchen Glück auf ihrer Seite hatten. Zweimal gelang es den Bambergern, einen zweistelligen Rückstand aufzuholen und man hatte auch den letzten Angriff zur Verfügung, um zumindest auf den Ausgleich und damit die Verlängerung zu erzwingen. Ein Foul an Kevin Wohlrath beim Korblegerversuch wurde dann mit der Sirene aber nicht geahndet, das Spiel von Oradea gewonnen.

Oradeas zwei Gesichter

Anschließend geriet die Mannschaft von Trainer Cristian Achim ins Straucheln und verlor die weiteren Partien zuhause gegen Wloclawek (73:91) und jüngst bei Keravnos BC (75:77). Auf Zypern waren die Rumänen zwar über die vollen 40 Minuten ebenbürtig, doch der spielentscheidende Dreierversuch von Erick Neal fand nicht den Weg in den Korb. „Ihre einzige Chance aufs Weiterkommen ist ein Sieg. Sie werden daher alles reinwerfen“, erwartet auch Broses Übungsleiter Oren Amiel einen Gegner, der alles für den Sieg machen wird. Wie gewinnen geht, zeigt Oradea ja in schöner Regelmäßigkeit auf nationalem Parkett, wo es im Vergleich zum FEC wie am Schnürchen läuft und man insbesondere in den vergangenen Begegnungen seine Stärke unter Beweis stellen konnte. Die letzten drei Spiele der nationalen Divizia A konnte Oradea allesamt für sich entscheiden und unterstrich dabei seine Dominanz. Im Schnitt scorten die Rumänen in diesen drei Partien nämlich 104 Punkte, ließen dabei im Gegenzug lediglich durchschnittlich 74 Zähler zu. Mit nunmehr 14 Siegen aus 15 Spielen führen sie folgerichtig auch souverän die Tabelle an.

FIBA Europe Cup 22/23 - Gruppe L, 3. Spieltag: Brose Bamberg vs. Anwil WloclawekCoach Amiel will zwar, dass sein Team auf starke Gegenwehr der Rumänen vorbereitet ist, „dennoch kommt es auch darauf an, dass wir unser Spiel durchziehen. Wir wollen schnell spielen, dazu gut verteidigen“. Verteidigen muss man bei den Rumänen in erster Linie Erick Neal. Der US-Amerikaner ist über die komplette bisherige FEC-Spielzeit gesehen Oradeas treffsicherster Spieler mit im Schnitt erzielten 15,6 Punkten. Bester Rebounder ist bis dato Mark Ogden mit durchschnittlich 6,4 gesicherten Abprallern pro Partie, während abermals Neal die teaminterne Statistik bei Assists (7,2/Partie) anführt. Oradea kann aber auch Defense, denn ganze neun Steals pro Partie sind der beste Wert aller Teams im FIBA Europe Cup.

Brose muss physisch und mental bereit sein

Brose Bamberg selbst tritt die Reise nach Rumänien zwar mit zwei Bundesliganiederlagen in Folge im Gepäck an, doch gerade die jüngste Pleite am vergangenen Sonntag gegen München (87:94) hat einmal mehr gezeigt, was für Potenzial in der Mannschaft um Kapitän Christian Sengfelder steckt. Vor allem Solomon Young überzeugte mit seinem ersten Double-Double der Saison (15 Punkte/elf Rebounds). Der Center befindet sich aktuell in einer sehr guten Form und gehört zu den konstantesten Bamberger Akteuren. Er verteidigt stark und ist auch vorne – nicht nur von der Dreierlinie – stets gefährlich. Bester Mann gegen München war aber einmal mehr Patrick Miller, der das Brose-Team auch auf internationalem Parkett mit durchschnittlich 18,8 Punkten pro Partie und 4,3 direkten Korbvorlagen anführt.

FIBA Europe Cup 22/23 - Gruppe L, 3. Spieltag: Brose Bamberg vs. Anwil Wloclawek„Es hat mir gefallen, wie wir nach dem schlechten Spiel gegen Braunschweig den Fokus neu justiert und gegen München eine gute Partie gezeigt haben. Leider hat es am Ende nicht gereicht, dennoch können wir einiges Positives für die Zukunft mitnehmen“, blickt Bambergs israelischer Cheftrainer auf die vergangenen zwei Heimniederlagen zurück, weiß dann aber auch, dass es am Mittwoch ein komplett anderes Spiel werden wird. „Wir müssen es schaffen, dass wir von Beginn an physisch und mental auf dem Parkett stehen“, fordert der Coach.

Am Donnerstagmittag wird die Mannschaft in Bamberg zurückerwartet, wo sich der Fokus dann sofort auf den Hinrundenabschluss der easyCredit Basketball Bundesliga richtet. Zu diesem reist Brose Bamberg am Samstag zu ratiopharm ulm (Spielbeginn: 20:30 Uhr). Das nächste Heimspiel ist dann am 1. Februar, wenn Keravnos BC zum 5. Spieltag des FIBA Europe Cups ab 20 Uhr in der BROSE ARENA gastiert.

Logo: Brose Bamberg
Header-Hintergrundbild & Fotos: Matthias Schramm