BERGANZA-PREIS 2022 für den Komponisten Jochen Neurath

BERGANZA-PREIS 2022 für den Komponisten Jochen Neurath
Nachrichten

Als Berganza-Preisträger 2022 hat der Vorstand des Kunstvereins einstimmig eine Persönlichkeit ausgewählt, die sich gemäß den Kriterien des Vereins, seit vielen Jahren mit Leidenschaft, Idealismus, Selbstlosigkeit und nicht zuletzt intensiver Arbeit im Kulturleben der Stadt engagiert: Den Musiker und Komponisten Jochen Neurath und sein nonoise Ensemble.

Jochen Neurath hat sich ganz und gar der zeitgenössischen Musik verschrieben. 1968 in Celle geboren, in Bamberg aufgewachsen, wo er auch heute zuhause ist, hat er in Berlin und Hamburg Komposition studiert, daneben Germanistik und Philosophie. Seit 1996 ist er als Komponist, Bearbeiter und Pianist freischaffend tätig. Heute umfasst sein Werk mehrere Orchesterstücke, Kammermusik, Vokalkompositionen, Adaptionen literarischer Vorlagen und die Oper „Agrippina“ (nach Daniel Casper von Lohenstein). Ein Karrierehighlight war seine Orchesterfassung der Goldberg-Variationen von Johann Sebastian Bach, ein Auftrag von Riccardo Chailly, die das Gewandhausorchester Leipzig 2012 uraufführte. Außerdem ist er Gründungsmitglied des Vereins „Neue Musik in Bamberg“ und den Bambergern und Bambergerinnen womöglich durch seine Konzerte auf dem historischen Vorläufer des Klaviers, dem Clavichord, in der Buchhandlung Heilmann bekannt.

2019 gründete Neurath des Projekt Ensemble nonoise, das in regelmäßigen Abständen Performances, Klang- und Rauminstallationen erarbeitet. Der Raum, seine Atmosphäre und Geschichte, und die Menschen, die mitwirken, werden essenzieller Bestandteil des entstehenden Kunstwerkes. Zwei wichtige Projekte, die als Vorläufer von nonoise betrachtet werden können, sind im Kontext von Bildender Kunst entstanden: 2009 „Matter of Sound“ im Berliner Studio der Malerin Julie Mehretu, und „Exposition“ in der Deutschen Guggenheim Berlin (ebenfalls 2009).

Jochen Neurath wird ausgezeichnet für sein Engagement, zeitgenössische Musik zu vermitteln, erforschen, aufzuschließen und erlebbar zu machen!

Text: Kunstverein Bamberg e.V.
Foto privat:  Jochen Neurath