Brose Bamberg empfängt am 5. Spieltag der easyCredit Basketball Bundesliga die Veolia Towers Hamburg. Spielbeginn ist am Freitag um 18.30 Uhr.
Drei aus vier lautet die Bilanz der Veolia Towers Hamburg in der bisherigen BBL-Saison. Einer Auftaktniederlage gegen Berlin folgten zuletzt drei Siege in Serie gegen Weißenfels, in Bayreuth und am vergangenen Samstag gegen München. Im Pokal scheiterte das Team von Raoul Korner allerdings vor zwei Wochen an den MHP RIESEN Ludwigsburg. Dafür ist man international im Soll, steht im EuroCup aktuell bei einer Niederlage und zwei Siegen. Den letzten holte man unter der Woche gegen Slask Wroclaw mit 87:83. Einmal mehr demonstrierte die Hamburger Mannschaft dabei ihre Ausgeglichenheit. Vier Spieler punkteten zweistellig. Und dennoch sticht momentan Kendale McCullum aus dem guten Kollektiv immer wieder hervor. Der vor der Saison aus Gießen gekommene Aufbauspieler zieht in den wichtigen Phasen die Partien immer wieder an sich, hat entweder das gute Auge für den besser postierten Nebenmann oder aber schließt selbst hochprozentig ab. Am Dienstag gegen die Polen scorte er 16 Punkte, auf nationalem Parkett kommt er bislang im Schnitt auf 19 Zähler und 6,5 Assists. Ein noch besseres Auge für seine Mitspieler hat nur der von ALBA BERLIN ausgeliehene Ziga Samar, der bislang durchschnittlich sieben direkte Korbvorlagen auflegte. Doch nicht nur die beiden sind tragende Säulen der Hamburger, die, wie erwähnt, vor allem im Kollektiv gut harmonieren. Yoeli Childs und James Woodard punkteten bislang mit im Schnitt 14 und knapp elf Zählern ebenfalls zweistellig. Dazu kommen mit EM-Bronzemedaillengewinner Jonas Wohlfarth-Bottermann, dem aus Frankfurt in den Norden gewechselten Len Schoormann und Lukas Meißner drei starke deutsche Rotationsspieler. Die Türme sind aktuell das zweitstärkste Reboundteam der BBL (39,5) und die Mannschaft, die ligaweit am zweithäufigsten die Abschlüsse aus der Nah- und Mitteldistanz sucht (43,0). Trotz der guten Statistiken warnt Trainer Raoul Korner seine Mannschaft im Vorfeld der Partie in Bamberg aber vor Überheblichkeit: „Sie sind besser, als es ihr Tabellenplatz aussagt. Dass sie irgendwann in die Saison reinfinden, ist klar. Das muss nur nicht am Freitag sein. Ich weiß, wie viel Dampf auf dem Kessel ist. Deswegen ist das ein extrem gefährliches Team.“
Bei Brose Bamberg herrscht Katerstimmung. Nach vier Bundesliganiederlagen, dem Pokal-Aus und zuletzt der Niederlage gegen Ylli im Europe Cup ist jedem klar, dass die Wende schnell kommen muss. Dabei ist es nach wie vor immer ein ähnliches Muster, das die Mannen von Oren Amiel am Ende um Zählbares bringt. Einige miese Minuten gepaart mit ungenügender Verteidigung der Distanzwürfe und schlechter Reboundarbeit – so wird es schwer die teilweise guten Offensivleistungen am Ende ins Ziel zu bringen. Die Partie gegen Ylli verdeutlichte schmerzhaft all das genannte. Bamberg kassierte 14 Dreier, verlor dazu das Reboundduell mit 26:41 und trug somit stark selbst dazu bei, dass die Kosovaren ihren ersten Sieg auf internationalem Parkett feiern konnten. Und dennoch geht der Blick nach vorne. Mit Hamburg wartet das nächste starke BBL-Team auf Brose. Vor allem defensiv müssen die Hausherren am Freitag dagegenhalten. Bislang im Schnitt kassierte 87,5 Punkte sind eindeutig zu viel. Dabei zeigt sich auch national: die Dreierverteidigung muss sich stabilisieren. Durchschnittlich trafen die Gegner in den gespielten vier Partien nahezu 40 Prozent ihrer Distanzwürfe. Auch vorne muss sich Brose (weiter) steigern. Mit im Schnitt erzielten 79 Punkten gehört Bamberg zu den offensivschwächsten Teams der Liga. Da helfen bislang auch die durchschnittlich erzielten 15,5 Punkte von Justin Wright-Foreman und die 15 von Christian Sengfelder nur peripher. Es bedarf einer Steigerung des gesamten Kollektivs, um das Ruder herumzureißen. Denn dass das Team Potenzial hat, das lässt es immer wieder aufblitzen. Nur eben aktuell noch nicht konstant über 40 Minuten.
„Wir haben etwas gutzumachen. So ein Spiel wie am Mittwoch darf uns nicht nochmal passieren. Gegen Hamburg haben wir die nächste Chance. Dass es schwer wird – keine Frage. Dass wir es schaffen können – natürlich. Dazu müssen wir aber konstant auf starkem Niveau verteidigen und offensiv unsere Systeme ausspielen. Wir dürfen sie nicht ins Laufen kommen lassen, müssen aber in erster Linie versuchen, ihnen unser Spiel aufzuzwängen. Mit unseren Fans, die uns trotz der Leistung gegen Ylli grandios unterstützt haben, wollen wir unseren ersten BBL-Sieg holen.“
Justin Wright-Foreman
Nach der Partie gegen Hamburg steht am kommenden Mittwoch mit dem Gastspiel der NINERS Chemnitz in der BROSE ARENA der Beginn der Rückrunde im FIBA Europe Cup an.
