Brose Bamberg gibt in Göttingen alles, am Ende fehlte aber die Kraft
Am zehnten Spieltag der easyCredit Basketball Bundesliga musste Brose Bamberg einen weiteren Rückschlag hinnehmen. Bei der BG Göttingen unterlag die dezimierte Truppe von Coach Oren Amiel der BG Göttingen am Ende deutlich mit 79:95. In Südniedersachsen mussten die Oberfranken, die in Christian Sengfelder (22 Punkte, vier Rebounds) und Kevin Wohlrath (16 Punkte, fünf Rebounds) ihre Top-Performer hatten, ohne ihre Point Guards Patrick Miller und Amir Bell auskommen, zudem verletzte sich noch Tyreese Blunt in der ersten Halbzeit.
Trotz der personell schwierigen Voraussetzungen gaben sich die Brose-Boys nicht kampflos geschlagen, doch nachdem man ein schwaches zweites Viertel (19:33) hatte, lief man dem Rückstand ununterbrochen hinterher. Am Ende fehlte dann auch die Kraft, sodass auch der Schlussabschnitt mit 14:26 an die BG ging. Zudem hatte Brose, das sich satte 18 Ballverluste (Göttingen 7) erlaubte, gegen das Big Men-Duo der „Veilchen“ nichts entgegenzusetzen. Während Rayshaun Hammonds mit 23 Punkten sowie je fünf Rebounds und Steals seine beste Saisonleistung ablieferte, überragte BG-Urgestein Harper Kamp mit 26 Zählern (Karrierebestwert) bei einer 91prozentigen Trefferquote aus dem Feld.
Brose Bamberg vs. Harper Kamp …
Kamp legte dann zu Spielbeginn auch gleich furios los und verbuchte in den ersten 5:47 Minuten im Alleingang die ersten elf Zähler seiner Farben. Doch auch Broses Rumpftruppe kam gut aus den Startlöchern und hatte im ersten Viertel zumeist die Nase knapp vorne. Dies lag in erster Linie an guten Offensivaktionen, die hochprozentige Abschlüsse zur Folge hatten, und starker Reboundarbeit – vor allem am offensiven Brett. In der Verteidigung zeigten beide Mannschaften noch Luft nach oben, doch Bamberg konnte zunächst eine 22:17-Führung zur ersten Viertelpause behaupten.
… und Rayshaun Hammonds
Mit ein Grund für die Gästeführung nach zehn Minuten war, dass die Hausherren im ersten Viertel all ihre Dreierversuche danebensetzten. Diesen Umstand korrigierte dann mit Rayshaun Hammonds ausgerechnet Göttingens zweiter Big Man, der nach Harper Kamp im ersten Abschnitt den zweiten dominieren sollte. Der BG-Center, eigentlich bislang nicht als Dreierschütze aufgefallen, gab sich mit seinem ersten Distanztreffer an diesem Abend nicht zufrieden, ließ in der Folge gleich zwei weitere folgen und riss damit auch seine Teamkollegen mit, die im zweiten Viertels insgesamt sieben Mal von „downtown“ erfolgreich waren.
Die Bamberger hielten zunächst mit aller Macht dagegen und blieben dank ihrer weiterhin starken Arbeit beim Offensivrebound (9:3 zur Pause) bis Mitte des Spielabschnitts dran am Gegner (32:32). In den letzten fünf Minuten vor dem Seitenwechsel mussten die Amiel-Jungs dann allerdings doch abreißen lassen. Ein Dreier von Harald Frey läutete einen 7:0-Zwischenspurt der „Veilchen“ ein, wovon sich Brose nicht mehr ganz erholen sollte. Wohlrath und Sengfelder unternahmen alles, doch zur Pause führte die BG 50:41.
Sengfelder und Wohlrath wehren sich
In der Halbzeitpause gab es für Coach Oren Amiel dann auch noch eine weitere personelle Hiobsbotschaft, denn Youngster Tyreese Blunt zog im ersten Durchgang eine Wadenverletzung zu und konnte fortan nicht mehr eingesetzt werden. Doch Blunts Mitstreiter, angeführt von Kapitän Christian Sengfelder, der an diesem Abend zu alter Stärke und Treffsicherheit zurückfand, ließen sich von all den Widrigkeiten nicht beeindrucken. Zwar traf Göttingen, allen voran Rayshaun Hammonds, weiter hochprozentig, doch die Oberfranken schraubten defensiv die Intensität nach oben und konnten auch im Angriff weiter ihre Würfe im BG-Korb unterbringen.
Bis Mitte des Schlussviertels konnte Bamberg dank Sengfelder und Wohlrath beim 71:77 noch in Schlagdistanz bleiben, ehe dem Gast die letzten Kraftreserven ausgingen. In der Schlussphase konnte Bambergs Rumpftruppe dem Gastgeber nichts mehr entgegensetzen. Allen voran Hammonds und Kamp hatten aber inzwischen so richtig Spaß am Offensivspiel und scorten eifrig weiter. Am Ende musste Brose Bamberg mit einer 79:95-Niederlage die Heimreise antreten.
BG Göttingen: Kamp (26 Punkte), Hammonds (23), Frey (14), Pape (11), Smith (7), Crandall (6), Besselink (3), Boakye (3), Mönninghoff (2)
Brose Bamberg: Sengfelder (22), Wohlrath (16), Chachashvili (13), Reaves (11), Bohacik (7), Heckmann (5), Young (2), Bulic (2), Blunt (1), Sonnefeld
Fazit von Brose-Headcoach Oren Amiel:
„Wir haben unter den gegebenen Umständen 33 Minuten auf Augenhöhe gespielt. Am Ende ging uns die Luft aus, sie sind davongezogen. Ich kann meinen Spielern aber keinen Vorwurf machen, sie haben alles auf dem Parkett gelassen.“
