Brose Bamberg bezwingt Heidelberg – Starkes Debüt von Gerel Simmons
Brose Bamberg hat sich mit einem Kantersieg aus dem Kalenderjahr 2022 verabschiedet. Am Vorabend des Jahreswechsels besiegte die Mannschaft von Cheftrainer Oren Amiel am zwölften Spieltag der easyCredit Basketball Bundesliga die MLP Academics Heidelberg deutlich mit 101:74. Beim vierten Saisonsieg, der nach einer ausgeglichenen Anfangsphase zu keinem Zeitpunkt ernsthaft in Gefahr war, stach Neuzugang Gerel Simmons mit 20 Punkten (5/10 Dreiern), fünf Rebounds und drei Assists hervor.
Dicht dahinter folgte Patrick Miller, der auf 17 Zähler und fünf Assists kam und damit einmal mehr unter Beweis stellte, wie unverzichtbar er für das Bamberger Team ist. Hinter den beiden US-Guards folgten mit Kevin Wohlrath (14), Amir Bell (11) sowie Jaromir Bohacik und Solomon Young (beide je 10) weitere vier Akteure, die zweistellig punkten konnten. Auf Heidelberger Seiten gelang dies Tim Coleman und Bryan Griffin (je 14) sowie De´Jon Davis (12). Broses Erfolg war spätestens nach dem 10:0-Run zum Ende des ersten Viertels, als man aus einem 21:22-Rückstand ein 31:22 nie mehr ernsthaft in Gefahr, denn die Amiel-Jungs hatten an diesem Abend einen bestechenden Offensivrhythmus: 44 Prozent der versuchten Dreier fanden ihr Ziel und zudem verteilten die Oberfranken 25 Assists. Auch die Rebound-Statistik (37:34) und die erzwungenen Ballverluste (16:13) sprachen für die Domstädter, die es obendrein noch schafften, Heidelbergs sonstigen Topscorer, Eric Washington, bei lediglich sechs Zählern zu halten.
Nach ausgeglichenem Beginn übernimmt Neuzugang Simmons
Die 3.733 Zuschauer bekamen zunächst eine ausgeglichene Anfangsphase beider Teams zu sehen. Während bei Brose Patrick Miller und Jaromir Bohacik (je vier Punkte) das Scoring unter sich aufteilten, spielte De´Jon Davis auf Heidelberger Seite den Alleinunterhalter, sodass in der vierten Spielminute ein 8:8-Unentschieden zu Buche stand. Miller und Reaves brachten den Gastgeber anschließend noch mit 12:8 in Front, ehe die Amiel-Jungs auch aufgrund einiger unglücklicher Foulentscheidungen der Unparteiischen etwas ihren Rhythmus verloren und Heidelberg, das auch clever den Ball immer wieder unter den Korb brachte, über den ein oder anderen Freiwurf seinerseits in Führung gehen konnte (15:18, 6. Min.).
3:30 Minuten vor der ersten Viertelpause nahm Coach Oren Amiel das zweite schnelle Foul von Amir Bell zum Anlass und schickte Neuzugang Gerel Simmons erstmals aufs Parkett. Bambergs neuer US-Guard führte sich dann auch prompt gut ein, markierte bis zur Viertelpause schnelle acht Zähler (2/3 Dreier) und war maßgeblich dafür verantwortlich, dass Brose nicht nur mit 31:22 in Front lag, sondern im zweiten Viertel weiter so richtig an Fahrt aufnahm. Vor allem offensiv hatten die Oberfranken einen extrem guten Rhythmus, trafen bis zur Pause 68 Prozent ihrer Würfe (62 Prozent Dreier) und setzten sich kontinuierlich Stück für Stück ab. Heidelberg agierte im Angriff mit knapp 50 Prozent Trefferquote ebenfalls sehr ordentlich, konnte mit Broses Offensivdrang, angeführt von Neuzugang Simmons, der seine neuen Mitstreiter einfach mit sich riss, auf Dauer aber nicht mithalten. Bis auf 19 Punkte (59:40) zog Brose davon, ehe es nach einem Schlussspurt der Academics mit 59:45 in die Halbzeit ging.
Bamberg dominiert auch Durchgang zwei
Nach dem Wiederanpfiff brauchten beide Seiten einen kurzen Moment, um wieder auf Betriebstemperatur zu kommen und Bamberg musste seine Nachlässigkeiten beim Ballvortrag wieder in den Griff bekommen. Danach spielten beide Seiten weiter mit offenem Visier, sodass Offensive Trumpf blieb. Hier hatten die Hausherren auch im dritten Durchgang die besseren Quoten und schnupperten dadurch mehrfach an der 20-Punkte-Grenze. Da Heidelberg aber zu keinem Zeitpunkt aufsteckte, sollte die 20er Marke erst in der Schlussminute des dritten Viertels fallen. Broses jüngste Nachverpflichtung, Gerel Simmons, der ein bärenstarkes Debüt ablieferte und die lang ersehnte dringend benötigte Verstärkung zu sein scheint, markierte von der Freiwurflinie mit seinen Punkten 19 und 20 das zwischenzeitliche 82:62, Pat Miller legte dann noch zum 84:62 zur Viertelpause nach.
Im finalen Abschnitt schalteten beide Seiten angesichts der gefallenen Vorentscheidung einen Gang zurück. Coach Oren Amiel nutzte die Möglichkeit, um viel durchzuwechseln (am Ende sollte, abgesehen von Jaromir Bohacik, kein Brose-Spieler die 25-Minuten-Marke erreichen), ohne dass dabei ein größerer Bruch entstand. Im Schlussviertel standen die Gastgeber nach zuvor drei offensivstarken Vierteln dann auch defensiv besser und gestatteten ihrem Kontrahenten nur noch zwölf Zähler. Selbst sammelte man noch deren 17 und durchbrach mit dem letzten Dreier von Bohacik zum 101:74-Endstand auch noch die 100-Punkte-Marke.
Viel Zeit, um das neue Jahr ausgiebig zu begrüßen, bleibt dem Brose-Team nicht, denn schon am 4. Januar steht ab 20:30 Uhr das Frankenderby bei den Würzburg Baskets an, ehe dann drei Tage später (7.1., 18 Uhr) die EWE Baskets Oldenburg in die Domstadt kommen.
Brose Bamberg: Simmons (20 Punkte), Miller (17), Wohlrath (14), Bell (11), Bohacik (10), Young (10), Chachashvili (9), Sengfelder (6), Heckmann (2), Reaves (2)
MLP Academics Heidelberg: Coleman (14), Griffin (14), Davis (12), Ugrai (8), Ely (7), Kesteloot (7), Washington (6), Vargas (3), Herzog (3), Edwardsson
Fazit von Brose-Headcoach Oren Amiel:
„Zunächst freut es mich für unsere Fans. Sie kamen und haben uns schlecht spielen sehen. Heute haben wir ihnen hoffentlich ein bisschen Spaß bereitet. Es war enorm wichtig für uns. Wir alle haben uns den Saisonbeginn anders vorgestellt. Aber jeder von uns hat das Selbstbewusstsein und den Glauben an sich, an das Team, an den Club, daran, dass wir diese Phase hinter uns lassen können. Heute waren wir von Beginn an aggressiv. Das hat uns in den letzten Spielen etwas gefehlt. Jetzt müssen wir weiter dranbleiben und Konstanz in unsere Leistung bringen. Ich wünsche allen ein frohes neues Jahr!“